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Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 24. Mai 2015, 14:07
von Micha_R
Hallo,
wirklich ein sehr interessanter Bericht.
Ich bekomme nächste Woche mein erstes Fitting und bin schon gespannt was mein HGA vorschlägt. Ich habe nun nicht die genauen Daten meines Hörverlustes im Kopf, aber das linke Ohr war etwa 10dB schlechter wie das Rechte. In den tiefen ist links auch schon etwas verloren gegangen, d.h. es startet mein Audiogramm bei ca. -25db, recht bei ca -15dB. in den Mittenund Höhen geht es dann Richtung -45r/-55l runter. Laut HGA bin ich leicht bis mittelgradig schwerhörig mit der oft gesehenen Badewanne...
Der Bereich wo ich mir am meisten Verbesserung erhoffe ist im Büro bei der Arbeit und bei allem was mit Entertainment zu tun hat. Ersteres sollte für die meisten aktuellen Geräte der Ober- und Premiumklasse kein allzu großes Problem darstellen, zumal die Situationen wo ich schlecht höre noch relativ rar sind.
Spannend wird es beim Thema Live-Musik, Musik-Clubs/Lounges, Kino, usw. und genau dieser Punkt wird ja hier in dem Bericht super abgedeckt.
Gewundert hat mich das bei dir die Widex Dream relativ schlecht abgeschnitten hatten. Über die liest man sonst gerade im Hinblick auf Musik viel gutes. Neben Widex und Bernafon haben ja anscheinend nun auch die neuesten Phonak und Unitron Geräte eine erweiterte Eingangsdynamik. Hattest du die auch mal probiert?
Wie gut sind denn die Bernafon bei Live Musik auf z.B Stadtfesten. Musikstil ist dabei meist Pop & Rock. Die Pegel sind ja auch meist relativ hoch und man versucht trotzdem noch sich mit seinen Freunden und beaknnten zu unterhalten. Ist vermutlich ähnlich wie in so offenen Musik-Lounges, wo im Sommer viel los ist. Die Musik ist relativ laut, aber zum Glück noch nicht ganz auf Disco-Level. Kommen die Bernafon Geräte (oder andere) mit diesen Situationen einigermassen gut klar, oder erwarte ich da zu viel?
Und hast du die Bernafon schonmal im Kino testen können. Ist die räumliche Darstellung des Klangs (Surround) so gut wie man das ohne Hörgerät gewohnt ist?
Wäre super deine Erfahrung hierzu zu hören.
Gruß,
Micha
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 24. Mai 2015, 18:30
von Musiker_72
Hallo,
Widex hatte mir halt vom Grundklang her nicht gefallen, da nützen Dir die anderen Sachen dann auch nichts. Ich konnte die Widex also insgesamt nicht sinnvoll testen, weil ich mich damit einfach nicht wohlgefühlt hatte.
Die Phonaks haben nicht verzerrt, warein eigentlich überhaupt für Musik ganz gut (wenn man den Feedback-Killer abschaltete, denn der war grässlich). Ich hatte mit Phonak ein schlechtes Sprachverständnis, das war da das Problem.
Straßenfeste: Kann ich Dir so direkt nicht sagen, weil mir solche Sachen zu laut sind. Meine HG sind so eingestellt, dass sie bei hoher Eingangslautstärke sich praktisch ausschalten. Ich würde auf einem Straßenfest wohl meine HG rausnehmen und meine Ohrstöpsel reinmachen, oder alternativ Power-Domes (geschlossene Schirme, schalldicht) an die Geräte machen und die Geräte entsprechend leiser drehen.
Kino und Surround: Surround geht super mit HG, natürlich nur, wenn die Mikrofone auch entsprechend auf Omnidirektional eingestellt sind. Vom Raumgefühl her war Siemens am besten, Phonak auch sehr gut, Bernafon ein klein wenig (aber nicht viel) schlechter, aber auch mit denen kann ich prima surround hören. Getestet habe ich das aber nur in meinem Heimkino. "Richtiges" Kino ist recht laut, und da gibt es für den HiFi-Enthusiasten auch abseits von Verzerrungen ein Problem: Hörgeräte arbeiten mit Kompression. Das müssen sie auch, sie können ja nicht einfach alles 30dB lauter machen, dann fliegen Dir ja die Ohren weg. Deswegen werden leise Töne stärker verstärkt als laute Töne. Wenn Du offene Schirme verwendest (und das wirst Du bei Deiner nicht so starken SH vermutlich), dann hörst du die tiefen Frequenzen aber direkt, ohne Zutun des Hörgerätes. Wenn die hohen Frequenzen aber bei leisen Pegeln stärker verstärkt werden als bei lauten, die tiefen Frequenzen aber immer unverändert durchkommen, dann verschiebt sich die Klangbalance. Bernafon hat aber ein extra Kinoprogramm, das solltest Du dann im Zweifelsfall mal ausprobieren.
Also: HiFi geht, Surround geht, alles, was laut ist, ist im Zweifelsfall mit Kompromissen behaftet, besonders, wenn Du offen versorgt wirst.
Ich werde mal demnächst noch ein Thema eröffnen über meine Kombination aus Hörgerät und Hörschutz mit Power-Domes, aber das sind schon sehr spezielle Experimente.
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 24. Mai 2015, 19:16
von Micha_R
Ich möchte in jedem Fall die Phonaks, Widex und auch Bernafon testen, dann sehe ich ja selbst was mir am besten gefällt.
Mein HGA meinte es sei in jedem Fall am besten mit einer
Otoplastik zu arbeiten wenn man sich mal für ein bestimmtes Modell entschieden hat. In der Testphase ist dies natürlich noch nicht der Fall. Nur mit dieser Lösung - natürlich mit einer ausreichenden Belüftungsbohrung - würde man die Möglichkeiten heutiger Hörgeräte nutzen können. Evtl. ist dadurch dann auch ein besseres und gleichmäßigeres Regeln auch der tiefen Töne möglich.
Laut... ja das ist so eine Sache. Ich mag laut, daher benötige ich heute auch ein
HG 
Ich bin auch heute noch sehr vil in lauter Umgebung unterwegs. Fast jedes Wochenende gehe ich noch auf die Piste. Da sind eben viele Feste, Musik-Bars, Strand-Bars und auch öfterns Discos dabei. Und laut ist es da praktisch immer. Zuhause... nun ja... auch laut! Ich nutze mein 7.1 System wirklich ordentlich aus. Es ist ein eingemessenes System und läuft meist auf ca. -20db, was durchaus schon rumst.
Wenn es wirklich laut ist dann mache ich auch heute schon immer Ohropax rein.
Deine Erfahrungen mit einer geschlossenen Lösung in lauter Umgebung wäre sicher interessant.
Schönen Sonntag noch!
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 25. Mai 2015, 09:56
von Musiker_72
Hi,
eine Otoplastik kann alles sein - von sehr offen bis ganz geschlossen. Je geschlossener, desto mehr Bass. Wie stark eine Otoplastik Außengeräusche abschirmt (und insofern Dein Gehör auch schützen könnte) müsste man nachmessen, denn durch die Lüftungsbohrung kommt ja Schall durch, und da es sich bei der Bohrung um eine Röhre handelt, können sogar Resonanzen auftreten, die bestimmte Frequenzen hervorheben und sehr schädlich sein können (Dank an fast-foot für diese Info).
Ich wäre an Deiner Stelle etwas vorsichtig. Ein geringer bis mittlerer Hörverlust lässt sich ja ganz gut ausgleichen mit Hörgerät, aber irgendwann ist schluss damit. Eine Lärmschwerhörigkeit geht oft mit einer großen Lärmtoleranz einher, Dir wird also auch Dein Hörgerät wahrscheinlich nicht zu laut sein, und wenn Du dann in einer lauten Umgebung bist und das HG noch 10 bis 20 dB draufpackt, dann könnte sich der Fortschritt Deines Hörverlustes noch beschleunigen. Das sollte durch eine sinnvolle Einstellung des HG unbedingt vermieden werden!
Jedenfalls wird das eine interessante Anpassung bei Dir werden. Viel Erfolg!
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 25. Mai 2015, 11:23
von Micha_R
Danke für all die Infos.
Bei Otoplastiken lese ich sehr viel gutes von möglichst offenen Varianten. Der Halt und der Tragekomfort soll besser sein als mit den Schirmchen. Ob dies für meine Ohren auch zutrifft wird sich zeigen.
Spätestens wenn ich praktische Erfahrungen gesammlet habe werde ich darüber posten.
Gibt es eigentlich eine gute Website auf der man z.B. so Dinge sieht wie eine Timeline, also welcher Hersteller wann welche neue HGs auf den Markt gebracht hat? Damit könnte man ein Gefühl dafür entwickeln ,wann mit neuen Plattformen gerechnet werden kann.
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 27. Mai 2015, 06:23
von siolak
Guten Morgen!
Ich möchte auch noch von meinen Erfahrungen berichten. Dass das Thema natürlich sehr individuell ist, ist mir klar.
Ich hatte am Anfang Hörgeräte mir RIC-Hörern mit kleinen Schirmchen. Das Problem war aber, dass diese Schirmchen mit den RIC immer wieder aus dem Gehörgang rutschten - besonders rechts. Das änderte sich auch nicht mit einer kleinen Gehörgangsotoplastik. Erst eine Krallenotoplastik löste das Problem. Insgesamt war ich aber mit dem RIC nicht sehr zufrieden, da ich auch noch ein Problem mit dem Schwitzen in den Ohren hatte. Die RIC waren oft "beleidigt" und in Reparatur. Bei meinem jetztigen HG habe ich nun die RIC nicht mehr, sondern Krallenotoplastiken mit dünnen Schallschläuchen, die auch nicht sehr auffällig sind. Die Belüftungsbohrungen sind sehr dünn gehalten, es gibt kaum bis keine Rückkopplungen und trotzdem ist die Belüftung sehr gut. Das ist für mich die Lösung, mit der ich sehr zufrieden bin.
Es hat halt lange gedauert und brauchte etwas Geduld, bis ich nun sehr zufrieden bin mit meinem Hören.
Dass das kein allgemein gültiges Rezept ist, ist wohl klar, aber vielleicht ist der eine oder andere Tipp auch für andere nützlich.
Liebe Grüße aus NÖ
Alois K.
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 31. Mai 2015, 15:00
von Musiker_72
Mal ein sehr spezielles Update. Schließlich bin ich ja Musiker, und deswegen ja auch beim Juna gelandet.
Mich hat also mal interessiert, ob tatsächlich das Juna - wie im Datenblatt angegeben - Frequenzen bis 10 kHz abspielt.
Dabei ist vorwegzunehmen, dass die Verstärkung der höchsten Frequenzen nicht so hoch ist bei mir, wie sie sein könnte (und bei meinem Hörverlust auch müsste), weil ich offene Schirmchen trage und es sonst zu Rückkoppungen kommen würde.
Aber dennoch: Sinusgenerator angeschmissen, bei 4 kHz eine vernünftige (geringe!) Lautstärke eingestellt, dann getestet. Ich habe hier keine Messbox oder sowas, es ist ein rein subjektiver Test.
Fazit: 8 kHz wird noch verstärkt, ist mit HG deutlich lauter als ohne HG
10 kHz kommt auch noch durch, ist mit HG aber kaum wahrnehmbar lauter als ohne HG.
Also: Werbung stimmt so weit, die Übertragung höchster Frequenzen dürfte damit beim Juna besser sein als bei vielen anderen HG. Und ja, für die meisten Anwender dürfte das völlig irrelevant sein, aber Musiker sehen das naturgemäß etwas anders.
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 2. Jun 2015, 22:46
von Micha_R
Habe seit gestern meine ersten Hörgeräte zum testen drin. Ich konnte zw. den Widex Dream 220 und 440 wählen und habe mich für letztere entschieden. Der erste Eindruck ist, das ich schon mehr höre, aber es kommt mir vom Klangbild alles sehr hart/scharf vor. Manchmal etwas blechern, manchmal auch etwas hölzern. Ich kann das noch nicht so ganz einordnen.
Am Montag bekomme ich ein paar Bernafon Juna 7 zum testen mit und kann diese dann direkt mit den Widex vergleichen. Ich bin schon sehr gespannt wie das wird. Meine Hoffnung ist ja das es mir evtl. ähnlich geht und die Bernafon bei mir natürlicher klingen.
Am ungewohntesten sind die "Eigengeräusche" des Körpers. Atmung, Sprache und zB auch die Geräusche die der Körper beim Sitzen auf der Couch macht sind doch sehr ungewohnt. Auch beim Spazierengehen klingt der eigene Gang - also das Auftreten - ziemlich merkwürdig. Ist das tatsächlich die Entwöhnung die mir so heftig erscheint?
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 2. Jun 2015, 23:04
von Musiker_72
Hi,
ich höre mit den Junas eigentlich alles, was ich mit den Widex auch gehört habe. Der Unterschied ist nur, dass mir selbst leise Geräusche mit den Widex als laut erschienen sind, mit den Bernafons empfinde ich die leisen Geräusche auch tatsächlich als leise.
Meine Laufgeräusche finde ich immer noch ungewohnt, vor allem zu Hause, wenn es ansonsten leise ist. An die meisten anderen Geräusche habe ich mich gewöhnt.
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 3. Jun 2015, 12:29
von Tinu76
Hallo
Kann bestätigen, dass Widex sehr dichte Klangwelten macht... dabei können leise Geräusche schon auch sehr im Mittelpunkt stehen, vor allem wenn es leise ist, dann dreht der Automatismus die Verstärkung hoch... der Effekt ist dann, dass man leise Geräusche "sehr deutlich" wahrnimmt. Es gibt deswegen von Widex ein Comfort-Programm, das die leisen Geräusche eher ausblendet...
Bernafon habe ich leider damals nicht getestet.
Bin aber ansonsten mit dem Klang der Widex sehr zufrieden. Auch gerade das Musikprogramm hat mir schon sehr gute Dienste bei Livemusik geleistet. Da ich relativ früh zu einem Hörgerät gegriffen habe, traue ich mir auch gut noch der Vergleich zu dem "normal" hören zu... und hier ist nach meiner Meinung Widex sehr gut.
Im Gegensatz dazu war ein Phonak das ich getestet habe wirklich sehr hart und auch künstlich... mein einjähriger Sohn hörte sich damit wie ein Babypuppe an die Weingeräusche macht... da war Widex viel natürlicher.
Die Verständlichkeit war bei mir mit Phonak insofern besser, dass sie die Sprache extrem betonen. Wenn sich jemand beim Reden von einem abwendet und sogar noch wegläuft, war bei mir eigentlich keine Verschlechterung auszumachen im Tonbild... praktisch zum Verstehen, aber sehr unnatürlich.
Bernafon soll aber auch sehr gut sein (werde bei einem späteren Update die sicher in die Auswahl nehmen).
Gruss
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 4. Jun 2015, 08:55
von Musiker_72
Hi,
ist das so, dass Widex ständig die Verstärkung ändert? Gut, durch Kompression ist das im Prinzip bei allen Geräten so, aber es sollte meiner Meinung nach graduell und unmerkbar geschehen, sodass man nach Gewöhnung an das HG wieder ein sinnvolles Lautstärkeempfinden entwickeln kann.
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 4. Jun 2015, 10:37
von Tinu76
Hallo Musiker_72
Bei Widex konnte ich das bewusst feststellen, als ich mit Kopfhörern Musik hörte: dann regelt der Automatismus wegen den leisen Tönen hoch (unbemerkt von mir, also sehr langsam). Wenn ich dann aber die Kopfhörer abnehmen um eine normales Gespräch zu führen und ich davor die Lautstärke der Hörgeräte nicht runter regle um etwa 3-4 Stufen, dann pfeift es einige Zeit ganz toll (bin halt eher am Limit mit der offenen Versorgung)... und auch der Röhrenklang (wegen Überverstärkung) ist wieder da, bis sich die Verstärkung wieder eingependelt hat. Ich vermute, dass dieser Effekt hauptsächlich mit der automatischen Lautstärkeanpassung zu tun hat... kann aber auch noch andere Gründe haben, die ich nicht kenne.
Also richtig bewusst geworden ist dies nur durch solche Effekte. Die Lautstärke wird sonst sehr selektiv und langsam angepasst... aber sie wird definitiv angepasst.
Widex hat für das Lautstärkemanagement, soweit ich weiss, zwei Kompressoren, ein schneller (für "Knalllärm" oder auch das Gegenteil "aus der Disco raus") und ein langsamer (für "Umgebungslautstärke").
Das mit der Lautstärkenanpassung ist wohl hauptsächlich über den langsamen Kompressor gesteuert, der eher träge reagiert (deswegen wohl auch die doch eher lange Anpassungszeit nach dem Abziehen der Kopfhörer).
Soweit ich weiss, machen das eigentlich alle Hörgeräte... einfach in verschiedenem Umfang und auch Intensität. Widex macht dies sicher eher stärker.
Grundsätzlich finde ich das bei Widex gut... so hörte ich in leiser Umgebung schon viele interessante Sachen
Gruss Tinu
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 4. Jun 2015, 11:44
von Micha_R
so hörte ich in leiser Umgebung schon viele interessante Sachen

Das kannst du aber laut sagen. Ich habe am ersten Tag wo ich die Dream 440 drin hatte Nachts an der Wand zum Nachbarn gelauscht was der da für einen riesen KRach macht. Nach 10 Minuten Suche war die Lärmquelle dann gefunden: Mein Kühlschrank!
Gestern Abend beim Grillen im Garten ist mir obwohl ich die Lautstärke um ganze 3 Stufen heruntergeregelt habe aufgefallen, dass die 1km entfernte Autobahn ziemlich laut rauscht. Das war fast heftiger als das Vogelgezwitscher in unmittelbarer Nähe.
Dann ist da das Grundrauschen/Dröhnen im Auto - grausam. So hat das als ich 19 war definitiv nicht annährend geklungen. Auch wenn ich "normalhörende" frage hören die das nicht ansatzweise so heftig. Ob das nur die Entwöhnung nach mehreren Jahren leicht bis mittelgradiger SH ist bezweifle ich stark.
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 6. Jun 2015, 22:14
von ohrenschmalz
hallo verfolge seit ich auch HGs brauche die Einträge habe nach einem Kassengerät dann den Akustiker gewechselt. der hat mir als erstes das Dream 440 dann das Dream 110 und auch ein Phonak V50 gegeben. habe mir dann das 110 für 2 Wochen geben lassen. Ja das 440 hatte einen super Klang.Habe mir aus Kostengründe dann doch das Drem110 genommen und kann nach 6 Wochen feststellen das ich mit dem Automatikprogramm und dem abrufbaren Komfortprogramm sehr gut zurecht komme. bei mir hat sich der Akustiker auch auf meine Wünsche und Beschreibungen eingelassen und mit verschiedenen Schirmchen getestet.
war schon 2 mal in sehr lauter Umgebung und Konnte mich gut am Tisch unterhalten. denk wenn die Geräte viele autoprogramme haben das nicht automatisch besser wird
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 7. Jun 2015, 13:19
von Deleted
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Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 7. Jun 2015, 13:59
von Musiker_72
Hallo,
zur Direktionalität: Ich habe Juna 7 und Juna 9 getestet, und genau wegen dieses Features mich für Juna 9 entschieden. Ich komme mit der Mikrofoneinstellung "TrueDirectionality" am besten klar, diese ist immer nur beim 9er Gerät vorhanden. True directionality ist omnidirektional, aber mit einem leichten Focus nach vorne für die Höhen, was das natürliche Verhalten der Ohrmuschel simulieren soll.
Wenn Du aber lieber einen kompletten Fokus nach vorne hast, dann brauchst Du das nicht. So, wie Du es schreibst (möglichst natürlicher Klang) vermute ich aber, dass das für Dich angenehm wäre.
Ich habe jedenfalls den Unterschied zwischen TrueDirectionality und Omnidirektional deutlich gehört.
Zur i-VC: Habe ich mal ausprobiert, ich komme aber mit der klassischen Lautstärkeregelung besser klar. Hauptgrund, i-VC wieder zu deaktivieren war, dass ich die HGs leiser stelle, wenn ich eine Kapuze aufziehe, da ich dann Rückkopplungen habe. Weil i-VC die sprachrelevanten Frequenzen weniger stark abschwächt, habe ich damit die Rückkopplungen nicht wegbekommen.
Dennoch: i-VC funktioniert so weit. Was ich blöd finde, ist, dass die Option global ist. Für ein Musikprogramm ist i-VC nicht brauchbar, hier will man ja keine Änderungen im Frequenzgang, sondern eben nur in der Lautstärke.
Zum Lautstärkeempfinden: Es gibt Hörtests für die Lautheitsskalierung. Da bekommst Du einen Haufen Töne vorgespielt und musst immer entscheiden, wie laut Du diesen jeweils empfindest (also sehr leise - leise - mittel - laut - sehr laut - zu laut). Das machst Du mit und ohne Hörgerät. Damit kann man sehr genau das HG so anpassen, dass diese Probleme eben nicht (oder weniger) auftreten. Bei mir wurde der Test aber nur in der Uniklinik gemacht, frage mal Deinen Akustiker, ob er das auch machen kann.
Also: Ich würde mal das Juna testen!
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 7. Jun 2015, 14:33
von Deleted
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Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 7. Jun 2015, 15:34
von Musiker_72
Hi,
"reines" Omnidirektional hat das Juna 7 aber auch. Wenn Du das bevorzugst, brauchst Du das Juna 9 nicht.
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 8. Jun 2015, 20:41
von Micha_R
Habe nun seit 2 Stunden das Juna 7 zur Probe. Das Zuvor leider beim Testen durch einen Sturz kaputt gegangene Widex Dream 440 wurde auch ersetzt, d.h. ich kann nun beide vergleichen.
Beide Geräte sind RITE Typen mit den geschlossenen
Domes. Die Domes wurden allerdings im Vergleich zur Vorwoche getauscht und sind nun zweiteilig, d.h. so 2 Hälften wovon die eine etwas größer ist und die andere umschließt. Beim Einsetzen drücken sich die beiden Hälften dann im Prinzip ineinander. Sorry - kann's nicht besser erklären.
Erster Eindruck: Das Juna 7 ist VIEL(!!!) natürlicher als das Widex. Ich habe praktisch kaum eine Veränderung der eigenen Sprache. Die eigenen Körpergeräusche sind fast komplett verschwunden. Das Juna ist auch viel leiser und subtiler. MAn merkt fast nicht das man es trägt.
Ich habe neben dem Automatikprogramm das "Sprache im Störgeräusch" auf P2 legen lassen. P3 ist das Kinoprogramm und P4 Live Musik.
Weiss jemand was der unterschied ist zwischen dem Kinoprogramm und dem Musik-/TV-Programm? Letzteres habe ich nun erstmal nicht.
Nebengeräuschreduzierung ist auf Gering eingestellt.
Soft Noise Management ist auf Mittel, das hat mit mein HGA so empfohlen.
Rückkopplugsmanagement kann ich nicht sagen, habe ich vergessen zu fragen. Es gibt aber keine Rückkopplung außer beim einsetzen ganz kurz.
Jetzt werde ich mal lostesten und meine Erfahrungen hier auch kundtun.
Was mir als erstes auffällt:
1) Im Kino- und Live-Musik-Programm ist jeweils ein ziemlich heftiges Grundrauschen vorhanden. Das nervt schon ziemlich und ist für den Hausgebrauch relativ untauglich. Ist das bei Euch auch so? Oder kann man da evtl. was an den Einstellungen verbessern?
2) Wenn ich pfeife dann habe ich so Vibrato im Ohr. Das gilt besonders für die Mittleren und etwas höheren Frequenzen. Wenn ich relativ tief pfeife und auch relativ hoch, dann ist es kaum merkbar. Da meine Hörkurve eine Badewanne ist könnte das irgendwie zusammenhängen. Habt ihr diesen Effekt auch schon bemerkt und was könnte ich da tun? Es ist nicht wirklich schlimm, aber da wird man recht plötzlich daran erinnert, dass man ja ein
HG trägt

Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 8. Jun 2015, 22:50
von Musiker_72
Hallo,
diese Schirme heißen Tulpen-Schirme.
Das Kinoprogramm habe ich nie benutzt bzw. nie einstellen lassen (so viele Programplätze gibt´s ja leider nicht bei Juna). Ich vermute, dass es weniger Verstärkung hat als das Musikprogramm, weil Kino ja auch recht laut ist, lauter jedenfalls als die heimische Stereoanlage. Kino verwendet, glaube ich, auch den Gain-Shift, um verzerrungsfreie Eingangspegel bis 110 dB zu ermöglichen.
1) Ein Grundrauschen höre ich nicht - was aber evtl. an unseren unterschiedlichen Hörkurven liegt. Mein Hörverlust wird mit zunehmender Frequenz immer größer, sowas wie Rauschen höre ich ohne HG nur, wenn es schon sehr laut ist. Der Gain-Shift, der höhere Eingangspegel erlaubt, sorgt theoretisch für ein höheres Grundrauschen, was man als Schwerhöriger aber üblicherweise nicht hören kann. Bei einer Badewannenkurve aber schon, wenn Du sehr hofe Frequenzen wieder ganz gut hörst. Nun muss man fairerweise aber sagen, dass Kino und Live-Musik eben nicht für den Hausgebrauch gemacht sind - sondern für Kino und Live-Musik! Da wirst Du das Rauschen sicher nicht hören.
2) Ist dann wohl die Feedback-Unterdrückung. Sorgt für Vibrato beim Pfeifen, Signaltönen im Radio, Türklingel, hohe Klaviertasten ... deswegen: Bei mir in allen Programmen abgeschaltet. Ich habe auch noch kein einziges HG getestet, bei der die Feedback-Unterdrückung nicht üble Klangartefakte erzeugt hätte. Für mich persönlich habe ich entschieden, dass, sollte meine Schwerhörigkeit zunehmen, ich eher versuchen würde, mit Otoplastik usw. das Feedback wegzubekommen als mit einer solchen digitalen Feedbackunterdrückung. Lass die Feedbackgrenze Messen (Feedback-Manager -> Messen), dann kann das Feedback auch ohne die adaptive Feedback-Unterdrückung (falls nötig) begrenzt werden, aber ggf. auf Kosten des optimalen Frequenzgangs.
Soft-Noise: Lass Dir mal was flüstern. Oder höre ganz leise Musik. Probiere das dann bei der nächsten Akustikersitzung vergleichsweise mit abgeschaltetem Softnoise. Für mich klingt alles außer Softnoise=0 (das ist die Einstellung, wo man alle Geräusche hört) indiskutabel unnatürlich. Aber das ist natürlich Geschmacksache.
Wie groß ist denn Dein Hörverlust?
Viele Grüße,
Musiker_72
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 8. Jun 2015, 23:19
von Micha_R
Das Mit dem Kinoprogramm macht Sinn, da Kino ja auch über einen großen Dynamikumfang verfügt. Vielleicht probiere ich doch mal das Musik/TV-Programm aus. Bei meinem Audi klang das im Studio so merkwürdig... Das Grundrauschen wäre aber so gut erklärt.
Die Idee mit der Feedbackunterdrückung ist klasse - vielen Dank! Das wird es dann sicher sein.
Softnoise probiere ich dann mal aus.
Weiss nicht so recht wie ich meine Hörkurve vernünftig gepostet bekomme. Ich versuche es mal.
Hier mein Audiogramm:
L: 30---25--35---50---50--40---45--55--55--25--15
f: 125-250-500-750--1k--1.5k--2k--3k---4k--6k--8k
R: 15---15--20---25---30--40---40--40--55--35---5
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 8. Jun 2015, 23:25
von Musiker_72
Hi,
da bist Du ja bei 8k ein Luchsohr! und bei 6k auch noch fast Normalhörend. Vermutlich hörst Du da das Grundrauschen, so 20 dB Rauschteppich sind bei Hörgeräten wohl normal. Haben die Widex bei Dir nicht gerauscht? Meine Frau meinte, die rauschen ziemlich, ich hab´s natürlich nicht gehört ...
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 9. Jun 2015, 00:21
von Micha_R
Habe gerade beim Filmschauen mal die Widex reingemacht. Die Grundverstärkung ist definitiv viel höher. Trotzdem ist mit den neuen Domes das Gefühl der "Eigengeräusche" besser geworden. Ich habe die Lautstärke dann noch etwas heruntergeregelt um einen ähnlichen Pegell zu haben wie beiden Junas. Das Hörgefühl ist bei den Junas prinzipiell irgendwie besser. Trotzdem benötige ich ein anderes Programm als die Automatik beim Fernsehen. Es sollte einfach linearer sein und weniger geregelt werden, d.h. nicht so auf Sprache fokussiert sein. Ich denke beide Geräte haben Potential, aber es müssen noch Anpassungen her.
Rauschen tun die Widex weder mit der Automatik noch im Musikprogramm, zumindest haben sie kein merkliches Grundrauschen. Das Musikprogramm ist aber z.B. im Auto völlig nutzlos, da die Geräuschkulisse ziemlich verstärkt wird und in den Vordergrund tritt.
NACHTRAG: Wenn es ganz ruhig ist kann man doch ein leichtes Rauschen feststellen.
Es hilft nur probieren, probieren, probieren....
Noch eine Frage zu den Junas: Man kann dort den Erfahrungsgrad des Hörgeräteträgers einstellen. Bei mir ist das auf der niedrigsten der 3 Stufen eingestell, also "Einsteiger" oder sowas. Wo liegen da die Unterschiede zwischen den Stufen? Mein Akustiker konnte mir das auch nicht genau sagen. Die Verstärkung sei nicht ganz so hoch zu Beginn, wie hoch jedoch war unklar. Der Pegel wurde dann manuell etwas nach oben angepasst. Sind ausser der reinen Verstärkung noch weitere Unterschiede bekannt?
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 9. Jun 2015, 10:55
von Tinu76
Hallo Micha_R
Das mit der Einstellung "Einsteiger" könnte natürlich auch der Grund sein, weshalb die Widex viel stärker im Vergleich sind (wenn bei denen diese Option nicht eingeschaltet ist, was ich aber einen "Fehler" vom Akustiker finden würde). Für ein besserer Vergleich von beiden Geräten würde ich darauf achten, dass beide von den Grundpegeln in etwa gleich eingestellt sind.
Deine Bernafon-Geräte sind mit der Einstellung "Einsteiger" wahrscheinlich so eingestellt, dass die Hörgeräte noch nicht den ganzen Hörausgleich (Lautstärke) machen. Ob es aber nur die Grundlautstärke betrifft weiss ich auch nicht, nehme es aber stark an... damit wäre aktuell nur ein Teil deines Verlustes ausgeglichen.
Was mich aber noch brennend interessieren würde: Sind deine Geräte nun mit der Bernafit-Formel eingestellt oder mit NAL-NL2?
Werde ja bei meinen Widex in 2 Wochen noch die NAL-NL2 ausprobieren... deswegen meine Frage.
Auf alle Fälle machen die Berichte von dir, Musiker_72, echt Lust, ein Bernafon auszuprobieren

Die scheinen ja wirklich gute Arbeit zu machen.
PS. Die Widex haben ein eher moderater Rückkopplungsmanager. Hier sind mir Vibratos etc. noch nicht aufgefallen. Das war bei den Phonak für mich ganz schlimm... da brachte das Musikprogramm überhaupt nichts, wenn man den nicht ausgeschaltet hatte. Die Musik hörte sich sonst so an wie eine mp3-Datei mit 64bit/s Datenrate
Lieber Gruss
Tinu
Re: Bernafon Juna - Mein Test
Verfasst: 9. Jun 2015, 11:56
von Micha_R
Hallo Tinu,
mich würde das auch brennend interessieren, ob die Einstellung Einsteiger nur den Verlust nicht ganz ausgleicht oder ob der gesamte Pegel abgesenkt ist.
Die Geräte sind nach NAL-NL2 eingestellt. Laut Akustiker ist die Kurve besser und moderner als Bernafit. Auch wird sie in der Praxis besser angenommen.
Die Widex habe ich nicht nach NL2. Da meinte der Akustiker dass sei mehr Marketing und würde erfahrungsgemäß nicht viel bringen. Aber ob's stimmt... keine Ahnung. Lass uns an deinen Erfahrungen dann teilhaben.
Was hast du dir eine Nebengeräuschunterdrückung eingestellt? Ich habe im Hauptprogramm irgendeine Automatik und dann noch ein Programm mit der Einstellung niedrig.