Hallo Kingpersia,
hier meine Sichtweise:
Kingpersia hat geschrieben:1. Je lauter ich das Hörgeräte einstelle, desto mehr gewöhnt mein Ohr.
Bis zu einem gewissen Grad trifft dies zu. Die Unbehaglichkeitsschwellen hängen auch davon ab, welchem akustischen Input man sich aussetzt.
Kingpersia hat geschrieben:Irgendwann werde ich diese Lautstärke als Standard wahrnehmen obwohl ich das früher als laut wahrgenommen habe.
Innerhalb eines bestimmten Rahmens zumindest: ja.
Kingpersia hat geschrieben:Deswegen muss das Ohr paar Stunden ohne Gerät erholen um auf wirkliche Standard Level zurückzuspulen.
Ein paar Stunden dürften je nachdem kaum ausreichen.
Kingpersia hat geschrieben:Zu viel Laut hören schadet das Ohr.
Ganz stark vereinfacht und in einem gewissen Sinne: ja. Denn: die Lautstärke ist eigentlich ein ungeeignetes Kriterium.
Kingpersia hat geschrieben:2. Je weniger oder hälfte ich die Gespräche hören kann, desto mehr Zellen werden sterben, weil die Zellen nicht mit Blut stimuliert wurden. Unbenutzte Zellen werden sterben und deswegen werde ich Stück für Stück schlechter hören.
Nein. Zellen, welche nicht für das Hören genutzt werden, werden nicht absterben. Höchstens für andere Aufgaben genutzt werden.
Auch ist es möglich, dass in neuen Hirnarealen Bereiche für die Entschlüsselung des Gehörten genutzt werden, also neue Netze für diese Aufgabe gebildet werden. Diese Netze erfüllen eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die je nachdem kaum zu bewältigen ist. Das kostet viel Energie. Daher können Ressourcen an anderer Stelle fehlen - bspw. für die Verarbeitung der eigentlichen Inhalte (dies gilt jedoch nur für "die Zeit, während welcher das Gehörte entschlüsselt wird" - nimmt man jedoch die Informationen bspw. in schriftlicher Form auf, fällt diese Beeinträchtigung weg).
Zur 1. Meinung: a
Alles in allem würde ich dieser eher zustimmen. Ab einem gewissen Hörverlust wird die Belastung für das Gehör sehr gross, und mit weiteren Schädigungen muss man zumindest rechnen. Aus diesem Grunde halte ich das Einlegen von Pausen für sinnvoll. Auch sollte man nach Möglichkeit lärmige Situationen eher meiden (heisst nicht, "sich keinem Störschall aussetzen"). Das andauernde Tragen von Geräten wird meiner Ansicht nach sicher das Risiko für weitere Hörschädigungen erhöhen, insbesondere in lärmigen Umgebungen. Auch eine hohe Begrenzung (insbesondere auch kombiniert mit hoher Verstörkung etc.).
Zur 2. Meinung:
Abgesehen von dem, was ich bereits geschrieben habe, ist es so, dass Zellen (im Innenohr, Hörnerv, Gehirn) durch übermässige Lärmeinwirkung absterben werden (entweder durch eine Vergiftung durch im Uebermass erzeugte und daher nicht mehr vollständig abbaubare Abfallprodukte des Stoffwechsels oder aber durch Apoptose ("genetisch bedingte Auslöung des Zelltodes")). Ob diese Einwirkung nun durch das Tragen von Hörgeräten zu Stande kommt, spielt hierbei keine Rolle.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme