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Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 10. Mai 2024, 22:15
von petrapan2000
Hi,
lese nach wie vor mit Interesse mit, obwohl ich schon frisch mit den neuen HGs meiner Wahl versorgt bin.
O.k. - ich habe jetzt nicht die Basisklasse gewählt (s.u.), aber ich habe den Eindruck, dass es hier im Forum mehrheitlich Fans der technischen Oberklasse gibt… so wie z.b. das Oticon Intent 1 gefeiert wird…
Wenn ich aber meine untere Mittelklasse ins Ohr stecke, vergesse ich gleich, dass ich ein Hilfsmittel im Ohr habe, so natürlich fühlt es sich an.
Heute hatte ich mal wieder den Vergleich - meine 6 Jahre alten „Premium“ Resound GN 3d linx 9 benutze ich noch als Ersatzgeräte - heute auf dem Weg zur Therme/Sauna und davor beim Hundegassi - …. Die Automatig „saugt“ im Ohr sobald ein Auto vorbei rauscht (Wasserhahn ebenfalls). Andere, lautere Geräusche (plötzliches Öffnen des Beifahrerfensters zu meiner rechten Seite knallen rein und werden von der Automatik/ Kompression für normal befunden. Dies ständige und unlogische Programm Wechseln bzw. Kompression einstellen habe ich 6 Jahre lang ertragen…. Jetzt war ich froh, zuhause wieder meine Zirkons einzusetzen… welche Erleichterung und Freude!

Aber da sind wir wohl alle sehr unterschiedlich und individuell. Ich fände es nur gut, wenn unerfahrene HG-Sucher, die hier reinschauen, nicht meinen (was manche Akustiker uns ja auch gerne weismachen würden) dass sie ohne höheren vierstelligen Betrag nicht zu einer erträglichen Versorgung kämen!

Meiner Erinnerung nach gibt es nur einen sehr guten Beitrag von Ohrenklempner zu brauchbaren Basisgeräten, und ein paar Nebensätze in denen sich wenige User-innen zu zufrieden stellenden Basisgeräten bekennen.

Wäre ich nicht gleich so schockverliebt in meine Zirkons gewesen, hätte ich noch Basisgeräte getestet!

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 10. Mai 2024, 23:43
von misterref
Klar man kann auch mit einem Trabi seine Freude haben, aber wer dann mal Mercedes gefahren ist wird wohl nicht mehr zurückwollen, und wer nochmals in einem Maybach sitzt der möchte wohl für immer dort bleiben.

Niemand sagt das Kassengeräte scheisse sind oder nichts taugen, es kommt halt immer auf die Bedürfnisse drauf an, nicht alle sind in der gleichen Lebenslage (Schüler, Single, Familie, Renter), nicht alle hören gleich und manche brauchen halt mehr Unterstützung als andere und ja man gewöhnt sich halt an manche Sachen und will dann vielleicht nicht mehr zur Basisgeräte zurück.

Also die Intent 1 würden mich über 6 Jahre 104 Franken Kosten. Es gibt Leute geben das an einem Samstag abend aus wenn sie in den Ausgang gehen. Also ich persönlich will das Beste haben (für mich), da mache ich keine halben Sachen mehr.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 00:16
von Birkbot
Ich verstehe schon, dass einige Leute sagen, dass sie mit den Automatiken und Features eines High-End-Gerätes nicht klar kommen. Ich find das völlig in Ordnung. Um in deinem Vergleich zu bleiben: Du liegst vielleicht gerne in der Maybach-Sänfte, andere bevorzugen das direkte Gefühl für die Straße eines hart gefederten Caterham Super Seven, wieder andere einen praktischen Kleinwagen. Und wenn du vielleicht noch nie Auto gefahren bist, solltest du eventuell einiges probiert haben, um nen Überblick zu haben, was du wirklich willst.
Und ich glaub, dass petrapan uns das sagen will.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 08:04
von petrapan2000
@Birkbot: genau das habe ich gemeint!
@misterref: ich habe deine Erfahrungsberichte mit großem Interesse gelesen, da ich durchaus technikafin bin. Und du hast völlig recht, 100 Franken/Euro im Monat sind machbar. (Das Luxusfitnessstudio hier im Ort, in dem ich allerdings nicht bin, kostet 130€ im Monat).
Es ist allerdings so, dass , wenn man, sagen wir mal, nach den monatlichen Grund/Fixkosten noch 3-10 Hunderter übrig hat, überlegen muss, was man damit machen kann. Sie sind endlich. Und ich finde das sollte man frei entscheiden können ohne in den Druck zu geraten dieses oder jenes sei „muss“. Und dies ist noch die Luxusvariante. Manch einer mag sich dann mit seinen Basisgeräten verschämt zurück ziehen, nach dem Motto“ich kanns mir halt nicht leisten“, anstatt seinem Akustiker noch mal auf den Senkel zu gehen, damit er die Geräte optimal einstellt…

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 09:05
von misterref
Ich sehe das ein petrapan aber wenn man wegen sowas verschämt ist hat man wohl kaum Selbstwertgefühl, bei den Zirkon z.B. sieht man ja nicht mal ob es nicht doch More oder Real sind. Wieso muss alles teuer und hochmodern sein um sich gut zu fühlen? Ich verstehe solche Menschen nicht, ausserdem in welchen Kreisen begibst du dich das du solche bedenken hast? Ich hatte noch nie eine Diskussion mit Schwerhörigen über die HG Modelle und habe auch nie einen gesehen der gemoppt wurde weil er was "billiges" im Ohr hat, jeder hat die HG im Ohr die er für sich als die Richtigen empfindet. Materialistisch kann man in vielen Dingen sein, aber doch nicht bei Hilfsmitteln!
Ich persönlich würde natürlich auch am liebsten 0 ausgeben um das Optimalste zu bekommen, aber das ist für meine Bedürfnisse einfach zu wenig.

Du bist selbst bei der Mittelklasse hängen geblieben (Zirkon) und schriebst wenn diese nicht gut gewesen wäre hättest du die Holzklasse probiert, eventuell würdest du ja etwas anders denken wenn du es getan hättest, und was hättest du erst geschrieben wenn du damals die More/Real und jetzt die Intent testen würdest?
Gerade bei HG merkt man die Unterschiede schon.

Was ich aber etwas weniger verstehe sind Leute die ein Top Gerät kaufen, aber dann nur im Musikprogramm rumlaufen, das ist für mich verschwendetes Geld.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 09:32
von petrapan2000
Hallo misterref, so ganz fühle ich mich von deiner Antwort jetzt nicht verstanden 😇.
Ich meinte natürlich nicht das Äußere sondern die inneren technischen Werte, und dass man die Basisklasse nicht gleich ganz abschreiben sollte. Und ich meinte, dass wenn nur die Nobelschlitten als wahrhaft ausreichend in einem Forum gefeiert werden, sich das für die, die sich das nicht leisten können, blöd anfühlt und sie, wenn ihre Basisklasse nicht gut eingestellt wurde, meinen könnten, das das halt nicht besser gehen kann und aufgeben.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 09:36
von petrapan2000
misterref hat geschrieben: 11. Mai 2024, 09:05 Was ich aber etwas weniger verstehe sind Leute die ein Top Gerät kaufen, aber dann nur im Musikprogramm rumlaufen, das ist für mich verschwendetes Geld.
Das ist natürlich die Knallervariante, in dem Fall sollte man wirklich noch die Basisklasse testen 😃🤓

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 10:18
von petrapan2000
Aber obiges passiert eigentlich nur Neulingen und Uninformierten, die sich einreden lassen, dass nur das Teuerste gut genug ist….

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 12:21
von HG007
Ich bin ja gerade in der Testphase für neue Geräte und habe mich als erstes mal überzeugen lassen, es gleich mit der Oberklasse zu beginnen, dem Sonova Vista V9 R . Ich trug vorher das KINDevo 3420, welches 3 Klassen darunter liegt.

Den Unterschied welchen ich vor allem bemerke ist, dass das Gerät teilweise unmotiviert hin und her wechselt zwischen den Programmen.
Vom Hörvermögen her bemerke ich jedoch keinen Unterschied zwischen der Ober - und der Mittelklasse.

Werde also noch das Sonova Vista V7 R testen und dann zum Abschuss das Philips in der Unterklasse und bin gespannt was s dann schlussendlich wird .

Die Preisunterschiede sind ja schon beträchtlich.
Das V9 R kostet Fr. 6'180.--
Das V7 R kostet Fr. 5'580.--
Das Philips Fr. 2'780.--

Die Preise sind ohne Abzug des IV Beitrages in der CH welcher für 2 Hörgeräte bei Fr. 1'650.-- liegt

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 12:38
von Yak
petrapan2000 hat geschrieben: 11. Mai 2024, 10:18 Aber obiges passiert eigentlich nur Neulingen und Uninformierten, die sich einreden lassen, dass nur das Teuerste gut genug ist….
das würde ich so nicht sagen, es gibt halt verschiedene Ansätze und leider kann man sich das HG so nicht Baukasten-mässig technisieren lassen.
Ist aber vielleicht ein Geschäftsmodell für die Zukunft.
Warum nicht selbst wählen können, wieviel Kanäle man haben will und welchen Frequenzbereich.
Sicher wird dann für den Otto Schlechthörer zuviel des Guten, aber warum nicht.
Einem reichen vielleicht 12 Kanäle, aber legt aber wert auf das beste Windmanagement der Oberklasse, weil er viel Fahhrad fährt oder draussen ist (oder an der See wohnt ;) ), oder mehrere Programme.
Dann zahlt man halt für die Extraprogramme/FEatures und nicht pauschal für das höchste Modell.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 12:49
von Pfadi_
petrapan2000 hat geschrieben: 11. Mai 2024, 09:36
misterref hat geschrieben: 11. Mai 2024, 09:05 Was ich aber etwas weniger verstehe sind Leute die ein Top Gerät kaufen, aber dann nur im Musikprogramm rumlaufen, das ist für mich verschwendetes Geld.
Das ist natürlich die Knallervariante, in dem Fall sollte man wirklich noch die Basisklasse testen 😃🤓
Das sehe ich anders. Mit mehr Bändern / Kanälen ist eine exaktere Einstellung möglich, die sich auch im Musikprogramm zeigt.

Es ist doch ok, dass die Präferenzen variieren.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 12:50
von misterref
petrapan2000 hat geschrieben: 11. Mai 2024, 09:32 Hallo misterref, so ganz fühle ich mich von deiner Antwort jetzt nicht verstanden 😇.
Ich meinte natürlich nicht das Äußere sondern die inneren technischen Werte, und dass man die Basisklasse nicht gleich ganz abschreiben sollte. Und ich meinte, dass wenn nur die Nobelschlitten als wahrhaft ausreichend in einem Forum gefeiert werden, sich das für die, die sich das nicht leisten können, blöd anfühlt und sie, wenn ihre Basisklasse nicht gut eingestellt wurde, meinen könnten, das das halt nicht besser gehen kann und aufgeben.
Das geht auch andersrum, wenn die Topgeräte nicht richtig eingestellt sind kann sich das auch blöd anfühlen. ;)

Da ich am Montag kurzfristig zum Akustiker gehe habe ich heute die Starkey Genesis drin und die DInger klingen nach den Oticon Intent einfach unangenehm, obwohl ich bevor ich die Intent getestet habe diese favorisiert habe. So gesehen hat man gewisse Präferenzen.

Und weshalb werden Topgeräte in Foren thematisiert? Weil man normalerweise nur diese kennt. Ist halt wie bei Handies, jeder redet über die Galaxy S Version, wenige über die A Version und von der M Version haben wohl die wenigsten gehört.

BTW meistens will man Zusatzprodukte die nicht nur fürs Hören sind, z.B. gutes Streaming, die gibt es dann im Moment halt nur für die neuesten Topgeräte. Ansonsten braucht man entweder ein Iphone oder teures Zubehör und dann ist man auch wieder bei dem gleichen Preis und hat kaum was eingespart.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 12:52
von misterref
Yak hat geschrieben: 11. Mai 2024, 12:38
petrapan2000 hat geschrieben: 11. Mai 2024, 10:18 Aber obiges passiert eigentlich nur Neulingen und Uninformierten, die sich einreden lassen, dass nur das Teuerste gut genug ist….
das würde ich so nicht sagen, es gibt halt verschiedene Ansätze und leider kann man sich das HG so nicht Baukasten-mässig technisieren lassen.
Ist aber vielleicht ein Geschäftsmodell für die Zukunft.
Warum nicht selbst wählen können, wieviel Kanäle man haben will und welchen Frequenzbereich.
Sicher wird dann für den Otto Schlechthörer zuviel des Guten, aber warum nicht.
Einem reichen vielleicht 12 Kanäle, aber legt aber wert auf das beste Windmanagement der Oberklasse, weil er viel Fahhrad fährt oder draussen ist (oder an der See wohnt ;) ), oder mehrere Programme.
Dann zahlt man halt für die Extraprogramme/FEatures und nicht pauschal für das höchste Modell.
Joa, kaufen oder mieten, das Windmanagement nur im Sommer für das Fahrradfahren, oder nur im Winter fürs Skifahren ;D

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 13:16
von petrapan2000
@HG007: Super! Bin gespannt auf deinen Bericht!

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 13:34
von petrapan2000
@misterref: o.k.! Wir haben wirklich alle unterschiedliche Interessen, ich wollte nur darauf hinweisen, dass hier, gerade weil die Basisklasse hier so wenig Aufmerksamkeit findet, diese ruhig auch besprochen werden könnte.
Ich höre übrigens auch gerne Musik, spiele Western und Konzertgitarre und singe im Chor. Ich streame viel ( das Fass machen wir hier aber nicht noch mal auf 🤓😉) und es funktioniert bestens. Außerdem bin ich auch als Rentnerin oft in großen Gruppen, Lokalen, online Workshops etc… 😇

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 21:07
von cherusker
Ich habe damals alle aktuellen Oticons getestet, also von Zircon 2 und 1 bis zu More 3, 2 und 1. Für mich waren keine nennenswerte Unterschiede festzustellen. Aber vielleicht ist mein Gehör auch schon so entwöhnt (gewesen) oder auch kaputt, um die Unterschiede halt nicht mehr so gut wahrzunehmen.
Zircon und More haben den gleichen Chip, unterscheiden sich im Wesentlichen durch das verfügbare DNN (Deep Neuronal Network). Daher haben sie auch unterschiedliche Namen.

Entschieden habe ich mich am Ende für die Real 3, nutze aber auch nicht mehr alle verfügbaren Features. Weder das DNN, noch die Windgeräuschunterdrückung und auch die Impulsschall- und Rückkopplungsunterfrückung sind auf der niedrigsten Stufe. Sie arbeiten quasi auf dem technischen Niveau der Zircon 2. Warum auch nicht?

Mittelklasse und Einstiegsgeräte werden hier leider nicht ausführlicher diskutiert. Warum das so ist, hat m.M.n. @Petrapan2000 schon richtig erkannt.
Ich würde das zwar nicht als Scham bezeichnen, aber wenn das gekaufte Modell von anderen Foristen abfällig als Trabbi bezeichnet wird und die eigentliche Kernaussage nicht verstanden wurde, möchte man auch nicht unbedingt weiterdiskutieren.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 11. Mai 2024, 23:14
von misterref
Hey das Trabi war sehr erfolgreich! es gab jahrelange Wartelisten! ;D

Bei mir stellt sich die Frage ob ein Basismodell genauso entspannend sein kann wie ein Topgerät, wenn es nur ums hören in ruhigen oder weniger komplexen Situationen geht kann man wohl jedes Gerät ins Ohr stecken, wenn es dann mehr ist dann kommen die meiner Meinung nach an ihre Grenzen, ausserdem kommt es halt auch drauf an was man gewohnt ist, ich persönlich will keine ungedämpften Geräusche an mein Ohr haben, während meine Frau sich fast die Ohren zuhält wenn die Kinder schreien bin ich ganz entspannt .. und wieso auch nicht wenn man es kann? ;)

Wie schon gesagt, ich würde auch ein Basismodell anschnallen wenn sie ähnliches Leisten würden, aber tun sie leider nicht.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 12. Mai 2024, 07:39
von emilsborg
misterref hat geschrieben: 11. Mai 2024, 23:14 Bei mir stellt sich die Frage ob ein Basismodell genauso entspannend sein kann wie ein Topgerät, wenn es nur ums hören in ruhigen oder weniger komplexen Situationen geht kann man wohl jedes Gerät ins Ohr stecken, wenn es dann mehr ist dann kommen die meiner Meinung nach an ihre Grenzen, ausserdem kommt es halt auch drauf an was man gewohnt ist, ich persönlich will keine ungedämpften Geräusche an mein Ohr haben, während meine Frau sich fast die Ohren zuhält wenn die Kinder schreien bin ich ganz entspannt .. und wieso auch nicht wenn man es kann? ;)

Wie schon gesagt, ich würde auch ein Basismodell anschnallen wenn sie ähnliches Leisten würden, aber tun sie leider nicht.
So ähnlich formulierte es mein Hörgeräteakustiker mal:
Die Basisgeräte taugen zum Fernsehschauen und anderen Situationen in denen schlichtweg mehr Schalldruck notwendig ist super. Da sollen die Hörgeräte einfach „nur“ verstärken und ohne Heimkinoanlage mit 3D Sound gibt es keine nennenswerten Richtungseffekte und viele wollen dabei auch nicht quatschen, also recht überschaubare Situation.

Am anderen Ende des Spektrums bezüglich Hörsituation sind dann Umgebungen mit Schallquellen (ob nur menschliche Stimmen oder noch viel komplexer zusammengesetzt ist fast egal) mit sich ständig verändernden Frequenzen, Pegeln und Richtungen bei denen der Nutzschall (was man hören will / muss) in einem Teppich aus Störschall ertrinkt. Und hier ist es wie andere Teilnehmer ebenfalls geschrieben haben: es kommt auf die eigenen Bedürfnisse / Fähigkeiten an diesen Wust sortieren zu können. Manche bevorzugen dass die Hörgeräte einem den Großteil der Arbeit abnehmen, andere kommen mit vergleichsweise wenig Unterstützung klar.

Wenn ich die typischen Charakterisierungen hernehme (ich weiß, Stereotype…), dann sind seit Kindheit Schwerhörige oft mit weniger Unterstützung zufrieden und je älter jemand war als der Hörverlust eintrat, desto mehr ist da ein Wunsch nach Entlastung (der aber auch finanziell machbar sein muss, sonst hätten wahrscheinlich viel mehr alte Menschen auch die hochpreisigen Hörgeräte am Ohr).

@an die Hörgeräteakustiker hier: wie sieht eure Erfahrung aus?

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 12. Mai 2024, 08:01
von petrapan2000
emilsborg hat geschrieben: 12. Mai 2024, 07:39
So ähnlich formulierte es mein Hörgeräteakustiker mal:
Die Basisgeräte taugen zum Fernsehschauen und anderen Situationen in denen schlichtweg mehr Schalldruck notwendig ist super. Da sollen die Hörgeräte einfach „nur“ verstärken und ohne Heimkinoanlage mit 3D Sound gibt es keine nennenswerten Richtungseffekte und viele wollen dabei auch nicht quatschen, also recht überschaubare Situation.
Genau solche Aussagen kritisiere ich ja. Damit fing meine aktuelle Akustikerin auch an. Da kommt dann auch das Misstrauen, ob Basisgeräte dann schnell mal so schlecht eingestellt werden, dass man dann doch zur Premiumklasse gelenkt wird. Ich rechne meiner Akustikerin hoch an, dass sie sich bei der nächsten Sitzung genau an meine Budgetvorgaben gehalten hat und ein Superhändchen für die Einstellung hatte!

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 12. Mai 2024, 08:05
von jguther
misterref hat geschrieben: 11. Mai 2024, 09:05 Was ich aber etwas weniger verstehe sind Leute die ein Top Gerät kaufen, aber dann nur im Musikprogramm rumlaufen, das ist für mich verschwendetes Geld.
Hmm - da fühle ich mich angesprochen. Das hat aber schon einen guten Grund: Die Anzahl der getrennt einstellbaren Frequenzbänder ist bei den Top-Geräten am höchsten, und das ermöglicht mir eine sehr natürliche Einstellung des Klangs.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 12. Mai 2024, 08:15
von petrapan2000
Zum Thema „sich schamhaft zurückziehen“: wenn Leuten, die sich wirklich nicht mehr leisten können, erzählt wird, die Holzklasse taugt halt nichts, dann werden sie auch nicht drauf bestehen, dass der Akustiker ihre Geräte für sie optimal einstellt und irgendwann aufgeben und halt zuhause bleiben .

Ich bin jetzt in der glücklichen Lage, dass ich mir, wenn auch zähneknirschend, im Notfall auch die Premiumklasse hätte leisten können, wenn’s einfach nicht anders gegangen wäre. Aber dazu muss ich vorher die Chance haben, alle Technikstufen mit optimaler Einstellung zu testen. Ohne Manipulation! Und dann selber entscheiden! Ich habe mir ja auch die letzten zwei Male, vor 6 u vor 12 Jahren, Premiumgeräte verkaufen lassen , damals habe ich noch gearbeitet. Ich war mit den Teilen aber nie so glücklich und zufrieden wie mit meinen aktuellen HGs.
Das einzige, was ich jetzt noch nicht getestet habe, ist die unterste Technikstufe.
Man muss natürlich heute noch dazusagen, dass sich die HG Technik ja so rasant fortentwickelt, dass das was vor 12 Jahren Premium war, jetzt vermutlich in der Basis angekommen ist und das, was vor 6 Jahren Premium war, jetzt in der Mittelklasse.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 12. Mai 2024, 08:17
von petrapan2000
Ah, hatte noch was vergessen, was meine Zirkon 2 auch gut schaffen: Enkelgeschrei. Bis auf eine Viertelsekunde Triller, dann haben sie sich wieder eingekriegt (die Zirkon). Dafür höre ich die Kids wenn sie aus dem ersten Stock rufen.
Zuhause höre ich meine zweite Hälfte drei Zimmer weiter. Und rückgekoppelt haben die Zirkons noch nie, kann sogar Overear Kopfhörer drüber setzen.

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 12. Mai 2024, 08:26
von Skater
Hallo Zusammen,
Die Überschrift lautet:
Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Mein Verständnis: Algorithmus versus Linearität.
Wie "arbeitet" ein Ohr?
Vermutlich linear. Den "Algorithmus" übernimmt das Gehirn. Vermutlich kindliche Denkweise.
Nächste Mutmaßung:
Der HG-Algorithmus unterstützt die nachlassende Fähigkeit des Gehirns im Alter (mehrheitliche Zielgruppe).
Daher kann, so meine Annahme, ein Standardgerät durchaus in jungen Jahren (40?) völlig ausreichen.

Gruß Frank

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 12. Mai 2024, 08:27
von emilsborg
petrapan2000 hat geschrieben: 12. Mai 2024, 08:15 Aber dazu muss ich vorher die Chance haben, alle Technikstufen mit optimaler Einstellung zu testen. Ohne Manipulation! Und dann selber entscheiden! …
Das einzige, was ich jetzt noch nicht getestet habe, ist die unterste Technikstufe.
Man muss natürlich heute noch dazusagen, dass sich die HG Technik ja so rasant fortentwickelt, dass das was vor 12 Jahren Premium war, jetzt vermutlich in der Basis angekommen ist und das, was vor 6 Jahren Premium war, jetzt in der Mittelklasse.
Nichts anderes sagt mein Hörgeräteakustiker: finde das was du brauchst. Und wenn er über 80% Hörgeräte zum Kassentarif abgibt, dann kann ich da bei bestem Willen keine Lenkung zur Premiumvariante sehen.
@Höregerätekustiker: oder wie sieht für euch eine normale Verteilung aus diesbezüglich?

Re: Automatik versus „lineare Verstärkung“ (dem Audiogramm entlang natürlich)

Verfasst: 12. Mai 2024, 14:19
von AlfredW
Hallo,

80% der angebotenen Hörger#te zum Kassentarif? Das kann ich in meiner langjäürigen Versorgungsgeschicht so nicht bestäütigen.

Gruß

Alfred