Hallo,
ich bin Lucas, 35 Jahre alt und seit der Geburt an Taubheit angrenzend schwerhörig. Meine Schwerhörigkeit ist eine Folge von Medikament Antibiotika aufgrund der Frühgeburt ausgelöste Infektion. Davon ist auch das Gleichgewicht betroffen.
Seit der Kindheit trage ich Hörgeräte und habe trotzdem Probleme mit der Behinderung klarzukommen. In der Schwerhörigenschule war ich eins der Kinder, die am schlechtesten hören, und selbst da wurde keine Rücksicht genommen. Von Lippenablesen kostet für mich enorm viel Energie und ich musste ja darauf hinweisen, wichtige Informationen schriftlich an die Tafel kommen sollen. Welche Sprache ich lernen soll, war die Empfehlung von der Logopädin: Lautsprache, damit andere mich besser verstehen können. Gebärdensprache war damals verpönt.
Die Folge daraus im Erwachsenenleben: Ich benötige für wichtige Gespräche Gebärdensprachdolmetscher (kann heute besser verstehen, als selbst anwenden. Gebärdensprache habe ich größten teils aufgeschnappt: Schule, Ausbildung). Wenn ich Zeit habe, versuche ich an Gebärdensprache zu verbessern. Es hat für mich einen Vorteil, dass ich weniger Energie benötige für Verstehen als bei nur Lautsprache.
Seit der Jugend kam chronischer Tinnitus dazu und seit 27. Lebensjahr Verschlechterung meines Gehör.
Auch wenn Hörgeräte im Laufe meines Lebens besser an Technik werden, habe ich trotzdem Barrieren im Alltag und Berufsleben.
Ich habe mich für das Forum angemeldet, weil ich momentan mit Verschlechterungsantrag zu kämpfen habe.
LG