Nervösität!!!!

[yuanamal]

Hallo,
vielleicht hat schon jemand meinen ersten Beitrag gelesen und kennt mich und meine Geschichte jetzt schon etwas!
In zwei Tagen ist es jetzt soweit, die BERA steht bei meiner Tochter an.
Was seltsam ist, kurz nach dem 3. Hörtest hat sich etwas verändert, sie reagiert mehr auf Zusprüche, man erkennt es daran, wenn ich z.B. in einen Raum komme, sie ist weiter enfernt und schaut nicht zu mir, ich anfange zu sprechen (normale Lautstärke) wendet sie den Kopf zu mir, und noch viele solcher Beispiele könnte ich bringen. Und es kann nicht immer Zufall sein oder ein Lufthauch, alles geprüft:-)
Kann denn so etwas sein?Ist es möglich, dass ein Gehör noch ausreift oder verbessert, ich meine sie war ja von Geburt an stark verschnupft, am Ende hatte sie sogar eine Lungenentzündung!!!
Man hat mir auch schon gesgt, dass ich doch garnicht mehr zur BERA müsse, was ich natürlich nicht tun werde, dafür habe ich zu sehr für diesen TErmin gekämpft (Manchmal nervt mich diese 2 KLassengesellschaft im Gesundheitssystem!!!)
Noch eine kurze FRage:
In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass ein Hörscreening auch negativ ausfallen kann, bzw. schlechter, wenn die Tränenkanäle zu sind, bzw. immer Konjunktivitis dadurch!
Stimmt das, oder ist das doofer Mist, meine KLeine hat nämlich extremste Probleme und bekommt seit der GEburt antibiotische Augentropfen!
Tun möchte man ersteinmal nichts, wie es so schön heißt:"Abwarten!!!"
Ich glaube, dass wird mein persönliches Wort des Jahres!
Ich habe schon scherzhafterweise zu meinem Mann gesagt, dass, wenn alles vorüber ist, so oder so, ich dieses Wort zuhause verbieten werde, da ich es einfach nicht mehr hören kann

Wäre lieb, wenn mir jemand einen kleinen Tip etc. geben könnte

Gute Nacht an alle,

Yuanamal

[Karin]

Liebe Yuanamal, ja, das Gehör entwickelt sich noch jahrelang weiter. Oft wurden Eltern verunsichtert - gerade bei Kindern, die in dem Alter als starkschwerhörig diagnostiziert wurden und am Ende war alles viel besser oder gar völlig in Ordnung.

Ich mache dir jetzt mal Mut und drücke die Daumen, dass deine Beobachtungen richtig sind, wundern sollte es mich nicht.
Liebe Grüße
Karin

[yuanamal]

Liebe Karin,
vielen Dank für die nette und aufbauende Antwort.
Ich wusste nicht, dass das so ist mit der Entwicklung des Gehörs.
Ich habe mich damit arrangiert, dass HG´s kommen könnten, habe mir auch schon einfach welche angeschaut.
Viele meinten, dass das doch völliger Unsinnn sei, aber für mich war es die beste Vorbereitung auf die BERA und deren mögliche Diagnose.
Ich konnte mich psychisch einfach darauf einstellen.
Schauen wir mal, vielleicht ist wirklich alles halb so schlimm und wenn nicht, dann ist eine Schwerhörigkeit kein Grund unglücklich zu werden.
Achja, weisst du warum ich mein Kind heute so spät wie möglich schlafen legen soll und morgen so früh wie möglich wecken soll?
Sie soll total müde kommen, aber sie bekommt doch sowieso diesen Schlafsaft, muss ich sie da wirklich mit Schlafentzug quälen.

Schöne sonnige Stunden,
Yuanamal

[Momo]

Hallo,

also ich möchte mal klarstellen, dass ein als hochgradig sh diagnostiziertes Baby nicht durch Hörbahnreifung usw. normalhörend werden kann. Entweder sind soloche Geschichten ausgedacht oder aber die Störung lag woanders bzw. die Untersuchung/ Diagnose ist nicht richtig gemacht worden!!!!

Die Bera würde ich auf jeden Fall machen. Verstopfte Tränenkanäle haben sicher keine Auswirkung aufs Gehör, wohl aber Schnupfen und damit verbundene Ergüssse hinter dem Trommelfell. Solche Ergüsse können sehr hartnäckig sein, aber manchmal auch (plötzlich) wieder verschwinden. Sind sie dauerhaft oder kommen immer wieder können sie die Hör- und Sprachenetwicklung kleiner Kinder mehr oder weniger (je nach Ausmaß) beeinträchtigen. Ein betroffens Kind sollte immer von einem Facharzt engmaschig überwacht und kontrolliert werden und ggf. müssen Röhrchen gelegt oder die Polypen entfernt werdeen, um ungehindertes Hören und damit eine normale Sprachentwicklung sicher zu stellen.

Eine solche Schallleitungsstörung kann alleine einen Hörverlust bis zu 40 dB ausmachen. Kommt noch eine zusätzliche Schallempfindungskomponente (Innenohr) dazu, kann das schon recht gravierend sein.

Aufschluss wie hoch, ob überhaupt und vor allem wo eine Hörstörung vorleigt kann nur eine gründliche pädauiologische Untersuchung geben. Auf Jeden Fall sollte bei Verdacht auf Schallleitungsstörung auch die Knochenleitung gemessen werden, eine gründliche otoskopische Untersuchung und ein Tympanogramm gemacht werden!

Dein Kind bekommt scheinbar keine Narkose. Der Schlaftrunk allein reicht bei einem wachen ausgeschlafenen Kind meist nicht aus um tief genug zu schlafen, daher der Schalfentzug.

Gruß und alles Gute

[yuanamal]

HAllo Momo,
danke für deinen BEricht, ich weiß, vielleicht denkst du jetzt okay, wie doof ist die denn, aber warum sprechen immer alle davon, dass das Kind besonders tief schlafen muss. Entweder es hört oder nicht, oder?
Es heisst immer nur, ach vielleicht hatte sie einen schlechten Tag oder hat nicht tief genug geschlafen. Beim Hörscreening wird doch nicht die emotionale Situation gemessen, sondern rein medizinische Fakten, oder?
MAnchmal schäme ich mich, ich stelle so doofe Fragen ohne überhaupt genau zu wissen was bei meinem Kind ist oder nicht, ihr schlagt euch mit ganz anderen Themen rum.
Ich hoffe, nicht zu nerven, aber das ist die einzige Lösung die ich bis jetzt für mich gefunden abe um mit dieser Ahnungslosigkeit und Warterei umzugehen.
Noch eine kurze Frage, dein kleiner ist progedient hörgeschädigt, was heißt das "progedient"?
Vielen Dank, dass es euch gibt und ich weiß wohin mit meinen ganzen Fragen.

Yuanamal

[andrea2002]

Hallo,

wenn das Kind nicht tief genug schläft, dann nuckelt es oder hat (noch schlimmer gar während der BERA die Augen auf. Die Potentiale, die durch die Bewegung der Augen oder durch das Saugen am Daumen/Schnuller sind ähnlich den Potentiale, die durch das Hören entstehen und dann kann man nicht sagen, hat das Kind gehört oder genuckelt? Das Hörcreening ist schön und gut, es ist für ein Screening (Reihenuntersuchung) okay, aber nicht genau genug, um wirklich eine Aussage über einen Hörverlust und erst recht nicht über die Stärke des Hörverlustes zu treffen.

Gruß
Andrea

[andrea2002]

Hallo,

als Nachtrag. Deine Fragen sind nicht überflüssig und auch nicht doof. Woher soll man denn auch wissen, was es mit BERA und OAE auf sich hat, das haben ja noch nicht mal Kinderärzte auf der Reihe (traurig, rein statistisch hat jede/r Kinderarzt/ärztin nämlich ein bis zwei ein- oder beidseitig hörgeschädigte Kinder unter seinen/ihren Patienten). "progredient" kommt aus dem Lateinischen und heißt fortschreitend, leider haben nicht wenige Kinder eine schlechter werdende Schwerhörigkeit.

Gruß
Andrea

[Momo]

Hallo Yuanamal

entschuldige, wenn ich mich so ausgedrückt haben sollte, dass du denkst ich denke du seist doof (Bandwurmsatz ).

Du bist auf keinen Fall doof!!!! Wir alle standen schon mal vor dieser Thematik SH bei unserem Kind und hatten keine Ahnung. Mir ging es damals nicht anders. Ich hatte dann das Glück relativ schnell Leute kennenzulernen, die entweder auch betroffen waren und schon mehr wussten und Leute die Fachleute waren (durch eine Krabelgruppe an der Schule für SH hier vor Ort). Naja und nicht zuletzt habe ich in diesem Forum viele Infos bekommen.

Zur Bera hat Andrea ja schon einiges erklärt. Es ist eben so, dass Nuckeln, Bewegungen oder Augen offen ähnliche Gehirnströme (Potentiale) hervorrufen wie Hören und es daher schnell zu falschen Messergebnissen kommen kann, wenn das Kind nicht tief schläft. Sprich die Bedingungen sind wichtig, um ein sicheres-dann auch objektives-Messergebnis zu bekommen.

Bei einem OAE ist es ähnlich. Bei einem OAE werden ja mittels einen ganz empfindlichen Mikrofons die "Antworten" die das Innenohr gibt, wenn es auf Töne reagiert aufgefangen. Kommt es zu Nuckeln oder auch zu lauten Atemgeräuschen, Rascheln, laute Umgebung usw. kann das Mikro entweder nichts aufzeichnen und ist nicht verwertbar oder eben falsch.

Ein OAE ist auch wirlich nur ein Screening. Bei Auffälligkeiten wird dann letzlich immer eine Bera gemacht, um eine SH zu bestätigen oder sicher auszuschließen. Es kommt relativ oft vor, dass ein normalhörendes Baby ein auffälliges OAE hat (evtl. durch Fruchtwasserreste im Ohr, Ergüsse, zu enger Gehörgang, Ohrenschmalz). Aber für die Kinder, die tatsächlich sh sind, ist diese Möglichkeit des frühen Screenings sehr hilfreich!

Progedient: bedeutet fortschreitend. Mein Sohn war mit 13 Monaten "nur" einseitig an Taubheit grenzend sh. Über die Jahre hat sich, vor allem das damals vermeitlich gesunde Ohr, drastisch verschlechtert (jetzt hochgradig sh). Man geht davon aus, dass er wahrscheinlich irgendwann auch dort nur noch resthörig/taub sein wird.

Und mach dir bitte keine Gedanken, dass oder ob jemand denkt deine Probleme seien nicht schlimm genug. Es geht um dein Kind und da ist es schon berechtigt, dass du dir Sorgen machst und das kann hier sicher jeder verstehen. Und wir freuen uns auch hier für jedes Mitglied, dass dann letzlich eine gute Diagnose "Nicht SH" erhält!!!!

In diesem Sinne alles Gute für euch bei der Bera ...