Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

Herbert Räber
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#126

Beitrag von Herbert Räber »

Hallo zusammen
Ich habe ein neues Autoradio mit Bluetooth-Verbindung gekauft.
Ist es möglich mit (welches) oder ohne Zubehör direkt im opn-Hg Radio zu hören?
FG Herbert
Gerhard_R
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#127

Beitrag von Gerhard_R »

@ sinatiger, könnte sein, dass die Höhen die Tiefen überlagern bei gleicher Verstärkung. Da kann er mal ab 1k mehr dB draufgeben bis 3kHz und dann über eine Audioquelle die Unterschiede raushören und damit Feineinstellen.
Oticon OPN1, 105dB.PM, closed.
Innenohr SHG. Wannekurve. 40-80-40.(Tief- Mitte-Hoch).
fast-foot
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#128

Beitrag von fast-foot »

Hallo sinatiger,

es fällt auf, dass bei Dir wenig Restdynamik zur Verfügung steht. Das heisst, dass einerseits die Hörschwellen hoch liegen, andererseits die Unbehaglichkeitsschwellen (relativ dazu) eher tief.

Wurde je eine Lautheitsskalierung durchgeführt? Je nachdem könnte man versuchen, die Dynamik bspw. "möglichst gleichmässig in die Restdynamik zu quetschen, was dann zumindest theoretisch richtig sein könnte, oder aber das OPN "arbeiten lassen in dem Sinne, dass die zeitliche Feinstruktur (im Idealfalle dort, wo sich die Sprache befindet) nicht all zu sehr komprimiert wird", was ja ein Feature sein soll (vielleicht kann man diesbezüglich Parameter einstellen bzw. optimieren, wobei natürlich je nachdem auch die Funktion selbst zuschalten muss).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 28. Nov 2016, 08:28, insgesamt 1-mal geändert.
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teak
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#129

Beitrag von teak »

sinatiger hat geschrieben:Aslo ich habe jetzt auch das Oticon OPN 1

und bin entäuscht, es klingt zwar besser aber Sprachverstehen klingt immer noch wie Mickey Mouse.

...

Vielleicht liegts aber auch an meinem Hörverlust, siehe Anhang.
Bei mir lag das Problem in der computergestützten Resonanz-Regelung.
Erst mit Umarbeitung des Ohrstücks und teilweise Verstärkung der 1k und 2k Frequenzen bis in die Resonanz hinein wurden die Stimmen ent-mickymaust. Mit Resonanz habe ich dennoch keine Probleme.

Am schlechtesten habe ich bei der "objektiven" Einstellung mit dieser komischen Halskrause gehört. Das Programm mit dieser Einstellung ist schnell rausgeflogen.

Das OPN hat 4 Programme. Ich habe mir immer die neuen Einstellungen auf einen freien Programmplatz speichern lassen und so immer wieder die Verständlichkeit und Natürlichkeit der Programme vergleichen können.

Die Ersteinstellung nach Computervorschlag existiert auch noch. Damit komme ich in halligen Räumen am Besten zurecht. Dazu bestehen zwei nur durch die globale Lautstärke und Störgeräusch-Dämpfung verschiedene Programme (ruhige Umgebung/Menschenmengen) und ein Musik-Programm.
sinatiger
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#130

Beitrag von sinatiger »

ersteinmal vielen Dank für eure Beiträge

@Gerhard_R
dein Vorschlag deckt sich mit den Erfahrungen von teak und könnte der richtige Weg
sein. Werde das bei meinem nächsten Besuch vorschlagen

@teak
ich hab noch nicht einmal Programme zur Verfügung. Im Prinzip finde ich die Vorgehenswiese
aber interessant, weil man dann einen Vergleich hat. Ich verstehe auch nicht weshalb ich
noch keine Programme bekomme, trotzdem ich das schon öfters als Wunsch vorgebracht
habe. Nichteinmal eine Lautstärke Regulierung. Mein AKU sagt dies geht nur mit zwei HG
weil beim linken laut und beim rechten leise gestellt werden kann.

@fast-food
was ist eine Lautheitsskalierung ? Bei mir wurde nur die Unbehaglichkeitschwelle ermittelt.
Welchen Werten des Diagramm kann man entnehmen das bei mir wenig Restdynamik
zur Verfügung steht ?
Kannst du mir einmal mein Diagramm erklären, eine wenig Ahnung von Akustik habe ich
da ich früher einmal Lautsprecherboxen gebaut habe und durch ein Mint Studium auch
technisch nicht unbeding ganz begriffstutzig bin.

Zur Zeit trage ich das HG gar nicht, da mein Sprachverstehen auf dem gesunden Ohr damit
schlechter ist. Der Lärm im HG überlagert den Nutzschall.
Gerhard_R
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#131

Beitrag von Gerhard_R »

^die symbole die aussehen wie ein M bedeuten, da ist deine Unbehaglichkeitsschwelle. Du nimmst erst Töne war, die auf deiner Kurve liegen.

Der Berreich zwischen Kurve und M ist sehr klein und da muss man ettliche Töne und Lautstärken reinquetschen.
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fast-foot
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#132

Beitrag von fast-foot »

Hallo sinatiger,

im Diagramm wird auf der Abszisse (x-Achse)die Frequenz (in kHz)abgelesen, auf der Ordinate (y-Achse) der Schalldruckpegel (in dB).

Insgesamt sind "drei Kurven (Funktionsgraphen") eingetragen".

Die oberste bezieht sich auf die Knochenleitungsmessung. Der Schalldruckpegel in dB bezieht sich auf die Differenz der Hörschwelle im Vergleich zur Hörschwelle beim normalen Ohr. Dies gilt ebenso für die zweite Kurve, die Luftleitungsmessung.

Die dritte und unterste "Kurve" (die Werte sind nicht miteinander verbunden) zeigt auf, welchen Ton Du ab welchem Schalldruckpegel als unangenehm (oder gerade noch als nicht unangenehm empfindest).

Beispielsweise muss bei der Frequenz 1 kHz laut den üblichen Anpassregeln um mehr als 35 dB verstärkt werden. Damit ein Ton von Dir gehört werden kann, muss er mindestens einen Schalldruckpegel von 35 dB aufweisen ("genau genommen muss dieser um 35 dB höher sein als der Schalldruckpegel, welcher für ein normales Ohr als Wahrnehmungsschwelle definiert worden ist"). Allerdings darf dieser nicht höher sein als 60 dB, damit der Ton nicht als unangenehm empfunden wird. Sprache ist jedoch oftmals bereits "lauter".
Deshalb muss komprimiert werden - die Verstärkung nimmt also zu höheren Eingangspegeln hin ab. Je besser (bzw. optimaler) dies nun eingestellt wird (durch den Verlauf der Kompressionskennlinie), desto besser ist das Sprachverstehen (das ganze habe ich etwas vereinfacht dargestellt).

Mittels Lautheitsskalierung wird bestimmt, "bei welcher Frequenz Du welche Pegel als wie laut empfindest" (es gibt verschiedene Methoden).

Allenfalls könnte eine Perzentilanalyse und eine darauf aufbauende Anpassung ein besseres Resultat liefern.

Wobei natürlich zu sagen ist, "dass das OPN die zeitliche Feinstruktur in einem gewissen Bereich erhält" (vielleicht kann das Feature auch zu- bzw. abgeschaltet werden oder gar in bezüglich seiner Arbeitsweise eingestellt), was dann in einem gewissen Sinne eher einer Expander-Funktion gleich kommt ("auf die optimale Einstellung bezogen"). Genau kann dann aber eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Restdynamik bewirken.

Gruss fast-foot
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Minesota

Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#133

Beitrag von Minesota »

Hallo
ich möchte mal kurz meine Beobachtung beschreiben die ich seit
7 Tage als Demo benutzen kann.
Meine Eindrücke beim Opn 2:
Habe allerdings nur das Standardprogramm
Mickey Mouse Effekt ist Ok
Radio hören in ist Ok
Verbindung mit iPhone Ok
Hgs im Auto bei längeren Fahrten Ok
Batterieverbrauch ist Ok
TV könnte die Sprache besser verständlich seien
Tieftonbereich etwas unverständlich
annib
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#134

Beitrag von annib »

Ich war gestern noch einmal bei meiner Hörakustikerin bzw. bei ihrer Chefin, da die Mitarbeiterin erkrankt war: Mein Eindruck vom Opn 3 wurde von ihr bestätigt - es ist "ganz einfach ein normales Hörgerät", für das der hohe Preis nicht gerechtfertigt ist.
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
teak
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#135

Beitrag von teak »

annib hat geschrieben:Ich trage derzeit das Opn 3
...
--- so schlecht kann ich auch mit anderen Geräten hören.

...
Unglaublich, daß der Unterschied so groß sein soll!
bouler
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#136

Beitrag von bouler »

Also Leute ich würde sofort den akustiker wechseln,ich habe mich für das Opn1 entschieden ist für mich das beste Gerät.habe 3Programme drinn wobei das erste meinem hörverlust entspricht,die beiden anderen sind lauter in den höhen,probiere sie ab und zu aus beim Fernsehen,sie wirken natürlich unnatürlich
bouler
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#137

Beitrag von bouler »

teak hat geschrieben:
sinatiger hat geschrieben:Aslo ich habe jetzt auch das Oticon OPN 1

und bin entäuscht, es klingt zwar besser aber Sprachverstehen klingt immer noch wie Mickey Mouse.

...

Vielleicht liegts aber auch an meinem Hörverlust, siehe Anhang.
Bei mir lag das Problem in der computergestützten Resonanz-Regelung.
Erst mit Umarbeitung des Ohrstücks und teilweise Verstärkung der 1k und 2k Frequenzen bis in die Resonanz hinein wurden die Stimmen ent-mickymaust. Mit Resonanz habe ich dennoch keine Probleme.

Am schlechtesten habe ich bei der "objektiven" Einstellung mit dieser komischen Halskrause gehört. Das Programm mit dieser Einstellung ist schnell rausgeflogen.

Das OPN hat 4 Programme. Ich habe mir immer die neuen Einstellungen auf einen freien Programmplatz speichern lassen und so immer wieder die Verständlichkeit und Natürlichkeit der Programme vergleichen können.

Die Ersteinstellung nach Computervorschlag existiert auch noch. Damit komme ich in halligen Räumen am Besten zurecht. Dazu bestehen zwei nur durch die globale Lautstärke und Störgeräusch-Dämpfung verschiedene Programme (ruhige Umgebung/Menschenmengen) und ein Musik-Programm.
Also Leute ich würde sofort den akustiker wechseln,ich habe mich für das Opn1 entschieden ist für mich das beste Gerät.habe 3Programme drinn wobei das erste meinem hörverlust entspricht,die beiden anderen sind lauter in den höhen,probiere sie ab und zu aus beim Fernsehen,sie wirken natürlich unnatürlich
Der Fiedler
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#138

Beitrag von Der Fiedler »

Ein Hallo in die Runde!

Dieses Thema hier war der Grund dafür, mich überhaupt im Forum angemeldet zu haben. Um es kurz zu machen - durch dieses Thema habe ich wieder etwas "Hoffnung" geschöpft.

Ich bin Mittvierziger und trage von klein auf ein Hörgerät. Monaural, obwohl ich binaural versorgt werden müsste. (Das ist eine lange Geschichte …)

Die längere Fassung geht so:
Vor ungefähr 10 Jahren bekam ich mein letztes Hörgerät - mit viel Mühe habe ich damals eines der Letzten analogen Geräte bekommen. (Widex Bravo B12). Dieses hat leider jetzt endlich den Geist aufgegeben. Momentan trage ich das dritte Testgerät - und ich muss sagen, ich bin erstaunt, um nicht zu sagen entsetzt, wie schlecht der Sound die Digitalen HG ist. Mir will scheinen, da hat sich in den letzten 10 Jahren nicht viel getan.

Mein erstes Testgerät war ein Widex Daily 30, mein zweites ein Siemens pure binax 5, im Moment habe ich ein Orion 2 aufs Ohr gedrückt bekommen. Grauenhaft. Ich bin nebenberuflich Musiker (spiel ua. Gambe). Das Widex hat mir im Normalmodus die Hälfte meiner Gambentöne weg gefiltert, das Siemens hat im Hochtonbereich Schmerzen verursacht, dafür die Mitten komplett geschluckt - selbst bei ausgeschalteter Störgeräuschunterdrückung (mit ging es gar nicht). Auf meine Frage hin, ob man denn nicht die Hörkurve des B12 "simulieren" könne, hat mir meine Akustikerin ein "halbautomatisches" Orion 2 gegeben, bei dem alle Filter etc. ausgeschaltet wurden. Nur - das klingt trotzdem wie schlecht komprimiertes MP3, hat üble Latenzen (zumindest bilde ich mir ein, dass es Latenzen sind), und der Klang entspricht mitnichten meinem alten Bravo B12.

Ich habe das Gefühl, dass die digitale HG-Technik einige Jahre zu früh auf die Menschheit losgelassen wurde - zumindest auf mich. Keines der 3 getesteten Geräte hat mir einen glatten, runden, natürlichen Sound meiner Umwelt gegeben. Von einem neuen HG erwarte ich ja, dass ich damit dann besser höre - das Gegenteil war der Fall.

Ich denke, ich werde das OPN zumindest einmal probieren - vermutlich gegen den Widerstand meiner Akustikerin. Die hat mir bisher schon mehrfach gesagt, dass sich HighEnd für mich gar nicht lohnen würde, da ich ja die ganzen Filter etc. nicht will und die Geräte ihre Stärken eh nur bei binauraler Versorgung ausspielen würden.
Was ich hier im Forum aber so lese ermutigt mich, es trotzdem zu probieren. Ich bin 40 Jahre lang ohne Störgeräuschunterdrückung klar gekommen und gedenke, dies auch weiterhin zu tun - primär. Mir ist ein so weitestgehend möglicher natürlicher Klang der Umwelt weitaus wichtiger, als ein verkrüppelter, auf Sprachverständlichkeit hin optimierter Sound. Klar - kein Hörgerät der Welt kann den Hörverlust wieder 100% ausgleichen. Man muss halt Kompromisse eingehen …

Grüße,
Der Fiedler
Tinu76
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#139

Beitrag von Tinu76 »

Hoi Fiedler

Gib nicht auf... es gibt schon noch Optionen: Z.B. das angesprochene OPN oder auch Hörgeräte von Bernafon...Ich kenne Musiker welche auf Bernafon schwören. Hast du schon welche probiert? Ich selbst finde auch, dass Bernafon z.B. die Singvögel nicht nur zwischtern lässt, sondern auch singen... aber man muss so ziemlich alles abschalten was man abschalten kann.

Oder probiere mal die Widex Dream (evt. geht Unique auch) im NAL-NL2 Modus aus... ich habe das mal ausprobiert und war überrascht, dass ein Hörgerät so gut klingen kann...(sie hörten sich in diesem Modus auch besser an als Bernafon) leider gab es noch andere Probleme danach, aber evt. sind diese dir weniger wichtig.

Wenn ich die Klangqualität der Dream im NAL-NL2 Modus mir anhöre, bin ich auch enttäuscht darüber, was sonst all die Software dazwischen bei Hörgeräte anrichtet.
http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... ex+NAL-NL2

Lieber Gruss
Tinu
Zuletzt geändert von Tinu76 am 1. Dez 2016, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
Ab 2014 Hochtonschwerhörig - Versorgung mit Widex Dream 330 Passion und/oder Bernafon Juna 9 Pico RITE
ab 2017 Versorgung mit Bernafon Zerena miniRITE 9
ab 2021 Versorgung mit Bernafon Alpha
Der Fiedler
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#140

Beitrag von Der Fiedler »

Hallo Tinu,

vielen Dank für die ermutigenden Worte. Gestern habe ich noch einmal das Pure mit veränderten Einstellungen bekommen - es ist immer noch eine Katastrophe. Soeben Probe gehabt - es kommt nur Soundbrei bei mir an. Da gut zusammenspielen zu können ist nahezu unmöglich, den Ton des eigenen Instrumentes zu kontrollieren ein Ding der Unmöglichkeit. Meine AKU meinte, sie interessiert nur die Sprachverständlichkeit. Abgesehen davon, dass ich so mitnichten besser Sprache verstehe … ich denke, ich sollte mal den AKU wechseln. Wie geht man da strategisch am Besten vor?
Ich fürchte ja, dass sie mir selbst das Opn vermiesen wird, weil sie auf meine Wünsche und Bedürfnisse nicht so richtig eingehen will.
teak
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#141

Beitrag von teak »

Hallo Fiedler!

Mein erster Akustiker wollte mir das OPN auch nicht geben, da es für mich völlig ungeeignet wäre. Mit den angebotenen Geräten von Signia und Phonak habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt. Am schlimmsten war der zeitliche Versatz des Gehörten und die unterschiedliche Klangwahrnehmung zwischen dem gesunden Ohr und dem Hörgerät.

Aber auch meine Chorproben waren eine Katastrophe. Wie du schon schriebst: ein einziger Klangbrei und das in einer hohen Lautstärke!

Ich habe dann einen anderen Akustiker aufgesucht. Der hat mir zwar auch für eine Woche ein Signia-Gerät gegeben, aber gleichzeitig das OPN bestellt.

Selbst in der computeroptimierten Standardeinstellung war der zeitliche Versatz weg und ich bin gleich am ersten Abend zur Chorprobe gegangen. Der Klang war zwar (noch) nicht optimal und ich hätte die Probe auf keinen Fall leiten können, aber ich habe endlich wieder Musik hören können!

Das richtige Einstellen des OPN hat dann einige Monate und etliche Termine gedauert aber die Geduld hat sich für mich sehr gelohnt. Heute empfinde ich keinerlei Einschränkungen mehr durch mein Gehör.

Dem ersten Akustiker habe ich einfach gesagt, daß ich mich nicht gut aufgehoben fühle und einen anderen Akustiker suchen möchte. Nähere Erläuterungen habe ich nicht gegeben.

Irgendwo hier im Forum habe ich die Unterschiede zwischen den Akustikern näher beschrieben.
sinatiger
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#142

Beitrag von sinatiger »

Guten Abend allerseits,

Nach einer stressigen Arbeitswoche komme ich mal wieder dazu mich meinem Hörproblem
zu widmen.

Zunächst sorry 8) an den Themenstarter, möchte das Thema ja eigentlich nicht kapern
(das ist unhöflich), möchte aber im Sinne einer HG Anpassung noch ein paar Dinge
verstehen.

Nehmen wir als Beispiel einen linearen Hörverlust (also auf allen Frequenzen) von 70 db
an und ebenso eine lineare Unbehaglichkeitsschwelle von 90 db. Da ich ja dann die Töne
bis 70 db Schalldruck nicht hören kann, muß für mich also als der Bereich von 0 bis 70 db
im Bereich von 70 bis 90 db abgebildet d. h. hörbar gemacht werden, ist meine Logik
soweit richtig (??)

Da aber bis zur Unbehaglichkeitsschwelle nur ein Bereich von 20 DB zur Verfügung steht
müßte dieser Bereich iin irgendeiner Form komprimiert werden damit er da rein paßt,
was aber einen Verlust der Dynamik zur Folge hat, soweit noch richtig ?

In unserem Beispiel könnte dann z. B. der Bereich 0 bis 35 in den Bereich 70 bis 80 und
der Bereich 35 bis 70 in den Bereich 80 bis 90 Db komprimiert werden, was einer
Komprimierung von Faktor 3,5 entspricht.

Diese Komprimierung sollte einigermaßen intelligent sein und nicht so einfach wie gerade
eben von mir dargestellt.

Und genau dies macht also der AKU oder die Technik des HG und das nennt man dann
HG-Anpassung, wobei es zu beachten gilt daß z. B. der Bereich wo die Sprache liegt
nicht zu stark komprimieren werden sollte damit hier mehr Dynamik zur Verfügung steht, und
dafür andere nicht so wichtige Bereiche dafür etwas stärker bzw. komplett entfallen können.

Bei der Unbehaglichkeitsmessung war ich etwas zu viel auf Komfort unterwegs, da
könnte ich schon 10 db teilweise nach oben dazugeben und damit müßte doch dann
eine weniger starke Komprimierung und damit eine höhere Dynamik möglich sein.

Diese Anpassung erfolgt innerhalb der sog. Frequenzkanäle eines HG, also beim
Oticon OPN 1, mit 64 Kanälen. Bernafon hat ja keine Kanäle, sondern hier gibt es
ja die sog. Chanell-Free Technik, mit der man die Kanäle individuell bestimmen kann,

Habe ich das alles richtig verstanden und was ist Knochenschallleitung, soweit ich es
verstanden habe soll diese Kurve nahe an der Luftleitungskurve liegen, stimmt das ?

ja ich weiß, viele Fragen aber es ist Advent und die dunklen Tage sind Lesetage :D

schönen Abend.

sinatiger
Zuletzt geändert von sinatiger am 3. Dez 2016, 22:17, insgesamt 3-mal geändert.
fast-foot
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#143

Beitrag von fast-foot »

Hallo sinatiger,
sinatiger hat geschrieben:Nehmen wir als Beispiel einen linearen Hörverlust (also auf allen Frequenzen) von 70 db an und ebenso eine lineare Unbehaglichkeitsschwelle von 90 db. Da ich ja dann die Töne bis 70 db Schalldruck nicht hören kann, muß für mich also als der Bereich von 0 bis 70 db im Bereich von 70 bis 90 db abgebildet d. h. hörbar gemacht werden, ist meine Logik soweit richtig?
Ja, beinahe. Der Schalldruckpegel von 70 dB ist nicht ganz korrekt (aber als Vereinfachung halbwegs sinnvoll).
sinatiger hat geschrieben:Da aber bis zur Unbehaglichkeitsschwelle nur ein Bereich von 20 DB zur Verfügung steht müßte dieser Bereich iin irgendeiner Form komprimiert werden damit er da rein paßt, was aber einen Verlust der Dynamik zur Folge hat, soweit noch richtig ?
Ja, das akustische Signal, welches "dem Ohr angeboten wird", ist stark komprimiert.
sinatiger hat geschrieben:In unserem Beispiel könnte dann z. B. der Bereich 0 bis 35 in den Bereich 70 bis 80 und der Bereich 35 bis 70 in den Bereich 80 bis 90 Db komprimiert werden, was einer Komprimierung von Faktor 3,5 entspricht.
Ja, so ungefähr (wenn man es genau nehmen will, wird es unverhältnismässig kompliziert).
sinatiger hat geschrieben:Und genau dies macht also der AKU oder die Technik des HG und das nennt man dann HG-Anpassung, wobei es zu beachten gilt daß z. B. der Bereich wo die Sprache liegt nicht zu stark komprimieren werden sollte damit hier mehr Dynamik zur Verfügung steht, und dafür andere nicht so wichtige Bereiche dafür etwas stärker bzw. komplett entfallen können.
Das macht die Software des Hörgeräts. Wie bei welcher Frequenz und welchem Hörverlust/Unbehaglichkeitsschwelle angepasst wird, hängt von der Anpassregel ab.

Wobei noch bedeutend differenziertere Verfahren existieren.

Bspw. ist es nicht einfach nur gut, "dynamisch gesehen den Sprachbereich einfach nur möglichst auf den gesamten zur Verfügung stehenden Restdynamikbereich zu verteilen".
Arbeiten bspw. die OHCs noch bis zu einem gewissen Grade, so ist in dem Dynamikbereich, in welchem sie eine Verstärkungsfunktion wahr nehmen, eine höhere Differenzierung möglich. Wenn dieser Bereich klein ist (dürfte in vielen Fällen zutreffen), ist eine Kompression erforderlich.
In Bereichen, in welchen die OHCs nicht mehr arbeiten, ist einfach gesagt "Klangbrei zu erwarten" (gilt sogar für das normale Gehör). Hier könnte bspw. eine Erhöhung der Dynamik ("Expander-Funktion") von Vorteil sein, da dann das Gehör die zeitliche Feinstruktur zur Differenzierung der relevanten Informationen des akustischen Inputs besser nutzen kann.
sinatiger hat geschrieben:Diese Anpassung erfolgt innerhalb der sog. Frequenzkanäle eines HG...
Ja, wobei je nach Anpassregel potentiell bei jeder Frequenz und je nach Hörverlust eine andere Verstärkung erforderlich ist.

Hierbei wird bspw. versucht, aus dem gesamten akustischen Schall die "Stimme heraus zu filtern und in den idealen Dynamikbereich zu verschieben" (hier noch zwei Beispiele, was man berücksichtigen kann:

1.: wenn die "Umgebung laut ist", wird auch lauter gesprochen, also muss man etwas weniger verstärken (da sonst dynamisch gesehen die Sprache in einen Bereich fällt, in welchem die OHCs nicht mehr arbeiten, was zu einem weniger differenzierten Klangbild (der Sprachlaute) führt).

2.: dort, wo die OHCs nicht mehr arbeiten, wird die zeitliche Feinstruktur erhalten (ein "lautstärkemässig überbordender Zischlaut wird bspw. (im Pegel etwas) abgesenkt, jedoch nicht komprimiert (da er 1. auf Grund des Pegels in den Bereich fällt, in welchem bspw. die OHCs nicht mehr arbeiten und nur noch eine eingeschränkte Differenzierung möglich ist und 2. deshalb auf die Unterstzützung der besseren Erkennung der zeitlichen Feinstruktur gesetzt wird (was eben durch deren "übertriebene (oder zumindest nicht komprimierte) Darstellung" erleichtert werden kann).

Die Knochenleitungshörschwellen sagen aus, wie stark der Hörverlust "ab dem Innenohr" ist (relativ zum normalen Gehör) - also wird die Funktion von Aussenohr, Gehörgang und Mittelohr hier nicht berücksichtigt (und somit allenfalls in diesen Bereichen vorliegende Störungen).

Gruss fast-foot
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tan
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#144

Beitrag von tan »

Hallo zusammen,

ich bin derzeit am Testen meiner ersten Hörgeräte. Nach einem Linx2-7, welches mir auch nach mehrmaligen anpassen zu scharf war (mit dem ich aber auch mit meinem fast tauben rechten Ohr erstaunlich viel hören konnte) und deshalb stets präsent war, teste ich nach einer Woche OPN 1 seit einer Woche ein OPN 2. Beide Geräte nehme ich nach kurzer Zeit (<1h) nahezu nicht mehr wahr, sodass ich immer mal wieder an die Ohren greife, ob sie noch da sind. ;)

Allerdings merke ich bisher keine Unterschiede zwischen dem OPN 1 und dem OPN 2 (das OPN 3 kommt mir allein von den Daten uninteressant vor). Weiß jemand, wie hoch die Preisdifferenz ist? Mein Akuster hat noch keine Preise des OPN 2 und 3. Hat jemand anderes schon einen Vergleich machen können?

Viele Grüße
tan
0250 0500 1000 2000 3000 4000 6000 8000 Hz
..10…..15.….25…..30….55…..60....55.…60 links OPN 2, 85er Hörer
..50…..55.….85…..95.100….110...115...95 rechts OPN 2, 105er Hörer
sinatiger
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#145

Beitrag von sinatiger »

@fast-foot

was macht denn dann der AKU noch wenn die Technik des HG alles einstellt.
Hier wäre dann eine Ausbildung oder Studium zum Informatiker bzw
Computerkenntnisse hilfreich.

Was unterscheidet dann einen guten AKU von einem schlechten bzw.
welche Eingriffmöglichkeiten hat der AKU überhaupt.
fast-foot
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#146

Beitrag von fast-foot »

Hallo sinatiger,

auf Grund der ermittelten audiometrischen Daten errechnet das Hörgerät eine Grundeinstellung. Bei NAL2 (oder wie auch immer diese heissen mag/mögen) von Phonak bspw. ist es so, dass, wird diese auf eine grosse Anzahl von Kunden angewendet, insgesamt das beste Ergebnis heraus kommt (etwas einfach gesagt). Das heisst aber nicht, dass für jeden Einzelfall die Einstellung optimal ist. Die Durchführung der hierzu erforderlichen Feinjustierung ist Aufgabe des Akustikers (dazu gehört auch die Berücksichtigung der Wünsche des Kunden, das Einrichten verschiedener Einstellungen (bzw. Programme) etc. etc.
Natürlich weiss ein Akustiker besser als ich, was er macht. Ich muss sagen, dass ich nicht im Detail weiss, wie bspw. eine Perzentilanalyse und eine Einstellung auf deren Basis durchgeführt wird bzw. ob bzw. in welchem Ausmasse hier die Hörgerätesoftware Hilfe bietet (mir reicht das grundlegende theoretische Verständnis auf einem Niveau, dass ich mich im Bedarfsfalle auch mit den (gerade erforderlichen bzw. gefragten) Details vertraut machen kann.
sinatiger hat geschrieben:Hier wäre dann eine Ausbildung oder Studium zum Informatiker bzw
Computerkenntnisse hilfreich.
Ich denke, für den Akustiker ist dies nicht so entscheidend, da er ja nicht die Algorithmen entwirft, welche bspw. dafür sorgen, dass Sprache bzw. Störgeräusche erkannt, unterschieden und entsprechend angehoben bzw. abgesenkt werden kann etc.

Ein gewisses Verständnis schadet natürlich nicht (ein Studium der Informatik ist jedoch sicher nicht erforderlich) - wichtiger sind eine Reihe spezifischer Kenntnisse in Akustik, Hörgerätetechnik, aber auch (Verkaufs-) Psychologie und Fertigkeiten wie die Fertigung von Otoplastiken, Anpassung von Hörgeräten, um nur einige Themenschwerpunkte der Basisausbildung zu nennen etc.

Ein guter Akustiker ist meiner Ansicht nach unter anderem in der Lage, die Beschreibungen und Wünsche der Kunden so zu berücksichtigen, dass sie mit der Einstellung zufrieden sind (falls gefordert "mit der minimalen Zuzahlung").
Hierzu muss er sich in sie hinein versetzen können (vor allem verstehen, was sie meinen), aber auch, wie er bspw. die beschriebenen Anforderungen durch entsprechendes Einstellen der Geräte realisieren kann (also muss er vermutlich die beschriebenen Sachverhalte in eine Beschreibung des akustischen Inputs auf der Ebene der Akustik (bspw. die Charakterisierung des akustischen Signals am Eingang), des davon abhängigen verlangten akustischen Outputs und der für diese Realisierung erforderlichen Funktion (bspw. in Form der Einstellung des Hörgeräts; etwas weiter gefasst gehört hierzu auch, mit welchem Hörgerät und welcher Versorgungsart etc. diese zu realisieren ist).
Vermutlich ist es auch gut, wenn er weiss, was sich nicht realisieren lässt und er dies dem Kunden auch gut erklären kann (wobei letzteres vermutlich immer hilfreich ist), aber auch, wenn er Ideen hat, "welche Einstellungen viel bringen könnten", ohne dass der Kunde im Voraus entsprechende Hinweise gibt (aber im Idealfalle im Nachhinein sagt: ja, das ist gut).
Dies sind so einige (ausgewählte) Aspekte, welche mir gerade spontan einfallen (vermutlich habe ich jetzt einiges nicht berücksichtigt bzw. vergessen etc.).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 6. Dez 2016, 20:48, insgesamt 2-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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9

Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#147

Beitrag von akopti »

Hallo,

zur Frage, was ein Aku so alles macht.
Anhand einer ausführlichen Anamnese und Bedarfsermittlung erstellt er einen Anpassplan und wählt die verschiedenen Hörsysteme, die für den Kunden in Frage kommen, aus und stellt sie den Kunden vor. Darunter natürlich auch ein Kassensystem. Zudem wird ein Ton/Sprachaudiogramm aufgenommen.
Je nach dem, ob ein Ohrstück gebraucht wird, werden Abdrücke vom Ohr gefertigt.
Bei der eigentlichen Anpassung wird das Hörsystem nach den Audiogrammdaten eingestellt. Dabei wählt der Aku unter verschiedenen Anpaßformeln (NalNL1, NalNL2, DSLi/o oder Herstellermodifizierte Formel auf Grundlage der vorher genannten) die aus, die zu den Wünschen des Kunden am besten passt. Diese Anpassformeln werden aus statistischen Erhebungen und Reihenuntersuchungen mit einer großer Anzahl an Testpersonen entwickelt. Da jeder Kunde aber individuell verschieden ist, kann diese Formel nur ein Einstieg in die Anpassung sein.
Jetzt gibt es verschiedene Wege diese Grundeinstellung zu verfeinern. Dazu gibt es Messverfahren wie Lautheitssaklierung, InsituAudimetrie und Insitu-Messung mit Perzentilanalyse. Zudem genaue Befragung des Kunden über sein Hörempfindung, um Klang und Klarheit von Sprache zu optimieren. Außerdem wird mittels Störgeräuschsimulation zum einen das Lautheitsempfinden diverser Geräuschereignisse aber auch das Sprachverstehen überprüft und verfeinert.
Um diese alles Einstellen zu können gibt es herstellerspezifische Programmiersoftware. Die Einstellmöglichkeiten sind sehr komplex. Beim Kassengerät hat man ca. 20 Steller die einzeln eingestellt werden können ( also 400 Einstellvarianten) Bei einem Highend-Gerät können es um die 150 Steller sein (also ca 22500 Einstellvarianten). Dazu gehören ein Mehrband-Equalizer (Basisgeräte 4 Kanäle, Highend 20 Kanäle), für jeden Kanal eine Maximalbegrenzung, Kompressionsverhältnis, Einstellung für ein oder 2 Kniepunkte pro Frequenzband, Einstellung für Ein- und Ausschwingzeiten der Kompression pro Frequenzband. Bei Automatiksytemen (das ist ein Komfortmerkmal also keine Kassenleistung, das Basisgerät hat statt dessen die Möglichkeit 2 zusätzliche manuell zuschaltbare Programme, die auch mit ca 20 Stellern eingestellt werden können) mit Situationsdetektion kommt dann noch die Zusammensetzung der verschiedenen Programme für die Situationserkenung unter Berücksichtigung der Lebenssituationen des Kunden. Für diese Detektion kann man Einstellen bei welcher Bedingung sie reagiert und wie die Überblendung ausfällt. Dann kommen noch die Features wie Telefonerkennung/programm ( über Magnetspule oder Bluetooth), Musikerkennung, Bluetoothverknüpfungen für TV und Handy. Meistens werden diese Punkte aber erst in späteren Sitzungen abgearbeitet.
Nachdem dieser ersten Verfeinerung des FirstFit geht der Kunde ca 30 min spazieren, um zu klären, ob es akzeptabel ist. Danach erfolgt das Handhabungstraining. Wenn der Kunde sicher darin ist, kann er die Geräte ca 7-10 Tage in seiner gewohnten Umgebung tragen. Dabei wird er aufgefordert ein Tagebuch zu führen. Ich halte die Zeit deswegen begrenzt, da Menschen über kein akustisches Gedächtnis verfügen. So können Erlebnisse und Erkenntisse des Kunden schneller umgesetzt werden.

Das Ziel des ganzen ist, für den Kunden den größt möglichen Nutzen aus der Versorgung zu erreichen.
So schaut die Anpassung im groben bei der ersten Sitzung aus.

@fast-foot: :daum: Genau, das Zuhören, Begreifen und passende Umsetzen dessen was der Kunde einem sagt hat mit den größten Anteil am Erfolg.

Gruß

Dirk
Zuletzt geändert von akopti am 6. Dez 2016, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
teak
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#148

Beitrag von teak »

fast-foot hat geschrieben: ...
Ein guter Akustiker ist meiner Ansicht nach unter anderem in der Lage, die Beschreibungen und Wünsche der Kunden so zu berücksichtigen, dass sie mit der Einstellung zufrieden sind (falls gefordert "mit der minimalen Zuzahlung").
Hierzu muss er sich in sie hinein versetzen können (vor allem verstehen, was sie meinen), aber auch, wie er bspw. die beschriebenen Anforderungen durch entsprechendes Einstellen der Geräte realisieren kann (also muss er vermutlich die beschriebenen Sachverhalte in eine Beschreibung des akustischen Inputs auf der Ebene der Akustik (bspw. die Charakterisierung des akustischen Signals am Eingang), des davon abhängigen verlangten akustischen Outputs und der für diese Realisierung erforderlichen Funktion (bspw. in Form der Einstellung des Hörgeräts; etwas weiter gefasst gehört hierzu auch, mit welchem Hörgerät und welcher Versorgungsart etc. diese zu realisieren ist).
Vermutlich ist es auch gut, wenn er weiss, was sich nicht realisieren lässt und er dies dem Kunden auch gut erklären kann (wobei letzteres vermutlich immer hilfreich ist), aber auch, wenn er Ideen hat, "welche Einstellungen viel bringen könnten", ohne dass der Kunde im Voraus entsprechende Hinweise gibt (aber im Idealfalle im Nachhinein sagt: ja, das ist gut).
...
Empathie, Verständnis, Geduld und die Fähigkeit, verständlich und glaubhaft zu erklären und das Verstandene zurückzumelden, halte ich neben der fachlichen Kompetenz und Erfahrung ebenfalls für die wichtigsten Eigenschaften eines "guten Akustikers".

Als laienhaftem Kunden (insbesondere bei der Erstversorgung) steht mir nur ein begrenztes und mehrdeutiges, aber auch mißverständliches (weil in der Akustiker-Sprache anders verwendetes) Vokabular zur Verfügung.

Das kann schnell zu einer Pseudo-Interaktion (einer nur auf Missverständnissen beruhenden Kommunikation) führen, die beide Seiten unzufrieden macht und zu einem unbefriedigenden Ergebnis führt.

Dann beruht aber die suboptimale Versorgung nicht auf den Grenzen des technisch machbaren, sondern auf den Grenzen der menschlichen Zusammenarbeit.

Jeder Kunde ist anders und jeder Akustiker ist anders und nicht immer können sie sich auf eine gemeinsame Sprache einigen.

Als Kunde kann ich mich nur auf mein Bauchgefühl verlassen: fühle ich mich ernst genommen und verstanden, gibt mein Gegenüber sich mit mir ab oder nur mit seinem Computer, sind seine Aussagen glaubhaft und nachvollziehbar, führen Änderungen zu der gewünschten Verbesserung?

Oder fühle ich mich abgewiegelt: sie müssen sich erst an das Gerät gewöhnen, die Grenzen des technisch machbaren, sie haben zu hohe Erwartungen.

Damit es keine Missverständnisse gibt. Gewöhnung ist notwendig, die Technik hat Grenzen, die Erwartungen können zu hoch sein. Es ist aber ein gewaltiger Unterschied, ob diese Dinge nach einer schnellen Standard-Anpassung zur Sprache kommen oder nach einem sorgfältigen und gründlichen individuellen Anpassungsprozess.

Denn in dem einen Fall sind es die Grenzen des machbaren, im anderen Fall die Grenzen der Bereitschaft (und der Qualität) des Akustikers.
pmbarney
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#149

Beitrag von pmbarney »

annib hat geschrieben:Ich war gestern noch einmal bei meiner Hörakustikerin bzw. bei ihrer Chefin, da die Mitarbeiterin erkrankt war: Mein Eindruck vom Opn 3 wurde von ihr bestätigt - es ist "ganz einfach ein normales Hörgerät", für das der hohe Preis nicht gerechtfertigt ist.
Das OPN 3 ist deutlich günstiger und ich merke auch Unterschiede aber es mehr an eine OPN 1 als an einem normalen Hörgerät. Sicherlich ist das immer abhängig von der eigenen Hörschwäche aber solche Aussagen eines AKU würden mich zu einem Wechsel des AKU bewegen.
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Re: Wer hat Erfahrungenmit Oticon OPN??

#150

Beitrag von pmbarney »

Herbert Räber hat geschrieben:Hallo zusammen
Ich habe ein neues Autoradio mit Bluetooth-Verbindung gekauft.
Ist es möglich mit (welches) oder ohne Zubehör direkt im opn-Hg Radio zu hören?
FG Herbert
Ich denke nein. Dei dem Radio wird es eher darum gehen, die Musik vom Handy via Bluetooth über das Radio zu streamen.
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