Nun trage ich als alter Rondomat, also beidseitiger Med-El Rondo-Sprachprozessor-Träger, seit einigen Tagen die Med-El Sonnet-Prozessoren, um dem Ziel des bestmöglichen Hörens wieder einen Schritt näher zu kommen.
Die Testphase war ja im Februar, und nun endlich hat die Krankenkasse ihren Segen dazu gegeben.
Aber nun zum Thema. Wer den Unterschied der Prozessoren noch nicht kennt:
Rondo ist ein Prozessor, der aus einem Stück besteht, ohne Kabel und Spulenträger, also wie ein etwas grösserer Knopf, der per Magnet über dem Implantat haftet. Von Cochlear gibt es auch so ein Ding, "Kanso" genannt. Das ist bequem in Handhabung und Tragen, vor allem für Brillenträger. Und solide sind die Dinger auch, nach einem Freifall über eine zwanzig Meter lange Rolltreppe hat es nur kurz geblinkt .... und weiter gehört damit. Aber der Nachteil: Je nach Position des Implantats hört man eher nach hinten (in meinem Fall), es gibt nur ein Mikrofon und Richtcharakteristik ist keine vorhanden. Da muss das Gehirn richtig was schaffen, wie die Schwaben sagen. Auch ein kurzes Wischen (Scherbewegung horizontal) lässt die Rondos gerne mal herumfliegen. Gut, dass da Magnete drin sind!
Jetzt zu den Sonnets: Das ist jetzt keine absolute Neuentwicklung, aber die momentan aktuelle letzte Generation der
Aber nun das Wichtigste - wie klingt das denn jetzt?
Ich habe ja schon mal geschrieben, dass meine beiden Ohren recht unterschiedlich sind: das rechte, erstimplantierte (nach 40 Jahren Taubheit) tut sich noch sehr schwer, alles klingt verdammt weit weg. Das linke, zwei Jahre später implantierte
Das Klangbild ist sehr weich und rund gegenüber den Rondos, die etwas "technischer" klangen. Offenbar nutzt der Sprachprozessor vor allem im Tieftonbereich seine neuere Technik, was dem Sprachverstehen zunächst entgegenläuft - alles klingt dumpfer - aber jetzt, nach einigen Tagen, habe ich mich daran gewöhnt und es ist entspannter.
Meine Sprache ist leiser geworden, ich rede viel entspannter, weil ich auch mit weniger Lautstärke genauso gut verstehe wie mit dem lauteren Input der Rondos. Das war schon in meinen Testwochen so und mein Blutdruck hat sich auch schon bedankt in Form von wieder recht ordentlichen Werten. Auf dem Rottenburger Neckarfest am Wochenende, wo es - auch Dank Deutschland-Schweden - recht laut zuging, war das ein Segen.
Das alles ist natürlich erst der Anfang von neuen Höreindrücken, da wird sich sicher noch einiges tun - und es wird noch einiges zu korrigieren sein. Aber jetzt lasse ich das erstmal auf mich wirken.
Und Telefon? Wie geht das jetzt?
Ich hatte mir für die Rondos ja eine kleine Kopfhörerlösung gebastelt, die ich nun nicht mehr brauche. Im Moment telefoniere ich per Induktion, das klingt nicht so richtig gut, aber für den Anfang ist das ausreichend. Ich nehme in Kürze an einem
Hat sich der Umstieg gelohnt? Es gibt ja auch
Ja! Auf jeden Fall, denn im Störschall habe ich kaum noch Probleme, es ist Dank der Richtmikrofonie, viel Training (auch schon mit den Rondos) und dem natürlicheren Klang ein entspannteres Hören und vor allem Verstehen, da wechsle ich doch gerne alle drei Monate die Filter und die neuen Trockenboxen sind auch ein prima Schlafzimmer für die beiden Racker ....
