hallo,
unser 6-jähriger sohn kommt das nächste jahr in die schule und alle welt rät uns ihn in eine regelschule zu geben.
zur zeit besucht er eine grundschulförderklasse mit viel spass und freude.
wir merken hier, dass er in einer "normalen" schule gehen kann, wenn die klassengrösse recht klein ist ( in unserem fall 13 kinder) und der wille dazu da ist von seiten der lehrerin.
wer weiss was zu tun ist, um eine integrationsklasse in unserer schule zu beantragen und was wir für vorleistungen bringen könnten, um dem schulleiter die entscheidung und die behördengeschichte zu erleichtern?
herzlichen dank!!
integration an regelschule in ba-wü
integration an regelschule in ba-wü
linus 08/02 beidseitig mittelgradig schwerhörig,links tieftonschwerhörigkeit, erkannt seit nov.06
jonas 06/05 normalhörend
jonas 06/05 normalhörend
Re: integration an regelschule in ba-wü
Hallo linusall aus KA-Durlach!
Da dir noch niemand antworten konnte, klinke ich mich mal ein. Und zwar von Baden-Württemberg nach Baden-Württemberg.
Dein Linus besucht also eine GS-Förderklasse. Das ist eine Einrichtung für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, nicht mit Behinderungen. In deinem Falle mag vielleicht eine Verzögerung der Sprachentwicklung auf diesen Weg geführt haben. Die GS-Fö-Klasse soll Kinder fitt für die Regelschule machen, nicht unbedingt für Integrationsklassen. Außer: Der Besuch der GS-Fö-Klasse bringt nicht den gewünschten Erfolg. Aber dann sind noch viele andere Wege auch möglich.
Klassengrößen von 13 sind in der Regelschule nicht möglich. Die kleinst-mögliche Klassengröße ist 16 bei Regelklassen und 15 bei jahrgangsübergreifenden Klassen (sofern die Schule solche anbietet). Die Realität sind solche Traumzahlen aber keineswegs.
Du solltest erst mal abklären, ob es vielleicht an der Nachbarschule eine solche von dir gewünschte Integrations-Klasse bereits gibt. Das müsste die Schule, die Linus besucht, wissen. Und dann müsste abgeklärt werden, ob dein Sohn überhaupt ein Fall für eine Integrationsklasse ist oder ob eine andere Art der Hilfe für ihn vielleicht besser ist. Das kann dir die Lehrkraft der GS-Fö-Klasse sagen oder ganz deutlich ein Antrag auf Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (bei der künftig zuständigen Schule zu stellen).
Für die Einrichtung einer neuen Integrationsklasse ist eines wichtig: Der Bedarf. Wegen einem einzigen Kind wird so was nicht mal auf die Schnelle eingerichtet.
Und dann müssen auch die schulischen Gremien (Lehrer, Eltern) einverstanden sein. Nicht alle Eltern wollen automatisch, dass ihr Kind ohne Behinderung und ohne Entwicklungsverzögerung eine Integrationsklasse besucht. Das muss alles im Vorfeld abgeklärt werden. Und dann muss auch die Schule dahinter stehen. Da reicht es nicht aus, dass die Schulleitung oder eine einzelne Lehrkraft das gerne haben möchte.
Womit wir wieder beim Bedarf sind.
Eine aussichtsreiche Initiative zur Einrichtung einer Integrationsklasse wird in der Regel von der zuständigen Sonderschule ausgehen, die genügend Kinder für die Einrichtung einer solchen speziellen Klasse „anbieten“ kann. Und dann sind viele Interessen unter einen Hut zu bringen, ist Überzeugungsarbeit (bei Lehrern und Eltern) zu leisten und die ganze Sache muss auch mittelfristig auf Dauer funktionieren können. Also keine „Eintagsfliege“ wegen einem einzigen Kind. Der ganz beachtliche Personalaufwand muss auch eine halbwegs gesicherte zeitliche Perspektive haben.
Und: Da geht es dann auch noch um so banale Sachen wie vorhandene Räume.
Für einzelne Kinder mit Einschränkungen klärt die o.g. Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs deren speziellen Förderbedarf ab. Dabei kann dann vieles heraus kommen, möglicherweise auch der Besuch einer bereits existierenden Integrationsklasse.
Tut mir leid, wenn ich dich desillusioniert habe, aber so fix und schnell geht das wohl eher nicht.
Im April 2009 fordern die Schulen ihren Lehrer-Bedarf an. Und auch ihren Bedarf für die Einrichtung besonderer Klassen mit ebenso besonderer Lehrerversorgung. Vorher muss alles andere geklärt sein. Und zwar von den Schulen, nicht von anderen Instanzen.
Grüße
von
Norbert_S
der dir trotzdem viel Erfolg wünscht.
P.S.: Was du jetzt eigentlich nur machen kannst: Überzeugungsarbeit bei der Schulleitung der künftig zuständigen Schule leisten. Wenn du großes Glück hast, dann läufst du da offene Türen ein.
Aber wenn die Voraussetzungen nicht stimmen, kann die Schulleitung gar nichts machen.
P.P.S.: Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden. Eine Klasse, in der ein einzelnes Kind besondere Unterstützung bekommt, ist deswegen noch keine "Integrationsklasse". Solche Einzelfälle regelt man frühzeitig im Gespräch mit der zuständigen Schulleitung.
Da dir noch niemand antworten konnte, klinke ich mich mal ein. Und zwar von Baden-Württemberg nach Baden-Württemberg.
Dein Linus besucht also eine GS-Förderklasse. Das ist eine Einrichtung für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, nicht mit Behinderungen. In deinem Falle mag vielleicht eine Verzögerung der Sprachentwicklung auf diesen Weg geführt haben. Die GS-Fö-Klasse soll Kinder fitt für die Regelschule machen, nicht unbedingt für Integrationsklassen. Außer: Der Besuch der GS-Fö-Klasse bringt nicht den gewünschten Erfolg. Aber dann sind noch viele andere Wege auch möglich.
Klassengrößen von 13 sind in der Regelschule nicht möglich. Die kleinst-mögliche Klassengröße ist 16 bei Regelklassen und 15 bei jahrgangsübergreifenden Klassen (sofern die Schule solche anbietet). Die Realität sind solche Traumzahlen aber keineswegs.
Du solltest erst mal abklären, ob es vielleicht an der Nachbarschule eine solche von dir gewünschte Integrations-Klasse bereits gibt. Das müsste die Schule, die Linus besucht, wissen. Und dann müsste abgeklärt werden, ob dein Sohn überhaupt ein Fall für eine Integrationsklasse ist oder ob eine andere Art der Hilfe für ihn vielleicht besser ist. Das kann dir die Lehrkraft der GS-Fö-Klasse sagen oder ganz deutlich ein Antrag auf Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs (bei der künftig zuständigen Schule zu stellen).
Für die Einrichtung einer neuen Integrationsklasse ist eines wichtig: Der Bedarf. Wegen einem einzigen Kind wird so was nicht mal auf die Schnelle eingerichtet.
Und dann müssen auch die schulischen Gremien (Lehrer, Eltern) einverstanden sein. Nicht alle Eltern wollen automatisch, dass ihr Kind ohne Behinderung und ohne Entwicklungsverzögerung eine Integrationsklasse besucht. Das muss alles im Vorfeld abgeklärt werden. Und dann muss auch die Schule dahinter stehen. Da reicht es nicht aus, dass die Schulleitung oder eine einzelne Lehrkraft das gerne haben möchte.
Womit wir wieder beim Bedarf sind.
Eine aussichtsreiche Initiative zur Einrichtung einer Integrationsklasse wird in der Regel von der zuständigen Sonderschule ausgehen, die genügend Kinder für die Einrichtung einer solchen speziellen Klasse „anbieten“ kann. Und dann sind viele Interessen unter einen Hut zu bringen, ist Überzeugungsarbeit (bei Lehrern und Eltern) zu leisten und die ganze Sache muss auch mittelfristig auf Dauer funktionieren können. Also keine „Eintagsfliege“ wegen einem einzigen Kind. Der ganz beachtliche Personalaufwand muss auch eine halbwegs gesicherte zeitliche Perspektive haben.
Und: Da geht es dann auch noch um so banale Sachen wie vorhandene Räume.
Für einzelne Kinder mit Einschränkungen klärt die o.g. Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs deren speziellen Förderbedarf ab. Dabei kann dann vieles heraus kommen, möglicherweise auch der Besuch einer bereits existierenden Integrationsklasse.
Tut mir leid, wenn ich dich desillusioniert habe, aber so fix und schnell geht das wohl eher nicht.
Im April 2009 fordern die Schulen ihren Lehrer-Bedarf an. Und auch ihren Bedarf für die Einrichtung besonderer Klassen mit ebenso besonderer Lehrerversorgung. Vorher muss alles andere geklärt sein. Und zwar von den Schulen, nicht von anderen Instanzen.
Grüße
von
Norbert_S
der dir trotzdem viel Erfolg wünscht.
P.S.: Was du jetzt eigentlich nur machen kannst: Überzeugungsarbeit bei der Schulleitung der künftig zuständigen Schule leisten. Wenn du großes Glück hast, dann läufst du da offene Türen ein.
Aber wenn die Voraussetzungen nicht stimmen, kann die Schulleitung gar nichts machen.
P.P.S.: Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden. Eine Klasse, in der ein einzelnes Kind besondere Unterstützung bekommt, ist deswegen noch keine "Integrationsklasse". Solche Einzelfälle regelt man frühzeitig im Gespräch mit der zuständigen Schulleitung.
Zuletzt geändert von Norbert_S am 19. Okt 2008, 11:56, insgesamt 2-mal geändert.
Re: integration an regelschule in ba-wü
hallo norbert,
herzlichen dank für deine ausführliche antwort.
es war einiges neue dabei und manches, das meinen kenntnisstand bestätigt hat.es besteht in keiner nachbarschule zur zeit eine integrationsklasse, die für uns in frage käme.
ich muss noch dazu erzählen, dass wir sehr wahrscheinlich von seiten der schule keine probleme zu befürchten haben; bis letztes schuljahr war mein vater dort rektor und wir kennen den neuen rektor somit auch gut.
trotzdem möchte ich vor einem gespräch mit ihm über alle möglichkeiten gut informiert sein. nach meinem kenntnisstand benötigt man für eine integrationsklasse nach dem isep-modell mindestens 3 schüler, die einer integration bedürfen?!
und sollte diese variante aus irgendeinem grund nicht laufen, könnten wir dann doch zumindest eine einzelintegration beantragen, oder?
herzlichen dannk und viele grüsse aus durlach,
simone
herzlichen dank für deine ausführliche antwort.
es war einiges neue dabei und manches, das meinen kenntnisstand bestätigt hat.es besteht in keiner nachbarschule zur zeit eine integrationsklasse, die für uns in frage käme.
ich muss noch dazu erzählen, dass wir sehr wahrscheinlich von seiten der schule keine probleme zu befürchten haben; bis letztes schuljahr war mein vater dort rektor und wir kennen den neuen rektor somit auch gut.
trotzdem möchte ich vor einem gespräch mit ihm über alle möglichkeiten gut informiert sein. nach meinem kenntnisstand benötigt man für eine integrationsklasse nach dem isep-modell mindestens 3 schüler, die einer integration bedürfen?!
und sollte diese variante aus irgendeinem grund nicht laufen, könnten wir dann doch zumindest eine einzelintegration beantragen, oder?
herzlichen dannk und viele grüsse aus durlach,
simone
linus 08/02 beidseitig mittelgradig schwerhörig,links tieftonschwerhörigkeit, erkannt seit nov.06
jonas 06/05 normalhörend
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