Ab wann spricht man von einem Tinnitus

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conni72
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Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#1

Beitrag von conni72 »

Ich habe eine Frage.Ab wann spricht man von einem Tinnitus?Meine Tochter hat fast täglich ein piepen auf den Ohren.Mal rechts und mal links und an einigen Tagen kommt das Piepen sogar mehrmals vor.
Gruss Conni Tochter Vanessa li an Taubheit grenz.+re leicht-mittelgr. SH,BICROS-Versorgung Phonak Sky Q50-M13
MichaelH

Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#2

Beitrag von MichaelH »

Hallo Conny,

nach meinem Kenntnisstand bezeichnet man einen Tinnitus bei dauerhaften Ohrgeräuschen. Und dann unterscheidet man noch nach akutem (bis 3 Monate) und chronischem Tinnitus (alles darüber hinaus). Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, wenn man ihn eine Weile hat, dann geht er leider nicht mehr weg. So begleitet mich das Pfeifen auf beiden Ohren seit fast 15 Jahren. Ich wünsche Deiner Tochter, dass ihr Piepen möglichst schnell und vor allem dauerhaft wieder verschwindet.

Viele Grüße, MichaelH
bernd01
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#3

Beitrag von bernd01 »

GEHT BITTE UNBEDINGT ZU EINEM HNO! Ich will keine Panmik verbreiten, aber jeder Tinnitus, der länger als 1 Woche geht, kann zum chronischen werden. Es gibt verschiedene Therapien wie zB Kortisontherapie oder eine Druckkammer, die helfen sollen. Ein Tinnitus darf nie unterschätzt werden, weil er zum echten problem werden kann. Ein Tinnitus bezeichnet ein Ohrgeräusch (zB piepsen, klingeln oder rauschen), dass zu unterschiedlichen Zeiten oder permanent auftreten kann

LG Bernd
fast-foot
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#4

Beitrag von fast-foot »

Es gibt verschiedene Therapien wie zB Kortisontherapie oder eine Druckkammer, die helfen sollen.
...es gibt auch einen Weihnachtsmann, der Geschenke bringen soll...
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
bernd01
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#5

Beitrag von bernd01 »

fast-foot hat geschrieben:
Es gibt verschiedene Therapien wie zB Kortisontherapie oder eine Druckkammer, die helfen sollen.
...es gibt auch einen Weihnachtsmann, der Geschenke bringen soll...
......sehr geistreich, vielen Dank für diesen unnötigen Kommentar. Zur info: einem Bekannten hat das beim tinnitus geholfen. und im gegensatz zum Weihnachtsmann gibts den wirklich
Maria10
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#6

Beitrag von Maria10 »

hallo, es ist wirklich ganz unterschiedlich , wem wann etwas hilft oder
geholfen hat bei Tinnitus...

Bei mir half auch in der Akutphase absolut gar nichts, liegt zwar schon
Jahrzehnte zurück, es gibt aber durchaus Personen, die Glück hatten,
und ein akuter Tinnitus tatsächlich therapiert werden konnte und nie
mehr wiederkam.

grüsse Maria
fast-foot
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#7

Beitrag von fast-foot »

Man muss unterscheiden, ob der Tinnitus durch die Therapie verschwand, oder ob er dies auch von selbst getan hätte. Vor allem bei einem akuten Tinnitus besteht die Chance, dass er ohne Therapie wieder verschwindet. Daher kann man nicht sagen, ob die gleichzeitig durchgeführte Therapie einen Einfluss hatte.

Meines Wissens gibt es keine Therapie, die nachgewiesenermassen auch nur eine einigermassen zufrieden stellende Wirkung erzielt (einzelne Erfahrungsberichte sagen eben nichts über die Wirksamkeit einer Therapie aus, sondern nur, dass der Tinnitus um die Zeit der Therapie verschwand).

Es gibt aber eine immense Anzahl von Anbietern angeblich so wirksamer (aber nutzloser und teurer) Therapien, so dass man wirklich nur eines raten kann: Finger weg!

Es ist also Zeit- und Geldverschwendung, eine Therapie durchzuführen, welche ausschliesslich den Tinnitus beseitigen soll (allenfalls (als Beispiel) bei Nackenmuskulaturverspannungen eine entsprechende Therapie hierfür; wenn dann auch der Tinnitus leiser wird, um so besser; wenn nicht, hat man wenigstens die Verspannungen behoben).

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 11. Apr 2013, 17:28, insgesamt 3-mal geändert.
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conni72
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#8

Beitrag von conni72 »

Aus den Antworten würde ich dann entnehmen,dass man auch von einem Tinnitus spricht,wenn das Piepen auf dem Ohr oder den Ohren phasenweise auftritt und nicht andauernd anhält.Was passiert denn,wenn der Tinnitus nicht behandelt wird?Gibt es dadurch bei objektiven Hörmessungen Veränderungen,wie OAE ober BERA?
Gruss Conni Tochter Vanessa li an Taubheit grenz.+re leicht-mittelgr. SH,BICROS-Versorgung Phonak Sky Q50-M13
maryanne
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#9

Beitrag von maryanne »

Wenn es im Ohr piept, saust und braust, spricht man von Tinnitus. Es ist durchaus sinnvoll, zum HNO-Arzt zu gehen und den Hörstatus überprüfen zu lassen. Auf gar keinen Fall sollte man einem Kind den Tinnitus als "Krankheit" schildern.
Tinnitus kann (!!!) auf erhöhte Lärmbelastung oder auf Stress ("Druck" in der Schule z.B.) zurückzuführen sein. Was die Therapien betrifft, muss ich fast-foot recht geben.
Die beste Therapie ist - jedenfalls für's erste -: Das störende Geräusch ignorieren.

Da das Kind schon schwerhörig ist, kann es sich bei dem Tinnitus um ein so genanntes Phantomgeräusch handeln: das Gehirn spielt einen Streich und produziert Geräusche - evt. in den Frequenzen, die schlecht / nicht gehört werden. Auch das kann man untersuchen.

Es könnte aber auch an zu laut eingestellte HGs liegen.

maryanne
conni72
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#10

Beitrag von conni72 »

Danke maryanne!Bei welcher Untersuchung sieht man denn das?An zu laut eingestellten HG kann es nicht liegen.Wir sind bereits in ärztlicher Behandlung,aber bislang wurde dieses Problem ignoriert.Das Piepen begann mit Hörschwankungen und einem Abfall der Hörkurve in den mittleren und hohen Frequenzen.Davor klagte meine Tochter nie über ein Piepen.Mittlerweile ist das Piepen fast täglich da und an manchen Tagen sogar mehrmals.
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maryanne
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#11

Beitrag von maryanne »

Hallo Conni,
ich weiß nun nicht, wie alt deine Tochter ist - bzw. ob sie in der Lage ist, bei der Audiometrie anzugeben "das ist der Ton des Tinnitus". Ich weiß nicht, ob HNO-Ärzte so eine Untersuchung zuverlässig machen können in den Praxen, aber in HNO-Kliniken sollte das möglich sein. Wenn du magst, kannst du mir per PN mitteilen, wo ihr wohnt, da könnte ich dir ggf. eine Klinik nennen.
Wichtig ist, dass dem Kind nicht vermittelt wird, dass es sich da um etwas Schlimmes handelt.

maryanne
Momo
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#12

Beitrag von Momo »

Hallo Conni
(Maryanne zur Info: lies mal den anderen Thread: die Klinik glaubt dem Mädchen nicht!)
ich denke, dass das Piepen durch den Druck entsteht und die Anstrengung zu verstehen.
In "unserer" Klasse gibt es das ein oder andere Kind, die auch ab und zu, in stressigen Zeiten und besonsders aber auch in zeiten von fortschreitendem HV, Tinnitusgeräusche haben. Mein Sohn gehört auch dazu.
Hinzu kommt das Phänomen, das Maryanne beschreibt, nämlcih, dass es wie eine Art Phantomgeräusch gibt in den Frequenezen wo der Hörverlust fortschreitet. Was sagt sie denn was für ein Ton das ist, eher hoch oder tief?
Das sind alles wichtige Puntke, die du auf jeden Fall beim Gespräch in der Klinik nächste Woche ansprechen solltest.
Wichtig wäre auch, dass man sich nicht zu sehr darauf konzentriert und ständig danach fragt, denn dann kann sich das Piepen verstärken dadurch dass sie ständig in sich hineinhorcht, ob es piept (verstehst du was ich meine?).

Grüße
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
JND
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#13

Beitrag von JND »

Hallo,

ein Tinnitus ist ein von außen nicht messbares (per Mikrofon) oder wahrnehmbares Ohrgräusch, das nur der oder die Betroffene hört.

Es wird zwischen akutem (unterhalb von 6 Monaten) und chronischem Tinnitus unterschieden (mehr als 6 Monate). Wichtig ist auch, dass Tinnitus ein Symptom ist, keine eigenständige Krankheit . Die Ursachen, die das Symptom Tinnitus auslösen können, sind aber vielfältig (z.B. Hörverlust, Kieferfehlstellung, "Stress" usw.) Es gibt auch Tinnitusarten die pulssynchron sind oder atemsynchron(z.B. bei Tubenbelüftungsstörungen). Vorkommen sollen auch klickende Tinniti, bei Problemen mit dem Mittelohrmuskeln (Trommelfellmuskel bzw. Steigbügelmuskel).

Erfasst wird beim HNO-Arzt die Belästigung des Tinnitus. Ziel aller Therapien, (bei nicht behandelbarer eigentlicher Grunderkrankung) ist die Lästigkeit des Tinnitus zu verringern. Er geht also nicht vollständig weg, aber ist nicht mehr so dominant und im Fokus, man kann mit dem Tinnitus leben.

Der wohl häufigste Grund für chronischem Tinnitus ist übrigens ein Hörverlust. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass deine Tochter einen Tinnitus hat, der je nach Tagesausprägung des Hörverlustes mal mehr oder weniger präsent ist. Die wohl beste Kompensationsmöglichkeit ist hier ein Hörgerät, (das auch getragen wird).

Bei objektiven Messungen wie der BERA, Tympanometrie oder der BERA gibt es keine Veränderungen durch den Tinnitus. Wo ein Tinnitus eher problemmatisch ist, ist beim Tonaudiogramm (vor allem bei tonalem Tinnitus, der in der Frequenz nahe den Audiometerfrequenzen liegt). Deswegen können die Audiometristen auch umschalten auf sog. "Wobbeltöne", die langsam lauter und leiser werden. Diese sind in jedem Audiometer vorhanden (und werden auch bei der Messung des Tonaudiogrammes über Lautsprecher (bei Kleinkindern) verwendet, damit nicht Resonanzen des Audiometerraumes das Ergebnis beeinflussen).
"Den Ton des Tinnitus" messen kann jeder HNO-Arzt mit Audiometer, da hierbei je nach Art des Tinnitus (tonal oder rauschhaft) einfach die Audiometerfrequenzen abgefahren werden und ungefähr die gleiche Lautheit der Audiometertöne wie der subjektiv empfundene Tinnitus eingestellt wird.

Solange der Tinnitus deine Tochter nicht stört, würde ich also eine Arztpause empfehlen ;)

Schöne Grüße,

JND
maryanne
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#14

Beitrag von maryanne »

Danke Momo :)

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Tinnitus, nämlich den (sehr seltenen) objektiven Tinnitus, der auch von anderen gehört werden kann, und den (sehr häufigen) subjektiven Tinnitus, der ein Phantomgeräusch ist, und nur vom Betroffenen gehört werden kann.

Nicht selten ist Tinnitus eine Begleiterscheinung des Hörsturzes.

Wichtig ist, mit Tinnitus zum RICHTIGEN Arzt zu gehen, denn die meisten Ärzte sind da ziemlich hilflos.

Zwar ist der Titel m.E. etwas irreführend, aber trotzdem ist dieses Buch das beste und fundierteste, was derzeit auf dem Markt (und bezahlbar) ist: Tinnitus. Endlich Ruhe im Ohr. D.r med. E. Biesinger, Trias Verlag,(Januar 2012).
Hier findet man gute Erklärungen.

Maryanne
fast-foot
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#15

Beitrag von fast-foot »

JND hat geschrieben:Bei objektiven Messungen wie der BERA, Tympanometrie oder der BERA gibt es keine Veränderungen durch den Tinnitus.
Da wäre ich nicht so sicher. Da bei einem subjektiven Tinntitus vermutlich die inhibitorische Wirkung gewissser Synapsen weg fällt oder vermindert ist, kann sich dies in einer erhöhten Aktivität in gewissen Arealen der Hörbahn äussern, bspw. ab dem Nucleus Cochlearis. Ich glaube aber, dass die Veränderung zu minim ist, als dass sie feststellbar wäre.
JND hat geschrieben:Die wohl beste Kompensationsmöglichkeit ist hier ein Hörgerät, (das auch getragen wird).
Hierzu zwei Einschränkungen:

1. Kann ein Högerät zusätzlichen Hörverlust bewirken, was dann den Tinnitus ebenfalls vestärken kann und

2. werden Hörgeräte nachts nicht getragen, wo der Tinnitus in vielen Fällen am meisten stört. Ist er dann in Folge zusätzlichen Hörverlusts störender, tritt das Problem um so gravierender in Erscheinung.

Gruss fast-foot
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fast-foot
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#16

Beitrag von fast-foot »

Zu Biesinger: Meines Wissens sitzt er im Fachbeirat der DTL, welche so unsinnige Therapien wie HAES-Infusionen oder die hyperbare Sauerstofftherapie empfiehlt. So gut (und vor allem objektiv und unabhängig) kann das Buch wohl nicht sein - ich kenne es allerdings nicht; diese Vermutung drängt sich mir auf Grund der oben erwähnten Begebenheiten auf (die vielleicht jemand bstätigen oder dementieren kann).

Gruss fast-foot
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Maria10
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#17

Beitrag von Maria10 »

von einigen Tinnitus-Büchern , die ich las, fand ich noch am besten
das Buch von Gerhard Goebel " Tinnitus und Hyperacusis " Hogrefe Verlag,

Hörgeräte sollten schon deshalb nachts nicht getragen werden, damit
die Gehörgänge auch richtig belüftet werden, ( man trägt ja am Tag Ohrpasstücke, die nachts raus sollten . ausserdem :
Beim Schlafen könnten HDO Geräte drücken, somit wacht man u.U.
ziemlich verspannt auf , und in der Folge massiver Tinnitus!
Zuletzt geändert von Maria10 am 12. Apr 2013, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
maryanne
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#18

Beitrag von maryanne »

Hörgeräte gegen Tinnitus halte ich nicht für indiziert, es sei denn, es liegt primär eine Schwerhörigkeit vor (Indikation für HG).
fast-food: richtig, Biesinger hat mit der DHL zu tun, kann sein dass er im wiss. Beirat ist. Es gibt auch Fälle, in denen hyperbare Sauerstofftherapie geholfen hat.
Das Buch empfehle ich trotzdem, weil es gute Erklärungen liefert - den Titel finde ich allerdings effektheischend.
Wie Tinnitus zu begegnen ist, hängt von vielen Einzelfaktoren ab. Je mehr Krankheitswert man dem Tinnitus zugesteht, umso problematischer ist es.

Die DHL hat schon gute Arbeit geleistet, wenn ich persönlich auch in Einzelfällen eine andere Meinung vertrete. Und Biesinger nehme ich ab, dass er wirklich gründlich arbeitet und Erfahrung hat - im Gegensatz zu einigen anderen Autoren, die gerne auf die Tinnitusschiene aufspringen.

maryanne
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#19

Beitrag von Maria10 »

Maryanne, du meinst vermutlich die DTL , nicht die DHL :D

Prof. Goebel ist auch in der Tinnitusliga -schon immer gewesen , ist Vizepräsident der Liga und im wissenschaftlichen Beirat .
fast-foot
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#20

Beitrag von fast-foot »

Je mehr Krankheitswert man dem Tinnitus zugesteht, umso problematischer ist es.
Dieser Satz könnte von einer Versicherung stammen, die sich vor Leistungen drücken will. Ansonsten kann ich wenig Sinnvolles in dieser Aussage erkennen.
Es gibt auch Fälle, in denen hyperbare Sauerstofftherapie geholfen hat.
Wie gesagt, der Nachweis für die Wirksamkeit konnte nicht erbracht werden. Folglich wäre würde die korrekte Formulierung lauten:

Es gibt auch Fälle, in denen eine Reduktion der Tinnitusbelastung (oder gar der Lautheit des Tinnitus) sich zeitlich mit der Durchführung einer hyperbaren Sauerstofftherapie überschneidet. Dies beweist aber noch lange keinen kausalen Zusammenhang, wie die Aussage fälschlicherweise suggeriert.

Gruss fast-foot
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Maria10
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#21

Beitrag von Maria10 »

Doch , sehe ich auch so, je mehr Bedeutung man dem Tinnitus beimisst, umso
stärker tritt er in den Vordergrund, wertet man ihn als unwichtigen lästigen
Begleiter, tritt das Phänomen in den Hintergrund.-- man blendet die Geräusche
aus dem Bewusstsein (zumindest zeitweise ) aus
--- Habituation --

grüsse Maria
fast-foot
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#22

Beitrag von fast-foot »

Diese Binsenweisheit kann man auf jede Krankheit/Beschwerde anwenden. Nur wird dies nicht gemacht. Weshalb nur bei Tinnitus? Das finde ich letztlich einen völlig diskriminierenden Ansatz und darüber hinaus in dieser pauschalen Form völlig undifferenziert.
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Re: Ab wann spricht man von einem Tinnitus

#23

Beitrag von Maria10 »

verstehe ich nicht ganz, ich jedenfalls wende diese Methode auch bei anderen
Beschwerden an, von denen ich sicher sein kann, daß sie nicht gefährlich sind.

Bei unklaren Beschwerden lasse ich das natürlich zur Sicherheit vom Arzt abklären.

Beispiel Kopfschmerz:: ich weiss ja selber, daß es harmlos ist, und lenke
mich ab, so kann es sein, daß die Kopfschmerzen "_ in den Hintergrund "treten und von selber im Lauf des Tages abklingen. Bewegung kann auch Ablenkung darstellen und diverse Beschwerden werden "vergessen ".
Zuletzt geändert von Maria10 am 16. Apr 2013, 17:15, insgesamt 2-mal geändert.
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