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Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 8. Nov 2007, 19:27
von atlas
Hallo,
bin neu registriert, verfolge aber schon einige Zeit die oft hilfreiche Empfehlungen. Ich habe vor 6 Jahren Phonak claro bekommen, aber wenig getragen. Für heutige Verhältnisse ist es ziemlich groß. Inzwischen glaube ich, daß es nicht die Stimmbänder meiner Frau, sondern meine Ohren sind.
Der Abfall geht bei mir an beiden Ohren von 10dB (0,125 kHz), dann links auf 80dB (4 kHz) und rechts auf 70dB (4 kHz).
Nun habe ich folgende HdO-Hörgeräte getestet:
Oticon EPOQ XW (mit Ohrplastik): gute Sprachverständlichkeit, Neigung zu akustischer Rückkopplung, hoher Stromverbrauch, Verschlußgefühl
Widex Inteo micro (offen, also nur mit kleinem Plastikschirm): schlechte Sprachverständlichkeit, kein Verschlußgefühl, angenehm im Tragen, geringer Stromverbrauch, keine Neigung zu akustischer Rückkopplung trotz offener Versorguung,
Phonak Savia Art micro (offen, also nur mit kleinem Plastikschirm): bessere Sprachverständlichkeit als Widex, aber schlechter als EPOQ. (Außerdem habe ich den Eindruck, daß EPOQ mehr Leistungsreserven als das besagte Phonak hat), kein Verschlußgefühl, keine Neigung zu akustischer Rückkopplung, geringer Stromverbrauch.
Da ich mich über die schlechte Sprachwiedergabe des Widex gewundert habe, wurde mein 6 Jahre altes Phonak claro neu eingestellt. Es ist ziemlich groß, verbraucht viel Strom hat einen großen Hörschlauch und eine große Ohrplastik. Verschußgefühl vorhanden. Erstaunlich aber, daß die Sprachwiedergabe eindeutig besser als beim brandneuen Widex ist (natürlich mein subjektiver Eindruck).
Nun zu meinen zwei Fragen an die Insider:
1. Ich habe den Eindruck, daß Hörgeräte mit Ex-Hörern die Sprache besser wiedergeben.
2. Ich habe den Eindruck, daß die Sprachwiedergabe mit Ohrplastik besser ist als bei der offenen Versorgung. Ich hätte so gerne eine offene Versorgung, wenn das aber die Sprachverständlicheit verschlechtert muß man wohl das Verschlußgefühl inkauf nehmen.
Ich habe noch folgende Versuche gemacht, weil ich für Widex und Savia Art micro keine Ohrplastiken hatte - die Ohren mit dem Finger zugedrückt und siehe da, die Verständlichleit wird besser, Verschußgefühl natürlich stärker.
Was sagt Ihr dazu?
Die Geräte kosten ja alle so ca. 5000.-¤ für beide Ohren. Da muß man zuzahlen und dann mindestens 6 Jahre damit leben.
Viele Grüße
atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 9. Nov 2007, 10:51
von Andrea Heiker
Ich meine, Du solltest das Hg nehmen, mit dem Du am besten verstehst. Wenn Du aber mit den Claros gut versteht, diese aber wenig getragen hast, warum sparst Du Dir nicht das Geld und trägst erstmals die Claros, die haben doch seinerzeit auch eine Stange Geld gekostet?
Gruß
Andrea
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 9. Nov 2007, 13:38
von atlas
Hallo Andrea,
bei den Claros ist man eigentlich nur am Batteriewechseln und außerdem ist trotz großer Ohrplastiken bei der notwendigen Verstärkung das Rückkopplungspfeiffen nicht beherrschbar. Ja und mit dem Verstehen ist das so eine Sache. Eigentlich dachte ich schon, daß ich mit den Widex Inteo micro gut vertehe, aber der Freiburger Worttest beim Ohrenarzt war dann niederschmetternd. Aber Du hast schon auch Recht, gegenwärtig ist viel Neues in Entwicklung und man sollte warten. Bin hin- und hergerissen und werde testen bis mich der Akustiker rauswirft.
Gruß spider
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 9. Nov 2007, 16:27
von Andrea Heiker
Hä.... Was bezeichnest Du denn als "nur Batteriewechseln"? Ist einmal die Woche zu oft??? Wenn man weiß wo man kaufen kann, sind Batterien Pfennigartikel und danach würde ich mir wahrlich kein Hg aussuchen. Wenn die Batterie nur wenige Stunden halten sollte, dann sind entweder das Hg oder die Batterien kaputt. Die Folie auf den Batterien darf man im Übrigen erst dann abmachen, wenn man sie ins Hg einlegt!!!
Rückkopplung ist immer beherrschbar!!! Das hat auch nichts mit dem Hg zu tun, sondern viel mehr mit dem Passstück.
Gruß
Andrea
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 9. Nov 2007, 19:00
von Boudoir
Das Claro hat leider keinen Rückkopllungsmanager, es neigt wirklich sehr oft zum Pfeiffen, das ist bekannt.
Übrigens kann man an die Inteo und auch die Savia Art Passstücke an die microschläuche machen lassen, das bring dann natürlich mehr Schalldruck ans Ohr als ganz offen versorgt.
Wurde denn beim Epoq der Rückkopplungstest gemacht und die entsprechende Unterdrückungsfunktion aktiviert ?
Könntest Du deine Werte für 1 und 2 kHz auch mal kurz angeben?
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 10. Nov 2007, 21:30
von atlas
Hallo Boudoir,
zu Deinen Fragen:
ja, das wurde beim EPOQ aktiviert, das Pfeiffen hält sich auch in Grenzen, nur bei Verstärkungsgrenze, offen ist das EPOQ allerdings bei meinem Hörverlust leider nicht zu betreiben.
1kHz: links und rechts: 55 dB,
2kHz: links: 60 dB, rechts: 65 dB
Mein Akustiker ist ziemlich geduldig mit mir. Er hat mir jetzt für 14 Tage das PHONAK savia Art micro (offen) und das EPOQ XW (mit Olivenpaßstück) mitgegeben. Das Phonak trägt sich angenehm, weil offen, aber immer wenn ich in Hörprobleme bekomme (auch bei Rundfunk und Fernsehen) greife ich zum EPOQ und kann besser verstehen, allerdings muß ich das unangenehme Verschlußgefühl (unreale eigene Stimme) inkauf nehmen. Nun wollte ich wissen, ob das bessere Verstehen am Gerät oder an der unterschiedlichen Versorgung (offen bzw. geschlossen) liegt. Dabei hat der Akustiker festgestellt, daß die Exhörer von Phonak und Oticon unterschiedliche Bauformen haben.
Wahrscheinlich, damit man die Geräte nicht genau vergleichen kann (ein starkes Stück!). Ohne die Anfertigung neuer Paßstücke kann ich das Phonak (mit geschlossener Versorgung) nicht testen.
Ich habe auch den Eindruck, daß EPOQ für größere Hörverluste besser geeignet ist als Savia Art micro. Wobei das auch wieder nur an der unterschiedlichen Anpassung liegen kann. Bei der geschossenen Anpassung läßt die Rückkopplungsautomatik sicher höhere Verstärkungen zu
Nun habe ich gehört, das Phonak ein Exelia auf den Markt bringt. Vielleicht sollte ich warten?
Gruß atlas
Stromverbrauch und Rückkopplung
Verfasst: 11. Nov 2007, 10:05
von atlas
Hallo Andrea,
die Stromverbrauche der Hörgeräte und damit die Batteriehaltbarkeit unterscheiden sich bis zu 100 Prozent. Nach meinen Erfahrungen sind das Widex Inteo micro und Phonak Savia Art micro Spitze. Das Widex verbraucht unter 0,7 mA. Beim Phonak Claro hält eine 13 er Batterie keine Woche. Natürlich wählt man danach kein Hörgerät aus, aber es ist ein Aspekt. Das Rückkopplungsmnagement der Geräte ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Beim Phonak claro ist es trotz großer verschlossener Paßstücke sehr schecht. Das Oticon EPOQ ist da auch nicht gut. Ein sehr gutes Rückkopplungsamanagement haben Widex Inteo micro und Phonak Savia Art micro. Die Hersteller haben da schon mehr oder weniger gute Verfahren und die Verfahren sind in den letzten Jahren auch wesentlich ausgefeilter geworden. Man merkt das daran, daß man bei gleicher Verstärkung das EPOQ offen nicht mehr verwenden kann, wohl aber die anderen zwei genannten Geräte.
Gruß atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 11. Nov 2007, 18:24
von Boudoir
Hallo Atlas
Wenn ich am Dienstag wieder im Geschäft bin gebe ich Deine Hörkurve mal in den PC ein und schreibe Dir dann darüber in Bezug auf die Geräte etwas hier rein.
Zum Epoq: Vom Hersteller empfohlen wird: den Rückkopplungstest nicht zu machen, wenn irgend wie möglich! Ich habe es schon getsetet und auch bei grenzwertiger Verstärkung neigt es weniger zum Pfeiffen wenn man den test tatsächlich nicht macht. Also lass Dir das mal Rückgängig machen und höre rein, woe es dann ist.
Die Hörer sind nicht unterschiedlich, um es dem Kunden schwerer zu machen, sondern weil die Hersteller der Hörer verschieden sind. Teste doch mal die beiden Extern-Hörer Geräte mit identischen Gummi-Doms, das geht nämlich, auch wenn keine Lösung auf Dauer ist.
Das Exelia kommt bald, in Deutschland angeblich schon im Dezember, das Warten darauf würde ich auf jeden Fall empfehlen, auch wenn ich noch nicht weiss, wie gut die Geräte 'in Echt' wirklich sind. Von der Gehäusegrösse und Bauform sind die gleichen Modelle erhältlich wie bei Savia Art, falls Du auf eine kleine Grösse Wert legst. Falls die Gerätegrösse nicht so wichtig ist könntest du Doch auch mal das Savia Art 211 dAZ testen. Hat ne 13-er Batterie, ist ein Stück grösser als das Micro aber bringt auch viel mehr Leistung, gibts mit micro-Schallschlauch oder mit Standart SChlauch und Ohrpassstück.
Im übrigen sind bei den von dir gestesteten Geräten so viele unterschiedliche Einstell-Möglichkeiten der Zusatzoptionen zwischen den Marken möglich, dass selbst wenn es einem gelingen würde eine identische Verstärkungskurve einzustellen, das Hörempfinden dennoch total verschieden ausfallen würde. Auch das ist nicht so um dem Kunden ein Schnippchen zu schlagen, sondern weil eben jede Marke unterschiedliche Prioritäten setzte, eigene Software schreibt ect. gerade darum muss man die verschiedenen Geräte im Alltag testen, sonst wäre das ja nicht nötig und man könnte nach dem Farbkonzept oder dem Form-Desing sein Gerät aussuchen. Und darum kann dir kein Akustiker sagen: nimm Gerät X, das ist das Beste für Dich.
Zum offen oder relativ geschlossenen Passstück/ Gummi-Aufsatz: je offener, um so weniger Verstärkung gelangt ans Trommelfell, weil viel durch den Gehörgang nach aussen abfliessen kann, vor allem im Tief und Mittelton Bereich. Das ist einfach physikalisch bedingt und lässt sich nicht ändern. Mit den meisten externen Hörern bringt man im Vergleich zu den micro-Schläuchen mehr Tiefen und Mitten in den Gehörgang, aber wenn die Versorgung sehr offen ist, fliesst eben der grösste Teil auch wieder ab.
Soviel mal für den Moment, ich melde mich am Dienstag nochmal.
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 10:40
von Boudoir
Hallo Atlas
So, habe nun mal Deine Daten eingegeben.
Bei Deinem Hörverlust wäre es besser, nicht total offen zu Versorgen. (So offen wie möglich, so geschlossen wie nötig)
Bei den drei von Dir getesteten Geräten sind die Verstärkungsleistungen etwa gleich, wenn man offen, bezw. mit Passstück vergleicht. Wenn Du also das eine Paar mit Passstück oder geschlosssenem Dom testest, die andern aber offen, kannst Du kaum einen schlüssigen Vergleich ziehen. Mit der offenen Variante fehlt Dir zum Teil etwas Verstärkung, auch wenn natürlich angenehmer zu tragen ist.
Versuche alle 3 Modelle mal mit einem sogenannten 'Tulpen'- Dom zu testen. Das ist ein relativ geschlossener standart-Aufsatz der aus 2 sehr feinen, flexiblen aber geschlossenen Lamellen besteht, die je nach Form des Gehörgangs ineinander greiffen. (nicht zu verwechseln mit den festen Doppelreihigen Gummi-Doms (Power-Dom)). Der Tulpen-Dom ist zwar nicht original für die Ex-Hörer Geräte, aber zum Testen gehts allemal.
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 10:48
von atlas
Hallo Baudoir,
das ist ja eine tolle Informationsfülle und Hilfe von Dir, herzlichen Dank!
Ich bin wirklich etwas ratlos und habe morgen 13.00 Uhr den nächsten Termin, nachdem mir der Akustiker Epoq und Savia Art micro 14 Tage zum Test gegeben hatte. Abends beim Fernsehen habe ich oft zwischen Epoq (geschlossene Versorgung) und Phonak (offene Versorgung) gewechselt. Eindeutig war dann immer die Verständlichkleit mit Epoq besser. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob es am Gerät oder an der Versorgung liegt. Beim Zudrücken der Ohren höre ich auch mit dem Phonak besser. Leider ist aber das Ohrpaßstück vom Epoq für das Phonak nicht verwendbar und laufend neue Ohrpaßstücke geht (für den Akustiker) ins Geld. Außerdem ist natürlich die offene Versorgung weitaus angenehmer vom Verschlußgefühl her. Wenn Du Insider bist, dann hätte ich die brennende Frage, welchen Einfluß die geschlossene und offene Versorgung auf die Sprachverständlichkleit haben? Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß das Widex Inteo micro so schlecht ist und trotzdem habe ich beim Freiburger Worttest sehr alt ausgesehen. Vielleicht lag es nur an der offenen Versorgung und nicht am Gerät. Man darf ja auch den Herstellern nicht Unrecht tun. Wahrscheinlich folge ich Deinem Rat und warte auf das neue Phonak.
Viele Grüße
atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 11:00
von Andrea Heiker
Hallo Atlas,
bin zwar nicht boudoir: Aber rein physikalisch ist es so, dass bei bei einer offenen Versorgung gerade die Verstärkung im Mittel- und Tieftonbereich sonst wohin geht und gar nicht erst an Dein Trommelfell kommt. Und wenn nicht mehr genug bei deinem Trommelfell ankommt, ist auch klar, dass Du nicht so gut versteht wie mit Systemen, die "geschlossener" sind.
Gruß
Andrea
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 11:15
von atlas
Hallo Boudoir,
pardon, jetzt haben wir fast simultan geschrieben und ich habe Deine Antwort erst jetzt gelesen. Mit Deinen Hinweisen kommen wir langsam auf den Kern. Du schreibst, daß die offene Versorgung die Verstärkung mindert. Das würde doch heißen, die Sprache wird leiser (Amplitude der Frequenzen wird kleiner). Wenn ich dann noch die Möglichkeit zum Nachstellen habe, müßte sich das ausgleichen lassen. Ich habe aber den Eindruck, daß die Sprache verzerrter klingt. Kann es denn sein, daß durch die offene Versorgung die Frequenzen unterschiedlich bedämpft werden, dann kann ich das durch den Lautstärkeregler (der ja sicher die Amplituden aller Frequenzen gleich anhebt) nicht mehr ausgleichen und ich hätte eine Erklärung für das von mir beobachtete Phenomen.
Mein Pnonak-Paßstück sieht von der Seite eher wie ein Pilz aus. Es hat einen flexiblen Schirm, der am Umfang einige Schlitze hat. Wenn ich von oben also axial draufsehe, dann erkenne ich drei kleine Dreiecke.
Sehr gut auch Deine Einschätzung, daß sich mit unterschiedlichen Ohrpaßstücken die Geräteeigenschaften nicht vergleichen lassen.
Vielen Dank, jetzt beschäftige ich schon zwei Akustiker
Mal sehen, wann Deine Rechnung kommt.
Gruß
atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 11:38
von Boudoir
Hallo Atlas
Wie Andrea, und etwas weiter oben auch ich schon bemerkt haben, bringen offene Versorgungen einfach nicht den selben Schalldruck ans Trommelfell wie geschlossenere Systeme.
Du hast auf dem Savia Art einen normalen Dom mit Löchern, den gibts mit unterschiedlichen Durchmessern und das gilt auch als voll offen.
Es bringt nicht unbedingt mehr Deutlichkeit (bei deinem Hörverlust) wenn man dann einfach bei offener Anpassung lauter stellt. Es fliesst dann entsprechend mehr Schall nach aussen ab, es bleibt zu viel Hochtonanteil der and Trommelfell gelangt (= schrill, giftig, blechern), es kann zu Summation oder auch Negation von bestimmten Frequenzen kommen (= Auslöschung oder Verdoppelung), was dann zu den berühmten Verzerrungen führen kann.
Fall Du etwas von der Schulphysik noch präsent hast: Der Gehörgang gleicht einer einseitig offnenen Röhre (ca. = Flasche) Allerdings ist das ganze durch Krümmungen und beweglichem Volumen (wegen der Kiefergelenke) und dem flexiblem Trommelfell am geschlossenen Ende sowie der 'Störung' der Röhre durch den Schlauch und das Passstück/Dom/ Hörer erschwert. Es ist also recht heikel keinen 'Mist' zu bauen mit der Einstellung (siehe oben).
Wenn man einfach Lauter macht, wird leider eben vor dem Trommelfell nicht alles gleichmässig lauter ankommen. Ein + an Lautstärke ist nicht = ein + an Deutlichkeit.
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 15:48
von atlas
Hallo Andrea und Boudoir,
also nun schon drei Akustiker/in. Vielen Dank! ich freue mich, daß Ihr mir
meine heuristischen Beobachtungen bestätigt. schrill, giftig blechern ist die richtige Beschreibung. Warum sagt mir das nicht mein Akustiker? Könnt Ihr natürlich nicht beantworten. War heute Mittag in einer Gaststätte. Da saß in unmittelbarer Nähe eine Wandergruppe. Meine Savia Art micro haben die Sprache laut wiedergegeben, aber ich habe kein Wort verstanden. Morgen gehe ich zum Akustiker und wünsche mir etwas dichtere Ohrpaßstücken.
Das Forum ist Gold wert!
Viiele Grüße
atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 15:57
von atlas
schnell noch eine Frage:
wo kann man im Internet etwas zu den Ohrpaßstücken ( "Tulpen"-Dom, Gummi-Dom/Power-Dom), eventuell mit Abbildungen finden?
Meine Googlelei war erfolglos.
Gruß atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 16:21
von Boudoir
Hallo Atlas
Leider finde ich im www auch fast keine Bilder. Ich habe nur meine Handy-Cam hier im Büro, und mit der wird es wegen der kleinen Grösse zu unscharf um etwas zu erkennen.
Aber hier siehst Du (leider ebenfalls unscharf), wie ein Tulpen-Dom etwa aussieht (am mittleren Hörgerät):
http://www.bernafon.ch/eprise/main/ch_d ... TubeSystem
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 13. Nov 2007, 20:39
von atlas
doch, kann man gut erkennen. Ich habe das obere Anpaßstück. Jetzt bin ich gut vorbereitet für meinen morgigen Besuch. Werde mir das mittlere Paßstück (Tulpen-Dom) wünschen. Übrigens hatte ich eben am Epoq eine eigenartige Situation. Am rechten Gerät war pausenlos die Einschaltmelodie zu hören. Erst nach einigen Aus-/Einschaltvorgängen war der Effekt weg.
Gruß atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 14. Nov 2007, 11:34
von Boudoir
Das ist ein Software Fehler, der bei den ertsen Produktions-Serien angeblich aufgetreten sein soll. Man muss das Gerät (am besten gleich beide) kurz zu Oticon einsenden, und nach einem Reset der HG-internen Software deine Einstellung (ist bei Akustiker im PC gespeichert) wieder draufspielen.
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 14. Nov 2007, 22:24
von atlas
Heute war ich beim Akustiker und habe die Tulpen-Dom Ohrstücke für das Phonak Savia Art micro bekommen. Er hat sich über meine "Sachkenntnis" gewundert

. Nun stelle ich aber fest, daß der Klang genauso blechern wie mit den geschlitzten Ohrstücken ist, obwohl das Verschlußgefühl stark zugenommen hat. Aus meiner Sicht gibt es nun zwei Möglichkeiten: entweder die Wiedergabequalität des Epoq ist deutlich besser als die des Savia (eher unwahrscheinlich?) oder die gute Wiedergabequalität des Epoq liegt an dem speziell angefertigten Ohrpaßstück. Das paßt nun aber leider nicht an das Savia. Zum Termin nächste Woche werde ich mir wünschen, das Ohrstück an das Savia zu basteln, denn ich neige mehr zum Phonak, evtl. zum Nachfolger mit Bluetooth-Anbindung. Soll aber leider erst Januar/Februar 2008 kommen.
Gibt es bei Euch Erkenntnisse, daß die Wiedergabequalität des Epoq besser als die des Savia Art micro ist?
Viele Grüße
atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 15. Nov 2007, 08:51
von Boudoir
Viele meiner Kunden beschreiben den Klang des Epoq als viel natürlicher als mit allen anderen hochpreisigen Hörsystemen, egal ob mit angepasstem Ohrstück oder Standartgummi. (natürlich empfinden nicht alle so, aber sehr auffällig fast die meisten)
Wurde denn auch eine Neueinstellung am Savia gemacht? nur einfach einen anderen Dom draufstecken geht natürlich nicht. man muss mindestens den Rückkopplungstest nue machen und am besten auch das 'audiogramm direkt' also den Hörtest über das Hörgerät wenns am Ohr in Trageposotion ist. Das ist ein Tool aus der Anpasssoftware und bringt wirklich guten Erfolg. Das Restvolumen und der ganze Frequenzgang im Gehörgang ändern sich ja mit einem geschlosseneren Passstück bedeutent im Gegensatz zu einem durchlöcherten.
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 15. Nov 2007, 16:45
von atlas
Nun bin ich ja Laie, es wurden verschiedene Töne eingespielt, bei deren Identifizierung ich ein Zeichen gegeben habe. Der Rückkopplungstest wurde nicht gemacht, aber die Neigung zur Rückkopplung ist gering. Heute beim leichten "Schneesturm" konnte ich sogar mit Kapuze laufen. Das ging mit dem Epoq nie. Das Sprachverstehen ist allerdings katastrophal und noch schlechter als mit den durchlöcherten Paßstücken, woran das auch immer liegen mag. Dazu kommt ein stärkeres Verschlußgefühl.
Gestern habe ich bei dem schönen Fernseh-Naturfilm "Abenteuer Erde" wenig verstehen können und heute beim Arzt, in der Apotheke und in der Gaststätte nur nach mehrmaligem Nachfragen, fast wie ohne Gerät. Die Apothekerin fragte dreimal, ob ich an der "Apothekenschau" interessiert bin, danach hat sie die Zeitung als optisches Signal hoch gehalten. Dabei kommen alle Geräusche laut an, aber wie Du schon beschrieben hast "blechern, giftig und schrill".
Eigentlich hatte ich bisher das beste Hörerlebnis mit dem Epoq, wenn da nicht die Neigung zur Rückkopplung, manchmal auch angeregt durch Löffel am Teller klappern wäre und das schwierige Telefonieren wegen der Lage der Mikrofone. Man muß ja das Telefon über die Ohren halten und dann nach oben sprechen.
Also meine Strategie wird sein: wenn sich die Epoq-Paßstücken zerstörungsfrei an das Savia Art andocken lassen, mache ich noch einen Versuch mit Phonak, wenn nicht oder wenn der Versuch negativ ausfällt werde ich die Epoq- Geräte bestellen. Ist diese Strategie richtig? Dein Rat ist mir viel wert, weil ich "im Dunkeln tappe" und dann schon 6 Jahre damit leben möchte.
Viele Grüße
atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 15. Nov 2007, 17:13
von Boudoir
Hallo Atlas
Wurde der Test mti den Tönen mit den neuen, also jetzigen, TulpenDom gemacht? Der Rückkopplungstest hätte nicht darum neu gemacht werden müssen weil es jetzt mehr pfeiffen könnte, das Gegenteil ist der Fall, sondern damit Du mehr Dynamikbereich erhältst und das Gerät nicht unnötig viel reingreift.
Die Hörer Oticon Epoq und Micro Phonak Savia Art microschlauch Ende (Hörer ist da ja im Gerät oben drin, oder hast Du das Savia Art CRT?)sind schon sehr unterschiedlich. Aber zur Not könnte man es mit etwas Leim provisorisch(!) sicher irgendwie anmachen. Aber denke daran: die Einstellung des Geräte muss auch angepasst werden!
Warum testest Du eigentlich nicht das Micro Savia Art CRT? Das ist das ist das gleiche Gerät wie das Micro Savia Art, aber eben auch mit externem Hörer.
Hast Du zum telefonieren schon mal den Epoq Streamer (für Bluetooth Verbindung) benutzt? (übrigens gibt es auch Bluetooth-Hubs fürs normale Festnetz-Schnur-Telefon)
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 15. Nov 2007, 19:54
von atlas
Hallo Boudoir,
danke, daß Du Dich so schnell wieder meldest. Der Ton-Test wurde mit den Tulpen-Passtücken gemacht. Unter diesem Gesichtspunkt hatte ich den Rückkopplungstest noch gar nicht gesehen.
Ich wundere mich nämlich schon darüber, wie extrem unempfindlich das Gerät inbezug auf Rückkopplungspfeifen ist. Links ist es überhaupt nicht dazu zu bewegen und rechts nur sehr schwach, wenn ich die hohle Hand sehr dicht an das Ohr halte. Wahrscheinlich ist da etwas verschenkt worden. Ich habe die Savia micro mit externen Hörern. Leider haben aber die externen Hörer von Epoq und Savia eine andere Form. Den Epoq Streamer habe ich ganz zu Beginn schon einmal getestet. Ist eine feine Sache. Mein Nokia Communicator ließ sich problemlos damit ansteuern. Nur haben wir zu Hause noch das gute alte Analogtelefon und da geht ja mit Bluetooth nichts. Dein Hinweis auf eine Blluetooth-Anbindung des Festnetztelefons ist interessant.
Eigentlich bin ich ursprünglich nur vom Epoq weggedriftet, weil ich die Illusion einer offenen Versorgung hatte und offen hat das Epoq total verrückt gespielt (nur pfeiffen).
Am 22. 11. habe ich einen neuen Termin. Bis dahin muß ich eine Meinung haben. Bei um die 5000 Euro bleibt ja einiges an mir hängen und da möchte ich keine Fehler machen. Über die Geduld des Akustikers kann ich mich nicht beklagen. Ich vermute nur, daß ihm Erfahrung fehlt.
Gruß atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 15. Nov 2007, 20:41
von atlas
das mit den Bluetooth-Hubs für Festnetztelefone habe ich noch nicht so richtig verstanden. Die Siemens-DECT-Telefone mit Bluetooth scheinen nicht dafür geeignet zu sein. Falls Du ein spezielles Produkt kennst, was schon mit EPOQ getestet wurde wäre ich an Informationen sehr interessiert.
Gruß
atlas
Re: Hörschlauch, Ex-Hörer, ofen oder geschlossen?
Verfasst: 16. Nov 2007, 08:41
von Boudoir
Das ist ein spezielles Produkt der Firma GN ReSound (auch eine Hörgerätemarke), lässt sich an jedes Schnur-Telefon anschliessen, egal ob Analog oder ISDN. Es heisst Jabra Bluetooth-Hub und dürfte umgerechnet ca. 105 Euro Kosten. Das wandelt das Telefongespräch in ein Bluetooth-Signal um das mit jedem Bluetooth Empfänger (Streamer, Headset ect.) empfangen werden kann. Reichweite ca. 8 - 10 meter. Man kann wenn es angeschlossen ist aber auch ganz normal über den Hörer Telefonieren, ist also auch für Büros mit mehreren Mitarbeitern geeignet. Es ist so ein kleines schwarzes Kästchen, 16 cm lang, 4.5 cm breit und 3 cm hoch.