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KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 23. Okt 2025, 10:36
von wolfhard
Nachdem ich über 25 a Hörgeräte trage, steht jetzt bei mir wieder eine Folgeversorgung an und da KI zur Zeit in aller Munde ist habe ich versucht mit Hilfe von ChatGPT den Auswahlprzess zu vereinfachen. Nach einigem Hin- und Her hat ChatGPT mir die anhängende Checkliste erstellt.
Frage an andere Nutzer von KI: Habt ihr - eventuell auch mit anderen ChatBots - schon Erfahrungen bei der HG-Auswahl gemacht?
Frage an die Experten: Sind die Inhalte der Checkliste sachlich richtig?
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 23. Okt 2025, 13:08
von emilsborg
Eine gute Startbasis ist es allemal. Aber: gewisse Punkte sind sagen wir es mal offen, sehr abhängig von deinem tatsächlichen Verhalten und Bedarf. Zum Beispiel fahren viele ohne eine Versicherung für die Hörgeräte gut, andere schwören darauf. Und das ist nun wirklich nur eines der Beispiele auf der Liste. Schau dir mal die diversen Diskussionen hier an um dir eine Meinung zu bilden bezüglich der erwähnten Punkte auf der Liste.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 23. Okt 2025, 14:31
von rabenschwinge
Ich weiß nicht so recht. Ich habe mir als neue Hörgeräte fällig wurden ganz gezielt die Hörgeräte für meinen Grad der Schwerhörigkeit angeschaut, Produkt- und Datenblätter aufgerufen, mich so informiert und schlussendlich auch entschieden.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 25. Okt 2025, 10:18
von wolfhard
Hallo rabenschwinge, den Weg den du aufzeigst ist mE genau der richtige und so habe auch ich es bisher gehalten und werde jetzt wieder so vorgehen - nur habe ich ein Teil der Arbeit der KI überlassen. Man darf sich das bitte nicht so vorstellen, dass ich ChatGPT gebeten hätte mir eine Checkliste zu erstellen. Nein - diesem Endergebnis ging ein "lebhafter Gedankenaustausch" voraus, in dem ich den IST-Zustand und meine Wünsche dargelegt habe und die künstliche Intelligenz (hier: ChatGPT) Rückfragen gestellt hat und wertvolle Anregungen gegeben hat.
Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass der KI dabei Fehler unterlaufen sind - deshalb auch meine Frage an die Experten. Aber auch mir und selbst den hochgeschätzten Autoren dieses Forums geht das manchmal so.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 25. Okt 2025, 15:10
von Ohrenklempner
wolfhard hat geschrieben: ↑23. Okt 2025, 10:36
Frage an die Experten: Sind die Inhalte der Checkliste sachlich richtig?
Die Hörgerätetabelle fasst nur die Marketingaussagen der Hersteller zusammen und ist nicht für bare Münze zu nehmen. Aktuell sind die genannten Geräte auch nicht alle (z.B. Phonak Lumity und Bernafon Alpha XT sind ältere Generationen), es gibt Redundanzen (Bernafon/Oticon) und es fehlen andere Hersteller wie GN, Starkey, Widex. Von deinen Prämissen aus gesehen wären alle aktuellen Hörgeräte passend.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 25. Okt 2025, 15:48
von deaf_tom
Die Ergebnisse von solchen KI-Tools ist immer mit Vorsicht zu genießen. Gerade in einem solchen Zusammenhang werden einfach die Geräte, die in einschlägigen Foren und auf entsprechenden Webseiten am häufigsten erwähnt werden, als die am relevantesten Optionen bewertet.
Zudem wird hier wie auch Ohrenklempner geschrieben hat, nur das Marketing-Blabla zusammengetragen. Echte individuelle Erfahrungen sind gerade bei Hörgeräten schwierig zu bewerten, da es meist nicht objektive Probleme mit den Geräten sind, sondern Erfahrungen aufgrund des eigenen Empfinden.
Ein HG, das für mich perfekt funktioniert, bewertet du vielleicht als das schlimmste Gerät, was du getestet hast.
Daher sollte man solche KI-generierten Übersichten lediglich als Anhaltspunkt sehen, über welche Dinge man sich informieren sollte, und nicht als finale Anleitung, um das richtige Gerät zu finden.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 25. Okt 2025, 18:25
von wolfhard
deaf_tom hat geschrieben: ↑25. Okt 2025, 15:48
Daher sollte man solche KI-generierten Übersichten lediglich als Anhaltspunkt sehen, über welche Dinge man sich informieren sollte, und nicht als finale Anleitung, um das richtige Gerät zu finden.
Das sehe ich genauso und ich weiß das mir das wichtigste noch bevorsteht: Testen, testen und nochmals testen!
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 28. Okt 2025, 13:51
von Isekram
Leider muss ich mich auch gerade um neue HG kümmern.
Die bisherigen Signia Pure 321 sind 7 Jahre alt und leider defekt.
ich bin damit bis zum Defekt sehr gut zurecht gekommen.
Also ab zum vertrauten HG Dealer vor Ort. Lokale Kette mit 8 Filialen.
Leider musste ich feststellen dass der von einem Konzern gekauft wurde und nun andere Vorgaben, Preise und Personal hat.
Na ja dachte ich, vielleicht ein Grund die zweite lokal operierende Kette zu testen.
Und siehe da, auch diese wurde vom gleichen Konzern aufgekauft.
Nach etwas Recherche war ich dann doch geschockt.
Auch Oticon, Bernafon und Kind gehören zu diesem Konzern.
Was blieb mir anderes übrig als nun einer dieser Filialen zu besuchen.
Nach eingehender Beratung wird vor allem gewarnt was nicht zum Konzern gehört.
Alle schlechter Service, zu teuer oder technisch nicht auf der Höhe.
Nur Oticon sei gut, bestenfalls noch Bernafon.
Ist das noch objektive Beratung?
Viele Möglichkeiten gibt's nun nicht mehr. Zwei Optikerketten bieten noch was an.
Als Preisvergleich werde ich die auf jeden Fall besuchen.
Keine Branche ist derart undurchsichtig und schlecht vergleichbar wie der Hörgerätemarkt. Es gibt ca. 2000 HG auf dem Markt. Wer soll da noch den Durchblick haben?
Als Kunde hab ich immer das Gefühl so schnell und so heftig über den Tisch gezogen zu werden dass ich die Reibungshitze als Nestwarme empfinde.
Trotz weiteren 10 Jahren Entwicklung soll es immer das teuerste Modell sein.
Einfache Geräte auf dem Level der bisher getragenen werden gar nicht mehr angeboten.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 29. Okt 2025, 13:52
von wolfhard
Als Kunde hab ich immer das Gefühl so schnell und so heftig über den Tisch gezogen zu werden dass ich die Reibungshitze als Nestwarme empfinde.
Diese Bemerkung gefällt mir ausnehmend gut, ganz abgesehen von dem hier anstehenden Problem.
Ansonsten schreitet die Konzentration in der Branche auf wenige Große voran: die dänische Demant-Gruppe mit Oticon, Bernafon, KIND ua sowie die Schweizer Sonova-Gruppe mit Phonak, Hansaton, Geers ua). Aber das muß ja nicht unbedingt schlecht sein.
Meine derzeitigen Bernafon-
HG sind jetzt 6 a alt und bei einer Optiker-Kette mit ganz vorzüglicher Beratung gekauft, wobei die Beratung natürlich ganz erheblich von dem Berater bzw der Beraterin abhängig ist. Die Marke Bernafon präferiere ich auch jetzt. Aber es muß mE nicht immer die neueste Generation sein. Warum sollten HG aus der Serie Alpha XT - immer noch im Markt - nicht gegenüber meinen Zerena-HG bereits eine deutliche Verbesserung bringen. Immerhin fand doch zwischenzeitlich eine erhebliche Weiterentwicklung statt.
Aber es gilt wie immer bei
HG: Testen. testen und nochmals testen.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 29. Okt 2025, 14:01
von deaf_tom
Wenn du Geräte wählst, die schon länger auf dem Markt sind, läufst du Gefahr, dass der Support dafür eingestellt wird, bevor deine neuen +/- 6 Jahre Nutzungsdauer um sind.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 29. Okt 2025, 14:08
von gereon
deaf_tom hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 14:01
Wenn du Geräte wählst, die schon länger auf dem Markt sind, läufst du Gefahr, dass der Support dafür eingestellt wird, bevor deine neuen +/- 6 Jahre Nutzungsdauer um sind.
Genau. Man kann im Durchschnitt davon ausgehen, dass 10 Jahre nach dem Geräte auf dem Markt gekommen sind, es keine Ersatzteile mehr für die Geräte und auch keinen Support mehr gibt.
Re: KI-Nutzung bei der HG-Auswahl
Verfasst: 29. Okt 2025, 15:12
von gstanzl
wolfhard hat geschrieben: ↑29. Okt 2025, 13:52
Als Kunde hab ich immer das Gefühl so schnell und so heftig über den Tisch gezogen zu werden dass ich die Reibungshitze als Nestwarme empfinde.
Diese Bemerkung gefällt mir ausnehmend gut, ganz abgesehen von dem hier anstehenden Problem.
Ich kenne aus meinem Umfeld auch das Gegenteil: Akustiker, die bei beratungs- und aufklärungsresistenten Kunden mit wenig Anpassungsfähigkeit an die Realität schnell die Reißleine gezogen haben trotz lukrativer Privatversicherung der Klienten.