Anfangs bin ich davon ausgegangen - die Kinder sollen Lautsprache lernen- warum also Gebärdensprache?
Durch eine (für mich so empfundene, wahrscheinlich aber garnicht so gemeinte) provokante Aussage hier im Forum dass das Erlernen von Lautsprache ohne Gebärdensprache schwer möglich ist kam ich doch ins Nachdenken.
Dazu kam dass wir im Rehazentrum in Hannover einen (spät)
Gesagt getan, wir haben einen Heimgebärdenkurs im Landkreis beantragt und tatsächlich (urgs) nach einem halben Jahr bewilligt bekommen.
Und nun sind wir ungefähr seid einem halben Jahr dabei und ich finde es total spannend!
Den Kindern macht es rieisig Spaß, beide nehmen die Gebärden unterschiedlich an. Und sie bringt uns im Alltag schon gut weiter, mein Sohn hat über die Gebärden die Farben (auch in der Lautsprache gelernt!)
Meine Tochter liebt vor allem alle Tiergebärden, die sie IMMER lausprachlich begleitet.
Die Vermutung dass Kinder faul werden und keine Lautsprache mehr lernen wollen kann ich absolut nicht teilen.
Es ist eh vermessen zu glauben dass ich respektive die Lehrerin die zweimal die Woche kommt den Kindern die ganze Gebärdensprache beibringen kann.
Hier leben sie in einem hörenden und sprechendem Umfeld.
Und die paar Stunden sind viel zu wenig um es wirklich zu erlernen.
ABER
Wir haben eine Kommunikationsmöglichkeit wenn die Geräte mal ab sind.
Die Kinder haben einen Grundstock der DGS gelernt auf dem sie später (wenn sie wollen oder müssen oder was auch immer)aufbauen können.
Ich finde es toll Kontakt zu dem Gesellschaftskreis der DGS Sprechenden zu haben, das erweitert meinen Horizont und ich lerne viel für meine Kinder. Und sie ebenso! Denn ich glaube dass sie später sicher mehr Kontakt mit Tauben haben werden als es ein "Normalo" wahrscheinlich haben wird.
Ich persönlich mag so "Absolut" Aussagen so garnicht. Vor allem finde ich es furchtbar wenn Kindern zu Hause Gebärdenverbot erteilt wird...ohje...umso erstaunlicher dass sie es dann später in der Schule noch toll gelernt haben!
Also ich finde jeder sollte nach allen Seiten offen sein um zu gucken was für sein Kind das Beste ist.
Ich kann
Also ich würde der Threaterstellerin dazu raten dem Kind mehr Gebärden für den Alltag zu ermöglichen, und vielleicht kommt die Lautsprache dann nach? Die Eltern sind doch Muttersprachlich der Lautsprache mächtig, das wird das Kind also immer als Vorbild haben!
Ich wünsche dem Kind alles Gute und dass es eine Sprache sprechen lernt, mit dem es sich ausdrücken kann, natürlich wäre lautsprache toll, aber Gebärdensprache ist auch ein Weg!