Hallo Maxi
maxi996 hat geschrieben:
Die Sorge und Angst vor dem CI beschäftigt uns auch viel. Wir kennen zudem auch ein Kind, bei dem die CI´s eben nicht den gewünschten Erfolg brachten. Wir hoffen jetzt einfach, dass die Hörgeräte doch ausreichen und wenn dem nicht so sein sollte, dann müssen wir uns eben dann damit auseinander setzen. Wenn ich da jetzt tagtäglich darüber nachdenke, fehlt mir die Luft zum Atmen...
interessant, dass noch jemand hier unterwegs ist, dessen Kind auch gleichzeitig eine Sehbehinderung hat

(wir hatten uns schon mal geschrieben bzw. gelesen, hier oder bei Rehakids, oder?). Ich verstehe absolut, dass du "Angst" davor hast, dass dein Sohn ein
CI brauchen könnte. Schließlch ist es eine OP, es ist fremd usw. Und dass das CI-Implantation bei Kindern (und auch bei Erwachsenen) unterschiedlich erfolgreich ist, ist auch klar (und ist hoffentlich jedem bewusst, der sich für das CI entscheidet). Aber: Was bedeutet "erfolgreich" bzw. "nicht erfolgreich"? Ist es erst dann erfolgreich,, wenn ein Kind mit CI perfekt sprechen lernt? Oder ist es auch schon ein Erfolg, wenn ein Kind mit dem CI seine Umwelt akkustisch wahrnehmen kann; Geäusche hört und vielleicht Sprache verstehen kann (aber nicht/kaum sprechen)? Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Wir mussten uns nämlich mit der Frage vor der Entscheidung zum CI stark auseinandersetzen, weil bei uns eigentlich alle (damit meine ich jetzt Ärzte, Therapeuten, Frühförderinnen..) unsere Erwartungen an das CI heruntergeschraubt haben. So nach dem Motto: Es geht bei dem CI bei Ihrem Sohn darum, dass er seine Umwelt wahrnehmen kann, sprechen wird er aber sicherlich nicht lernen..(aufgrund seiner zusätzlichen Behinderungen, hatte nach der Geburt ja starke Hirnblutungen). Für uns war trotzdem klar, dass wir uns für das CI entscheiden, wenn
HG nicht ausreichen (die haben wir auch ein halbes Jahr getestet), gerade, weil er auch sehbehindert ist. Unsere Kinder können das Nicht-Hören ja nur begrenzt duch ein besonders gutes Sehvermögen ausgleichen (auch wenn Erik besser sieht, als man damals gedacht). Und wie sollen sie sich entwickeln, wenn sie ihre Umwelt nicht Hören und kaum Sehen? Eben, um ihm die Möglichkeit zu geben, seine Umwelt so gut wie irgend möglich wahrzunehmen und sich in seinem Rahmen zu entwickeln. Dass er jetzt doch so viel spricht und lautsprachlich kommuniziert (wenn auch grammatikalisch nicht unbedingt korrekt), ist natürlich eine tolle Überraschung

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Ich habe während den
CI-Rehas übrigens schon viele CI-Kinder kennengelernt. Und dass Kinder gar nicht von den
CIs profitieren, kommt wirklich selten vor (habe ich jetzt noch nicht erlebt, was ja aber nichts heißen muss), viele Sprechen sehr gut, manche nicht so viel oder auch gar nicht.
Ich habe es übrgens damals genauso gemacht: Ich hatte während der
HG-Phase das
CI zwar im Hinterkopf (und auch, dass ich bzw. wir uns vermutlich dafür entscheiden, wenn es ansteht), aber wirklich auseinandergesetzt habe ich mich damit erst, als klar war, dass es mit HG nicht klappt. Und genau das würde ich auch euch raten.
Ich drücke euch beiden erst einmal die Daumen, dass es mit den
HG klappt!
Und vor allem wünsche ich euch, dass ihr lernt, wieder mit euren Kindern zu kommunizieren. Auch wenn sie vielleicht die Worte nicht hören können, so verstehen sie euch doch...wenn ihr zusätzlich Gebärden einsetzt, erst recht.
Und tut mir leid, dass ich jetzt ein bsischen abgeschweift bin...
Gruß,
Katja
Katja mit Erik (geb. 2008), mehrfachbehindert, u.a. sehbehindert und gehörlos
1. CI: 2009
2. CI: 2012