Re: Ci-Untersuchung
Verfasst: 6. Aug 2014, 21:32
Hallo zusammen,
dann steuere ich auch nochmals etwas technisches bei (vermischt mit subjektiven Beschreibungen);)
Musikgenuss und Musikhören ist IMMER subjektiv! Auch unter Normalhörenden gibt es sehr große Varianz, was die optimale Musik ist und wer was hören kann (Stichwort "Expert Listeners").
Alle Untersuchungen anCI -Trägern/Normalhörenden oder Schwerhörenden zu dem Thema Musik spiegeln nur die (engen) Laborbedingungen wieder. Und Laborbedingungen heißt nunmal, dass Komplexität reduziert wird und die Signale einfacher gemacht werden. Aus diesen einfachen Signalen darf in der Regel nicht auf komplexere Situationen zurückgeschlossen werden!
So kann z.B. von der mangelnden Fähigkeit zwei benachbarte Elektroden auseinanderzuhalten nicht darauf geschlossen werden, dass dies auch für Sinustöne mit ähnlichen Frequenzen gilt. (Bsp: Elektrode 1 wird mit konstanter Amplitude und einer Pulsrate von 800 Hz angesteuert. Danach wird Elektrode 2 mit einer konstanten Amplitude und einer Pulsrate von 800 Hz angesteuert. Die zu testende Person hört keinen Unterschied und kann daher die beiden Elektroden nicht auseinanderhalten. Dennoch kann diese Person zwei Sinustöne mit 800 Hz und 850 Hz mühelos auseinanderhalten.)
Zu den angeblichen technischen Einschränkungen, die hier genannt wurden:
Die Zitate aus den Artikeln sind korrekt wiedergegeben, die daraus gezogenen Schlussfolgerungen sind aber nahezu alle falsch (z.B:CI -Signalverarbeitung findet blockbasiert statt, die Schwingungsperioden spielen also keine Rolle). Es werden einfach Fachwörter einanandergereiht, die so nicht zusammen gehören und unterschiedliche Sachen/Aspekte betreffen.
Technische Einschränkungen die existieren sind:
- Die Frequenzen oberhalb von 8-10 kHz werden nicht übertragen. Es fehlt also die höchste harmonische Vielfache. Perzeptiv ist dies aber eine nur geringe Einschränkung, da die tieferen harmonischen Vielfachen ausreichend Informationen liefern.
- Die Fähigkeit Instrumente im Hintergrund der Musik wahrzunehmen ist eingeschränkt. Je nach Kodierungsstrategie werden nur die zeitlichen Einhüllenden der Instrumente übertragen. Bei Überlagerung von verschiedenen zeitlichen Einhüllenden im gleichen "Elektrodenfilter" kann nur eine Instrumentenstimme an den Hörnerven übertragen werden. In der Praxis spielt das aber wiederrum keine große Rolle, da häufig Instrumente in unterschiedliche Frequenzbereiche fallen und somit auch perzeptiv wahrnehmbar und trennbar sind.
Die grundlegende Frage beim Musikgenuss ist immer: Welche Ansprüche werden gemacht? Reicht es mir ein Lied wiederzuerkennen? Muss ich die zweite Geigenstimme in der zweiten Reihe schräg links neben der Pauke im Orchester mit 200 Musikern heraushören können? Oder will ich einfach nur erkennen können, da spielt jetzt ein Klavier, eine Geige, ein E-Bass oder ein Schlagzeug? Oder möchte ich einfach nur die Musik genießen ohne großartig darüber nachzudenken
?
Wer keine zu hohen Anforderungen an den Musikgenuss stellt, wird mitCI sehr gut Musik genießen können. Wer zu hohe Anforderungen stellt, wird meistens
enttäuscht werden. Aber das kennen wir ja alle aus dem täglichen Leben;)
Schöne Grüße,
JND
dann steuere ich auch nochmals etwas technisches bei (vermischt mit subjektiven Beschreibungen);)
Musikgenuss und Musikhören ist IMMER subjektiv! Auch unter Normalhörenden gibt es sehr große Varianz, was die optimale Musik ist und wer was hören kann (Stichwort "Expert Listeners").
Alle Untersuchungen an
So kann z.B. von der mangelnden Fähigkeit zwei benachbarte Elektroden auseinanderzuhalten nicht darauf geschlossen werden, dass dies auch für Sinustöne mit ähnlichen Frequenzen gilt. (Bsp: Elektrode 1 wird mit konstanter Amplitude und einer Pulsrate von 800 Hz angesteuert. Danach wird Elektrode 2 mit einer konstanten Amplitude und einer Pulsrate von 800 Hz angesteuert. Die zu testende Person hört keinen Unterschied und kann daher die beiden Elektroden nicht auseinanderhalten. Dennoch kann diese Person zwei Sinustöne mit 800 Hz und 850 Hz mühelos auseinanderhalten.)
Zu den angeblichen technischen Einschränkungen, die hier genannt wurden:
Die Zitate aus den Artikeln sind korrekt wiedergegeben, die daraus gezogenen Schlussfolgerungen sind aber nahezu alle falsch (z.B:
Technische Einschränkungen die existieren sind:
- Die Frequenzen oberhalb von 8-10 kHz werden nicht übertragen. Es fehlt also die höchste harmonische Vielfache. Perzeptiv ist dies aber eine nur geringe Einschränkung, da die tieferen harmonischen Vielfachen ausreichend Informationen liefern.
- Die Fähigkeit Instrumente im Hintergrund der Musik wahrzunehmen ist eingeschränkt. Je nach Kodierungsstrategie werden nur die zeitlichen Einhüllenden der Instrumente übertragen. Bei Überlagerung von verschiedenen zeitlichen Einhüllenden im gleichen "Elektrodenfilter" kann nur eine Instrumentenstimme an den Hörnerven übertragen werden. In der Praxis spielt das aber wiederrum keine große Rolle, da häufig Instrumente in unterschiedliche Frequenzbereiche fallen und somit auch perzeptiv wahrnehmbar und trennbar sind.
Die grundlegende Frage beim Musikgenuss ist immer: Welche Ansprüche werden gemacht? Reicht es mir ein Lied wiederzuerkennen? Muss ich die zweite Geigenstimme in der zweiten Reihe schräg links neben der Pauke im Orchester mit 200 Musikern heraushören können? Oder will ich einfach nur erkennen können, da spielt jetzt ein Klavier, eine Geige, ein E-Bass oder ein Schlagzeug? Oder möchte ich einfach nur die Musik genießen ohne großartig darüber nachzudenken

Wer keine zu hohen Anforderungen an den Musikgenuss stellt, wird mit
enttäuscht werden. Aber das kennen wir ja alle aus dem täglichen Leben;)
Schöne Grüße,
JND