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Hörsturz!

Verfasst: 14. Sep 2010, 14:00
von hoppel
Hallo an alle!
Folgendes Problem:
Meine Mutter ist seit ihrer Geburt mittelgradig Schwerhörig auf beiden Ohren.Etwa gleich viel (angeborene Innenohrschwerhörigkeit).
Prozente kann ich schlecht sagen. Früher waren es mal 50%, aber in den letzten Jahren ist es schlechter geworden würde ich meinen.Vielleicht so um die 70%.Hörgeräte trägt sie kaum.
Mein Sohn hat ihr vor etwa 4 Wochen durch seinen Übermut aufs rechte Ohr geküsst und dadurch wahrscheinlich einen Unterdruck erzeugt.Sie sagte sofort das es fiebt und sie kaum noch etwas hört vorallem auf diesem Ohr.Montags war sie gleich beim Hausarzt der sie dann zum HNO schickte.Diagnose Hörsturz bzw. Knalltrauma.Er hat ihr Tabletten (ich glaub Gingko und ein Antibiotika) verschrieben.Trotzdem besserte sich die Situation nicht.Resultat über 80% Hörverlust.Auch die Meinung eines anderen HNO Arztes brachte nichts.Momentan trägt sie etwas öfter ihre HG.
Kann mir einer sagen ob der Kuss die Ursache war oder ob das vielleicht nur etwas später trotzdem dazu gekommen wäre. Hat sie Chancen das sich das Gehör wieder bessert?

Vielen Dank
Hoppel

Re: Hörsturz!

Verfasst: 14. Sep 2010, 14:46
von maryanne
Hallo Hoppel,
weder Gingko noch Antibiotika helfen gegen Hörsturz. Worauf begründet der HNO seine Diagnose, es handele sich um ein Knalltrauma?
Ein heftiger, sehr lauter Kuss aufs Ohr kann durchaus ein Knalltrauma erzeugen, aber er müsste wirklich extrem laut sein.
Es kann durchaus sein, dass sich das Gehör wieder etwas bessert. Warum hat der Arzt keine Infusionen verordnet? (Wobei auch der Nutzen von Infusionen umstritten ist).
Wie alt ist deine Mutter und wann hat sie zuletzt das Gehör überprüfen lassen (also vor dem Hörsturz)?

Maryanne

Re: Hörsturz!

Verfasst: 14. Sep 2010, 15:22
von fast-foot
Hallo Hoppel,

ich habe zwar noch nie explizit gelesen, dass ein Kuss aufs Ohr ein Knalltrauma auslösen kann, halte dies aber durchaus für möglich*. Dabei wurde vermutlich ein Unterdruck erzeugt. Beim plötzlichen wegziehen der Lippen ist durch die stark unterschiedlichen Druckverhältnisse im Gehörgang und der "Aussenluft" schlagartig Luft in diesen geströmt. Diese knallte mit voller Wucht auf das Trommelfell und hat es in enorme Schwingugen versetzt. Das könnte ein Knalltrauma ausgelöst haben.

Gut ist jetzt Ruhe (sowohl für as Gehör als auch körperlich), damit sich das Ohr erholen kann, und zwar mindestens sechs Wochen lang. Es besteht die Chance auf Besserung, auch ohne Medikamente (laut "hear-it" sollen gewisse Antibotika einen positiven Einfluss auf das Gehör haben können, ich weiss dazu allerdings nichts Genaues).

Man kann nicht sagen, was alles zum Hörsturz beigetragen hat (vielleicht wäre es unter anderen Umständen trotz Kuss nicht dazu gekommen bzw. auch ohne; das sind nur Spekulationen). Einen auslösenden Faktor vermute ich allerdings.

*) In der Fachliteratur, die ich studiert habe, ist jedoch von Ohrfeigen, die auf eine bestimmte Art abgegeben werden (ich nehme an, so, dass der Gehörgang so verschlossen wird, so dass schlagartig ein Ueberdruck erzeugt wird), die Rede.

Gruss fast-foot

Re: Hörsturz!

Verfasst: 14. Sep 2010, 17:56
von hoppel
Hi,
meine Mutter ist jetzt 53 Jahre alt.Puh, wann sie das letzte mal beim HNO war kann ich nicht genau sagen.Vielleicht vor einem oder zwei Jahren.
Die Ärzte meinten es würde nicht besser werden, auch meine Mutter hat bisher kaum Besserung bemerkt.Eine Infusion hat sie nicht bekommen.Aber denke dafür wäre es bestimmt jetzt eh zu spät.
Der erste Arzt hat gemeint es wäre ein Knalltrauma.Keine Ahnung wie er darauf kommt, aber was fast-foot schreibt klingt plausibel.
Also besteht 50/50 Chance auf Besserung?

Re: Hörsturz!

Verfasst: 14. Sep 2010, 19:14
von fast-foot
Hallo hoppel,

erst jetzt habe ich gesehen, dass dies bereits vor vier Wochen geschehen ist. Ich kann keine Prognose abgeben. Meiner Meinung nach erholt sich das Gehör nach einem Knalltrauma vor allem in den ersten paar Tagen danach. Wenn nach vier Wochen keine Besserung eingetreten ist, erachte ich grosse Fortschritte als eher unwahrscheinlich. Grundsätzlich kann sich das Gehör aber noch im Zeitraum von mehr als einem Jahr erholen (in welchem Ausmass auch immer).

Gruss fast-foot