....ich versuche es zu akzeptieren, bin aber noch ganz am Anfang damit

[Claudia75]

Hallo Forumteilnehmer!

Ich bin Claudia und mit 45 habe ich mir nun eingestanden, dass ich ein Hörgerät benötige.
Ein Besuch beim HNO vor 10??? Jahren sagte mir damals schon, dass ich Unterstützung brauche. Zu dem Zeitpunkt war ich jedoch noch nicht soweit es anzunehmen.
Vor 2 Jahren - wieder erneuter Test, jedoch bei einem anderen HNO.
"Alles im Rahmen - Sie könnten ein HG verordnet bekommen, aber muss nicht sein.".
Okay - dann ist doch alles gut.

Ich merkte jedoch, dass so ziemlich viel nachlässt.
Also - wieder Termin bei HNO (bei der ersten, da diese einen professionelleren Eindruck machte - und ich ging mit einer Verordnung von 2 HG aus der Praxis :shy:.

"Es wird höchste Zeit - Einbußen von 50 % links und von 40 % rechts."

Damit hatte ich nicht gerechnet, bin aber gleich zu einem Akustiker.
Seit gestern trage ich nun 2 HG zur Probe und bin damit irgendwie "überfordert".

Ich hoffe, dass Ihr mir durch die ganzen Fragen helfen könnt.
Bis jetzt musste ich mich ja damit nicht beschäftigen und nun kommen soviele Informationen auf mich zu, die mich leicht überfordern.

Habt erstmal vielen Dank für Eure Unterstützung, die ich sicher bekommen werde .

Liebe Grüße
Claudia

[Tuchel48.1.1]

Hallo, Claudia, es ist natürlich nicht einfach: Hörgerät rein ins Ohr und alles paletti! Nichts da!
Du mußt dich erst an die neuen Töne und verstandenen Wörter gewöhnen, das braucht Zeit.
Sollte dich das Tragen den ganzen Tag überfordern, kannst du auch fürs Erste die Hörgeräte für ein paar Stunden pro Tag weglassen und dir Ruhe gönnen, zumal die Ohrpaßstücke vermutlich drücken werden, weil sie nicht genau passen.
Mit der Zeit wirst du merken, daß die Geräte dir einiges bringen und du wirst sie keinen Tag weglassen wollen und du wirst auch feststellen, daß die mitmenschen positiv reagieren und sich anders verhalten, weil du sie besser verstehst und unbekannte töne hörst, die leute hörst, auch wenn sie dich nicht ansehen. Bald wirst du feststellen, die Geräte geben dir ein Stück Lebensqualität (wieder) falls du vor kurz em ncoh gut gehört haben solltest.
Ich wünsche dir jedenfalls guten Erfolg damit.

Gruß Hilde

[rabenschwinge]

Ich glaube, das ging uns allen am Anfang so wie Dir jetzt, Claudia.

Anders als das Tragen der Brille braucht das Tragen eines Hörgerät ein bißchen Übung und vorallem Training um damit im Alltag seinen Weg gut zu gehen.

Durch die Zeit ohne hat das Gehirn einfach vergessen, wie die Welt in ihren ganzen Ton- und Klangvielfalt klingt. Jetzt muss es lernen, dass es da noch andere Töne gibt als die, die es bisher erreichten.

Das überfordert und erschreckt auch ziemlich.

Liebe Grüsse,
rabeschwinge

[Tuchel48.1.1]

Hallo, Rabenschwinge, nicht das Hörgerät muß üben und Geduld haben, sondern Claudia! Das Hörgerät ist nur eine Maschine, aber Claudia ist der Mensch, der das Gerät trägt.

[Grüne Eule]

Liebe Claudia,
seit Dezember bin ich stiller Leser des Forums. Dein Beitrag hat mich animiert, mich anzumelden, um dir antworten zu können.
Ich bin in deinem Alter und brauchte auch erst einmal 6 Wochen, um zu akzeptieren, dass ich ab jetzt ein HG brauchen werde, denn für eine Altersschwerhörigkeit fühlte ich mich einfach noch zu jung.

Seit Januar teste ich HG. Am Anfang fand ich die Töne auch sehr gruselig, ich habe die HGs sogar zum Teil rausgenommen, weil ich nicht das Gefühl hatte, mit ihnen besser zu hören. Da habe ich ernsthaft überlegt, nur die Kassenmodelle für abends zu nehmen und tagsüber darauf zu verzichten. Die Akustikerin sagte mir immer nur, das wird sich schon geben, das lernen sie noch Aber geholfen haben mir die HG in meinem Leben nicht, nur das ich wieder sehr leise fernsehen konnte war positiv.

Durch das Lesen im Forum habe ich dann beschlossen, mein Glück bei einem anderen Akustiker zu suchen. Und ob es jetzt der Wechsel war, oder die bessere Einstellungsleistung des neuen Akustikers oder die andere HG-Firma, die ich vorher noch nicht ausprobiert hatte, weiß ich nicht. Aber bei meinen momentanen Favoriten, die ich vermutlich kaufen werde, passte es einfach. Ich spüre sie tagsüber kaum, sie lassen mich Töne hören, die ich vorher nicht mehr gehört habe und der Klang gefällt mir.
Dazu brauchte ich halt den Test von 4 verschiedenen HG-Firmen, aber jetzt weiß ich wenigstens, was zu mir passt. Ob eine andere Firma bessere Ergebnisse bringen würden, möchte ich nicht mehr testen. Ich fühlte für mich einfach, das das HG und ich zusammenpassen.
In diesem Sinne kann ich dir auch nur raten, verschiedene Firmen zu testen und wünsche dir, dass du auch diesen AHA-Moment haben wirst.
Und lass dich nicht überfordern, sondern nimm dir die Zeit, die du brauchst und gehe den nächsten Schritt (neues Programm etc.) wenn du mit deinem Hören zufrieden bist.
Alles Gute auf deinem Weg
Grüne Eule

[rabenschwinge]

Hallo, Rabenschwinge, nicht das Hörgerät muß üben und Geduld haben, sondern Claudia! Das Hörgerät ist nur eine Maschine, aber Claudia ist der Mensch, der das Gerät trägt.

Hast recht. Ist ein Schreibfehler von mir. Ich korrigier den mal.

[Claudia75]

Oh Ihr Lieben!

Ihr seit ja alle toll. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell so viele Antworten bekomme.
Jede Einzelne hat wertvolle Gedanken und Tipps für mich.
(Ich bringe das mit dem Zitieren nicht, deshalb seht es mir bitte nach wenn ich einfach "hintereinanderweg schreibe").

Mit "Basis, Komfort 1, 2...." habe ich gemeint, dass die HG verschiedene "Komfortstufen" haben. Und das je Hörgerät bei gefühlten 100 Herstellern - puh.

Aber ich versuche nicht zu viel zu testen - das bringt mich vielleicht wirklich mehr durcheinander wie es hilft. Meine Akustikerin meinte, dass ich auch nur 4 Test's machen kann und dass ein Basisgerät dabei sein müsste.
Schauen wir mal wo die Reise hingeht.

Es ist beruhigend zu wissen, dass viele am Anfang diese "Startschwierigkeiten" haben.
Man zweifelt ja doch etwas an sich.
Aber - ich bring meine beiden Ohren schon früh besser rein. Ist doch schon mal ein positiver Schritt.

Das ist mir ja noch nie passiert, dass sich extra jemand "für mich" anmeldet, dass mir geantwortet wird.
Ich bin ganz gerührt davon.

Überhaupt - von der Hilfsbereitschaft hier im Forum.

Habt einen schönen Tag.

Claudia

[Ohrenklempner]

So schlimm ist das mit den Herstellern nicht. Da gibt's im Grunde nur eine gute Handvoll an unterschiedlicher Technik, nur unter vielen Namen:

- Bernafon, Oticon, Philips, Sonic
- Signia, AudioService
- Phonak, Unitron, Hansaton
- ReSound, Interton
- Widex
- Audifon

Private Label und die Marken der großen Ketten sind da noch nicht berücksichtigt. Im Grunde hast du aber nur sechs verschiedene Systeme (mit ihren Bauformen und Technologiestufen) zur Auswahl.

[Bert667]

Ich habe für den Schrit 15 Jahre gebraucht. Mit 20 hat mir das erste mal ein HNO gesagt, ich bräuchte HGS. Mit 35 habe ich es dann eingesehen und den Schritt gemacht. Und keine Sekunde bereut... Die Lebensqualität steigt so immens.

[Linda100]

Hallo Claudia,

ich trage beidseits HG nach Hörsturz. Ich war vom ersten Tag an von den HG begeistert, wieder was hören zu können. Allerdings stresst mich die Geräuschüberflutung des Alltags sehr, z.B. Bauarbeiten, Geräusche und Musik im Einkaufscenter, Geschnatter in öffentlichen Verkehrsmitteln usw. .... Da schalte ich die HG einfach ab und gönn mir paar Minuten Erholung und dann geht es wieder. Für mich ist das sehr hilfreich um nicht fahrig und nervös zu werden.
Ansonsten kommen die HG morgens rein.... und Abends raus, manchmal schlafe ich sogar mit ihnen ein... )

LG Linda100

[Jani]

Hallo Claudia,

ich finde es schön zu lesen, dass Du nun den Schritt gewagt hast, Hörgeräte zu testen.
Das alles braucht natürlich seine Zeit und Geduld ist auch wichtig.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg beim Hörgeräte-Testen und dass Du bald die passenden Geräte für Dich findest und damit wieder Lebensqualität erlangst.

Liebe Grüße Jani

[Tuchel48.1.1]

Hallo, Claudia und auch andere HG-Anfänger. da muß ein "Umdenk-Prozeß" her. Hörgeräte sind kein Makel oder etwas schlimmes, sind eher Hilfsmittel, die dem Träger wertvolle Hilfe leisten!
Hier im Forum habe ich von Leuten gelesen: Der HNO hat mir Hörgeräte "verpaßt"! Die Geräte sind keine Strafe oder was Schlimmes, sondern wie ich schon schrieb, ein wertvolles Hilfsmittel und als solches sollten sie auch betrachtet werden. Wenn das so in deinem Kopf angekommen ist, fällt es dir leichter, die Geräte zu akzeptieren.
Außerdem sind allmählich viele Leute mit Hörgeräten versorgt worden und sind recht froh darüber, daß es sie gibt und nicht nur Senioren, sondern auch jüngere Leute, auch Kinder.

[rabenschwinge]

Ohne meine Hörgeräte wäre mein Alltag mit meinen sozialen Kontakten nicht in dieser Form möglich. Ich bin froh, dass ich meine HG´s habe und erleichtert, dass sie mir den Alltag erleichtern und mein soziales Umfeld sichern!