laymer hat geschrieben: ↑17. Okt 2024, 21:31
[quote=gstanzl post_id=170656 time=1728482757 user_id=17237
Wieviel BlaBla auch in anerkannten Medien steckt….
Da steht ausdrücklich drin, daß man bei vorliegen einer klinisch relevanten Hörminderung ein Hörgerät tragen soll. Wo ist nun das Problem?
Und ja, Hören findet zu einem wesentlichen teil im Gehirn statt. Es ist nun einmal erwiesen, daß z.B. im Alter auch bei vorliegen einer Perfekten Hörkurve das Sprachverständnis nachlässt, da die dazu gehörigen kognitiven Fähigkeiten abbauen. Aus dem Grund sind die Geräte auf deinen Ohren auch bis zum Rand vollgestopft mit Algorithmen, die mit dem Gehör selbst erst einmal nichts zu tun haben, sondern Hirnfunktionen unterstützen sollen.
Das Ohr ist nun einmal lediglich der Empfänger, und nur teil eines komplexen Gesamtsystems. Die Aufteilung von Störschall und Nutzschall findet exklusiv im gehirn statt, das Ohr übermittelt nur informationen. Die von einem nicht mehr optimalen Ohr übermittelten Informationen sind eben nicht mehr feingliedrig und kontrastreich genug, damit das Gehirn diese Funktion einwandfrei ausführen kann. Das wars dann aber auch schon.
Da kann ein wissenschaftlich fundiertes Training ( im entsprechenden Fall zusätzlich zum Hörgerät) selbstverständlich etwas brringen.
Im übrigen ist es durchaus dreist, genau die Neurowissenschaft zu diskreditieren, aus der heraus die in deinem Hörgerät wirkenden Algorithmen entwickelt wurden.
Und noch etwas: Die im Artikel beschriebenen Mechanismen sind der grund, weshalb Hörgeräte überehaupt funktionieren. Das Gehirn nimmt die durch
HGs versfälschten Sinneseindrücke auf, und konstruiert daraus wieder eine "normale" Wahrnehmung einschließlich verbesserten Sprachverständnisses. Würde der Wahrnehmungsprozess im Ohr selbst enden, käme aus so einem Gerät für dich nur Gequäke raus.
tabbycat hat geschrieben: ↑10. Okt 2024, 12:36
"Meine Oma hat mit 95 noch keine Lesebrille gebraucht. Ich werde auch keine brauchen, ich trainiere meine Augen!"
"Ach, ich hör noch alles, was ich hören muß. Die Leute sollen mal nicht so nuscheln".
"Der Cousin vom Nachbarn meines Schwipsschwagers hat erzählt, daß er mit seinen 5000-Euro-Hörgeräten auch nix hört, alles Beschei**erei!"
"ein Rollator ist nur was für ganz alte Leute, ich brauch sowas nicht!" (...sprach die Schwiegermutter und klammerte sich an den Einkaufswagen).
(...ich denke, jeder hier kennt einige dieser Binsenweisheiten

)
Da stellt sich mir als erstes die Frage, was es einen denn angeht? Persönlich würde ich mir auch eine Lesebrille besorgen, aber ist ja nicht mein Bier.
Daß Hörgeräte nur so mittel funktionieren, wird in diesem Forum ja rauf und runter gepredigt, und stets daraufhin gewiesen daß die Hörgerätewerbung in der Tat einen falschen Eindruck erweckt( vulgo: Beschei*erei). Und wenn Leute das ernst nehmen, ist es auch wieder verkehrt? Ja was denn nun!
Zu guter letzt ist ein Rollator nunmal ein ziemlicher Hammer. Das ist das Eingeständnis , daß der Körper nun hochoffiziell auf dem letzten Loch pfeift.Nächste Stationen sind da in der Regel Pflegebedürftigkeit und Sterbebett. Da ist etwas Verständnis angebracht, daß Leute sich da nicht eben drauf stürzen.
Ohrenklempner hat geschrieben: ↑10. Okt 2024, 15:38
tabbycat hat geschrieben: ↑10. Okt 2024, 12:36
(...ich denke, jeder hier kennt einige dieser Binsenweisheiten

)
Ja, da kann ich ein Lied von singen!
"Ich will ja auch nicht alles hören."
"Hörgeräte sind mir viel zu teuer, das kann ich mir nicht leisten."
"Mein Arzt sagt, ich bin nicht schwerhörig sondern ich höre meinem Alter entsprechend."
"Ich komme eh nicht mehr raus und zu Hause rede ich mit niemandem."
"Den Fenseher stelle ich lieber lauter."
"In meinem Alter brauche ich das nicht mehr."
"Wenn einer was von mir will, frage ich lieber nach."
"Wenn die Geräusche ringsherum zu laut sind, kann ich ja auch nichts dafür."
"So eins wie meine Mutter hatte, will ich nicht (und darum will ich gar keins)."
Sehen wir mal ab davon, daß die meisten von dir angeführtten Aussagen in die Kategorie "muss ja jeder selber wissen" fallen.
Dann bleibt immer noch, daß dur dir einen Beruf ausgesucht hast, in dem du weitgehend mit Alten Menschen zu tun hast, und zwar eher 70+.
Diese Menschen sind in einer ganz anderen Gesellschaft großgeworden als wir. In den 40ern und 50ern warr das Vorhandensein körperlicher Einschränkungen der gesellschaftliche Tod.
Deine Kunden haben als Kinder und Teenager erlebt, was es bedeutet, wenn man "offiziell alt ist": Man wird knallhart aussortiert, aufs sprichwörtliche Altenteil. Gesellschaftliche Teilhabe ist dann nicht mehr.
Hinter dem, übere das du dich heir so ein wenig herablassend mokierst, stecken also oft sehr reale und handfeste Ängste. Die übrigens die eigentliche Motivation sind, warrum manche so viel Energie in aktive Verdrängung stecken statt sich dem Problem zu stellen.
Dir ist ja anscheinend bereits aufgefallen, daß deine "jüngerren" kunden eine andere Attitüde aufweisen.
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