Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

Oolong
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Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#1

Beitrag von Oolong »

Hallo,

ich habe heute meine erste Verordnung für ein HG bekommen. Ich bin jetzt ziemlich ratlos, denn ich vermisse Markttranzparenz, wenn es um Hgs geht. Zum einem vermisse ich Preislisten. Zum anderen, stelle ich mir dir Frage was man wirklich braucht, und was bei den modernen Hgs netter Zubehör ist, den man selten oder gar nicht benötigt, den man aber mitbezahlt.

Die Mindestanforderungen der Krankenkasse sind folgende:

- Volldigitale Ausstattung
- 3 Hörprogramme
- 4 Frequenzkanäle
- Rückkopplungsunterdrückung
- Verstärkerleistung von bis zu 75 Db

Was braucht man darüber hinaus?

- Der Ton sollte möglichst natürlich sein. Ich glaube hier spielen die Anzahl der Kanäle eine Rolle.

- Außer dem würde ich mir wünschen, das ein HG leicht zu bedienen ist. Von daher wär BT-Technik nicht schlecht, oder wenigstens eine Fernbedienung.

- Weil ich eine Brille trage, muß das HG mit dem Brillenbügel hinter dem Ohr passen.

- Ich habe einen Tinnitus. Sollte das HG diesbezüglich besonders ausgestattet sein?

Was ist Euch bei Eurem HG wichtig? Auf was würdet Ihr bei einer Neuanschaffung besonders achten? Was haltet Ihr für (preistreibenden ) Schnickschnack? - Schön wäre eine Begründung, damit ich nachvollziehen kann, was Ihr denkt.

Ich hoffe auf zahlreiche Anregungen….

Einen schönen Abend

Ella
Dani!
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#2

Beitrag von Dani! »

Hallo Ella,
mit Abstand an erster Stelle steht bei mir das Verstehen (allerdings ist mein Hörverlust entsprechend.)
Alles andere hängt vom eigenen Geldbeutel ab, wie locker das Geld sitzt.
Ich habe Bluetooth und nutze es mittlerweile mehr als anfänglich gedacht. Allerdings nicht um irgendwas einzustellen (das sollte so ein HG schon selbst machen). Sondern für Musik und v.a. Telefonieren. Zusätzlich habe ich noch eine Station zum Fernsehen. Bei leichter SH muss das auch ohne gehen.
Da ich kein iPhone habe, benötige ich für Bluetooth zusätzlich einen Streamer für die Verbindung.

Wegen Brille: entweder Im-Ohr Geräte (dann ohne Bluetooth) oder die Brillenbügel müssen möglichst dünn sein. Fahrradbrillen sind bei HdO Geräten meist problematisch.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
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svenyeng
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#3

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Für mich steht gutes Hören und Verstehe an erster Stelle.
Preis interessieren mich erst mal nicht.
Ich teste so viele Geräte von vielen Herstellern wie es eben geht.
BT ist für mich ein Muss und ich denke das die Hersteller das nach und nach Standardmäßig in die HGs bauen.

Das finanzielle kläre ich, wenn ich ein Gerät für mich gefunden habe.
Eine Lösung findet sich da immer. 0% Finanzierung über max. 3 Jahre ist möglich und so kann man, auch wenn man nicht so flüssig ist, ein gutes Gerät finanzieren, bzw. man muss sich nicht krum machen oder an mühsam erspartes gehen.

Im Internet findet man Preise für HGs, aber das ist immer Akustikerabhängig.
Daher gibt es keine generellen Preislisten. Es ist auch immer zu empfehlen mit dem Akustiker zu verhandeln. Auch kann man bei anderen Akustikern mal einen Preis zum vergleichen anfragen.
Ich mache das nicht mehr, weil ich einen sehr guten Akustiker habe, der einen Topservice bietet und mit dem ich super klar komme.
Das ist nämlich ein wichtiger Punkt.
Es nützt ja nix wenn die HGs noch so günstig sind, aber die Chemie zwischen dem Akustiker und Dir nicht stimmt. Daher zahle ich gerne auch mal paar Euro mehr.

Gruß
sven
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#4

Beitrag von Oolong »

@ Dani, @ Sven,

vielen Dank für Eure Antworten.

Am Freitag habe ich den ersten Termin beim Aku.. Für diesen sollte ich 2 Stunden Zeit einplanen. Ich bin gespannt, was mich erwartet. - Habe mir auf jeden Fall vorgenommen, mit viiiiel Geduld an das Projekt "Hörgerät" heranzugehen.

LG Ella
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#5

Beitrag von Oolong »

Hallo,

nun habe ich das erste Hörgerät von meinem Aku ausgehändigt bekommen. Ich trage es seit zwei Tagen, wenn ich mal das Schlafen außer acht lasse, ununterbrochen.

Der erste Termin beim Aku hatte tatsächlich über 2 Stunden gedauert. In ihm enthalten war ein Hörtest. Der Test erschien mir komplexer, als der beim HNO. Etwas erschütternd empfand ich das Ergebnis des Sprachtest mit Störgeräuschen. Ich habe nur 52 % der Wörter richtig verstanden. Damit habe ich nicht gerechnet, weil mir der HNO sagte, mein Hörvermögen wäre für die Anwendung eines Hörgerätes grenzwertig gut. Wenn man aber nur die Hälfte versteht, dann sehe ich zum HG eigentlich keine Alternative.

Das HG, was ich jetzt zum testen bekommen habe, ist das Starkey Muse i 1000 ric. Das Gerät wäre zuzahlungsfrei zu haben. - Ich habe zwar viel gegoogelt, aber mir sagen Marken und Typenbezeichnungen, wenn es um Hgs geht, nicht sehr viel. - Ob ich das Gerät für gut oder schlecht halte, kann ich gar nicht sagen, denn mir fehlen die Vergleichsmöglichkeiten. Die muss ich mir wahrscheinlich erarbeiten. Ich bin oftmals irritiert von den vielen neuen Höreindrücken. Gestern bin ich z.B. an Bäumen vorbei gegangen und hatte dabei ein undefinierbares Rauschen wahrgenommen. Ich habe das Gerät laut und leise gestellt. Ich dachte das Gerät ist defekt. Heute habe ich fest gestellt, das dieses Rauschen nichts anderes als das Rascheln der Blätter war. - Ein ähnliches Erlebnis hatte ich bei meinem PC: Habe zum ersten mal seit langer Zeit das Rauschen der Kühlung gehört. - So bemühe ich mich seit zwei Tagen herauszufinden, ob das HG nicht gut ist, oder vielleicht dessen Einstellung oder ob ich nur etwas Neues höre. Auf jeden Fall gibt es so viel zu notieren, in meinem Hörtagebuch, das ich jetzt führe.

Ein paar Dinge die Menschen, die zum ersten Mal ein HG, tragen unbedingt machen sollten :lol: :

- ein Chipstüte aufreißen und natürlich Chips essen,
- rohe Möhren knabbern,
- Die Tageszeitung lesen und oft umblättern
- einen Stuhl über das Parkett / Laminat schieben
- und natürlich die Toilettenspülung betätigen.

Ich habe manches mal gedacht mir fliegt der Kopf weg, so laut ist Alles auf einmal. - Trotzdem sagt mein Mann, dass ich auf einmal deutlich entspannter aussehe.

Ich versuche einen Plan zu entwickeln, nach dem ich die Hgs testen werde.

LG Ella
Dani!
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#6

Beitrag von Dani! »

Prima! Willkommen in der Welt der wiederhörenden.
Das Rauschen ist normal. Wenns unangenehm laut ist (nur ablenkt), dann muss der Akustiker die Verstärkung für leise Geräusche reduzieren.
Noch einen Klassiker beim Testen nicht vergessen: Geschirrklappern. Das ist der Test, bei dem mir nach jeder Erstanpassung die Ohren rausfliegen, ja sogar schmerzen. Der Akustiker muss dann die Einstellung für laute Geräusche reduzieren.
Manchmal kann Klatschen laut sein, dann muss "Soundsmoothing" o.ä. stärker eingestellt werden, wenn es das gibt.
Starkey ist noch ein Familienunternehmen (das letzte?) und produziert gute HGs aus eigener Entwicklung. Es ist wahrscheinlich noch mehr am Kunden orientiert als alle anderen.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
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Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#7

Beitrag von Oolong »

@ Dani,

ja das Geschirrklappern..... Ich bin mittlerweile sehr vorsichtig in der Küche, die Lautstärke dieser Geräusche kann ich selber steuern. Von daher ist das nicht ganz so schlimm. - Mein Mann behauptet, dass ich mich jetzt viel leiser arbeite..... Aber die "Normalhörenden" können ja viel erzählen :lol: .

Die Geräusche die Andere machen sind im Moment viel schlimmer. Also wenn die Anderen mit dem Geschirr klappern. -

Ein weiteres unangenehmes Geräusch: Das Trappeln meines Hundes auf dem Laminat... Da bekomme ich Gänsehaut.
svenyeng
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#8

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Ich würde die Lautstärke nicht selber verstellen.
Beim natürlichen, menschlichen Ohr hast Du auch keinen Lautstärkeregler.

Wenn Geschirr so laut klappert das es weh tut, bitte sofort zum Akustiker gehen. damit der da einstellt. Es ist nicht Sinn der Sache das Du damit bis zum nächsten Termin wartest.
Auch generell, wenn irgendwas unangenehm ist oder Dich was stört, geh zum Akustiker zum nachjustieren. Das geht auch ohne Termin.

Teste auf jeden Fall noch viele weitere Geräte von vielen Herstellern.
Das ist ganz wichtig.

Gruß
sven
Patenter_Anwalt
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#9

Beitrag von Patenter_Anwalt »

Hallo,

@Oolong: Ich hab seit März Hörgeräte. Das Eingewöhnen dauerte ein paar Wochen, aber dann gewöhnt man sich an den "Lärm" und will sie nicht mehr missen.
Zunächst war ich beim Hörgeräteakustiker in der Stadt, der vor allem Phonak vertreibt. 1700 Euro je Seite (In Ear - Titanium). V50 HdO (ca. 500 pro Seite) und Baseo (Kassengerät) getestet, jedes mind. 2 Wochen. Kassengerät war von der Hörleistung gut, aber etwas größer als die anderen und ohne "Schnick-Schnack".

Nachdem mit das alles zu teuer war, hab ich Fielmann probiert. Die Beratung war genauso gründlich wie beim Anderen. Hab jetzt ein Starkey muse i1000 (Kasse) HdO mit dem Surf Link (250 Euro), damit ich Blauzahn direkt auf meine Ohren streamen kann und brauche kein Headset mehr.

Ich hatte auch In-Ear getestet, aber ich empfand - sowohl beim Phonak, wie auch beim Starkey - immer so ein Finger-im-Ohr gefühl, an das ich mich nicht gewöhnen wollte. Das HdO empfand ich als angenehmer und bemerke es nicht mehr (nur wenn es fehlt, weil dann alles so gedämpft klingt).

Wichtig ist auch das Endstück (das Teil das im Ohr ist); ich komme mit den Silikon-Schirmchen am besten klar. Da ist die Rückkopplung zwar stärker (gelegentlich Geräusche), aber angenehmer als die angepassten Ohrstücke mit dem Finger-im-Ohr Gefühl.
Service bei Fielmann ist gut, hab nix zu meckern...

Just my 2 cents...

PS: Nein ich bekomme nichts von Fielmann und arbeite da auch nicht. Bin einfach nur zufriedener Kunde.
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#10

Beitrag von Oolong »

@ Sven,
Ich würde die Lautstärke nicht selber verstellen.
Beim natürlichen, menschlichen Ohr hast Du auch keinen Lautstärkeregler.
Die Menschen mit normalem Hörvermögen tragen auch keine HGs, an die sie sich gewöhnen müssen. - Ich war ein paar mal froh, die Lautstärke verändern zu können, weil ich manchmal überhaupt keine Vorstellung davon habe, was die Geräuschquelle ist, oder deren Richtung nicht bestimmen kann. - Mein Tinnitus spielt dabei sicher auch noch eine Rolle. - Die Möglichkeit die Hgs in der Lautstärke zu verändern, hat für mich die Bedeutung, dass es mich beruhigt. Der Aku hat mir eine Fernbedienung mit gegeben, auf der er mir einen Knopf vorprogrammiert hat, mit dem ich zu der Ausgangslautstärke zurückkehren kann. - Am Tag 4 meiner Eingewöhnung, komme ich mit Allem deutlich besser klar. Ich nehme meine Umwelt auch nicht mehr so laut wahr. - Absolut unmöglich sind für mich Schmerzen, oder wenn ich mich nicht mehr konzentrieren kann, dann muss sich der Aku notfalls sofort kümmern.

@ Patener Anwalt,

ich bin auch bei F....mann. - Wenn ich mit dem Aku nicht zurecht komme, habe ich keine Probleme damit zu wechseln, schließlich bin ich Kunde. - Ich war aber angenehm von F. überrascht. - Der Aku hatte mir das Starkey ausgesucht, weil es weniger für Windgeräusche und für Rückkopplungen anfällig ist. Da ich in Schleswig Holstein wohne ist mir das sehr wichtig. - Aber das Starkey ist sicherlich nicht das einzige HG, welches ich testen werde.

Worüber ich mir immer noch nicht im Klaren bin, welchen Schnick-Schnack man wirklich am HG braucht. Für wirklich nützliche Features wäre auch bereit, mehr zu bezahlen.

LG und einen schönen Abend

Ella
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#11

Beitrag von Oolong »

Moin,

die ersten beiden Wochen mit meiner Hörgeräteerprobung habe ich fast vollendet. Morgen geht es wieder zum Aku. Ich bin mal gespannt, wie es weiter geht und welche Lösungen ich angeboten bekomme.

Hier erst mal eine Zusammenfassung aus meinem Hörtagebuch:

Zusammenfassung 02.11.18 – 14.11.18

HG: Starkey Muse i 1000 RIC 50

Positive Veränderungen

- In der ersten Wochen war der Tinnitus in den Hintergrund gedrängt worden. Ab der zweiten Woche wurde er etwas „lauter“ wahrgenommen.

- kann in ruhiger Umgebung sehr leise Geräusche wieder hören. Z. B. Signale von Haushaltsgeräten, Vögelzwitschern

- Kann Autos wieder hören. Fühle mich als Fußgänger sicherer. (Habe aber den Eindruck, als ob ich die Richtung nicht richtig wahrnehmen kann.)

- Geräuschwahrnehmungen haben die ich Anfangs irritierend fand, waren nicht mehr so vordringlich, z. B. Trappeln des Hundes, das Knistern von Tüten

- Windgeräusche wurden mit Hgs so wahrgenommen, als wenn ich keine Hgs tragen würde.

Was unbedingt geändert werden muss:

- Hohe Töne, und Stimmen nehme ich verzerrt war. Es klingt, als wenn ich die Töne minimal zeitlich Verschoben zweimal hören würde. Wie ein Akkord. Sehr unangenehm, und darf so nicht bleiben.

Problem: Laute Umgebung

- Einkaufszentrum: Alles hörte sich gleich laut an. (Es war nicht zur Haupteinkaufszeit). Ich musste mich konzentrieren, um die sehr lauten Nebengeräusche auszublenden. Das Einkaufen wurde dadurch sehr anstrengend. Als sich einmal eine Verkäuferin von mir weg drehte und dabei weiter sprach, habe ich gar nichts mehr verstanden. - Ähnliche Situationen: Cafe, Restaurant, Supermarkt – Wirklich Spass hat das nicht gemacht.

- Blätterrascheln, die Lautstärke überdeckte alles.

- Autoradio: Hier musste ich mich entscheiden, ob ich Musik oder die Sprechbeträge z, B. Verkehrsfunk hören wollte. Habe dem entsprechend die Lautstärke des Radios, laufend lauter und leiser drehen müssen.

Fazit:

Bezüglich der unangenehmen Erfahrungen kann ich nicht entscheiden, welche auf die Geräte oder auf die Einstellung der Selben zurückzuführen ist. - Ich würde mich über einen entsprechenden Kommentar von Euch freuen. - Wäre ich eine hochbetagte Greisin, deren Aktionsradius sich hauptsächlich auf die eigene (ruhige) Wohnung beschränkt, könnte ich mir vorstellen, dass diese Situation einigermaßen zufriedenstellend ist. Aber bis dahin habe ich noch ein bisschen Zeit ;) .

Abschließend noch eine Frage: Wie lange braucht man bei der HG-Erstversorgung, bis man Geräte gefunden hat, mit denen man zufrieden ist?

LG Ella
rabenschwinge
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#12

Beitrag von rabenschwinge »

Einiges, was Du als negativ empfindest Ella, sind Einstellungsprobleme. Das kann der Aku noch einiges dran drehen.

Hören in belebter Umgebung wie Lokal ist immer schwierig. Da stossen HG´s heute noch an ihre Grenzen. Man kann es bis zu einem gewissen Punkt trainieren aber es bleibt dann für uns Hörgeschädigten doch anstrengender als für Normalhörende.
svenyeng
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#13

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
(Habe aber den Eindruck, als ob ich die Richtung nicht richtig wahrnehmen kann.)
Nun, ich vermute das die Starke HGs gar kein Richtungshören können.

Teste mal die Resound Linx 3D. Die Können Richtungshören deswegen das 3D.
Mittels App kann man da ne Menge einstellen: Sprachfocus, Nebengeräusche Filter usw. usf.

Wenn Du merkst das irgendwas zu laut ist, oder nicht passt, dann geh bitte sofort zum Akustiker, damit der die Einstellungen anpasst.
1-2 Wochen auf den nächsten Termin warten macht keinen Sinn.
Sowas geht auch ohne Termin.
Ich kenn das mit den Terminen an sich überhaupt nicht.

Gruß
sven
Skunkdude
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#14

Beitrag von Skunkdude »

Oolong hat geschrieben: Was unbedingt geändert werden muss:

- Hohe Töne, und Stimmen nehme ich verzerrt war. Es klingt, als wenn ich die Töne minimal zeitlich Verschoben zweimal hören würde. Wie ein Akkord. Sehr unangenehm, und darf so nicht bleiben.

Problem: Laute Umgebung

- Einkaufszentrum: Alles hörte sich gleich laut an. (Es war nicht zur Haupteinkaufszeit). Ich musste mich konzentrieren, um die sehr lauten Nebengeräusche auszublenden. Das Einkaufen wurde dadurch sehr anstrengend. Als sich einmal eine Verkäuferin von mir weg drehte und dabei weiter sprach, habe ich gar nichts mehr verstanden. - Ähnliche Situationen: Cafe, Restaurant, Supermarkt – Wirklich Spass hat das nicht gemacht.

- Blätterrascheln, die Lautstärke überdeckte alles.

- Autoradio: Hier musste ich mich entscheiden, ob ich Musik oder die Sprechbeträge z, B. Verkehrsfunk hören wollte. Habe dem entsprechend die Lautstärke des Radios, laufend lauter und leiser drehen müssen.

Fazit:

Bezüglich der unangenehmen Erfahrungen kann ich nicht entscheiden, welche auf die Geräte oder auf die Einstellung der Selben zurückzuführen ist. - Ich würde mich über einen entsprechenden Kommentar von Euch freuen. - Wäre ich eine hochbetagte Greisin, deren Aktionsradius sich hauptsächlich auf die eigene (ruhige) Wohnung beschränkt, könnte ich mir vorstellen, dass diese Situation einigermaßen zufriedenstellend ist. Aber bis dahin habe ich noch ein bisschen Zeit ;) .

Abschließend noch eine Frage: Wie lange braucht man bei der HG-Erstversorgung, bis man Geräte gefunden hat, mit denen man zufrieden ist?

LG Ella
Hallo Ella,

für Punkt 1 ist die Rückkopplungsunterdrückung verantwortlich. Wird dort die Intensität verringert, gehört das geschilderte Problem der Vergangenheit an.
Für Punkt zwei empfiehlt sich ein extra Programm mit fix eingestelltem Richtwirkungsmodus. Automatiken stoßen in Situationen an Grenzen, in denen Sprach- und Störlärmpegel annähernd laut sind. Kann so ein System durcheinanderbringen.
Dass Blätterrascheln übermäßg laut empfunden wird ist eine reine Einstellungssache. Wahrscheinlich lässt sich das mit etwas geringerer Verstärkung für leise, helle Eingänge verbessern.
Teste mal die Resound Linx 3D. Die Können Richtungshören deswegen das 3D.
Kannst du gerne bei Fielmann testen, liegt aber in ganz anderen preislichen Regionen.
Das was Sven als "Richtungshören" bei HGs anspricht, ist die Nachbildung natürlicher Ohrmuscheleffekte, die nun mal negiert werden, wenn ein HG hinter dem Ohr Schall aufnimmt. Sind Ausstattungen die so ab der Mittelklasse in den meisten HG vorhanden sind.

Mein Tipp: Hast du mal über Im-Ohr-Hörsysteme nachgedacht? Allein der Sitz im Gehörgang bietet die Chance, viele deiner genannten Herausforderungen zu erfüllen.

Grüße!
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#15

Beitrag von Oolong »

Erst einmal vielen Dank, für Eure Antworten. Ihr setzt Euch wirklich mit meinen Problemen Auseinander und das hilft mir doch ein großes Stück weiter.

@ Sven, @ Stunktdude,
wenn ich Euch richtig verstanden habe, dann müssen hier andere, höherwertige Hgs her. - Da ich mich in meiner Freizeit, viel draußen bewege, ist das für mich eine frage der Sicherheit. Daran will ich nicht sparen. Also werde ich folgende Hgs testen:

- Starkey Muse i2400
- Unitron Moxi 800
- Resound Linx 3 D 5
- Audio Service Mood 12 G 5

@ Stunkdude (lustiger Nick :D ),
Mein Tipp: Hast du mal über Im-Ohr-Hörsysteme nachgedacht? Allein der Sitz im Gehörgang bietet die Chance, viele deiner genannten Herausforderungen zu erfüllen.
Ja, habe ich. Welche Frau denkt nicht über IdOs, nach? ;) - Aber: Ich habe sehr enge Gehörgänge. Außerdem habe ich eine Hochtonschwerhörigkeit. - Ich hatte schon mal mit den quiX 12 G5 von Audioservice geliebäugelt. Frage: Sind die IdOs sehr windempflindlich?

LG und schönen Sonntagabend

Ella
svenyeng
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#16

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Teste ggf. auch die Linx 3D 9. Die habe ich.
Meine Erfahrung mit über 20 Jahre als HG Träger hat mir gezeigt,
das je teurer die HGs sind man entsprechend besser hören kann.

Gruß
sven
Dani!
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#17

Beitrag von Dani! »

dass je teurer die HGs sind man entsprechend besser hören kann.
Kann ich nicht bestätigen, zumal Ella nur eine leichte Schwerhörigkeit ausgleichen muss. Meines Erachtens haben teure Geräte insbesondere mehr Komfortmerkmale wie Impulsschallunterdrückung oder mehr Automatikprogramme, die auf bestimmte Situationen spezialisiert sind, interessant vor allem für hochgradig Schwerhörige; Bluetooth nicht zu vergessen.
Aber klar, ausprobieren sollte man das Premium durchaus auch mal, um zu hören, welchen Unterschied es denn ausmacht.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
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Dominik
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SonnePeace

Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#18

Beitrag von SonnePeace »

Sind die IdOs sehr windempflindlich?

Nein, sind sie nicht. Ich trage seit Jahren Idos . Tief ins Trommelfell. Extra angefertigt. Da mein Schall sehr schlecht ankommt, aber eines muss ich anmerken, habe Tieftöner-Problematik. Macht eh alles schwieriger:-)
Herzliche Grüsse aus der Schweiz.
SonnePeace.
Skunkdude
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#19

Beitrag von Skunkdude »

Hallo Ella,

testen würde ich höherwertige schon - wobei ich deine wirtschaftliche Situation nicht kenne.
Die von dir angesprochenen Geräte bewegen sich in der Oberklasse oder HighEnd, ob so ein riesen Sprung notwendig ist wage ich zu bezweifeln.

Was ich von Fielmann bisher mitbekommen habe, wird gerne bedarfsgerecht beraten. Wenn du also aktiv nach einer für dich angemessenen "Komfort-Variante" fragst, wird man dir ein passendes HG empfehlen.

Viel Erfolg weiterhin!
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#20

Beitrag von Oolong »

Moin,

ich war heute wieder beim Aku. Das war der dritte Termin. Wobei man das letzte Date nicht zählen kann, denn es war nur eine Vertretung da und die hat so etwas wie "erste Hilfe" geleistet und die HG-Einstellung so verändert, dass ich damit leben konnte.

Heute wurden die Geräte noch mal neu eingestellt. - Es hat sich dadurch einiges verbessert, wenn auch nicht perfekt. Es ist ein Unterschied, ob ich im schalldichten Raum, oder im "realen Leben" mit HG etwas höre. - Auf jeden Fall kann ich mit den Starkys, dank eines Programms, jetzt räumlich hören. Ich war nach dem Termin noch eine Runde spazieren und es ging wunderbar.

@ Stunkdude:
Die von dir angesprochenen Geräte bewegen sich in der Oberklasse oder HighEnd, ob so ein riesen Sprung notwendig ist wage ich zu bezweifeln.
- Genau das frage ich mich. Warum soll ich mir einen Maybach kaufen, wenn ich nur die Funktion eines VW-Golfs benötige? - Völlig unvernünftig wäre es allerdings zu sparen, wenn es auf Kosten der Sprachverständlichkeit oder der Sicherheit geht. - Musik, Kino, Fernsehen u. Theater muß natürlich auch noch drin sein.

Der Aku hat mir für das nächste mal die HGs von Audioservice Mood 8 G4 vorgeschlagen. - Danach möchte ich mal ein Gerät der Oberklasse ausprobieren, einfach um die Unterschiede zu erfahren.

LG und einen schönen Abend

Ella
svenyeng
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#21

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

@Ella:
Wenn Du mit zuzahlungsfreien Geräten zurecht kommst ist das doch super.
Man muss halt möglichst viele HGs testen.
Und wie Dani schon sagt, auch mal zum Vergleich die Oberklasse.
Jeder Hörverlust ist halt eben individuell und somit kommt der eine mit zuzahlungsfreien HGs super klar, der andere braucht die Maybach.

Gruß
sven
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#22

Beitrag von Oolong »

Hallo,

nun habe ich von Starkey auf Audioservice, gewechselt und ich kann zum ersten mal etwas wirklich vergleichen.

Ich habe jetzt die Mood 6 G 4 von Audioservice in den Ohren. Diese sind bei der Fa. F ebenfalls zuzahlungsfrei zu haben.

Mir ist aufgefallen, dass ich mit den neuen Hgs, besser laut und leise unterscheiden kann. - Das Radiohören funktioniert auch besser. Ich kann sowohl Musik-, als auch Wortbeiträge in vernünftiger Lautstärke (beifahrerkompatibel) mitverfolgen. Bei hohen Tönen, nehme ich doppelte Klänge (Akkorde) wahr, wo sie nicht hingehören. - Ähnliches habe ich auch bei hohen Sprechstimmen bemerkt. - Ich nehme an, dass sich das noch besser Einstellen läßt.

Nun zu meinem Problem: Ich kann meine eigene Stimme kaum erkennen. Meine Stimme hört sich künstlich an. Bei den Hgs von Starkey war das fast gleich. Das Problem mit meiner Stimme ist für mich so erheblich, dass ich kaum sprechen mag. - Also für mich ein No-Go. - Um hier Abhilfe zu schaffen, habe ich ein bisschen gegoogelt und habe herausgefunden, dass die Hgs mit dem „G5“-Chip von Audioservice und die Nx-Serie von Signia, die eigene Stimme natürlicher wiedergeben können. - Stimmt dass?
svenyeng
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#23

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Hast Du das mit der Stimme nicht im Anpassraum gemerkt?
Wenn ja, hättest Du direkt andere HGs verlangen sollen.

Gruß
sven
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#24

Beitrag von Oolong »

Seltsamerweise kommt das im Anpassraum nicht vor. - Sonst hätte ich was gesagt. Dort könnte man auch schön messen woran das liegt. - Entweder ist das grundsätzlich eine Frage der Einstellung => Dann sollte ich den Aku wechseln. Oder es hat etwas mit den HGs und der Wiedergabe der eigenen Stimme zu tun. Dann sollte ich mich entweder daran Gewöhnen oder die G5er oder die NX von Signia probieren. Ich befürchte die letzteres ist der Fall.
Oolong
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Re: Hörgerät wegen leichter Schwerhörigkeit

#25

Beitrag von Oolong »

Moin,

ich war heute wieder beim Akustiker. - Meine jetzigen Hgs sind die von Audio Service Mood 8 G 5. - Ich trage sie schon seit zwei Wochen. Diese Geräte wurden ausgewählt, um das Problem mit meiner Sprache (den Mehrfachklang) in den Griff zu bekommen. Die erste Einstellung dieser Geräte war furchtbar. Das Sprachverstehen war so schlecht, dass ich immer wieder nachfragen musste. Aber immerhin stand das Problem mit der eigenen Sprache nicht im Vordergrund. - Heute hatte sich in der F. Filiale ein anderer Aku, um mich gekümmert. Die Geräte wurden, in einer über einstündigen Prozedur, völlig neu eingestellt und siehe da: Ich hatte das Gefühl, als könnte ich plötzlich hören wie ein Luchs :lol: . Der Mehrfachklang meiner Stimme ist weg. Ich kann meine Stimme wieder leiden. Ich freue mich richtig. - Jetzt werden Hgs noch 14 Tage in allen möglichen Situationen ausprobiert. Mein Gefühl sagt mir aber, dass diese HGs meine werden könnten.

Tschüs
Ella
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