Nachsorge CI-OP

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antje c
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Nachsorge CI-OP

#1

Beitrag von antje c »

Hallo,
ich arbeite in einer Einrichtung für gehörlose und gehörgeschädigte Kinder und Jugendliche in Bayern. CI war für mich bisher kein Thema. Aktuell wurde ein Kind mit einem CI versorgt und die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet sich sehr schwierig. Ich hätte gern Informationen, wie die Nachsorge aussieht, da das Kind bei uns im Internat ist. Ich weiß, dass es sehr individuell gehandhabt wird, aber gibt es generelle Maßgaben, wie sich eine Reha, beziehungsweise die Nachsorge im täglichen Umgang gestaltet. Leider weiß ich derzeit noch nicht einmal welche Klinik in München operiert hat, bzw. wer für die Nachsorge zuständig ist (vermutlich das Kinderzentrum)
Für Hilfe wär ich dankbar
antje
Sandra

Re: Nachsorge CI-OP

#2

Beitrag von Sandra »

Hallo Antje,

für Kinder gibt es gesonderte Nachsorge Therapien.

Je nachdem wie alt das Kind ist

- bei Kleinkinder verläuft eigentlich viel über beobachten, wie das Kind auf CI. reagiert => da die kein Feedback geben können
- wenn Kind selbst äussern kann, wird Hörtraining gemacht
- Geräusche erzeugen um Kind sagen zu lassen was es ist etc.

Frag doch mal ob Du in München z.B. "Rechts der Isar" hospitieren kannst (falls Interesse kann ich Dir Kontaktadresse per PN durchgeben) oder schau mal unter dem Link http://www.praxis-fuer-hoergeschaedigte.de/ rein und kannst dort auch ggf. kontaktieren.

Ich selbst habe jedoch damit keinerlei Erfahrungen => kann nur durch Hörensagen weitergeben, da ich als Erwachsene mich implantieren lies. Bei Erwachsene wird Hörtraining gemacht.

Finde gut, dass Du Dir Gedanken machst um das Kind besser zu fördern.

Gruss Sandra
antje c
Beiträge: 5
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Re: Nachsorge CI-OP

#3

Beitrag von antje c »

Hallo Sandra,
danke für deine Antwort. Der wichtigste Hinweis für mich war der Link. Zufällig sind die Therapeuten der Praxis Hanik in unserer Einrichtung einmal die Woche tätig und ich habe da beste Kontaktmöglichkeiten. Werd mich am Montag gleich mal mit der Sprachtherapeutin des Kindes in Verbindung setzen.
Schönes Wochenende
antje
Momo
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Re: Nachsorge CI-OP

#4

Beitrag von Momo »

Hallo Antje

ich kenne die Hitergründe natürlich nicht. Allerdings denke ich wäre es ratsam die Eltern mit ins Boot zu nehmen und nicht hinter ihrem Rücken aktiv zu sein. Ich würde das als Elternteil nicht gutheißen und es als Einmischung verstehen.
Die Frage ist ja kümmern sich die Eltern nicht ausreichend oder aber sind sie kompliziert, weil sie eine andere Meinung haben? Ist es letzteres möchte ich zu bedenken geben, dass sie die Eltern sind und es um ihr Kind geht.
Es gibt auch rechltiche Dinge zu beachten so wie z.B. ärztliche und therapeutische Schweigepflicht.

Gruß
Zuletzt geändert von Momo am 12. Jul 2009, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Sandra

Re: Nachsorge CI-OP

#5

Beitrag von Sandra »

Ups.... Momo, da hast Du recht. Hab den Satz von Antje "das die Eltern schwierig seien" übersehen.
Anderseits geht denke ich um die Förderung im Internat, da das Kind scheinbar über die Woche dort aufhält. Dennoch sollte man die Eltern wissen lassen was Sache ist.

@Antje: Auch ich hoffe, dass Du trotz der Schwierigkeiten die Eltern mit einbeziehen und dessen argumentation anhören solltest. Was bisher gemacht wurde, wieso es nicht klappt, was taten die bisher etc.
Bedenke auch, falls das Kind erst vor kurzem implantiert wurde ..... langwierigen Prozess geben kann bis das Kind auf CI reagiert etc. d.h. bei einem kann Wochen dauern - bei anderen Monate.

Gruss Sandra
Uli R.
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Re: Nachsorge CI-OP

#6

Beitrag von Uli R. »

Hallo,
das wird hier schon teilweise so hingestellt, als ob Antje die Eltern nicht mit ins Boot nehmen will und gegen ihren Willen arbeitet. Davon ist doch keine Rede.
Ich finde gut, dass sie sich erkundigt und dafür sorgen möchte, dass das Kind die optimale Förderung bekommt. Wenn sie weiß was Sache ist, wird sie das sicher mit den Eltern besprechen.
Uli
Momo
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Re: Nachsorge CI-OP

#7

Beitrag von Momo »

Hallo Uli

nein ich wollte nicht unterstellen, dass sie nicht mit den Eltern spricht. Sie schreibt aber
antje c hat geschrieben:..und die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet sich sehr schwierig.
und dann fragt sie wie die Nachsorge gehandhabt wird.
Meine Meinung (als Mutter) ist sie sollte zuerst mal den Eltern diese Frage stellen. Und dann ggf. besprechen, ob sie sich zur Förderung oder Unterstützung im Internat informieren darf oder gemeinsam mit Eltern und Therapeuten zusammensetzten kann/ möchte.
Ich würde es nicht gutheißen wenn die Schule ohne Absprache mit mir mit irgendwelchen Ärzten usw. über mein Kind spricht. Es ist mein Kind und ich entscheide (für eben mein Kind) wer Auskunft bekommen darf und wer nicht. Und ich halte es außerdem schon für sehr wichtig, dass alle die das Kind in der Reah begleiten sich absprechen, besprechen und am gleichen Strang ziehen.
Ich habe aber ja auch geschrieben, dass ich die Hintergeünde nicht kenne. Nur ist mir eben "aufgestossen", dass in der ersten Anfrage gleich steht, dass sich die Zusammenarbeit mit den Eltern schwierig gestaltet. Gegen das Einholen allg. Infos habe ich nichts, im Gegenteil engaierte Leute finde ich toll, dann allerdings hätte eben diese Info in der Anfrage auch nichts zu suchen.
Die Frage ist eben immer was bedeutet die Zusammenarbeit sei schwierig? Nur weil manche durchaus engaierte Eltern sich nicht alles vorschreiben lassen und eine eigene Meinung haben oder eben weil sie einfach keine Lust, keine Ahnung oder was weiß ich haben? Ich denke das sollte unterschieden werden.

Tut mir leid, wenn das falsch rüberkam, aber aus eigenen Erfahrungen bin ich was das Thema "Einmischung" angeht ein wenig empfindlich...
Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Edeltraud
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Re: Nachsorge CI-OP

#8

Beitrag von Edeltraud »

hallo antje,

muss mich da momo anschliessen. also aus meiner sicht würde ich da ganz vorsichtig sein und erstmal das einverständniss der eltern einfordern.
ich habe bereits im kindergarten vorsorge getroffen damit ich immer weiss wann mit wem über nils geredet werden soll. ich habe keinen von der schweigepflicht entbunden, es geht nur mit rücksprache mit mir und erst wenn ich es für wichtig halte bekommen die jeweiligen leute mein einverständniss.

so habe ich mich gegen eigenmächtiges einholen von auskünften über mein kind geschützt.

dies ist kein angriff auf deine person, nur versetze dich doch mal in die eltern oder besser gesagt was würdest du davon halten wenn du die mutter von dem kind wärst??? :\

lg
Edeltraud mit Nils (10)beidseitige Gehörgangsatresie und Ohrmuscheldysplasie
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