ich weiß nicht, ob sich noch jemand an mich erinnern kann. ich bin 17 Jahre alt, komme aus der Nähe von Nürnberg und ein Problemfall der Ärzte. Jedenfalls wurde ich am 13.07.2009 operiert und hatte im Vorfeld nach Erfahrungsberichten im Internet gesucht. Wirklich gefunden was ich wollte, habe ich aber nicht. Und wenn, war alles Gefundene richtig negativ..
Darum dachte ich mir, schreibe ich meine nicht allzu negative Geschichte auf, vielleicht liest es ja irgendwann jemand, der vor der gleichen Situation steht wie ich damals.
Im zarten Alter von vier Jahren fiel mir auf, dass ich nichtmehr mit links telefonieren konnte. Meine mutter glaubte mir natürlich nicht. ich wollte zum Ohrenarzt, sie ging nur widerwillig mit mir hin.
Die Ohrenärztin (Dr. Fröhlich in Schwabach) schaute mir einmal ins Ohr und behauptete, ich bilde mir das nur ein "Frau H, Ihre Tochter hört perfekt". Auf die Idee, einen Hörtest zu machen, kam sie gar nicht erst.
An einem Tag-der-offenen-Tür machte ich einen Hörtest beim Akustiker und die arme Frau war danach ganz geschockt. "Fr H, Fr H, Ihre Tochter ist ja fast taub, merken Sie das denn nicht?"
Also wieder auf zum Ohrenarzt, die diesmal auch einen Hörtest machte. Ganz so schlimm wie befürchtet war es nicht, aber immerhin hatte ich leichte Tieftonsenken bis 1,5kHz (auch ab 4kHz wieder). Links damals bis 35dB, rechts bis 25dB. Rechts hieß es sei es noch normal (klar warum nicht), links eine leichte Schwerhörigkeit. Ursache: unbekannt.
Obwohl ich schon umkippe wenn ich nur eine Nadel sehe (ich weiß ich bin ein Schisser und ein Sensibelchen

Sie schickte meine Werte an die HNO-Klinik Nürnberg, dort hatte man keine Ahnung.
Als nächstes wollte sie ein MRT ohne Km machen.
So weit so gut. Dass meine mutter immernoch dachte ich simuliere war für mich schrecklich.
Also als nächstes eine BERA, wo meine mutter endlich bewiesen bekam, dass ich schlecht höre. Heute zweifelt sie es wieder ab und zu an, aber damals glaubte sie mir zumindest die nächsten paar Jahre.
Dr. Fröhlich wusste nicht, was sie mit mir machen sollte. Immer wieder Hörtests und sie meinte nur "Das ist ein zu großer Hörverlust, um von einem so jungen Mädel toleriert werden zu können". Also gab sie mir Tabletten gegen dieses Herpes-Virus. Die Bebben bekam ich bis 2007/2008 immernoch andauernd, aber ok..
Also schickte sie mich in die Uniklinik Erlangen. Mein größter Fehler überhaupt, dorthin zu gehen! Sie machten einen Klockhofftest. Laut Diagnose war ich schwindelfrei, aber das erklärte endlich meine Orientierungslosigkeit unter Wasser. Als kleineres Kind hab ich das goldene Schwimmabzeichen gemacht, war jahrelang im Schwimmverein. Bis mir irgendwann im Wasser schwindelig wurde und ich es aufgegeben habe (wurde auch in der Schule schwimmbefreit). Außerdem machten sie noch eine BERA und forderten noch ein zweites MRT, diesmal mit Km.
Die normale HNO-Ärztin war damit nicht zufrieden (ihr Glück), allerdings schickte sie mich noch einmal in die Uniklinik. Diesmal sollte ich eine gewisse Menge Glycerin trinken und nach 2 Stunden alle 30 Minuten einen Hörtest machen.
(!!) Ehrlich wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, geht nie in die Uniklinik nach Erlangen!!!
Nichts gegen Assistenzärzte, aber diese waren echt unfähig. Die vier (?) Kabinen für Hörtests waren nebeneinander in einem Raum, soweit ja kein Problem. Aber die Ärzte redeten die ganze Zeit miteinander :{ ich drückte schon zig mal auf den Gehört-Knopf und die merkte es nicht weil sie laberte.
Meine Hörschwelle ging jetzt links bis 40dB runter. Maximalwert war links bei etwa 2kHz und 25dB. Rechts war es zwar etwas schlechter als "normal", aber alles noch annehmbar.
Da Dr. Fröhlich wiedermal mit Blut abnehmen anfangen wollte, dazu eine Ozontherapie hatten wir die Schn.. voll und wechselten den HNO-Arzt.
Neue Hoffnung bei Dr. Kraus in Schwabach.
Er machte einen Hörtest, schaute sich die Hörkurve an und zückte sofort die Stimmgabel. Er meinte, für ihn sei es klar eine Otosklerose, also eine Verknöcherung des Steigbügelchens. Es sei sehr merkwürdig, da ich ja erst 15 Jahre alt war, aber die Werte sprächen wohl dafür.
Er meinte, er wolle in einer OP zumindest mal das Trommelfell aufklappen und reinschauen. Sei ja nicht so schlimm, seiner Meinung nach. Bei mir schrillten alle Alarmglocken waaah Krankenhaus, Spritze, Nadeln, Ärzte die mir letztendlich doch nicht helfen, nein lassen wir das.. :worry:
er wollte noch ein paar Jahre warten, ich stimmte da erstmal zu. Zwischendurch ein paar Untersuchungen, nervig aber okay, muss halt sein.
Er schickte mich zu ein paar anderen Ärzten und die wieder zu anderen, letztendlich war ich bei 8 gleichzeitig "in Behandlung".
Jeder hatte eine Meinung zwischen "Kann Otosklerose sein, ja, aber naja, denk ich nicht soo unbedingt" und "Klar, Otosklerose, operieren wir".
ich landete bei einem Professor in Nürnberg.
Er meinte ich sei ja der Knaller, mit 4 Jahren Otosklerose. Aber er denkt, dass es das ist. Er will mich in der Sana-Klinik Nbg operieren, allerdings sei die OP wohl recht risikoreich, vor allem da ich ja erst 17 war.
ich hatte schon immer einen Tinnitus, aber er störte mich nicht sonderlich. Die letzten Jahre kam Schwindel hinzu. Nicht so schlimm.Er meinte, das könnte sich beides sehr verschlechtern und da auch meine Knochenleitung etwas angeknackst war (er meinte also auch eine Innenohrschwerhörigkeit), würde das Ergebnis bei mir sowieso nicht optimal werden können. Super..
Ohne Op gab er mir noch 5-7 Jahre bis zur Taubheit (da die Krankheit vor allem mit Hormonveränderungen zusammen hing und ich ja genau 17 war..), mit OP lässt sie sich normalerweise zwar vermeiden, aber er könbnte mir nicht versprechen, dass das bei mir auch so sei..
ich war gegen die Op. Einfach zu viele Risiken. Warum könnte ich nicht die paar Jahre so vor mich hin leben, später dann mit
Nein, kleinminderjährigCadi wurde dazu gezwungen.. ich hab mich bodenlos geärgert, immerhin war ich 17 und nicht 7, ICH hätte mit den Auswirkungen der OP leben müssen, nicht meine mutter. ICH hab das alles durchgemacht, nicht sie.
(!!) Naja am 12.7.2009 kam ich dann in die Sana-Klinik Nürnberg.
Li ging die Hörkurve bis 70dB runter, bestes Ergebnis lag bei 2kHz und 40dB. Re ging sie bis 45dB runter, Maximum auch 2kHz 25dB.
ich kam in ein 2Bett-Zimmer und am nächsten Tag sollte ein anderes Mädel mit dazu kommen. Sie wurde auch am 13.7. an den Mandeln operiert, wir verstanden uns super.
Die Schwestern gaben uns Kassenpatientinnen sogar ein Privatzimmer, damit wir Fernseh schauen konnten

Am Abend des 13.7. musste ich zum Anästhesisten, der mir was zum Schlafen mitgab, danach gab es noch etwas leichtes zum Essen.
Morgen sollte die OP um 8:30 sein. Geweckt wurde ich um 8 Uhr, wach war ich seit 6. Ist ja schön, dass ich einen Wald direkt vor dem Fenster hatte, den ganzen Tag Bäume anschaun

ich sollte das OP-Hemdchen und die Thrombosestrümpfe anziehen und mich wieder ins Bett legen, mein Frühstück war zwar nur so groß wie ein Smartie, schmeckte aber toll

Kurz darauf kamen 2 Schwestern und brachten mich samt Bett in den OP-Trakt. ich sollte noch ein bisschen warten und sie fragten mich, ob sie mich denn alleine lassen könnten. ich fragte, ob die Praktikantin nicht da bleiben konnte, denn ich fand sie total nett. Statt dass sie mich ablenkt, hab ich sie zugelabert *grins*
Vielleicht 10 Minuten später kam die Op-Schwestern und meinte, ich kann mich jetzt auf den Op-Tisch legen. Sie deckten mich mit warmen Decken zu, das Hemdchen durfte ich anlassen (mein Glück

Aufgewacht bin ich im Aufwachraum. ich hatte nur noch einen Schlauch mit Sauerstoff in der Nase, das Dingens zum Puls messen am Daumen und den Tropf, fühlte mich gut. Musste zwar mal brechen, aber das war nicht so schlimm, die Schwestern kamen sofort wenn man nur miep sagte spitze
Kaum war ich wach, kam ich wieder auf Station, wo es mir insgesamt ganz gut gefiel, die Tatsache Krankenhaus war gar nicht schlimm.
Bis Donnerstag musste ich bleiben.
Die Schwestern waren wirklich alle sehr nett. Allerdings durfte ich ja nicht aufstehen, also musste mir meine Zimmernachbarin immer zum Trinken bringen, weil die Schwestern es irgendwie verplanten. Klingelte man, kam jemand, sagte man man würde gerne noch ne Tasse voll Tee haben, sagten sie nur "ja Moment" und kamen nicht mehr wieder.
Jetzt einige Zeit danach:
- Das taube Gefühl der linken Zungenhälfte wurde etwas besser, ist aber immernoch da
- ich höre nichts, niente, nada. Sogar die Knochenleitung ist schlechter geworden. Klar, es ist ja auch noch etwas Blut im Ohr etc, aber laut Arzt sollte ich zumindest _etwas_ hören. Dass es gar nichts ist, ist schlecht
- das Schwindelgefühl wurde auch schon besser. Klar, das Innenohr wurde geöffnet, aber Laufen ohne Wand daneben ist schon schwer jetzt...
- Tinnitus.. Ja.. Er ist sehr laut und dauernd da. Egal was ich mache, er verschwindet nicht ab und zu einfach wie früher.
Vielleicht stoplert ja jemand hierüber, dem es jetzt so geht wie mir vor ein paar Jahren
