Hallo,
ich bin gerade irgendwie total verunsichert.
Mein Sohn, 4 Jahre alt, hat seit ca 2 Monaten Hörgeräte. Er ist beidseitig mittelgradig schwerhörig.
Bei der letzten U beim Kinderarzt (die war im Februar) sagte mir der Arzt, ich sollte mir überlegen, Finn schon mit 5 einschulen lassen (er hat im Februar Geburtstag und wäre dann 5 1/2). Finn kann das Alphabet schon einigermassen und + und - mit Zahlen bis 10 sind gerade seine "Passion". Ich kann das gar nicht beeinflussen, er saugt mich einfach aus, was das angeht und fragt immer: Was steht da? Wie schreibt man das und das? Naja, das kam einfach. Als die U war und der Kinderarzt das sagte, war die Diagnose schwerhörig noch kein Thema.
Nachdem wir dann das erfahren haben, habe ich mit der Vorstellung, ihn mit 5 1/2 einzuschulen abgeschlossen. Irgendwie dachte ich, die Zeit, die er noch im Kindergarten (Regelkiga) hat, soll er sich nehmen.
Eben habe ich mit meiner Tante telefoniert. Sie ist Grundschullehrerin. Finn verbringt das Wochenende bei meinen Eltern und meine Tante wohnt da direkt in der Nähe. Jetzt kam sie auch mit der Fragen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, Finn für die Schule anzumelden. Sie meinte, das was sie so jetzt von ihm gesehen hat, das würde darauf hinauslaufen, dass er sich im Kiga irgendwann langweilt.
Jetzt bin ich total verunsichert. Weiß nicht, hatte im Moment schon genug damit zu tun, erstmal klar zu kommen, dass Finn schwerhörig ist, mit dem Antrag auf Schwerbehindertenausweis und auch mit dem Gedanken, kommt später Regelschule oder doch eine besondere Schule in Frage...keine Ahnung und jetzt das.
Was sagt ihr dazu? Meint ihr, ich überfordere ihn vielleicht? Regelschule oder doch andere? Mit 5 1/2 oder mit 6 1/2? Ich meine, er ist durch die Schwerhörigkeit ja keineswegs in seiner Intelligenz oder Entwicklung an sich eingeschränkt. Der Sprachstand war vor den Hörgeräten laut HNO knapp altersgemäss und ich denke, dass er jetzt durch die HG einfach auch einen enormen Schritt gemacht hat. Das haben mir jedenfalls die Erzieherinnen im Kiga gesagt. Ist aber auch meine Einschätzung.
Über Meinungen wäre ich total froh.
Schönes Wochenende euch.
Janina
Zuletzt geändert von FinnsMama am 10. Mai 2008, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
Hallo Janina,
wir haben zwar genau das Gegenteil getan - und unseren Sohn zurückgestellt - aber das war für ihn auch wichtig so.
Was mir so einfällt - wie weit ist Finn in seinem Sozialverhalten? Was sagt der Kiga?
Könntet ihr ihn, falls er noch bis 6 warten muss, mit irgendetwas anderem fördern und fordern - ein Instrument z.B.?
Also ich selbst war eigentlich am Anfang der gleichen Meinung, wie der Kinderarzt. Wurde dann aber verunsichert durch die Tatsache, dass die Schwerhörigkeit festgestellt wurde. Jetzt weiß ich es nicht mehr...
Also was das Soziale angeht, so weiß ich von den Erzieherinnen, dass er da keine Probleme hat. Aber genau kann ich da so nichts zu sagen irgendwie. Er spielt so schon mit Gleichaltrigen.
Ich persönlich merke halt, dass er, alles wissen will und auch alles aufsaugt. Keine Ahnung. Gibt es denn irgendeine Stelle, an die man sich da wenden kann? Haben nächste Woche einen Termin beim Kinderarzt und werde ihn da nochmal drauf ansprechen. Vielleicht sollte ich das auch nochmal bei der Frühförderung ansprechen.
Es gibt ja auch flexible Eingangsstufen, so wie ich das verstanden habe, stehen die Kinder da noch nicht so unter Druck. Mal gucken.
Also das mit dem Instrument, das hab ich mir auch schon überlegt, aber das möchte Finn nicht. Hatte ihn schon das ein oder andere Mal verschiedenes angeboten. Er geht auch montags schon zum Kinderturnen und freitags zum Fußball und ich finde, das reicht an Freizeitgestaltung. Er ist eher der Sportliche (keine Ahnung, woher er das hat) und möchte das auch super gerne weitermachen.
Ich weiß halt einfach nicht, und kann das auch super schwer einschätzen, ob er durch die Hörschädigung da Probleme haben wird, die er mit 5 1/2 nicht so handhaben kann, wie mit 6 1/2.
Darf ich fragen, warum ihr euren Sohn zurückgestellt habt?
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
wie sieht es mit der Motorik aus? Malt und bastelt Finn gerne? Kann er vielleicht schon einzelne Zahlen und Buchstaben schreiben? Es ist nämlich ziemlich frustrierend, wenn man das richtige Ergebnis zwar im Kopf hat, aber nicht schnell und/oder lesbar genug auf das Papier bekommt. In den höheren Klassenstufen steigen die Anforderungen an die Schreibgeschwindigkeit immer mehr - da lassen sich motorische Defizite nur noch ganz schlecht ausgleichen.
Wie sähe die Förderung im Kindergarten aus, wenn Finn nicht jetzt eingeschult werden würde? Würde es da eine gezielte Schulvorbereitung geben? Wie stehen die Erzieher zu einer vorgezogenen Einschulung?
Werden seine jetzigen Freunde im Kindergarten schon jetzt oder erst im nächsten Jahr eingeschult? Spielt er eher mit älteren oder vorrangig mit gleichaltrigen Kindern?
Wie sind die Bedingungen in der Regelgrundschule, wenn er schon jetzt eingeschult werden würde (Anzahl der Kinder pro Klasse, Einstellung der zukünftigen Lehrer zur Schwerhörigkeit, bestehen Erfahrungen mit Kindern mit Hörproblemen)?
Was will Finn? Kann er sich vorstellen, schon jetzt zur Schule zu gehen?
Hallo Kaja,
von der Motorik her ist Finn in der Lage sowohl Buchstaben als auch Zahlen zu schreiben. Wenn er Bilder malt und irgendwas drauf schreiben will, fragt er mich, wie man das schreibt und ich muss ihm dann nur die Buchstaben nennen und er schreibt das Wort oder den Namen dann. Er bastelt und malt enorm viel und gerne.
Wie das jetzt mit der Förderung im Kindergarten konkret aussieht, kann ich jetzt gar nicht so sagen. Ich hab mit den Erzieherinnen auch noch nicht darüber gesprochen. Werde das aber auf jeden Fall nächste Woche tun. Wie gesagt, ich hab das Thema eigentlich seit den HG gar nicht mehr im Kopf gehabt.
Die Kinder mit denen er im Kindergarten spielt sind sowohl gleich alt (sein bester Freund) als auch älter (der Rest der Clique). Im Fussballverein ist er der jüngste. Da er bis 16 Uhr täglich im Kindergarten ist, waren private Spielnachmittage bisher selten, aber die Tochter meiner Freundin ist ein Jahr älter und mit ihr spielt er sehr gut.
Die Frage nach den Kindern, die mit ihm eingeschult würden, kann ich so nicht beantworten, da, wie es aussieht, mit der Einschulung nächstes Jahr dann oder eben dann noch ein Jahr Kindergarten ein Wohnortwechsel ansteht. Ich bin (so Gott will) in einem Jahr fertig mit meinem Studium und habe ein Angebot mit meinem Professor wegzugehen, um meinen Doktor zu machen. Das ist nicht so günstig für Finn, aber mir war es wichtig, das vor Eintritt in die Grundschule zu machen. Also dass er dann, mit Eintritt in die Schule auch einigermassen fest dort verwurzelt bleibt. Aber mit den Kindern im Kindergarten würde er also auf keinen Fall auch in eine Klasse kommen. Da Finn, was Freundschaften und soziale Kontakte angeht alles andere als schüchtern ist, hab ich da auch nicht wirklich Sorgen.
Dementsprechend weiß ich natürlich auch nicht, wie die Bedingungen der Regelschule sind. Ich würde ihn jetzt erstmal hier in Osna anmelden und dann auch entsprechende Untersuchungen und so hier machen und wenn ich dann weiß, wann und wo wir dann seßhaft werden, werde ich mich dort um entsprechendes kümmern. Klar wird sein, dass es eine Ganztagsschule sein muss (bin alleinerziehend und studiere, bzw. arbeite dann in einer Dissertationsstelle) und ich hoffe auch etwas zu finden, das I-Klassen hat oder pädagogische Betreuer neben den Lehrern. Allerdings ist bei mir die Entscheidung zwischen einer Regelschule und einer anderen Schule auch noch nicht getroffen. Das macht das Ganze ja auch nicht gerade einfacher. Werde mal mit der Frühförderung darüber reden.
Finn könnt sich das schon vorstellen. Wartet eigentlich auch so ein wenig darauf, endlich 6 zu sein und dann in die Schule zu gehen. Das sagt er jedenfalls, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich nicht denke, dass er (oder auch andere Kinder in seinem Alter oder etwas älter) das richtig einschätzen können, da keins von ihnen schon mal längere Zeit in der Schule als Schulkind war. Vom Lernen und Wissen her ist er schon etwas neidisch auf die Vorschulkinder, denen im Kindergarten ja eine bestimmte "Aufmerksamkeit" zukommt. Ausserdem wäre es ja auch noch nicht jetzt, dass er in die Schule kommt, sondern erst in 1 1/2 Jahren und das ist eine enorm lange Zeit für so einen kleinen Knirps.
Vom Gefühl her spricht alles für eine Schulanmeldung, jedenfalls bei mir...von Verstand her mach ich mir da einen Berg vor, wegen eben der Hörschädigung und aber auch dem Umzug, der mir gestern gar nicht so bewusst war, jetzt, nachdem ich das geschrieben hab, aber schon eben auch damit zusammenfallen würde. Aber was soll man machen, ist nun mal so. Vielleicht sollte ich dann doch lieber warten...ahhhh...warum muss immer alles so kompliziert sein. Aber irgendwie ist es ja auch so, dass man versucht alles richtig zu machen und man seinem Kind ja auch nichts verbauen will. Egal, was das jetzt für meine Entscheidung bedeutet. Beide Optionen können richtig oder falsch sein.
Zuletzt geändert von FinnsMama am 11. Mai 2008, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
Für die totale Verunsicherung besteht doch noch lange kein Grund.
Die Entscheidung für die Früh-Einschulung hat noch fast ein ganzes Jahr Zeit (sofern ich hier nichts falsch verstanden habe).
Und dann bekommst du Hilfe vom Kindergarten und von der Regel-Grundschule, die zuerst mal zuständig (wenn vielleicht auch nicht selbst sachkundig in Sachen SH) ist. Jetzt brauchst du eigentlich nur im KiGa Bescheid sagen, dass du dich mit der Möglichkeit beschäftigst, damit Finn in das vermutlich auch bei euch übliche Programm für Kinder kommt, die im nächsten Jahr eingeschult werden sollen.
Bei der dann im nächsten Jahr zu stellenden Frage, ob dein Sohn schulfähig ist oder doch noch nicht, solltest du viel Wert auf die Einschätzung des Kindergartens legen. Die haben in der Regel sehr viel Erfahrung. Auch die Regel-Grundschule schaut sich die Kinder an, macht einen Test oder was in der Art und wird dich dann beraten.
Auf den Kinderarzt und seine Einschätzung würde ich weniger geben. Kinder, die geistig und körperlich mit fünf schulfähig sind, gibt es jede Menge. Aber dazu kommt eben auch, wie PetraAnett schon geschrieben hat, die soziale Schulfähigkeit. Und die entwickelt sich eben meist mit dem Lebensalter und nicht mit dem Grips. Ich schule jedes Jahr Kinder ganz normal (also nicht vorzeitig) ein, die sich mit fünf das Lesen selbst beigebracht haben. Und die trotzdem vom Sozialverhalten her mit fünf noch keinen wirklich gelungen Schul-Start hinlegen können. Die „alten“ Schulanfänger gehen einfach souveräner durch ihre Schulzeit.
Fitte Früheingeschulte spielen häufig in der Klasse eine Nebenrolle. Sie kommen mit dem Stoff zwar besser klar als viele andere in der Klasse, werden von den Mitschülern aber nicht „für voll“ genommen. Und diese Sonder-Situation behalten diese Kinder durch die gesamte Schulzeit bei. Das „verwächst“ sich nicht und kann in der Pubertät sogar noch deutlicher oder sogar belastend werden.
Richtig fitte Kinder langweilen sich im Kindergarten nicht. Die haben so viele Interessen und finden überall und immer Neues, womit sie sich beschäftigen. Kinder, die sich im KiGa langweilen, werden sich auch in der Schule langweilen, weil sie sich für wenig interessieren.
Beachte bitte noch dieses: Die gesamte Entwicklung von Kindern geht wie das Wachstum in Schüben vor sich. Der heutige Entwicklungsstand mag zwar sehr vielversprechend sein, sagt aber nicht viel über den in einem Jahr zu erwartenden Entwicklungsstand aus. Und der ist entscheidend.
Eine eigene und völlig andere Frage ist Regelschule oder SH-Schule. Da hilft dir der Mobile Dienst oder wie der in deinem Bundesland heißen mag. Den Kontakt stellt, sofern nicht bereits vorhanden, der Kindergarten her. Wenn nicht, dann kannst du dich selbst an die nächste Förderschule wenden, damit dieser Kontakt zu Stande kommt. Das ist der normale und in den meisten Bundesländern amtlich vorgegebene Weg. Beim Mobilen Dienst kann es lange Wartezeiten geben, da solltest du dich als so früh wie möglich (am Besten gleich) melden.
Sorry für den Roman. Konnte ich vielleicht trotzdem helfen?
Grüße
von
Norbert_S
P.S.: Flexible Eingangsstufe heißt, das die ersten beiden Klassen in ein, zwei oder drei Jahren abgewickelt werden können. Wenn Finn dazu drei Jahre braucht, war die Entscheidung für die Früheinschulung eher ein Flop.
Denke auch dran, dass SH-Kinder eine deutlich höhere Konzentrationsleistung im Unterricht erbringen müssen als Normal-Hörende. Das stecken die, wenn sie ein Jahr älter, größer und gefestigter sind, besser weg. Und es wird trotzdem eine Belastung durch die gesamte Schulzeit bleiben.
wenn Finn motorisch mehr als altersgemäß entwickelt ist und sich sein Freundeskreis vorrangig aus Gleichaltrigen oder Älteren zusammensetzt, würde eigentlich viel dafür sprechen, es mit einer vorzeitigen Einschulung zu versuchen. Problematisch wird es natürlich durch den bevorstehenden Umzug, weil der dann dazu führt, dass Finn in eine bestehende Klasse mit relativ gefestigtem sozialen Gefüge kommt. Das ist auch für Kinder schwierig, die eigentlich keine sozialen Probleme haben.
Gibt es bei euch Vorklassen, gegebenenfalls mit der Option, schon (teilweise) am Unterricht der 1. Klasse teilzunehmen?
Wenn ihr euch für einen Verbleib im Kindergarten entscheidet, könnte man versuchen, Finn schon jetzt an eine Fremdsprache heranzuführen, in der vielleicht schon gerechnet und geschrieben wird.
Hallo Norbert,
das hat mir super geholfen, lieben Dank und der Roman, das ist kein Ding, ich schreib auch immer ganze Abhandlungen und kann mich selten kurz fassen.
Von dem Kinderarzt erhoffe ich mir auch eigentlich nur, dass er mir sagt, körperlich ja, auf jeden Fall oder eben nein, eher noch nicht. Den Rest wollte ich mir von den Erzieherinnen oder auch der Frühförderung holen. Von der Frühförderung vor allem was sprachliches oder Hören angeht.
Die Verwirrung kommt gar nicht so sehr von der Entscheidung an sich, sondern von dem Ganzen, was da auf mich zukommt. Die Entscheidungen, die man jetzt trifft, sind eben nun mal wichtig. Und noch dazu kommt, dass ich damit irgendwie ziemlich allein da stehe. Aber mit deinem Hinweis auf die Anlaufstellen, an die ich mich wenden kann, bin ich da schon mal ein wenig erleichteter. Danke, werde mal schauen, was sich da so ergibt und mich bei denen einfach mal schlau machen.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
du hast sehr vieles sehr richtiges geschrieben. Nur - zwei Punkte lassen sich so allgemein nicht sagen:
Norbert_S hat geschrieben:Fitte Früheingeschulte spielen häufig in der Klasse eine Nebenrolle. Sie kommen mit dem Stoff zwar besser klar als viele andere in der Klasse, werden von den Mitschülern aber nicht „für voll“ genommen. Und diese Sonder-Situation behalten diese Kinder durch die gesamte Schulzeit bei. Das „verwächst“ sich nicht und kann in der Pubertät sogar noch deutlicher oder sogar belastend werden.
Das ist zwar oft, aber nicht immer der Fall. Wenn die Kinder sich bereits im Kindergarten ihre Freunde bei den älteren Kindern suchen und dort anerkannt werden, werden sie von diesen auch als "Gleichaltrig" wahrgenommen, auch wenn sie tatsächlich kalendarisch jünger sind.
Norbert_S hat geschrieben:Richtig fitte Kinder langweilen sich im Kindergarten nicht. Die haben so viele Interessen und finden überall und immer Neues, womit sie sich beschäftigen. Kinder, die sich im KiGa langweilen, werden sich auch in der Schule langweilen, weil sie sich für wenig interessieren.
Auch das stimmt nicht immer so. Wird im Kindergarten kaum intellektuell gefördert, können sich auch fitte Kinder im Kindergarten langweilen und sogar verhaltensauffällig werden. Manchmal werden diese Kinder auch von den Erziehern als besonders anstrengend angesehen und auch so behandelt. Dann ist eine frühzeitige Einschulung vielleicht das "kleinere" Übel.
Man muss also auch hier, ganz genau schauen, wie die konkrete Situation für das konkrete Kind aussieht.
Liebe Kaja,
das mit der Fremdsprache ist natürlich eine super Idee, die im Kindergarten auch umgesetzt werden könnte. Die bieten, natürlich gegen Bezahlung, aber da muss ich dann wohl durch, für manche Kinder Englisch- "Unterricht" an. Da kommt, meines Wissens, jemand von außen. Das ist eine Option. Das mit dem Besuch der ersten Klasse ist für die Vorschulkinder. Die gehen als Verband in die angeschlossene Grundschule, die aber für Finn, auch wenn wir hier bleiben würden, nicht in Frage käme, da es sich dabei nicht um eine Ganztagsschule handelt und er so oder so in eine andere Schule käme. Die meisten Kinder aus dem Kiga werden auf diese Schule gehen, so dass er sowieso nicht in seinem Sozialgefüge bleiben könnte. Die Schule hat generell keine Nachmittagsbetreuung, also auch keinen Hort oder ähnliches.
Werde mich jetzt an die von Norbert genannten Stellen wenden und schauen, dass ich da einige meiner Fragen beantwortet bekomme. Lieben Dank aber für deine "kritischen" Anmerkungen, denn so hab ich jetzt wirklich einen Fragenkatalog erstellen können, der mir nach Beantwortung eine Entscheidung vielleicht einfacher macht.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
Stimmt natürlich, allgemein lässt sich das alles und vor allem aus der Ferne, so nicht sagen.
Ich hatte daher auch meine Vorbehalte formuliert („ ... häufig ... “, „Richtig fitte Kinder ... “)
Ich kann hier nur selbst gemachte Erfahrungen weiter geben. Ob die letztendlich auf ein spezielles Kind zu treffen, ist schon eine gute bzw. heikle Frage. (Vor allem, wenn man dieses Kind selbst noch nie gesehen hat und nur die Darstellung in diesem Forum als Anhalt hat.) Ich stelle hier aber gerne den „Mainstream“ dar. Ausnahmen bestätigen dann eben die Regel. Und nachher ist man im Einzelfalle eben immer schlauer. Letztlich empfiehlt es sich eben immer, möglichst früh Fachleute beizuziehen.
Nette Grüße
von
Norbert_S
P.S.: Als zusätzliche Förderung richtig fitter Kinder, die vielleicht vom Sozialen her noch nicht so richtig schulfähig sind, würde ich immer die musikalische Früherziehung oder geich ein Instrument vorschlagen. Das hilft vor allem den Kindern , die mathematisch-logisch was drauf haben. Aber dazu kann man niemand zwingen. Eine musikalische Ausbildung betrachte ich aber auch als Gehör-Schulung und das kann SH-Kindern nun bestimmt nicht schaden.
also viel wichtiger als dass das Kind "fit" ist in allen Bereichen finde ich, dass das Kind so weit ist, dass es auch wegstecken kann nicht immer der beste zu sein, dass es mit Enttäuschungen fertig wird und umgehen kann, dass es Kritik aushält, dass es sich alleine gegenüber anderen (kindern) behaupten kann und selbst ohne Hilfe Erwachsener seine Interessen vertreten und ggf. auch durchsetzten kann. Ein Kind was dann ja gut ein Jahr jünger wäre als alle anderen muss da schon einiges aushlaten können.
Dann kommt in eurem Fall erschwerend der Umzug hinzu: Da würde ich, allerdings vom Gefühl her, sagen lass ihm das Jahr um dort Fuss zu fassen und Freundschaften zu bilden, damit hat er ja auch erstmal zu tun.
Zusätzlich denke ich, wenn er so gut ist und seine Sprachentwicklung so wenig eingeschränkt, würde ich lieber ein Jahr warten, so dass er da kompett aufholt und gefestigt ist (sprachlich wird nämlcih ab Klasse 3 einiges erwartet!!) und dann nicht auf eine SH Schule geht sondern ganz normal zur Regelschule (auch da warst du ja nicht sicher, wenn ich dich richtig verstehe?).
Man sollte außerdem bedenken, dass das Alter auch in höheren Stufen oft erst problematisch wrid, nämlich dann wenn er erst 14 ist und seine Mitschüler teilweise schon 16. Er ist dann immer der Kleine, der entweder vieles noch nicht darf oder kann oder eben immer als der Kleine angesehen und behandelt wird... Auch da muss er dann einges aushlaten können!
Dazu kommt dann natürlich auch, dass sein jetziger Entwicklungsstand nichts darüber aussagt wie er in einem Jahr ist. Vielleicht ist er dann super fit, vielleicht aber auch nicht (viele Kinder können die Buchstaben und die Zahlen). Bevor ich mich da auf das Urteil eines Kinderarztes verlassen würde (tut mir leid, aber 1. kennt er das Kind ja so gut auch nicht, sondern hat eher Momenteindrücke bzw. hört was Mama (stolz) berichtet und 2. ist er kein Experte was den Grundschulalltag angeht und die Anforderungen, die einem Kind da gestellt werden, sind ihm eher theoretisch bekannt und 3. erlebt er das Kind nicht im sozialen Alltag mit anderen Kindern und beim Verarbeiten von (Frust)Erfahrungen), würde ich ein ruhiges Gespräch mit den Erziehrinnen im Kindergarten führen. Die können sicher am ehesten beurteilen und sollten dies auch gut begründen können (nicht nur als "Gefühl") ob und warum ein Kind schulfähig oder nicht ist. Außerdem können sie auch Tipss zur gezielten Forderung im Alltag geben. Dann könnte man auch das Gespräch mit der zuständigen GS suchen (was ja in deinem Fall dann schwierig wäre). All das zusammen sollte dann in die Entscheidung einfliessen.
Nächste Frage: geht das überhaupt? Meines Wissens sind nur Kinder einzuschulen (auf Antrag) die im Zeitraum 1.7. bis 31.12. des Vorjahres der Einschulung 5 Jahre alt werden, sprich ein Kind was im Feb. des gleichen Jahres erst 5 wird kann gar nicht eingeschult werden....
Hallo!
Um nicht noch mehr doppelt zu schreiben, hier der Text aus dem Schulgesetz von Niedersachsen
§ 64
Beginn der Schulpflicht
(1) Alle Kinder, die bis zum 30. Juni das sechste Lebensjahr vollendet haben, werden mit Beginn des folgenden Schuljahres schulpflichtig. Auf Antrag der Erziehungsberechtigten können Kinder, die zu Beginn des Schuljahres noch nicht schulpflichtig sind, in die Schule aufgenommen werden, wenn sie die für den Schulbesuch erforderliche körperliche und geistige Schulfähigkeit besitzen und in ihrem sozialen Verhalten ausreichend entwickelt sind. Diese Kinder werden mit der Aufnahme
schulpflichtig.
Zum Schulerfolg von jung eingeschulten Kindern empfehle ich diese Lektüre (auch wenn sie nicht recht mit den aktuellen Bemühungen sämtlicher Kultusministerien im Einklang steht): Lies mich!
Dann „senfe“ ich auch mal weiter .
Und so langsam ist ja fast alles gesagt .
Die Förderung durch den Kindergarten lässt sich natürlich bei geistig, aber noch nicht sozial schulfähigen Kindern gut ergänzen.
Die beste Förderung ist immer noch Zeit, welche die Eltern mit ihren Kindern verbringen.
Dann gehört ein Sport-Angebot in einer „sozialen“ Sportart dazu.
Musikalische Früherziehung ist immer gut und gibt den Kindern was fürs Leben.
Und dann einmal die Woche in die örtliche Bibliothek (ist bei uns z.B. für Kinder kostenfrei!) Bilderbücher, Spiele und CDs zusammen aussuchen und zusammen ansehen, spielen, hören!
Und gemeinsame abwechslungsreiche Unternehmungen am Wochenende.
Sprachkurse halte ich (von den Kosten mal ganz abgesehen) für wenig sinnvoll, sofern das dort Gelernte im Alltag des Kindes keine Rolle spielt. (Für die Schule bringt das dann überhaupt nichts.) Das bringt etwa soviel, wie Seiten aus dem Telefonbuch auswendig lernen .
du hast inzwischen viele gute Infos erhalten - die ich selbst auch mit viel Interesse gelsen habe.
Wenn dein Sohn Musik nicht so mag, dann ist das mit dem Instrument nat. schwierig. Was mir noch eingefallen ist - manchmal kommt Interesse ja auch erst durch probieren. Unser Sohn hat an einem Instrumentenkarusell der Musikschule teilgenommen - wir wollten sein Interesse etwas umlenken - er ist aber bei seiner Meinung geblieben Das Instrumentenkarusell war aber total gut - in 6 Monaten hatten die Kinder in einer altermäßig gleiche Kleingruppe je 4 mal Unterricht auf einem Instrument (Akordeon, Gitarre, Klavier, Geige und Flöte) Unser Sohn hat dabei soviel über die Instrumente gelernt - und nebenbei gleich noch ein paar Noten lesen zu können ... das war echt gut. Und nach dem halben Jahr ist alles vorbei. Man kann dann entweder ein Instrument lernen oder nicht ... falls es das bei euch gibt wäre es ja event. noch eine Idee wenn er noch ein Jahr mit der Schule warten soll ... denn nat. bekommt man mit jedem Instrument auch Hausaufgaben - und unser SOhn spielt jetzt manchmal noch die Flötenlieder obwohl er etwas anderes lernt
Unser Patenkind hat ein Jahr vor der Einschulung angefangen in ei´nen Schachkurs zu gehen - das wäre ja auch noc hetwas für kleine Denker ... (obwohl ich persönlich Schach nicht so toll finden ... aber das ist meine Meinung)
Würdest du denn schon umgezogen sein wenn er mit 5 zur Schuzle kommt - das habe ich nicht so ganz verstanden. Wenn dann nach einem Jahr ein Schulwechsel käme, dann würde ich wohl eher abwarten - einfach so von meinem Gefühl her.
Du fragst warum wir unseren Sohn zurückgestellt haben.
Es kamen viele Faktoren zusammen.
Er ist erst mit 4 mit HG versorgt - hatte damals einen Sprachstand von 20 unverständlichen Einzelwörtern, war sehr viel krank und holt momentan enorm auf. Außerdem ist er nur 2 Wochen vom "Stichtag" entfernt - und wäre er "normal" geboren ohnehin ein Jahr später dran ... es waren wirklich alle mit uns der Meinung er braucht das JArh.
Er nimmt übringens trotzdem schon seit letzten Sept. am Vorschulprogramm des Kiga teil -es tut ihm einfach gut - und macht ihm Freude. Der Kiga hat noch ein weiters zurückgestelltes Kind und Beide haben auch ein Stück "ihr" Programm an Förderung - das finde ich total Klasse. Die Frage nach der Zurückstellung als auch früheren Einschulung kann man nei verallgemeinern - man muss sie von Kind zu Kind entscheiden...
LIebe Grüße
PetraAnett
Zuletzt geändert von PetraAnett am 13. Mai 2008, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
Aber was zum Teufel ist bei Kiga Kindern "sozialer" Sport ? Gibt es überhaupt, abgesehen von Motorsport (welch ein Wort) "unsozialen" Sport?
Man verzeihe mir das off Topic.
Günter
Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
Danke für die Blümchen
Na ja, die Wortschöpfung mit dem „sozialen“ Sport war nicht gerade für Sport-Fachverbände gedacht . Ich meine damit alles, wo Kinder mit Freude was zusammen machen und wo dabei das „Wir“-Gefühl entwickelt und gestärkt wird. Turnen, Schwimmen, Ballett, sämtliche Ballspiele usw. Eben alles, bei dem der Spaß an der Sache und zusammen mit anderen wichtiger ist als Leistung und das Siegen oder Besiegen. Mich friert es immer, wenn im Sportteil der Lokalzeitung erfolgreiche fünfjährige Kampfsportler bejubelt werden. Und da schicken manche Eltern ihre Kinder hin, damit sie lernen, „sich durchzusetzen“.
In diesem Sinne
grüßt
Norbert_S
Zuletzt geändert von Norbert_S am 13. Mai 2008, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
genau so, hatte ich auch einmal gedacht. Bie Malte Judo machen wollte (nach Schnupperkurs.
Naja , der Wettkampf wird in dem Alter wohl nicht so hochgepuscht, kann aber auch am Trainer liegen, der sich super auf ihn einstellt.
Was lernen die Kid`s da?
Verlieren zu können und den Gegner zu Resprktieren-
Das imponiert mir irgenwie.
Ausserdem fördert es die Körperbehehschung.
Unsozial kann das nicht sein.
Günter
Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
So, wie du das beschreibst, kann ich da auch nichts zum Meckern finden. Meine Tochter war, wenn auch nicht mit fünf, auch lange dabei.
Ich meine aber, dass es in dem Bereich doppelt wichtig ist, genau hinzuschauen, wem man sein Kind anvertraut. Da ist die Bandbreite schon etwas höher als beim Mutter-Vater-Kind-Turnen .
Danke für die ganzen Tipps und Meinungen. Werde mir in den nächsten Tagen mal verschiedene Sachen hier anhören und dann gucken, was sich so ergibt.
Zum Thema Schulwechsel und Umzug liebe PetraAnett: nein, es wäre kein Schulwechsel nötig. Wir werden spätestens nächstes Frühjahr hier weg gehen und dann würde er im Sommer drauf eingeschult. Möchte schon gerne, wenigstens einigermassen fest irgendwo sein, wenn er in die Schule kommt, auch wenn man das im Hochschulbereich wahrscheinlich nie so verwirklichen wird. Aber wenigstens die Grundschulzeit würden wir dann dort bleiben.
Zum Thema "sozialer" Sport: wir sind in einem Sportverein hier in der Stadt und momentan steht Fussball ganz oben auf seiner Wunschliste. Auch, wenn ich nie so eine Fussballrand-Mama sein wollte, sind wir da jetzt so ein wenig drin. Macht ihm Spaß und ich denke, das war so auch das, was du unter "sozialem" Sport verstanden hast. Ich fände Judo oder was es da so alles gibt, super...denke, da lernen die Kinder auf jeden Fall mit ihrer Wut umzugehen und natürlich auch, sich verteidigen zu können. Selbstbewusstsein und dies alles wird bei einem solchen Sport denke ich eher vermittelt als beim Fussball. Ich hab da nämlich die Erfahrung gemacht, dass auch schon bei den Kleinen ein enormer Druck von den ziemlich "engagierten" Eltern aufgebaut wird. Bei dem letzten Turnier wurde Finn derbe angeschrien, wenn er irgendwas falsch gemacht hat. Das fand ich einfach nur furchtbar. Aber ihm machts Spaß und so lange soll er das machen.
@PetraAnett: das mit dem Instrumentenkarussel ist bestimmt super, aber ich hab mich da jetzt mal bei Musikschulen informiert und ich muss sagen, das sprengt einfach echt mein Budget. Bin alleinerziehend und Studentin und was die für Preise nehmen, das ist ja der Hammer. Ich selbst kann Noten lesen und spiele auch verschiedene Instrumente. Wenn Finn irgendwann den Wunsch äußern sollte, dass er vielleicht doch ein wenig was mit Musik machen mag, dann werd ich da einfach erstmal einspringen oder ich werd schauen, ob es in der Kirche hier sowas wie ne Flötengruppe gibt. Das hab ich als Kind auch gemacht. Aber so professionell in einer Schule, das kann ich mir einfach nicht leisten. Schade, aber ist leider so.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
Judo finde ich im Prinzip auch gut. Hat mein Sohn gemacht (Juijutsu) allerdings wurde das mit steigendem "Können" schwierig, da die HGs durch die Kämpfe entweder piepen oder durch die Gegend flogen.... Außerdem gibt auch öfter mal Stöße beim Fallen auf den Kopf (oder das Ohr) solange die Kinder zwar kämpfen aber die Falltechnik nicht immer beherzigen. Jedenfalls war das bei uns so- (vielleicht war der Trainer auch schlecht???).
Zusätzlich problematisch war die Theorie, die während der Stunden vermittelt wird. Es ist halt unruhig dabei und mein Sohn hat da so gut wie nix von mitbekommen...Taekwondo ist vielleicht zumindest was die Technik angeht besser, weil man sich da nicht so "rangelt" wie beim Judo...
Vom sozialen her finde ich einen Mannschaftssport schon gut. Allerdings habe ich hier beim Fußball ähnliches gehört über die überergeizigen Eltern am Spielfeldrand und Druck etc. Aber Anbrüllen lassen würde ich mein Kind nicht- da sind wohl mal ein paar offene Worte mit dem Trainer nötig!
Mein Sohn hat das Schwimmen für sich entdeckt. Und Dank einer netten einfühlsamen Trainergruppe klappt das super, obwohl er ja im Wasser nichts mehr hört!
Ja ich denke auch, dass das mit dem Anbrüllen so gar nicht geht und glaub mir, ich hab denen schon meinen Teil dazu gesagt. Bin da nicht so.
Ja mit dem Kampfsport wäre ich auch auf keinen Fall auf Judo fixiert. Das meinte ich eigentlich nur so als Beispiel. Man müsste sich einfach mal informieren. Muss mal gucken.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit