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Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 10:10
von Soeren
[size=large]Aktualisierung der Situation auf Seite 2, Beitrag 21!!![/size]
Guten Tag zusammen,
ich bin der Sören, 26 Jahre alt, wohne in Dortmund und bin noch Student. Ich möchte euch hier schildern, was mir wiederfahren ist, damit mir vielleicht der ein oder andere Rat gegeben werden kann. Ich habe mich heute auch bei der Deutschen Tinitus-Liga e.V. angemeldet. Ich bin gespannt, welche Hilfen ich in Anspruch nehmen kann, nachdem ich die Bestätigung der Anmeldung bekommen habe (Brief ist heut erst in den Briefkasten gewandert). Und dann bin ich auch auf dieses Forum hier gestoßen. Daher wollte ich mich auch hier anmelden um mich mit anderen auszutauschen.
Nun zu mir:
Vom 11 bis 14 August war ich in Erfurt auf einem Rockfestival. Ich war dort natürlich auch lauter Musik ausgesetzt, habe dies aber nicht als unangenehm empfunden oder wahrgenommen. An dem Samstag war ich mit einigen Freundinnen und Freunden in dem örtlichen See schwimmen. Als ich dann aus dem Wasser kam, hatte ich ein Gefühl im Ohr, als wenn Wasser drin wäre. Dumpf, ein Fremdkörpergefühl und ich konnte nicht mehr richtig hören. Ich habe mir da nichts weiter bei gedacht, den Tag weiter so verbracht und mich dann Abends auf das entsprechende Ohr (linkes Ohr) gelegt, damit ggf. Wasser rauslaufen kann. Am darauffolgenden Morgen (Sonntag) kam das böse erwachen. Ich habe die Augen aufgeschlagen, ich hatte ein übles Rauschen auf dem Ohr, einen Piepton und ich habe so gut wie gar nichts mehr auf dem Ohr gehört.
Ich bin dann am Montag direkt zum Arzt gegangen, dieser hat mich zum HNO überwiesen und dieser nach kurzer Behandlung direkt ins Krankenhaus zur HNO-Ambulanz geschickt. Dann war ich eine Woche im Krankenhaus (vom 15 bis zum 21 Juli). In dieser Zeit habe ich eine Infusiontherapie bekommen (Stennart-Schema). Die Infusion bestand wohl aus Kortison, Durchblutungsfördernden Mitteln und Blutverflüssiger. In der Woche wurden immer weiter Hörtests gemacht, es hat sich jedoch keine Besserung eingestellt. Am Sonntag bin ich dann entlassen worden und habe noch Tabletten mitbekommen. Erstens noch Kortison zum ausschleichen und weiterhin durchblutungsfördernde Mittel. Unter anderem auch Ginko (habe ich mir aus Eigeninititative besorgt).
Im Krankenhaus wurde mir unter anderem eine Tympanoskopie empfohlen. Ich habe mich allerdings gegen diese OP entschieden. Die Ärzte haben sich dort sehr widersprochen. Einige sagten, diese OP müsste sofort gemacht werden, ich würde sonst definitiv mein leben lang taub bleiben. Andere sagten mir (auch der Oberarzt), dass die Aussichten auf Erfolg eher gering sind. Durch die Tympanoskopie sollte aufgeklärt werden, ob im Mittel- oder Innenohr ein Fenstermembran gerissen bzw. beschädigt wurde. Mir wurde aber erklärt, das dies nur durch Tauchen in sehr hohen Tiefen geschehen kann oder durch plötzliche ruckartige Druckbelastungen (Möbel schleppen). Beides habe ich nicht gemacht. Außerdem habe ich nicht die Symptome gezeigt, welche damit verbunden sind (Schwindel, Übelkeit, Erbrechen).
Nachdem ein weiterer HNO-Arzt außerhalb der Klinik und mein Homäopath mir auch von der OP abgeraten haben, habe ich mich gegen diese entschieden.
Ich wurde also ausm dem
KH entlassen. Am letzten Mittwoch war ich nochmal bei einem HNO-Arzt zum Hörtest. Keine Verbesserung. Und am Donnerstag nochmal bei meinem Homäopathen. Dieser hat mir auch noch Mittelchen gegeben und sagte mir, dass diese Art Hörverlust in meinem Fall sehr wahrscheinlich psychisch bedingt sei und ich mich davon erholen könne. Dies wäre aber ein Prozess über Wochen und Monate.
Heute ist der Vorfall nun zwei Wochen hier. Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und für mich entschieden hatte, dass ich die OP nicht mache, hat sich meine Laune stark verbessert. Ich habe das Gefühl, dass der Piepton so gut wie weg ist. Das Rauschen und der fast komplette Hörverlust auf der linken Seite ist aber nach wie vor vorhanden. Nun bin ich verunsichert. Was soll ich tun?
Auf meinem Homäopathen hören und einfach abwarten? Weiterhin Ginko und Durchblutungsfördernde Mittel nehmen?
Was haltet ihr von der OP? Hat jemand Erfahrungen damit? Mir kam es irgendwie so vor, als wäre es die letzte Idee, die den Leuten im Krankenhaus gekommen ist. Und "nur mal so" möchte ich mich nicht operieren lassen. Da sind mir die Risiken zu hoch (Gesichtslähmungen etc.).
Besteht eine Chance, dass sich mein Zustand zumindest verbessert? Auch nach längerer Zeit? Die Ungewissheit macht mich manchmal etwas fertig. Wenn ich mir vorstelle, ich muss mein leben lang so verbringen.
An sich geht es mir körperlich gerade gut. Ich bin aber bis Mitte August krank geschrieben und habe auch hinsichtlich der Uni alle Prüfungen und Verpflichtungen abgesagt, damit ich entspannen kann. Die Ärzte meinten, das wäre ganz wichtig.
Ich habe mich auch schon erkundigt, ob man so etwas mit Hörgeräten zumindest beheben oder verbessern kann. Nun habe ich von der Materie nicht so die Ahnung. Aus unsicherer Quelle wurde mir aber gesagt, dass bei einem so gravierenden Hörverlust Hörgeräte nichts bringen. Stimmt das? Gibt es andere Optionen?
Ich freu mich über alle Arten von Antworten, Anregungen, Tipps, Tricks und so weiter

Stellt auch gern Fragen, die ich dann fleißig beantworte. Ich glaube für mich persönlich ist es jetzt erstmal wichtig, dass ich mich informieren und mit anderen Leuten austauschen kann.
Zum Beispiel die Frage:
Kann ich eigentlich Sport machen? Oder ist das eher gift für die Heilung?
Viele freundliche Grüße und ein sonniges Wochenende,
Sören
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Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 12:14
von maryanne
Hallo Sören,
du solltest unbedingt etwas unternehmen. Als erstes hätte ich gerne deine Audiogrammwerte des betroffenen Ohrs hier zu lesen und zwar die Wert
500 / 1000/ 2000 / 3000 / 4000 / 5000 / 6000 Hertz - so genau wie es eben möglich ist.
Der Riss einer Rundfenstermembran kann sehr viele Ursachen haben, dass dies nur beim Tauchen passieren kann, ist falsch. Ich hatte mehrere Patienten mit diesem Problem - die übrigens nach operativer Behandlung dann wieder besser hören konnten. Du sagst, du hörst auf dem Ohr gar nichts - das wird oft so empfunden, obwohl ein durchaus noch sinnvolles Restgehör das ist, das mit Hörgerät versorgt werden könnte.
Ohne richtige Diagnose würde ich erstmal von den meisten Sportarten abraten, geh spazieren, fahre Rad (moderat!) und kümmere dich um eine ordentliche Diagnostik.
Die Aussage deines Homöopathen halte ich für sehr sehr fragwürdig. Die Zeiten, in denen alles, was nicht sofort diagnostiziert werden kann, als "psychisch" zu bewerten, sind zum Glück vorbei. Psychischer Grund für Hörverlust ist extrem selten und vor allem stellt er sich nicht einfach so ein, da muss schon arg etwas passiert sein.
Ist denn geklärt, dass nicht ein kleines Teilchen in deinen Gehörgängen steckt (seit dem Schwimmen?). Welche Tests außer dem normalen Hörtest am Audiometer wurden denn gemacht?
Maryanne
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 12:25
von Soeren
Also im Krankenhaus haben sie sehr viele Tests gemacht. Diese habe ich aber nicht hier vorliegen.
Unter anderem wurde mir warmes Wasser in beide Ohren gespritzt (44 Grad), um meinen Gleichgewichtssinn zu testen. Da ist soweit alles in Ordnung. Dann wurde glaube ich auch der Druck des Trommelfells gemessen. Da war soweit auch alles ok.
Mir wurde gesagt, dass das "Außenohr" in Ordnung sei. Weitere Aussagen habe ich nicht. Im Krankenhaus hieß es nur noch, man könnte die OP machen. Sonst gab es dort keine Ideen mehr.
Außerdem wurde so ein Test gemaht, der dauert eine 3/4 Stunde. Ich bekam ein Sedierungsmittel und lag auf eine Liege. Dann wurden mir Kopfhörer aufgesetzt und ich habe so Rauschgeräusche und so weiter vernommen. Leider bin ich dann eingeschlafen und weiß daher nicht, was weiterhin passiert ist. Ich sollte für die Untersuchung sehr entspannt sein. Kann es sein, dass es was mit Nervenbahnen oder ähnliches zu tun hatte?
Aus dem Krankenhaus habe ich leider keine Unterlagen mitbekommen.
Die Diagnose aus dem Krankenhaus lautete auf dem Papier: "Alante Cochleäre Störung links"
Die Audiogrammwerte habe ich, aber nicht aus dem Krankenhaus sondern von einer HNO-Praxis, bei der ich nach dem Krankenhausaufenthalt nochmal war. Hier die Werte:
500: 60
1000: 70
2000: 55
3000: 55
4000: 75
5000: 72
6000: 70
Kannst du mit diesen Werten etwas anfangen?
Viele Grüße,
Sören
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 12:58
von maryanne
Hallo Sören,
72 kann nicht sein, es wird in 5er-Schritten gemessen, vermutlich ist es 70 oder 75.
Wie sieht es bei den höheren Frequenzen aus, hast du da Werte?
Allein von den hier eingestellten Zahlen gehe ich nicht von einem klassischen Knalltraume aus, man müsste ggf. noch die Audiogramme miteinander vergleichen. Übrigens bist du vom "fast kompletten Hörverlust" noch ein gutes Stück entfernt. Hat man dir kein Hörgergerät empfohlen? Willst du nicht doch noch in eine andere Klinik gehen, eine zweite Meinung einholen. Die Messergebnisse der alten Klinik (BERA - das was unter SEdierung gemessen wurde) die Gleichgewichtsprüfung etc. kannst du da mitnehmen (die Klinik muss dir Kopien aushändigen!)
Unternehmen musst du etwas. Wenn schon keine OP, dann unbedingt Hörgerät.
Gruß
maryanne
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 13:06
von Irina Haun
Hallo
Ich meine auch du soltest unbedingt was unternehmen du bist auf dem Linken
Ohr an Taupheitgrenzend Schwerhörig .
Was Maryanne auch schon sagt holle dir noch eione ander Meinung aus einem Kranken aus ein und versuch wenigtstens ein Hörgerät für die Linke seide zu bekommen. gegebnfals ein CI.
D was Maryanne auch schon sagt du bis von einet Taupheit nicht mehr weit entfernt
LG Irina
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 13:42
von Soeren
Hallo ihr beiden,
Danke für die Antworten.
Also in eine andere Klinik kann ich auf jeden Fall noch gehen. Ich weiß nur gerade nicht wohin. Da müsste ich mich nochmal informieren.
Was meinst du damit, dass es sich um kein klassisches Knalltrauma handelt? Wofür und wogegen spricht das? Was genau ist ein Knalltrauma?
Ein Hörgerät wurde mir nicht empfohlen. Im Gegenteil. Bei dem HNO-Arzt, bei dem ich nach dem Klinikaufenthalt war, hat mir davon abgeraten. Er meinte mit diesen Werten (genau die, die ich oben gepostet habe), bringt ein Hörgerät gar nichts.
Wenn es eine Lösung mit Hörgerät geben würde, würde ich mich natürlich total freuen.
Bestehen denn trotzdem noch generelle Heilungschancen auf lange Sicht? Eine sogenannte Spontanheilung? Oder zumindest Verbesserung? Oder ist das bei solchen Werten ausgeschlossen?
Was würdet ihr gegen das Rauschen und Piepen tun? Damit muss man sich einfach arrangieren, oder? Da bringt ja auch ein Hörgerät nichts gegen, soweit ich das verstanden habe.
Viele Grüße,
Sören
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 13:53
von maryanne
Hallo Sören,
Irina hat mich falsch verstanden! Du bist von Taubheit noch ein gutes Stück entfernt.
Ohne jetzt meinen Rechner zu bemühe, sage ich mal: hochgradig schwerhörig auf dem Ohr.
Knalltrauma wäre die Folge des Rockkonzerts. In dem Fall müssten die Werte bei 5000 und 6000 Hertz besser sein.
Dieses Ohr ist kein Thema für CI und dein Ohrenarzt, mit Verlaub, spinnt, falls ihm dieselben Audiogrammwerte vorgelegen haben. Du kannst mal zu einem Akustiker gehen und einen Termin für einen Hörtest ausmachen. Das kostet nichts! Und dann wird der Hörgeräteakustiker dir klar sagen, welches Hörgerät für dich in Frage käme (aber nicht selber kaufen, sondern ohrenärztliche Verordnung besorgen!).
Mit dem Hörgerät würde auch das Rauschen und Piepen erträglicher, da es durch die Alltagsgeräusche, die du dann wieder hören kannst, verdeckt wird.
Bevor du aber teures Geld in ein Hörgerät investiert (Zuzahlung wird vermutlich nötig sein), geh nochmal in eine Klinik. WENN es ein Rundfenstermembranriss ist, kann dir durch OP geholfen werden.
Du bist jung, hast das Leben und den Beruf noch vor dir, da solltest du alles mögliche gegen diese blöde Einschränkung tun!
Spontanheilungen gibt es immer wieder in allen Bereichen, aber statistisch gesehen sind sie jedoch sehr selten. Und wenn die Innenohrhaarzellen geschädigt sind bzw. die Membran gerissen ist, dann geht von allein gar nichts mehr. Auch die Homöopathie ist da machtlos. Die Klinik hat ja deine Bera, und wenn der Hörverlust psychisch bedingt wäre, würde die Bera ein 100%iges Hören anzeigen.
Gingko ist gut für den, der es verkauft. Fürs Hören nützt es gar nichts, so wie alle anderen Dingelchen, die im Internet usw. angeboten werden, auch nicht. Manches schadet eher.
maryanne
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 14:13
von Irina Haun
Hi Maryanne ich entschuldige mich bei dir den genau so habe ich es verstanden
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus etc.
Verfasst: 28. Jul 2013, 15:12
von fast-foot
Hallo Soeren,
gemäss Messergebnissen liegt ein pantonaler (alle Frequenzen betreffender) Hörverlust vor.
Dies deutet nicht auf ein akutes Lärmtrauma hin, wie es durch das Rockkonzert hätte ausgelöst werden können.
Vielleicht wegen dieser beiden Punkte ist man auf den Verdacht einer Fensterruptur gekommen.
Soeren hat geschrieben:Als ich dann aus dem Wasser kam, hatte ich ein Gefühl im Ohr, als wenn Wasser drin wäre. Dumpf, ein Fremdkörpergefühl und ich konnte nicht mehr richtig hören.
Direkt während/nach dem Rockkonzert ist Dir nichts dergleichen (insbesondere eine Hörminderung) aufgefallen?
Bei einem akuten Lärmtrauma ist gemäss der meisten von mir konsultierten Fachlkiteratur eher davon auszugehen, dass der Verlust unmittelbar während/nach dem Ereignis aufgetreten wäre (muss aber nicht zwingend so sein; bei diesem Hörverlust meiner Meinung nach aber wahrscheinlich).
Die Frage ist auch, ob bereits vor dem Ereignis ein gewisser Hörverlust bestanden hatte.
Soeren hat geschrieben:Was haltet ihr von der OP? Hat jemand Erfahrungen damit? Mir kam es irgendwie so vor, als wäre es die letzte Idee, die den Leuten im Krankenhaus gekommen ist. Und "nur mal so" möchte ich mich nicht operieren lassen. Da sind mir die Risiken zu hoch (Gesichtslähmungen etc.).
Bei einer Tympanoskopie diese Risiken? Hier wird ja "nur" das Trommelfell aufgeklappt und allenfalls ein Fenster verschlossen (ich denke nicht, dass hier der Gesichtsnerv tangiert werden kann bzw. diesbezüglich eine grosse Gefahr besteht; nur meine Einschätzung ohne nach zu schauen).
maryane hat geschrieben:Dieses Ohr ist kein Thema für CI und dein Ohrenarzt, mit Verlaub, spinnt, falls ihm dieselben Audiogrammwerte vorgelegen haben.
Bei einem normal hörenden Gegenohr wird höchst wahrscheinlich bei einer normalen Hörgeräteversorgung übergehört werden; ein
CI könnte von daher indiziert sein (Grenzbereich und für mich so abwegig nicht; als Option); bezieht sich auch auf folgende Zitate:
Soeren hat geschrieben:Ein Hörgerät wurde mir nicht empfohlen. Im Gegenteil. Bei dem HNO-Arzt, bei dem ich nach dem Klinikaufenthalt war, hat mir davon abgeraten. Er meinte mit diesen Werten (genau die, die ich oben gepostet habe), bringt ein Hörgerät gar nichts.
Wenn es eine Lösung mit Hörgerät geben würde, würde ich mich natürlich total freuen.
Wie sehen denn die Audiogrammwerte des nicht betroffenen Ohres (genau) aus?
Knalltrauma wäre die Folge des Rockkonzerts. In dem Fall müssten die Werte bei 5000 und 6000 Hertz besser sein.
Nicht unbedingt. Es wäre allerdings eine schmale, (je nach Intensität) tiefe Senke im Bereich um 4 kHz (kann auch bei 6 kHz auftreten) vorhanden. Bei Dir sind jedoch alle Frequenzen betroffen (pantonaler Hörverlust). Ich würde mal auf einen Hörsturz tippen (plötzlich auftretender Hörvelust, dessen Ursache per Definition unbekannt ist).
Ausserdem kommt für mich ein Knalltrauma auch von der Beschaffenheit des Lärms (SPL >= 140 dB) nicht in Frage. So laut ist nicht ein mal das lauteste Rockkonzert (ausser vielleicht, man steht gerade vor der Box (vermutlich weniger als einen Meter davon entfernt).
Und selbst dann müsste ein Ereignis den Schalldruck innert weniger als 1,5 ms aufgebaut haben (theoretisch möglich); da aber davon auszugehen ist, dass der Pegel über eine längere Zeit aufrecht erhalten wurde als nur ein paar Millisekunden, müsste man dann korrekterweise von einem Explosionstrauma sprechen, welches Du kaum erlitten haben dürftest.
Soeren hat geschrieben:Mit dem Hörgerät würde auch das Rauschen und Piepen erträglicher, da es durch die Alltagsgeräusche, die du dann wieder hören kannst, verdeckt wird.
Mit dem Hörgerät würde ich persönlich noch zuwarten, zumal sich das Gehör noch erholen kann und eine weitere akustische Belastung diesem Umstand nicht unbedingt förderlich wäre.
Ausserdem ist es eh fraglich, ob Du nicht zu stark überhörst (was man sofort angehen könnte, wäre eine CROS-Versorgung; allerdings wäre diese dann nicht mehr angezeigt, wenn sich das Ohr wieder in einem gewissen Ausmass erholen würde.
Hierfür sind Ruhe (sowohl akustisch, körperlich und psychisch) meiner Meinung nach gute Voraussetzungen, frische Luft nicht vergessen.
Dies vorerst aus meiner Sicht.
Gruss fast-foot
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 16:04
von JND
Hallo,
kurz zu den Risiken der Tympanoskopie:
Ein Teil des Gesichtsnervs (nervus facialis) läuft eingebettet in einem kleinen Knochenbett durch das Mittelohr. Zusätzlich durchläuft ein weiteres Nerv, der Geschmacksnerv durch das Mittelohr.
Beide KÖNNEN irritiert werden, durch ein Aufschneiden des Trommelfelles und Reparieren der Membran des runden Fensters. Dieses Risiko ist meines Wissens SEHR gering.
Frag hier bitte die Klinik, wie häufig diese Komplikation aufgetreten ist in den letzten x Jahren/ bei dem Operateur, der den Eingriff macht. Das ist ja der Unterschied zwischen Klinik und Internet: Im Internet können all vor den Gefahren warnen; eine Einschätzung, wie wahrscheinlich das ist, kann nur die Klinik liefern.
Schöne Grüße,
JND
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 28. Jul 2013, 16:15
von Soeren
Gut, also werde ich mich Morgen bei den entsprechenden Ärzten zuerst darum kümmern, dass ich die Unterlagen bekomme. Ich wollte die schon bei der Entlassung haben, mir wurden diese aber verweigert. Ich weiß nicht warum.
Es kann ja nur positiv sein, wenn ich diese bei weiteren Untersuchungen vorzeigen kann.
Zur Tympanoskopie: Ist es denn wahr, dass die Chancen einer Heilung mit jeden Tag schlechter werden, der gewartet wird? Im Krankenhaus ging meine Beratung von "LOS, SOFORT OPERIEREN" bis hin zu "erstmal abwarten".
Sorry, wenn ich ein paar viele Fragen stellen, aber diese Ungewissheit im Krankenhaus hat mich verrückt gemacht. Ich hatte keine Ahnung von der Materie und alle haben mir was anderes erzählt. Ich war/bin völlig überfordert mit der Situation, daher habe ich im Krankenhaus auch vorerst nicht der Operation zugestimmt. Mir wurde nicht mal richtig erklärt, was da gemacht werden soll. Das habe ich mir alles angelesen. Und wenn ich einen Arzt sprechen wollte hieß es immer: "Der ist jetzt nicht da"
Daher resultiert wie gesagt auch meine große Unsicherheit, ich hoffe, ihr könnt es etwas nachvollziehen

Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus etc.
Verfasst: 28. Jul 2013, 17:00
von fast-foot
Worauf ich beim Googlen (Quellen also nicht immer über alle Zweifel erhaben) noch gestossen bin:
Bei einem Explosionstrauma ist eine Ruptur des runden Fensters möglich, ebenso eine Hörminderung mit flachem Kurvenverlauf (Deine Hörkurve würde für mich einen solchen aufweisen).
Du warst ja nach eigener Angabe kaum extrem hohen Schalldrücken ausgesetzt gewesen; ausserdem hätte sich die Ruptur unmittelbar ereignet (aber der Hörverlust vielleicht nicht?).
Nur der Vollständigkeit halber.
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 2. Aug 2013, 10:48
von Soeren
Hallo zusammen,
ich wollt mich nochmal hier melden. Was weitere Ärzte Meinungen angeht, hat sich bis heute nicht viel getan. Also nichts "neues". Nächste Woche gehe ich zu nem weiteren Hörtest, um ggf. Veränderungen festzustellen. Und dazu nun mein Anliegen:
Seit ca. 2 Tagen habe ich das Gefühl, dass ich wieder mehr höre. Beispielsweise nehme ich wieder wahr, wenn ich mit dem Finger über die Ohrmuschel streiche. Oder wenn ich mich ins Bett lege, höre ich die Reibung, wenn das Ohr auf der Matratze liegt. Ich nehme das natürlich leiser wahr, als auf dem anderen Ohr, aber ich höre es.
Auch vernehme ich wieder Stimmen, auch viel viel leiser und undeutlich, aber ich "höre" sie. Gleiches gilt für Autos und LKWs im Straßenverkehr. Wie gesagt, ich nehme es undeutlich wahr und teilweise "schrebbelig", aber ich höre es.
Kann dies ein Zeichen des Heilungsprozesses sein? Kann es tatsächlich sein, dass sich das Ohr wieder (zumindest teilweise) erholt? Die Medikamente nehme ich nach wie vor weiter ein.
Ich habe nun ein bisschen Hoffnung geschöpft, dass sich das Ohr tatsächlich wieder erholt. Zumindest vielleicht soweit, dass das Hörvermögen durch ein Hörgerät wieder einigermaßen hergestellt werden kann.
Den Tinitus nehme ich gar nicht mehr wahr. Der ist so gut wie weg. Ich höre diesen vielleicht an 10-15 Minuten am Tag. Wenn überhaupt. Was geblieben ist, auch unverändert, ist das Rauschen auf dem Ohr.
Viele Grüße
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 2. Aug 2013, 13:45
von fast-foot
Soeren hat geschrieben:Kann dies ein Zeichen des Heilungsprozesses sein? Kann es tatsächlich sein, dass sich das Ohr wieder (zumindest teilweise) erholt?
Ja, das ist möglich. Weiterhin Deinen Ohren und Dir Ruhe gönnen und "gesund leben" etc.
Gute Besserung!
Gruss fast-foot
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 3. Aug 2013, 15:12
von Hörbert
Hallo Sören,
wurde bei Dir ein MRT mit Kontrastmittel gemacht? Mein Hörverlust war ähnlich. Bei mir wurde ein Akustikusneurinom als Auslöser festgestellt.
Viele Grüße
Hörbert
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 3. Aug 2013, 21:23
von Soeren
Hallo,
nein ein MRT wurde bei mir nicht gemacht.
Liebe Grüße,
Sören
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 4. Aug 2013, 10:42
von fast-foot
Hallo Hörbert,
Hörbert hat geschrieben:Mein Hörverlust war ähnlich. Bei mir wurde ein Akustikusneurinom als Auslöser festgestellt.
Bei einem Akustikusneurinom würde meiner Ansicht nach der Hörverlsut schleichend und nicht plötzlich eintreten.
Trat er bei Dir plötzlich ein?
Gruss fast-foot
HNO-Arzt
Verfasst: 4. Aug 2013, 12:19
von Soeren
Bei mir? Ja, ich würde sagen es war plötzlich.
Nachdem ich aus dem See gekommen bin, hat es angefangen. Und subjektiv empfunden war es dann am darauffolgenden Morgen viel schlimmer. Kann aber auch sein, dass ich es falsch wahrgenommen habe. Ich hatte zu dem Zeit punkt Alkohohll getrunken (in Form von Bier). Dann nimmt man so etwas vielleicht nicht so stark wahr.
Also ich würd sagen es war plötzlich!
PS:
In der kommenden Woche werd ich wieder zum HNO Arzt gehen und einen Hörtest machen. Ich bin gespannt, was dabei heraus kommt. Ich kann das Ergebnis ja mal hier posten!
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 4. Aug 2013, 12:26
von fast-foot
Hallo Soeren,
ich habe meine Frage an Hörbert gerichtet (bei Dir ist es auf Grund Deiner Beschreibung klar).
Gruss fast-foot
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 6. Aug 2013, 12:02
von hörbert
Hallo fast-foot,
Ich habe schon zwei Stapesplastik-Ops mit Hoerminderung und Tinnitus hinter mir. Der Hoerverlust kam wohl langsam und von mir nicht beachtet. Ploetzlich hoerte ich links nichts mehr hatte aber keine sonstigen Probleme. Jetzt bin ich links taub und probiere mit einem Bicros-HG zurechtzukommen.
Viele Grüsse
Hörbert
Re: Neues Mitglied stellt sich vor. Fast kompletter Hörverlust auf linkem Ohr mit Tinitus und Rauschen
Verfasst: 13. Aug 2013, 18:27
von Soeren
Guten Tag zusammen,
ich war heute beim HNO. Das Audiometer hat folgendes ergeben:
Altes Audiometer:
0,125: 70
0,25: 80
0,5: 60
0,75: 55
1: 70
1,5: 65
2: 55
3: 55
4: 75
6: 70
8: 60
Neues Audiometer:
0,125: 30
0,25: 25
0,5: 25
0,75: kein Wert/nicht gemessen
1: 40
1,5: 50
2: 55
3: 55
4: 60
6: 40
8: 30
Der Arzt entlies mich dann heute mit dem Kommentar, das seine Therapie nun beendet sei und er nichts weiteres für mich tun kann. Eine Beratung zu Hörgeräten etc. fand nicht statt. Mit anderen Worten: Er will mich glaube ich nicht mehr sehen. Ich habe mir bereits einen weiteren HNO gesucht, der mich beraten kann. Und die Behandlung durch den Homäopathen findet ja auch weiter statt.
Was haltet ihr von den neuen Werten? Wie sind diese zu interpretieren? Das eine Verbesserung stattgefunden hat, habe ich ja selber gemerkt. Wie gravieren ist diese Hörstörung von "offizieller" Seite? Kann ich, sollte die Heilung stagnieren, mir Hörgeräte zulegen? Bzw eins?
Was wären eure weiteren Handlungsschritte?
Ich nehme nun weiterhin PentoHEXAL 400 ein, 3 Tabletten täglich. Außerdem weiter Ruhe, keine Uni usw. Nächsten Montag fahre ich ins Allgäu, 2 Wochen Urlaub mit leichten Wanderungen usw. Dies sollte ja eher förderlich als verschlimmernd sein. Es soll nen Entspannungs- und Erholungsurlaub werden. Was könnte ich noch weiter tun?
Momentan bin ich guter Dinge und noch voller Hoffnung, das sich die Situation vielleicht sogar noch etwas verbessert.
Das Rauschen im Ohr ist nach wie vor geblieben, bisher schränkt es mich in meinem Alltag aber nicht ein. Das Piepen (Tinitus?!?) ist quasi komplett verschwunden. Diesen nehme ich pro Tag vielleicht noch 5-10 Minuten insgesamt wahr.
Ich hoffe auf ein paar Tipps und Anregungen.
Viele Grüße!
Sören