hallo alle zusammen!
wer kann mir ein paar tipps geben, mein sohn jetzt 5 jahre ist hochgradig schwerhörig (beidseits). er wird seit 2 jahren mit hörgeräten versorgt.
sein sprachverständnis ist sehr gut aber er kommt einfach nicht zur lautsprache. auch seine motorische entwicklung ist etwas verlangsamt, z.b. gelingt es ihm nicht zu hüpfen,laufen und klettern geht gut. wer kennt dieses problem auch ????
würde mich sehr freuen mit jemanden erfahrungen auszutauschen! liebe grüsse claudia mit philipp
Bin ganz neu hier und würde mich auch gerne mit jemandem austauschen. (siehe meine Info von heute morgen)das Problem ist in den Auswirkungen ganz genau das gleiche wie bei Deinem Phillipp. Hier ist zwar noch nicht geklärt, wie stark er hörgeschädigt ist, ich denke aber das Robin eher im mittleren Bereich anzusiedeln ist, Robin ist auch 5 und sein Gleichgewichtssinn, sowie seine grobmotorischen Fähigkeiten sind sehr schlecht entwickelt. Auch seine Aussprache ist oft nur schwer zu verstehen. Wir arbeiten mit allen Mitteln daran. Wie sind Deine Erfahrungen mit Kindergarten und allgemeinem Umfeld? Ich würde mich sehr über ein paar Tips für den richtigen Umgang damit freuen. Für mich ist das alles noch sehr neu und aktuell fühle ich mich sehr oft einfach mit der Situation überfordert, da ich noch 2 weitere Kinder und einen Job habe.
hallo!
im kindergarten geht es philipp sehr gut ,obwohl ich glaube dass ihn die tanten etwas unterfordern.
im umfeld gibt es auch keine schwierigkeiten, obwohl ich mich immer wieder ertappe, den philipp viel zu sehr beschützen zu wollen!!!! ich enge ihn sicherlich manchmal viel zu sehr ein,anstatt ihn selbst konflikte lösen zu lassen.
ich habe philipp zum beispiel, knallbunte hörerl machen lassen damit sie ihm gefallen, und damit er weiss dass man seine beeinträchtigung nicht verstecken muss.(andere kinder haben halt eine brille und wir sehr schöne bunte hörgeräte).
geht euer schatz dann nächstes jahr in die schule??????? philipp hat auch noch einen bruder mit 13 monaten . arbeiten könnte ich mir momentan nicht vorstellen, habe so ziemlich jeden tag eine therapie mit philipp. wie alt sind deine weiteren kinder????
ciao claudia
Hallo Birgit und Claudia,
unsere mittlere Tochter (sie heißt übrigens Claudia!) ist nach neuesten Untersuchungen inzwischen an Taubheit grenzend schwerhörig. Auch bei uns hat es relativ lange gedauert, bis sie endlich mit HG versorgt war. Allerdings war dies bereits mit 2 Jahren der fall, (wir haben dennoch 1 Jahr Zeit verloren, da man mich nicht ernst nahm! Dazu muss ich sagen, dass ich selber Ärztin bin und außerdem Tochter eines Gehörlosenlehrers). Sie hat allerdings noch diverse Zusatzbehinderungen, wie vor allem eine an Blindheit grenzende Sehbehinderung.
Dennoch hat sie sich motorisch sehr gut entwickelt; allerdings kam diese Entwicklung tatsächlich erst mit der HG-Versorgung! Da allerdings sprunghaft; ebenso wie damals ihr Sprachverständnis regelrecht explodierte...
Im Vergleich zu euren Söhnen war es dennoch eine frühe Versorgung,sodass manches wahrscheinlich doch einfacher war.
Jetzt zu Tipps, was die Entwicklung der körperlichen Fähigkeiten betrifft:
Claudia ist seit sie ein Kleinkind ist regelmäßig auf einem Großtrampolin! Das ist auch wahrscheinlich der Grund, weshalb sie trotz der doppelten Sinnesbehinderung ein ausgezeichnetes Gleichgewichtsempfinden hat. Sie bewegt sich auch insgesamt weit natürlicher als die ähnlich sehbehinderten kinder in ihrer Schule.
Solltet ihr die Möglichkeit haben zu regelmäßigem Sport auf dem Trampolin kann ich das nur wärmstens empfehlen, zumal man das Tempo, wie man vorgeht super dosieren kann! Von Krabbeln, über Sitzen und dabei "geschleudert"(=sachte bis heftig nach oben bewegt werden, je nach Kind)werden bis zu Gehen und eben selber Springen auf dem Gerät. Ich bin selbst Trampolintrainerin und mache inzwischen in Claudias Schule regelmäßig Training mit den Kindern. Interessant ist, dass auch sehr ängstliche Kinder sehr schnell über sich selbst hinauswachsen und mutiger werden.
In Unserem heimatverein waren auch schon diverse behinderte Kinder (von Hörschädigung über Sehschädigung oder Kombination bis hin zu geistig behinderten und auch körperbehinderten Kindern) deren Motorik sich auch auf dem festen Boden deutlich verbessert hat! Insbesondere direkt nach dem Springen auf dem Gerät!
Weitere Tipps: Macht euren Kindern Mut! Watte hilft nämlich keinem; also heißt das: Macht euch zuerst mal selber MUT! Z.B. Klettern: Natürlich kann es passieren, dass man herunterfällt, aber das hat zunächst nix mit der Behinderung zu tun. Normalerweise klettern Kinder immer nur soweit rauf, wie sie auch wieder runter können (evtl. mit Hilfe, das heißt, man muss den Füßen beim Runterklettern den Weg zeigen.)
Hilfreich kann für ängstliche Mütter/Kinder auch ein Kletterkurs sein..man ist schließlich angeseilt, sodass erst mal nix passieren kann, aber Klettern muss man trotzdem selber. Das geht auich schon bei 5-Jährigen! Und wenns nur mal an einem Samstag ist...
Ich wünsch euch ganz Viel Glück und außerdem auch mal den Mut zu Therapiepausen! (Den Therapietrip mit täglich eine andere Therapie haben bereits viele Eltern vor euch hinter sich gebracht und das ist auch ganz ok, aber man darf bei allem Hoffen auf Therapieerfolge das Kind nicht aus den Augen verlieren, das auch mal Pausen braucht! Oft geht es nach ausen erst wieder richtig toll voran!
Ganz liebe Grüße
Birgit (mit den 3 Frühchen: Christiane,17 Jahre, fit und inzwischen nicht nur Trampolinspringerin sondern auch Trainerin; Claudia,11 Jahre, fast Taubblind mit supergenutzten Hör- Und Sehresten und noch einigen Problemen, aber stolze 3. Klässlerin und Cornelia,6 Jahre und endlich 1.Klässlerin und dank Trampolin inzwischen motorisch fast ganz unauffällig):upsidown: