Sind Hörgeräte wirklich nötig?

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LisaM
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Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#1

Beitrag von LisaM »

Hallo,

ich habe heute nach einer Untersuchung beim HNO die Nachricht erhalten, dass ich auf beiden Seiten Hörgeräte tragen sollte, weil ich eine leicht bis mittelgradige Hochtonschwerhörigkeit habe. Auf der rechten Seite ist es etwas besser, da geht es bei 2KHz bei 30 los und bei 4Khz bis 70, links geht es auch von 30 los und bis 80 runter. Und beim Sprachtest habe ich 35% der Wörter nicht richtig verstanden. Ich bin ziemlich verunsichert, weil ich eigentlich dachte, dass ich zwar nicht mehr perfekt aber noch ganz gut höre. Ist das wirklich schon ein Fall für Hörgeräte??? Ich habe auch eine Lesebrille und seit ich die habe kann ich ohne nur noch ganz schlecht lesen und am Computer arbeiten. Ich habe Angst dass ich mich auch bei Hörgeräten davon abhängig mache. Was soll ich machen???

Liebe Grüße, Lisa
svenyeng
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#2

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Was sagt denn Dein Umfeld?
Also Familie, Freunde, Bekannte, ...
Merken die das Du schlecht hörst?
Fragst Du oft nach wenn Du Dich mit anderen unterhälst?

Ganz ehrlich, ein HG ist keine Schade mehr heutzutage.
Es ist wichtig das Du gut hören kannst.
Mach Kopien von der Verordnung und geh damit zu einem Akustiker und teste viele Geräte von vielen Herstellern. Dann hast Du auch einen Vergleich wie es mit und ohne HG ist.
Sicherlich wirst Du Dich wundern was Du auf einmal wieder alles hörst.

Gruß
sven
akopti
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#3

Beitrag von akopti »

Hallo,

diese Frage kann dir keiner so richtig beantworten.
Die meisten Akustiker bieten einen kostenlosen Hörtest mit anschließendem unverbindlichen Probetragen eines Hörsystems an. Da hast du die Möglichkeit den Nutzen für dich zu erfahren und darauf hin eine Entscheidung für dich zu treffen.
Für dieses Probetragen ist das Vorlegen einer Verordnung keine Voraussetzung. Erst wenn du einen Nutzen für dich erkannt hast, wird für die weitergehende vergleichende Anpassung eine Verordnung (oder deren Kopie) benötigt.
Zum Thema Lesen. Im laufe des Lebens verhärtet sich die Augenlinse und kann ihre Form nicht mehr ausreichend verändern. Eine Lesebrille wird immer so eingestellt, dass die Resteinstellfähigkeit noch genutzt wird.

Gruß

Dirk
Zuletzt geändert von akopti am 23. Aug 2018, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
Faith
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#4

Beitrag von Faith »

Hallo Lisa,

dein Beitrag koennte von mir sein! Ende Juli bin ich zum HNO, wegen meines Tinnitus. Test, Test, noch ein Test, jetzt sitze ich mit diagnostizierter leichter bis mittlerer Innenohrschwerhoerigkeit beim Akustiker und teste Hoergeraete.

Und hadere mit mir, der Welt, meinen Ohren und dem Rest, der Einfachheit halber, gleich auch.

Ich habe meinen Akustiker gewechselt und war heute bei einer neuen, und statt Phonak im Ohr Geraet teste ich jetzt Eora Ohrschmuck, das kommt zusammen mit Bernafon und ist in einem Ohrclip versteckt. Mir war und ist superwichtig, dass man die Geraete nicht sieht - das sehen viele andere anders, aber mir ist das wichtig.

Akustiker Eins und Hoergeraet Eins (obwohl wohl Koenigsklasse) waren absolute Reinfaelle, der Clip jetzt funktioniert gut, vor allem vom Klang her und vom Sprachverstaendnis. Und obwohl ich immer noch denke, ich brauch das doch eigentlich gar nicht!! - ganz langsam fange ich an zu denken, doch, da koennte was dran sein.

Der Wechsel der Geraete hat bei mir unfassbar was ausgemacht - die ersten haette ich in die Ecke geworfen und Schulter zuckend aufgegeben.

Naechste Woche bin ich wieder auf Arbeit (ich bin gerade im Urlaub), mal gucken wie es dann aussieht. Oder sich anhoert. :)

Angeblich, uebrigens, hat sich schon durch die kurze Trainingsphase mit dem bloeden ersten Geraeten mein Sprachverstaendnis etwas gebessert. Ich hab mir auch Sorgen gemacht, dass die Geraete mein Verstaendnis weiter einschraenken - aber ich glaube, das Gehirn ist grossartig, das kriegts hin wenn ich mich doch noch gegen die Geraete entscheide.

Also, mein Rat: probier es aus. Du kannst jederzeit entscheiden, das nicht zu machen - daran halte ich mich auch noch fest. :)

Alles Liebe!
Tuchel48.1.1
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#5

Beitrag von Tuchel48.1.1 »

Hallo, Faith, mehrere Leute haben hier geantwortet: schlechtes Hören fälllt mehr auf als ein Hörgerät! Da ist was dran! Wenn dein Verstehen so schlecht ist, solltest du es auf jeden Fall mit einem oder auch 2 Hörgeräten versuchen und du wirst ziemlich bald merken, daß du besser verstehen kannst, nicht so oft nachfragen mußt und die Mitmenschen lieber mit dir sprechen möchten. Wegern der Größe der Hörgeräte: die sind allmählich so klein, daß man schon genauer hinsehen muß. Aber wichtiger ist doch: Gutes Hören und Verstehen! In punkto TV und Audiogeräte macht dir das Hören auch mehr Freude, wenn du den Ton besser hören und verstehen kannst, die Musik macht mehr Freude.

Besseres Hören bringt mehr Lebensfreude. Nur Mut: Die Mitmenschen freuen sich eher mit dir, wenn du besser am Leben teilhaben kannst.

Viel Glück!

Gruß Hilde
Birkbot
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#6

Beitrag von Birkbot »

Hey Lisa, ich glaub, das gilt auch für dich, was tuchel sagt: Probiere es aus. Wenn du nicht klar kommst, dann kannst du immer noch nö sagen. Aber eine Bitte hätte ich: Wenn du zum Akustiker gehst, probiere mindestens drei Geräte von zwei Herstellern aus. Ne (meiner Meinung nach) gute Anpassphase von Hörgeräten dauert sicher mindestens drei Monate, bis man sich entscheiden kann, bei Leuten, die noch nicht in der Materie drin sind, wohl eher länger.

Viel Erfolg und lass dich nicht unterkriegen. So schlimm ist das alles nicht :-)
03/25 Oticon Real 3
08/18 Oticon OPN 2
Phonak Versata M
Siemens Infinity Pro
04/97 Siemens Swing S2+
Newtone Viennatone
Unitron UM60
1983 Micro-Technic ?
Selene
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#7

Beitrag von Selene »

Hallo Lisa,

der Unterschied von Lesebrille und deren Abhängigkeit - zu Hörgeräten, ist der, dass man die Lesebrille als notwendiges Ding einfach dann und wann immer wieder aufsetzen muss. Diese Erfahrung mache ich momentan auch, weil bei mir (kurz vor 50) die Augen alterssichtig werden. Ich finde Lesebrillen tragen müssen blöd, weil ich mit Kontaktlinsen meine Kurzsichtigkeit seit Jahrzehnten super ausgeglichen habe und jetzt doch Brille (dann und wann) tragen muss.

Nachdem ich mich letztes Jahr zum dauernden Tragen meiner HG entschlossen hatte - (vorher setzte ich die Dinger nur ins Ohr, wenn ich gut verstehen musste) - hat sich meine Lebensqualität enorm verbessert. Mit den HG verstehe ich fast alles und fühle mich mit ihnen einfach wohler, da mir all die kleinen Geräusche des Lebens total gefehlt hatten.

Probiere es aus und lass dir beim Testen gaaanz viel Zeit!
Ich wnsche dir einen geduldigen, verständnisvollen, fähigen und netten Akustiker!

Liebe Grüße
Selene
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
fast-foot
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#8

Beitrag von fast-foot »

Hallo LisaM,

hier meine Sichtweise:
LisaM... hat geschrieben:ch habe heute nach einer Untersuchung beim HNO die Nachricht erhalten, dass ich auf beiden Seiten Hörgeräte tragen sollte, weil ich eine leicht bis mittelgradige Hochtonschwerhörigkeit habe. Auf der rechten Seite ist es etwas besser, da geht es bei 2KHz bei 30 los und bei 4Khz bis 70, links geht es auch von 30 los und bis 80 runter.
Zumindest ist auf Grund der Werte eine Hörgeräteversorgung indiziert. Es liegt jedoch an Dir, zu entscheiden, ob (und wie - siehe unten) Du Hörgeräte trägst.
LIsaM hat geschrieben:Ich habe Angst dass ich mich auch bei Hörgeräten davon abhängig mache. Was soll ich machen???
Einerseits kannst Du eine tiefe Begrenzung einstellen lassen (also unter den Unbehaglichkeitsschwellen). Bei Dir heisst dies jedoch, dass Du gar nicht mehr bei allen Frequenzen hören kannst (die Frage lautet allerdings gleichzeitig, wie viel eine hohe Verstärkung bei den hohen Frequenzen zur Verbesserung des Sprachverstehens überhaupt beitragen).

Andererseits besteht auch die Möglichkeit, die Hörgeräte selektiv zu tragen (nur dann, wenn Dir gutes Verstehen wichtig ist). Sogar in der Anpassphase. Allerdings verlangsamt dies den Prozess. Von daher gesehen denke ich, dass eine gewisse Mindesttragedauer währedne der Anpassung von Vorteil sein könnte.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
LisaM
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#9

Beitrag von LisaM »

Guten Morgen,

ich möchte mich ganz herzlich für Eure vielen Tipps und Ratschläge bedanken! Mein erster Schock hat sich gelegt und ich will heute bei einem Akustiker einen Termin ausmachen. Dann sehe ich tatsächlich weiter, ob mir Hörgeräte helfen bzw. wie ich damit klar komme. Ich kontrolliere mich seit gestern selbst ganz bewusst, ob ich alles richtig verstehe. Und da muss ich mir eingestehen dass ich manche Buchstaben nicht so richtig verstehe und mir die Dinge zusammenreime, was meistens auch ganz gut klappt. Sind meine Werte eigentlich typisch für den Start in die Schwerhörigkeit? Ich weiß gar nicht, ob 50, 70 oder 80 Dezibel viel sind oder doch nicht so dramatisch.

Also, ich bin gespannt, wie es bei mir und meinem Hören weitergeht...

Liebe Grüße und schon mal ein schönes Wochenende!

Lisa
fast-foot
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#10

Beitrag von fast-foot »

LisaM hat geschrieben:Sind meine Werte eigentlich typisch für den Start in die Schwerhörigkeit?
Wenn man "früh versorgt", was von gewissen Fachleuten angestrebt wird, liegen die Werte eher um die 30 dB und das Sprachverstehen (meines Wissens) bei 80 %.

"Typisch" ist allerdings, dass "man" später versorgt (als empfohlen wird). Die Hörschwellen liegen bei Dir im mittelgradigen, zum Teil bereits im hochgradigen Bereich (es gibt verschiedene Definitionen - ich richte mich nach der der WHO (ohne jedoch nach zu schauen - es muss also nicht genau zutreffen)).

Gruss fast-foot
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Hörer2019
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#11

Beitrag von Hörer2019 »

Den Unterschied von Unterstützung durch Hörgerät zu keiner Unterstützung beurteilt man am Besten mE, wenn bei Belassen der HGs im Ohr eine Funktion an/aus betätigt.
Guck mal TV Nachrichten und schalte ein/aus im Wechsel.
Randolf
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#12

Beitrag von Randolf »

Hallo,

ja, Geräte, die in vollem Umfang von der KK ohne weitere Zuzahlung übernommen werden, sind erforderlich.

LG Randolf
LisaM
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#13

Beitrag von LisaM »

Hallo zusammen,

nochmals danke an alle! Ich habe am Montag schon einen Termin bei einer Akustikerin bekommen und dann werde ich weiter sehen. Ich halte Euch auf alle Fälle auf dem Laufenden!

Viele Grüße, Lisa
Faith
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#14

Beitrag von Faith »

Randolf hat geschrieben:Hallo,

ja, Geräte, die in vollem Umfang von der KK ohne weitere Zuzahlung übernommen werden, sind erforderlich.
Ich glaube, da gibt es doch mehr Grauabstufungen als eins simples ja, erforderlich oder nein, erforderlich.

Meine sehr liebe, kluge, und einfuehlsame neue Akustikerin, mit der ich sehr offen ueber mein “Erstens will ich das nicht, zweitens will ich das nicht, drittens habe ich nicht das Gefuehl, ich brauche das wirklich”-Gefuehl gesprochen habe, sagte zwei sehr schoene Saetze.

Erstens sagte sie: “Frau Faith, niemand sitzt gern auf dem Stuhl auf dem Sie gerade sitzen” und holte mich so in meinem Frust ab - zuvor hatte so gut wie jeder mir staendig das Gefuehl gegeben ich muesse dankbar sein: fuer die Erkenntnis, die Versorgung, etc. Und dabei ging irgendwie unter, was fuer ein ganz grosser Mist das ganze eigentlich ist.

Und dann sagte sie, ich kaeme klar und insoweit seien Hoergeraete nicht wirklich noetig, aber sie wuerden das Leben eben einfacher machen.

Hoerverlust ist ja nicht gleich Hoerverlust, ich selbst arbeite mit Sprache, ich bin wirklich gut darin, die Luecken im Verstehen zu fuellen, sozusagen.

Hoergerate machen verstehen fuer mich einfach ein bisschen einfacher.

Aber, liebe Lisa, die Erleichterung annehmen heisst nicht, sich davon abhaengig zu machen, jedenfalls erlebe ich das in meiner (zugegeben) kurzen Ausprobierphase.

Es ist mehr wie: eine Geschirrspülmaschine haben ist klasse, aber ich kann auch noch von Hand abspuelen. :)
Zuletzt geändert von Faith am 24. Aug 2018, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
Hörer2019
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#15

Beitrag von Hörer2019 »

OT Geschirrspülmaschinen arbeiten keimfreier als händisch Geschirr spülen.
Die Benefits von technischen Geräten kriegt man oft erst richtig mit, wenn man in der Benutzung Übung hat.
Umherwandernde
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#16

Beitrag von Umherwandernde »

Hörer2019 hat geschrieben:Den Unterschied von Unterstützung durch Hörgerät zu keiner Unterstützung beurteilt man am Besten mE, wenn bei Belassen der HGs im Ohr eine Funktion an/aus betätigt.
Guck mal TV Nachrichten und schalte ein/aus im Wechsel.
Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht.

Ich bin ja auch noch am Probetragen, aber meinem Zielhörgerät schon ein gutes Stück nähergekommen.

Mein persönlicher Vorteil ist, dass ich an die ganze Sache recht entspannt herangehe :-)

Dieses abendliche Herausnehmen der Hörgeräte, während z.B. der Fernseher läuft, gibt einem eine gute Möglichkeit den Unterschied gut zu hören.

Wenn ich morgens aufstehe, hört sich für mich alles recht "normal" an - so wie ich es halt seit einiger Zeit ohne Hörgerät gewohnt bin. Wenn ich dann die Hörgeräte einsetze merke ich schon eine Verbesserung. Nach vielen Stunden tragen der HG ist der Unterschied immens, wenn ich sie dann bei laufendem TV ausschalte/herausnehme ...
Entmutige niemanden, der unablässig Fortschritte macht, egal wie langsam. (Platon)
Musiker_72
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#17

Beitrag von Musiker_72 »

Ich bin beruflich darauf angewiesen, gut zu hören. Ich höre von der Hörkurve her besser als Lisa. Für mich sind die HG eine große Entlastung (und es kommt gar nich so selten vor, dass Leute ohne HG mich fragen : Was hat er gesagt? Und ich habe es verstanden).

Also, wie schon gesagt wurde: Es kommt darauf an.
LisaM
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#18

Beitrag von LisaM »

Danke Musiker, ich habe morgen einen Termin bei der Akustikerin, dann sehe ich weiter. Ich bin natürlich selbst sehr gespannt, um nicht zu sagen nervös...

Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag!

Lisa
LisaM
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#19

Beitrag von LisaM »

Hallo,

ich komme jetzt gerade von der Akustikerin zurück, die sich sehr viel Zeit für mich genommen hat.

Hör- und Sprachtest waren leider ähnlich wie beim HNO, sogar noch etwas schlechter bei 1,5 KHz und 3 KHz. Ich hatte ja gehofft, dass er vielleicht besser ausfallen würde. Bei den Wörtern lag ich leider auch wieder bei 35% daneben...

Also kurzum, ich brauche Hörgeräte und habe auch gleich welche ins Ohr bekommen. Ich habe von Oticon Opn, die etwas schwächer eingestellt sind als es meinem Hörverlust entspricht. Beim nächsten Mal möchte sie mir andere (stärkere) Hörer geben, weil die jetzigen möglicherweise nicht stark genug sind, auch wegen der Reserve. Ich habe auch verschiedene Programme, aber das muss ich erst mal in Ruhe ausprobieren. Ich wollte eigentlich so kleine Geräte die man ins Ohr setzen kann, aber davon hat sie mir im Prinzip abgeraten da ich im Tiefton zu gut hören würde. Das war zumindest eine halbwegs positive Nachricht. Aber es gibt Geräte, bei denen man keine teuren Abdrücke machen muss, so dass ich das auch mal ausprobieren kann und darf.

Der Unterschied ist riesig!!!Mich erschlägt es fast, was und wie ich alles höre! Also, das ist mein erster Eindruck, mal schauen, ob die Wahrnehmung so positiv bleibt.

Viele liebe Grüße und vielen Dank für Eure tolle Unterstützung bisher!!!
stefansgwdl
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#20

Beitrag von stefansgwdl »

Du wirst nicht erschlagen,das nur dieser AHA-Effekt. :eek:

War bei mir genauso,höre ähnlich tief wie du,die hohen Töne garnicht mehr.

Es prasselt jetzt erstmal alles auf dich ein,der Kopf muss jetzt mitkommen.

Ruhig bleiben,einfach wirken lassen und evtl. mitschreiben, was dir nicht so gefällt,was zu laut,leise oder undeutlich usw. Ist

Die Akustikerin wird dich fragen wie’s es vor allem wo war.

Raten kann ich dir mehrere Geräte/Hersteller auszuprobieren,evtl, auch welche mit Telefonanbindung,wo du dann über die Hörgeräte telefonieren und Musik hören kannst.

Und frag die Akustikerin,wenn du unsicher bist.

Für mich ist doch alles noch neu,für mich steht zum Beispiel fest das ich Telefonanbindung haben will,auch,wenn es denn teurer wird aber immer noch human in meinen Augen.

Du wirst sehen es lohnt sich mit HG genauso,als wenn man eine Brille braucht.

Gruß

Stefan
Dani!
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#21

Beitrag von Dani! »

LisaM hat geschrieben:Ich wollte eigentlich so kleine Geräte die man ins Ohr setzen kann, aber davon hat sie mir im Prinzip abgeraten da ich im Tiefton zu gut hören würde.
Ich selbst würde zwar grundsätzlich von Im-Ohr-Geräten (IdO) abraten. Die von dir geschriebene Begründung würde mich jetzt aber trotzdem mal interessieren. Vielleicht korrigiert mich ja noch jemand, wenn ich falsch liege:
Ich bin immer davon ausgegangen, dass je höher der Hörverlust gerade im Tieftonbereich ist, desto höher die Gefahr eine Rückkopplung (Pfeifen) der Hörgeräte. Denn in der Regel werden heute die Ohren nicht mehr durch die Geräte komplett verschlossen, sondern durch eine Bohrung belüftet. Durch die Belüftungsbohrung/-öffnung gelangt gerade der vom HG verstärkte Tieftonbereich nach außen (statt ins Ohr). Und natürlich auch umgekehrt, für die gut Tieftonhörenden gelangt das normale Umgebungsgeräusch durch die Belüftungsbohrung direkt ins Ohr und das HG muss diese nicht extra verstärken.

Von IdO rate ich ab, da man vor allem während der Dauer einer Reparatur kein Ersatz hat. RIC ist meiner Meinung nach der bessere Kompromiss aus Leistung und Unsichtbarmachung.
Dass es mir gut geht, dafür sind schließlich andere zuständig.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
LisaM
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#22

Beitrag von LisaM »

Hallo Dani, also ich kann dazu leider gar nichts sagen - außer das was mir die Akustikerin gesagt hat. Dass es besser ist, wenn man die tiefen Töne noch gut hört, das Ohr nicht zu verschließen mit den In-Ohr-Geräten.

Liegt sie da falsch???

Viele Grüße, Lisa
bemd
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#23

Beitrag von bemd »

LisaM hat geschrieben:Aber es gibt Geräte, bei denen man keine teuren Abdrücke machen muss, so dass ich das auch mal ausprobieren kann und darf.
Hi, wenn Du Wert auf klein, fast unsichtbar und guten Klang legst, dann probier mal die neuen Signia Silk NX aus, die sind noch kleiner als die Px-Vorgänger und die klingen deutlich besser/natürliche. Vorteil der CIC-Geräte ist, dass kein Geraschel der Haare am Microfon stattfindet und dass sie durch den Sitz im Gehörgang ein bessere So Richtungshören ermöglichen, als die Rentnerknochen hinter den Ohren ;), bei denen das nur aufwändig durch mehrere Microfone simuliert wird.
Dani!
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Re: Sind Hörgeräte wirklich nötig?

#24

Beitrag von Dani! »

LisaM hat geschrieben:Hallo Dani, also ich kann dazu leider gar nichts sagen - außer das was mir die Akustikerin gesagt hat. Dass es besser ist, wenn man die tiefen Töne noch gut hört, das Ohr nicht zu verschließen ...
Ok, diese Aussage ist absolut richtig.
Ich kümmere mich selbst nicht um IdO-Geräte. Ich bin nur davon ausgegangen, dass auch diese Geräte heutzutage nicht mehr komplett verschließen. Da bin ich wohl auf dem Holzweg.
Dass es mir gut geht, dafür sind schließlich andere zuständig.
Dominik
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