Werde ich richtig beraten?

Audimin
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Werde ich richtig beraten?

#1

Beitrag von Audimin »

Moin together,

eben habe ich mich hier im Forum vorgestellt und kann es jetzt nicht erwarten, euch mit Fragen zu bombardieren :-)

Ich bin seit etlichen Wochen bei Fielmann "in Erstbehandlung". Die Betreuung ist sehr nett und der angedrohte Preis von 20,- bei Kauf hat mich zwar skeptisch aber natürlich nicht unglücklich gemacht. Bei der ersten Anpassung war ich wirklich überrascht, wie gut und natürlich die Geräte klingen (von Audioservice: Icon 6 G4 oder 4 G6? Muss ich noch mal nachsehen), das hatte ich nicht erwartet. 30 Minuten später auf der Strasse war ich dann allerdings schon enttäuscht. Gespräche Vorbeigehender konnte ich nicht mal bruchstückhaft verstehen, ich wußte nicht, ob eine Musikbühne in der Fußgängerzone, die ich nicht sah, 100m vor mir, 20m hinter mir oder über mir ist. Gespräche im Laden waren mindestens so zäh, wie ohne HG usw. Um mich jetzt nicht in jedem Detail zu verlieren, kürze ich das Weitere mal ab: 3 Anpassungen später empfinde ich die HG heute immer noch nicht als große Hilfe. Sie behindern mich oft, nutzen mir dagegen nur selten beim Verstehen. Das Autoradio kann ich wesentlich leiser stellen, das ist der greifbarste Nutzen bisher. Wenn mich jemand nicht frontal und in einer störgeräusch-armen Situation anspricht, verstehe ich dagegen tendenziell sogar schlechter.

Da ich mich bei Fielmann wie in einer Info-Blase fühle (immer die gleichen Antworten) möchte ich euch mal nach euren Meinungen und Erfahrungen zu folgenden Dingen fragen:
  • Stimmt es, dass es keinen Hersteller gibt, der das Ausgleichen von Hörverlusten in der Mitte des Frequenzspektrums gut beherrscht?
  • Ist für meine Schwerhörigkeit eventuell eine andere Bauart als "Im Ohr" zu empfehlen? (Angeblich sind die Alternativen alle gleich, wenn sie richtig eingestellt werden. Das soll sowohl für die Bauart, den Hersteller als auch das Modell gelten. Nur in Komfort, Aussehen und Bedienung gebe es Unterschiede)
  • Wie sieht eine systematische Anpassung aus? Bei mir wurden entweder nach mündlichem Feedback aus dem Bauch heraus ein paar Frequenzen lauter / leiser gemacht oder ich habe - nach einer automatischen Vermessung mit Mikrofonen im Ohr - einen Verständnistest mit einem Lautsprecher vor mir gemacht - natürlich ohne Störgeräusche. Ist das alles, was möglich ist?
Ich habe noch viele weitere Fragen, mit denen komme ich dann mal später aus dem Busch.

Liebe Grüße, Audimin
tabbycat
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Re: Werde ich richtig beraten?

#2

Beitrag von tabbycat »

Moin,

...ich bin auch Fielmann-Kunde und nach fast drei Monaten jetzt endlich glücklich und zufrieden mit meinem neuen HG.

Ich weiß nun nicht, wie stark deine Schwerhörigkeit ist - möglicherweise sind die Im-Ohr-Geräte nicht leistungsstark genug für dich?

An Deiner Stelle würde ich darauf bestehen, was anderes auszuprobieren - Exhörergeräte sieht und spürt man fast auch nicht, und da gibt's auch viele für kleines Geld. Zudem klingt jeder Hersteller anders.
*********************************
Entweder wir finden einen Weg,
oder wir machen einen. 🤗
(Hannibal Barkas)
svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten?

#3

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Wieso hast Du so lange HGs in den Ohren, die für Dich keine wirkliche Besserung bringe? Teste andere HGs.
Und nicht nur 2 oder 3, sondern sehr viel mehr.
Jeder Hörverlust ist individuell, daher muss man testen testen testen.
Und wenn man nicht klar kommt, nicht auf irgendeinen nächsten Termin warten, sondern sofort hin zum Akustiker.

Von Ketten wie Fielmann usw. rate ich eh generell ab.
Das ist Massenabfertigung. Die wollen schnellstmöglich verkaufen, sonst nichts.
Klar, vieles ist vom Personal in den Filialen abhängig, aber auch nicht alles.

Gehe zu einem Einzelakustiker und teste dort viele HGs.
Die Kosten sind erst mal egal, wichtig ist gutes Hören und Verstehen.
Wenn Du dann ein für Dich gutes HG gefunden hast, sprichst Du mit dem Akustiker über den Preis. Es findet sich immer eine Lösung.
Geiz ist Geil sollte hier aber bitte nicht gelten.

Gruß
sven
Günter E

Re: Werde ich richtig beraten?

#4

Beitrag von Günter E »

Ich denke, zuviel testen kann auch zur Verwirrung beitragen. Nicht immer kommt von viel auch viel.
Man kann über Ketten denken wie man will. Aber grundsätzlich würde ich nicht von Fielmann abraten. Im Gegenteil, kann man dort neben dem attraktiven Preisniveau auch durchaus gut beraten werden. Kommt immer auf die Person an, mit der man zu tun hat. Das kann bei kleineren Akustikern auch passieren. Man muss aben seine Erfahrungen sammeln.

Günter
Audimin
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Re: Werde ich richtig beraten?

#5

Beitrag von Audimin »

Hallo ihr beiden,

danke für eure Einschätzung!

@tabbycat: Ich glaube, die Leistungsfähigkeit der Geräte reicht gut aus. Die wurde auch so gewählt, dass etwas Luft nach oben vorhanden ist, falls ich bis zu dem Zeitpunkt, wo die KK erneut einen Zuschuss gewährt, eine Verschlechterung des Hörens bekomme. Die HGs sind auch tatsächlich laut, ich drehe sie per Handy gar nicht auf maximale Lautstärke, das wäre mir zuviel. Das Problem liegt eher in der Deutlichkeit.

Was ist denn der Unterschied zw. "Exhörer" und Hinter dem Ohr?

@Sven: Ich trage die HGs jetzt erst mal, weil mir bewußt ist, dass man sich ans HGs-Hören gewöhnen muss und das Ohr das Hören wieder lernen muss - so sagt man doch, oder? Ich bin gewillt, dafür etwas Geduld aufzuwenden. Direkt am Anfang von einem Gerät zum nächsten zu springen fühlt sich erst mal nach einem Fehler an. Du hast aber Recht, dass ich schneller wieder vorstellig werden sollte, wenn es mit der aktuellen Einstellung nicht gut klappt!

Der Fielmann, bei dem ich bin, ist übrigens geduldig und sie geben mir überhaupt nicht das Gefühl, dass es nur ums schnelle Verkaufen geht.

Es geht nur alles sehr langsam, was die Fortschritte betrifft, wenn man von solchen bisher überhaupt sprechen kann. Daher hatte ich das Bedürfnis, bei euch erfahrenen HG-Nutzern mal ein paar Aussagen aus dem "echten Leben" zu bekommen.

Ich freue mich also über weitere Erfahrungen!

Ach so, der Preis, ja... daran soll es nicht scheitern. Ich hatte viel mehr eingeplant als 20,-. Fielmanns Aussage dazu ist, dass ich mir einem höheren Preis eigentlich nur Feautures dazukaufe, die nichts mit der eigentlichen Hörqualität zu tun haben - oder nur am Rande, wenn es z.B. um mehr Hörprogramme geht.

Viele Grüße,
Audimin
harzel
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Re: Werde ich richtig beraten?

#6

Beitrag von harzel »

Hallo auch von mir!

Magst du vielleicht einmal deinen Hörverlust ins Forum stellen? Ich bin selber vor allem in den Mitten und Tiefen schwerhörig und weiß ein bisschen um die Problematik Bescheid.

Ich trage IdOs von Phonak und komme damit einigermaßen gut zurecht, habe aber auch Probleme damit, die Richtung von Geräuschen zu bestimmen. Im Büro verstand ich oft die Kollegen nicht, obwohl der Raum nicht sehr groß ist (zurzeit bin ich in Karenz).

Leider habe ich damals nicht mehrere Geräte probiert. Keine Ahnung warum; hat sich irgendwie so ergeben. Ich würde aber wahnsinnig gerne einmal HdOs probieren. Vielleicht wäre das Hören damit einfacher.

Übrigens, ich habe ein Programm, das alles ganz leise macht. Fühlt sich dann so an, als hätte man Gehörschutz in den Ohren. Das ist sehr hilfreich in unangenehmen Situationen (Baustellenlärm, Kindergerschrei, etc). Hin und wieder schalte ich das Zuhause ein, wenn die Kinder wieder mal durchdrehen. Durch ihre schrillen Stimmen verstehe ich sie trotzdem noch, aber es ist nicht mehr ganz so unerträglich :D

Gruß,
harzel
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Ohrenklempner
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Re: Werde ich richtig beraten?

#7

Beitrag von Ohrenklempner »

Bei einer Neuversorgung würde ich nicht zu einem IdO raten. Genau genommen rate ich nie zu einem IdO. :D
Ein Gerät hinter dem Ohr hat zwei Mikrofone und kann damit viel mehr. Das Icon zum Beispiel hat nur ein Mikrofon, damit kostet das Gerät genau so viel wie sein Pendant hinterm Ohr, kann aber nur die Hälfte leisten. Höhere Technikstufen merkt man erst richtig bei HdOs, weil die Mikrofone Richtungsinformationen auswerten und Sprache gezielt hervorheben können.

Der Mitteltonbereich ist für kein Hörgerät ein Problem.

Das Icon G4 ist übrigens nicht das aktuellste Modell. G5 ist der neuere Chip, der bald von G6 abgelöst wird (entspricht dem Signia X).
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten?

#8

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Bei einer Neuversorgung würde ich nicht zu einem IdO raten. Genau genommen rate ich nie zu einem IdO.
Daran erkennt man einen sehr guten Akustiker.
Ich denke, zuviel testen kann auch zur Verwirrung beitragen.
Nun ja, was ist viel? Ich sage ja nicht, das man 50 HGs testen soll.
Es kommt auch immer drauf an, wie man mit dem Testgerät zurecht kommt.
Ich hatte es schon, das ich im Anpassraum ein HG bekam und sofort wieder auf den Tisch gelegt habe, weil es einfach grausam vom Klang war auch verändern der Einstellung half nicht viel. In solchen Fällen brauch ich gar nicht weiter testen.

Wenn ich dann ein HG mitnehmen und 2-3 Wochen getestet habe, kommt das nächste an die Reihe.
Dann merke ich ob es besser oder schlechter als das 1 ist. Dann kann man schon mal eines der beiden HGs aussortieren.

Ich informiere mich dann auch im Internet, was es grade aktuelle an HGs gibt. Wenn ich dann eines oder mehrere interessante HGs finde, sag ich meinem Akustiker das ich die testen will. Dann bestellt er die.
Ich lasse mir beim testen immer viel Zeit. Der Akustiker macht mir da auch nie Druck.
Oft gibts ja auch mehrere Stufen bei den HGs. Aktuelle habe ich ja die Resound Linx 3D 9. Die gibts aber auch als 5er und 7er.
Da hatte ich vor dem Kauf alle 3 getestet. Hätte ja sein können. das mir die 5er, die ja auch etwas günstiger sind, gereicht hätten.

Gruß
sven
Audimin
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Re: Werde ich richtig beraten?

#9

Beitrag von Audimin »

@harzel: Hi, danke für deine Antwort! Meine aktuellen Hörkurven habe ich glaube ich gar nicht zu Hause, Ältere müssten eigentlich da sein, die konnte ich aber auf die Schnelle nicht finden. Sobald ich was in der Hand habe, werde ich es fotografieren und einstellen. Ich wäre sehr gespannt auf deine Einschätzung!

@Ohrenklempner: Danke auch dir! Ich habe noch mal nachgesehen, das Gerät ist das Icon 6 G4, das war also richtig. Inwieweit wären die G5 und G6-Modelle denn überlegen? Die mangelnde Ortungsfähigkeit war übrigens über die bisherige Testdauer mein kleinstes Problem, vielleicht hätte ich gar nicht davon schreiben sollen. Es war nur am allerersten Tag so frappierend, dass es mir im Gedächtnis geblieben ist. Das zu lösende Problem ist aber hauptsächlich das reine Sprachverständnis. Dies wird durch kleinste Störungen der optimalen Hörsituation stark beeinträchtigt: Der Wasserkocher läuft, der Kollege telefoniert, Papier raschelt, ich habe meinen Kopf nicht in die Richtung des Sprechers ausgerichtet usw. Meinst du, dass ein HdO-Gerät hier ebenfalls so deutlich überlegen ist? Fielmanns Meinung ist: nein. Aber genau um diese Aussagen mal an euren Erfahrungen zu messen, bin ich ja hier! Deine Aussage, dass der Mitteltonbereich nie ein Problem ist, ist schon so ein eventuelles Aha-Erlebnis, weil ich es mir nämlich trotz mehrfacher Wiederholung unterschiedlicher Mitarbeiter von Fielmann nicht so recht vorstellen konnte.
Kann ich eigentlich von deinem Nick ableiten, dass du eher auf der Seite der Versorger als der Versorgten stehst?

Ach, noch eine Frage hätte ich: Stimmt es, dass der Okklusionseffekt (dass man sich selbst so hört, als würde man sich die Ohren zuhalten) bei HdO-Geräten genauso groß ist, wie bei IdO-Geräten?

VG an alle, die mir bisher so nett geantwortet haben und vielen Dank, ihr helft mir sehr!

Audimin
svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten?

#10

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Kann ich eigentlich von deinem Nick ableiten, dass du eher auf der Seite der Versorger als der Versorgten stehst?
Ohrenklempner ist Akustiker.
Ach, noch eine Frage hätte ich: Stimmt es, dass der Okklusionseffekt (dass man sich selbst so hört, als würde man sich die Ohren zuhalten) bei HdO
-Geräten genauso groß ist, wie bei IdO-Geräten?
Man hört sich ganz natürlich. Als ich damals meine ersten HG bekam, wollte ich unbedingt idO HGs, weil ich ja nicht wollte, das jemand sieht das ich HGs trage.
Die idO's habe ich sofort in die Ecke geworfen. Ich bin damit verrückt geworden.
Das war, als hätte ich einen Korken im Ohr.
Dann wurde ich zu hdO HGs überredet, ein Traum!
Die Otoplastik bekam große Lüftungsbohrungen und siehe da, kein Korkengefühl, sondern alles natürlich und angenehm.
Ich würde niemals idO HGs haben wollen.

Lass Dir von Fielmann nix einreden und lass Dir hdO HGs mit Otoplastik zum testen geben.
Dann kannst Du die in Ruhe testen und hast einen Vergleich zu den idO HGs.

Gruß
sven
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Re: Werde ich richtig beraten?

#11

Beitrag von harzel »

Vielen Dank für eure Einschätzung bzw. euer Wissen bezüglich IdOs oder HdOs. Das ist wirklich interessant!

Ich glaube, ich bekomme erst in 2,5 Jahren eine neue Verordnung für Hörgeräte (alle 6 Jahre, oder?). Macht es trotzdem Sinn, dass ich jetzt schon einmal HdOs probiere? Spielt da der Akustiker überhaupt mit?

Achja, ich merke bei meinen IdOs nichts von einem Okklusionseffekt. Dürfte das Belüftungsbohrloch groß genug sein, denke ich.

@Ohrenklempner: Dein Wissen ist wirklich sehr hilfreich für Hörgeschädigte. Danke für deine Bemühungen!
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Re: Werde ich richtig beraten?

#12

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Die Krankenkasse zahlt alle 6 Jahre Ihren Zuschuss zu neuen HGs.
Wenn man selber zahlt könnte man auch eher neue HGs kaufen, aber den Zuschuss nimmt man ja gerne mit, also gibt es alle 6 Jahre neue HGs.
Länger warten kann man natürlich auch, halte ich aber nicht für sinnvoll.
HGs sind nach 6 Jahren durch. Einfach mal die Betriebsstunden hochrechnen.

Bei Verlust der HGs zahlen die Krankenkassen auch vor Ablauf der 6 Jahre ihren Zuschuss.
Wenn jetzt jemand nach 3 Jahren seine HGs verliert, bekommt man natürlich den Kassenzuschuss schon nach 3 Jahren.

Wenn die Schwerhörigkeit sich stark verschlechtert hat und das aktuelle HG von der Leistung her nicht mehr ausreicht,
zahlen die Krankenkassen auch vor Ablauf der 6 Jahre ihren Zuschuss.
Wäre auch traurig, wenn nicht. Ein HG dessen Leistung nicht mehr ausreicht, damit man richtig hören kann, bringt ja nichts.

Wenn man mal neue HGs testen möchte, zum Akustiker gehen und einfach mal fragen.
Wenn es aber noch 2,5 Jahre hin sind, bis man den Kassenzuschuss bekommt ist das doch recht lange.
Das macht meiner Ansicht nach nicht wirklich Sinn jetzt schon zu testen.
In 2,5 Jahren kann auf dem HG Markt noch einiges passieren und die HG Hersteller bringen bis dahin noch einige neuen HGs raus.

So nach 5-5,5 Jahren würde ich anfangen zu testen und dafür viel Zeit nehmen.
Selbst wenn man nach 5 Jahren direkt mit dem Testen anfängt und nach 5,5 Jahren schon eine Entscheidung für ein HG getroffen hat, findet man eine Lösung. Der Akustiker hat dann die Möglichkeit dem Kunden das halbe Jahr mit Kommissionsgeräten zu helfen. Die tauscht man dann notfalls zwischendurch mal gegen neue aus.
Kommt aber drauf an, ob der Akustiker da mit macht. Ein guter tut es, denn dieser denkt weiter. Er kann ja ein HG verkaufen. Ob das nun sofort passiert, oder in 6 Monaten ist egal.
Der Akustiker kann auch mal mit der KK sprechen, oft sind die KK auch kulant und zahlen auch schon nach 5,5 Jahren den Zuschuss.

Gruß
sven
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Re: Werde ich richtig beraten?

#13

Beitrag von harzel »

Wow, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Du hast Recht; es macht wahrscheinlich wenig Sinn, wenn ich jetzt schon HdOs probiere und erst in 2,5 Jahren wieder eine Zuzahlung bekomme. Wer weiß, was dann für Geräte am Markt sind.

Zumindest habt ihr mich überzeugt, dass es durchaus sinnvoll ist, auch mal HdOs zu probieren. Bei meiner Anpassung damals beim Akustiker war das überhaupt kein Thema, weil er meinte, dass HdOs für meinen Hörverlust nicht passend sind. Ich ärgere mich echt, dass ich nicht auf einen Versuch bestanden habe.
Naja, ich werde mir in naher Zukunft wieder mal meine Im-Ohr-Hörlis neu einstellen lassen. Vielleicht bessern sich dann ja wieder einige Probleme.

Gruß.
harzel.
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urlaubsreif
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Re: Werde ich richtig beraten?

#14

Beitrag von urlaubsreif »

Fielmanns Aussage dazu ist, dass ich mir einem höheren Preis eigentlich nur Feautures dazukaufe, die nichts mit der eigentlichen Hörqualität zu tun haben - oder nur am Rande, wenn es z.B. um mehr Hörprogramme geht.
Ein Gerät sollte keine Extra-Programme mehr benötigen, sondern die wichtigsten Hörsituationen des Alltags vollautomatisch handhaben können. Es wird schließlich auch niemand mit nem Knopf oder einer Fernbedienung in der Hand geboren, um seine Ohren umzuschalten.

In Abhängigkeit von der Schwerhörigkeit hat nach meiner Erfahrung noch immer der höhere Preis auch mit besserer Qualität zu tun. Leider! Vor allem für alle die Situationen, die du als schwierig beschreibst.

Seltsame Aussage von Fielmann. Aber u.a. die handeln ja auch die schrägen Verträge mit der KK aus und die kleinen Akustiker müssen die Nuss mitschlucken.

Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall Geräte mit Ex-Hörer testen. Mach dir den Spaß und teste die Flaggschiffe der Hersteller. Wenn du nicht gerade einen Hochtonsteilabfall hast, sollten zwischen denen und aufzahlungsfreien Geräten qualitative Welten liegen.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 55__55__60__60__65___55__70___85__90
dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
Ohrenklempner
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Re: Werde ich richtig beraten?

#15

Beitrag von Ohrenklempner »

Fielmann will (derzeit) nur Nulltarif verkaufen. Darum drücken die nicht auf eine Zuzahlung, wie es beispielsweise die Ketten in grasgrüner Farbgestaltung tun. ;)
Das Konzept ist eigentlich schlau, palettenweise ausrangierte aber verhältnismäßig gute Geräte zum Dumpingpreis beim Hersteller einkaufen und zuzahlungsfrei verticken. Aber wie will man sonst den Sprung in einen hart umkämpften Markt schaffen?
@Urlaubsreif, weißt du mehr zu den Verträgen? Zumindest gibt's nicht mehr oder weniger Geld von den Krankenkassen für die Hörgeräte.
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svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten?

#16

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Ein Gerät sollte keine Extra-Programme mehr benötigen, sondern die wichtigsten Hörsituationen des Alltags vollautomatisch handhaben können. Es wird schließlich auch niemand mit nem Knopf oder einer Fernbedienung in der Hand geboren, um seine Ohren umzuschalten.
Absolut richtig.
Ich verstehe daher auch nie, warum einige Leute ständig Programme umschalten, lauter/leiser drehen, usw.
Das ist völlig daneben. Wenn HGs richtig vernünftig angepasst sind, muss man da nix mehr schrauben.
In Abhängigkeit von der Schwerhörigkeit hat nach meiner Erfahrung noch immer der höhere Preis auch mit besserer Qualität zu tun. Leider! Vor allem für alle die Situationen, die du als schwierig beschreibst.
Völlig korrekt. Wäre ja auch komisch, wenn das nicht so wäre.
Der Preis kommt nicht von irgendwo her.
Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall Geräte mit Ex-Hörer testen. Mach dir den Spaß und teste die Flaggschiffe der Hersteller. Wenn du nicht gerade einen Hochtonsteilabfall hast, sollten zwischen denen und aufzahlungsfreien Geräten qualitative Welten liegen.
Klar, immer ordentlich testen. Nicht der Akustiker muss mit den HGs hören können, sondern der Kunde.
Zuzahlungsfreie HGs sind immer irgendwie eine Grundversorgung. Sie funktionieren und es ist damit immer besser als ohne.
Ich hatte vor Jahren mal Oticon Go zuzahlungsfrei. War besser als keine HGs, aber überhaupt nicht mit eine, teuren HG vergleichbar. Das sind, wie schon gesagt wurde Welten.

Es ist immer eine Kostenfrage, aber die Akustiker bieten i.d.R. auch 0% Finanzierung an. Und das ist eine gute Möglichkeit sich auch hochpreisiger HGs leisten zu können um richtig gut hören und verstehen zu können.

Gruß
sven
Walli49
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Re: Werde ich richtig beraten?

#17

Beitrag von Walli49 »

Fielmann käme für mich weder für Brille und schon garnicht für meine Hörgeräte in Frage. Mein Hörgeräteakustiker vor Ort versorgt mich jetzt schon seit vielen Jahren und da ist inzwischen ein Vertrauensverhältnis gewachsen. Er kennt meine Hörschwäche und die Veränderungen die über die Jahre entstehen, er kennt meine Bedürfnisse die ich an ein Hörgerät stelle und bei Problemen habe ich sofort eine Anlaufstelle. Meine Lebensqualität (und dazu gehört für mich gutes Hören) lasse ich mir etwas kosten und fahre lieber mein 18 Jahre altes Auto weiter. Sobald ich ein neues Hörgerät bekomme fange ich wieder an für das nächste in 6 Jahren zu sparen. Ist halt eben wie bei fast allem so, daß teurere Hörgeräte auch mehr leisten. Ich trage nur HDO Geräte, auch wenn die Bügel meiner Brille damit öfter „kollidieren“. Achte hier bei Neukauf, daß die Bügel nicht so dick sind um auch „Segelohren“ zu vermeiden.😉
Wenn man im Orchester die Triangel hört, hat man das richtige Hörgerät gefunden! ;)
urlaubsreif
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Re: Werde ich richtig beraten?

#18

Beitrag von urlaubsreif »

@Urlaubsreif, weißt du mehr zu den Verträgen? Zumindest gibt's nicht mehr oder weniger Geld von den Krankenkassen für die Hörgeräte.


Ich weiß, dass etliche Gerichte in Deutschland die Krankenkassen nun schon dahingehend eingenordet haben, dass sie sich NICHT auf Festbeträge zurückziehen können, sondern dass die Versicherten Anspruch auf bestmögliche Versorgung haben. Zuletzt LSG Berlin Brandenburg, L S 1 KR 431/16.

Ich halte allein schon aus diesem Grund die ganze Vertragskonstruktion der Krankenkassen mit der Innung für mehr als unglücklich, weil sie a priori voraussetzt, dass eine aufpreisfreie Versorgung unter Berücksichtigung des aktuellen Stands des medizinischen und technischen Fortschritts möglich sei.

Indem die großen Ketten wie Fielmann solche Verträge unterzeichnen, leisten Sie dem Kassenbetrug am Versicherten Vorschub. Denn genau darauf ziehen sich die Kassen zurück. Kleinere Akustiker bzw. die Innung zieht nach, aus Angst, dass die großen Ketten den Markt gänzlich unter sich auftreilen. Ich habe meinen Akustiker gefragt, welcher Teufel eigentlich die Innung reitet, derart erpresserische Verträge zum Schaden der Versicherten einzugehen, und das war seine Erklärung.

Fielmann sorgt also dafür, dass eben nicht der aktuelle Stand des medizinischen und technischen Fortschritts zur Anwendung kommt.

Und genau aus diesem Grund würde ich nicht zu Fielmann gehen.

Auch zu keiner anderen Kette.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 55__55__60__60__65___55__70___85__90
dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
Mukketoaster
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Re: Werde ich richtig beraten?

#19

Beitrag von Mukketoaster »

Naja das is so eine Sache..

Die Kasse zahlt das möglichst einfachste. Das ist bei euch in Deutschland und bei uns der Schweiz gleich. Sie zahlen nicht für "Luxus".

Grundsätzlich hörst du eigentlich mit allen Hörgeräten gleich gut, egal ob Kassengerät oder hochwertiger. Die Frage ist eher wie komfortabel du damit hörst. Vergleich es mit einem Auto... Ein Trabbi bringt dich von A nach B, ein Bentley auch. Nur der Bentley massiert dir noch den Rücken auf der Autobahn.

Richtiges Hören ist es mit den hochwertigeren HGs auch nicht. Das Gerät macht ein Haufen Arbeit für dich. Das ist aber alles Luxus und im Grunde genommen, wenn wir das mal nüchtern betrachten, braucht es das nicht. Wenn du richtig hören willst, dann nimm mal DSL i/o als Formel und mach alle Features unwirksam. Das willst du aber gar nicht, ist dann alles n bisschen viel.

So ganz unlogisch ist das mit den Kassenverträgen nicht. Sicherlich gibt es Sonderfälle, da braucht man nicht zu streiten.

Korrigier mich, wenn ich falsch liege.
svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten?

#20

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Die Kasse zahlt das möglichst einfachste. Das ist bei euch in Deutschland und bei uns der Schweiz gleich. Sie zahlen nicht für "Luxus".
Soweit im Prinzip richtig. Die KK zahlt die Grundversorgung.
Grundsätzlich hörst du eigentlich mit allen Hörgeräten gleich gut, egal ob Kassengerät oder hochwertiger.
Das ist nicht richtig. Mit teuren, hochwertigen HGs hört man definitiv besser, was irgendwie auch logisch ist. Das hat mit Luxus nichts zu tun.
Das kannst Du vergleichen mit einer Stereoanlage. Die billige einfache hat einfach Regler für Höhen, Mitten und Tiefere. Die teure Anlage bietet einen Equalizer mit viele Reglern um die Höhen, Mitten und Tiefen einzustellen. Man es also viel feiner und sauberer den Sound einstellen. Ergebnis ist ein viel besserer Klang. Weiterhin hat die teure Anlage viel bessere Lautsprecher.
Dann nimm mal ein billiges Mikrofon für 5 Euro und singe damit.
Zum Vergleich nimmst Du dann das Sennheiser Profipower für 500 Euro.
Ich denke zum Ergebnis muss ich nichts sagen.

Der Preis der billigen HGs (die als zuzahlungsfrei zu haben sind) kommt nicht von irgendwo her.
Wie auch schon gesagt wurde, werden oft veraltete HGs als zuzahlungsfrei verkauft.

Eigentlich müsste die KK klar festlegen welche HGs zuzahlungsfrei sind und welche nicht. z.B. HG TopSound X kostet 3000 Euro Zuzahlung. HG TopSound Y ist zuzahlungsfrei. Ganz klar und eindeutig.

Gruß
sven
Mukketoaster
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Re: Werde ich richtig beraten?

#21

Beitrag von Mukketoaster »

Das sehe ich ein wenig anders Sven, das ist eine reine Komfortsache.

Sicherlich bringen dir die Frequenzbänder einen schöneren Klang, aber es ist nicht wirklich notwenig. Eben so die ganzen BT Geschichten. Ist alles nice to have, aber kein Muss.

In der Schweiz gibt es eine klare Regel. Du überschreitest Gesamthörverlust von 20% dann bekommst du Summe x. Was du dir für Hörgeräte kaufst, ist dann deine Sache.
svenyeng
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Re: Werde ich richtig beraten?

#22

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Sicherlich bringen dir die Frequenzbänder einen schöneren Klang, aber es ist nicht wirklich notwenig. Eben so die ganzen BT Geschichten. Ist alles nice to have, aber kein Muss.
Ich habe nicht gesagt das es notwendig ist, aber man hört und versteht damit besser.
Was BT betrifft, das ist ein MUSS für mich. Grade was Telefonie heutzutage mit Handys betrifft. Sowas sollte heute Standard sein.
In der Schweiz gibt es eine klare Regel. Du überschreitest Gesamthörverlust von 20% dann bekommst du Summe x. Was du dir für Hörgeräte kaufst, ist dann deine Sache.
Super!!! Das würde ich mir hier in Deutschland auch wünschen.
Das ist sauber definiert und es ist glasklar wie viel man bekommt.

Gruß
sven
urlaubsreif
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Re: Werde ich richtig beraten?

#23

Beitrag von urlaubsreif »

Sie zahlen nicht für "Luxus".
Sorry, das ist für mich "Krankenkassensprech".
Die betrachten schon als "Luxus", dass ein Gerät eine Impulsschallunterdrückung und Automatiken aufweist. Man sollte normalhörige KK-Mitarbeiter mit irgendeiner Vorrichtung, welche die Impulsschallunterdrückung beidohrigen Hörens unterbindet, in einen ganz normalen Tag schicken.

Sowie unbedingt zum Mittagessen in eine Kantine und mit nem Coffee2go auf den gut besuchten Kinderspielplatz.

Danach redet keiner mehr von "Luxus".
Grundsätzlich hörst du eigentlich mit allen Hörgeräten gleich gut, egal ob Kassengerät oder hochwertiger.
Das ist unzutreffend.
Du hörst mit hochwertigen Geräten auch besser. Fängt beim Richtungshören an, geht über differenzierte Klangkulissen anstelle von Klangbrei und hört bei Gesprächen im Störschall auf, ohne dass du nach 2 Stunden bereits erschöpft die Segel streichen musst.

Vielleicht hörst du nicht so gut als dass du von den besseren Geräten noch so profitieren könntest, dass du den Unterschied bemerkst. Das mag sein.

Ich trage die High End Geräte über 16 Stunden täglich. Die aufzahlungsfreien muss ich wegen Hörstress und Schmerzen in den Ohren bereits nach 3-4 entfernen, um meinen Ohren und meinem Gehirn eine Pause zu gönnen. Damit bin ich nicht arbeitsfähig in einem kommunikativ anspruchsvollem Job.
Wenn du richtig hören willst, dann nimm mal DSL i/o als Formel und mach alle Features unwirksam. Das willst du aber gar nicht, ist dann alles n bisschen viel.


Was redest du da?

Qualitativ schlechte Geräte sind zuviel.
Ich unterstelle, dass du noch kein aktuelles HighEnd Gerät am Ohr hattest.
Sicherlich bringen dir die Frequenzbänder einen schöneren Klang, aber es ist nicht wirklich notwenig.
Ne Stimme aus der quäkenden Gegensprechanlage ist auch zu verstehen.
Das hat aber mit entspanntem Hören ungefähr soviel zu tun wie Pestepidemie mit Gesundheitsurlaub.

Es ist sogar sehr notwendig, mehrere Frequenzbänder zu haben.
Damit kann der individuelle Hörverlust auch gezielter und dynamischer ausgeglichen werden als über gemittelte Werte.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 55__55__60__60__65___55__70___85__90
dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
urlaubsreif
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Re: Werde ich richtig beraten?

#24

Beitrag von urlaubsreif »

Super!!! Das würde ich mir hier in Deutschland auch wünschen.
Das ist sauber definiert und es ist glasklar wie viel man bekommt.
Wir haben in Deutschland bereits eine "saubere" Definition und es ist auch glasklar, wieviel man bekommt.

Dieser Festbetrag ist nur nicht ausreichend für eine qualitativ hochwertige Versorgung, die den aktuellen medizinischen und technischen Möglichkeiten entspricht. So wie vom BSG formuliert.

Was unter anderem daran liegt, dass sämtliche "Aufzahler" dank KK Gemauschel Kosten übernehmen müssen, die eigentlich Aufgabe der Krankenkassen wären. Beispielsweise die für erhöhten Anpassungs- und Erprobungsaufwand bei Erstversorgungen, die durch die Akustiker natürlich als Gemeinkosten eingepreist werden. Ebenso zahlen sie natürlich mit für den erhöhten Anpassungsaufwand qualitativ schlechterer Geräte, die umständlichst programmiert und angepasst werden müssen.

Wenn ich weiß, dass ich ein Oticon oder Phonak oder Siemens Typ bin, gehe ich bei der nächsten Runde in den Laden, probiere die neueste Generation meiner Altgeräte, daran schließen sich 1 bis zwei Feintuning Sitzungen an, das war's.

In Holland wird das ganz wunderbar getrennt: Gerätekosten, Anpassungskosten, Garantiekosten.

Und schwupps sind Preise von 3.200 statt 5.800 Euro möglich für eine beidohrige Versorgung mit den besten Geräten.
_Hz 125 250 500 1000 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 55__55__60__60__65___55__70___85__90
dbL 65__75__75__80__75___65__75___70__70
annib
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Re: Werde ich richtig beraten?

#25

Beitrag von annib »

Mukketoaster hat geschrieben:Das sehe ich ein wenig anders Sven, das ist eine reine Komfortsache.

Sicherlich bringen dir die Frequenzbänder einen schöneren Klang, aber es ist nicht wirklich notwenig. Eben so die ganzen BT Geschichten. Ist alles nice to have, aber kein Muss.

In der Schweiz gibt es eine klare Regel. Du überschreitest Gesamthörverlust von 20% dann bekommst du Summe x. Was du dir für Hörgeräte kaufst, ist dann deine Sache.
Mein Eindruck, auch aus dem CI-Bereich, ist, dass man in der Schweiz als Hörbehinderter eher Pech hat. Das ist für mich nicht erstrebenswert.
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
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