Brauche Hilfe !

[Willibald]

Hallo liebe Forum Mitglieder,
ich habe mich hier angemeldet weil ich hoffe dass ich auf meine Fragen Antworten finden kann.
Ich bin seit meiner Kindheit hörbehindert u. niemand konnte herausfinden warum eigentlich.
Mein erster Besuch bei HNO war etwa im Alter von 7 Jahren u. der Arzt meinte eine Kinderkrankheit wäre Schuld daran. Das war 1952.

Auf dem linken Ohr bin ich zu 95 % taub u. auf dem rechten zu 55%.
Seit 1991 trage ich auf dem rechten Ohr ein Hörgerät mit dem ich aktuell ganz gut zurecht komme.
Das Problem ist hallt dass ich im Gesellschaftlichen Bereich Probleme habe bei Sprachverständlichkeit.
Nun bin ich durch Zufall auf die Möglichkeit einer CI Versorgung gestoßen.
Mittleilerweile war ich beim HNO Arzt u. habe eine Überweisung zur Universitätsklinik in Würzburg bekommen wo entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden sollen ob eine CI Versorgung möglich ist.
In Ihrem Forum u. auch in anderen Quellen habe ich nun herausgefunden dass die Nachsorge nach der OP wichtig ist u. evtl. viel Geduld u. Ausdauer verlangt bis wieder eine zufriedenstellende Sprachverständlichkeit gefunden ist.
Ehrlich gesagt hätte ich da Probleme da ich von mir weis dass ich kein Kanditat dafür bin.
Ich klammere mich nun daran dass ich ja durch die Versorgung am rechten Ohr mit dem Hörgerät schon zufriedenstellende Sprachverständlichkeit habe u. mein Gehirn nicht alles neu erlernen muss.
Ich hoffe nun sehr dass ich mit dieser Hoffnung liege u. Forum Mitglieder die ähnliche Voraussetzungen hatten mir Hoffnung machen können.
Nächste Woche habe ich nun Die Voruntersuchung und weis dann näheres .
Ich freue mich auf entsprechende Beiträge zu meinem Anliegen u. verbleibe mit besten Grüßen
Willibald

[EinOhrHase]

Salut Willibald,

willkommen im Forum
Zunächst wäre es gut zu wissen, wie es um deine Schwerhörigkeit steht.
Die prozentualen Angaben der Hörminderung sind für weitere Hilfengebung nicht ausreichend. Wichtiger ist hierbei, ob zB eine Innenohrschwerhörigkeit, Schalleitungsschwerhörigkeit (Mittelohr) oder andere Ursachen vorliegen.
Hier könnte zb das Einstellen eines (anonymisierten) Tonaudiogramms Aufschlüsse geben.
Auf Grund deiner Erklärung, es könnte sich um eine Kinderkrankheit handeln, die das Hörvermögen verschlechterte, würde ich auf eine Mittelohrschwerhörigkeit tippen.

Hast Du ggf auch an die Indikation eines BAHAs (knochenverankerte Hörhilfe) gedacht - oder anders rum gefragt, was bewog dich dazu, dich für ein CI zu entscheiden?
Es ist wohl tatsächlich so, dass man mit einem CI das Hören teils wieder er-lernen muss, da die Signalverarbeitung erst programmiert werden muss.
Wenn die Indikation gegeben wäre, ein BAHA zu implantieren, würdest Du dich dann hierfür entscheiden?

Man kann mit Hörgeräten ein Sprachverstehen verbessern, das ist soweit richtig. Wenn die Schwerhörigkeit schon sehr weit fortgeschritten ist, so wie bei Dir auf dem linken Ohr, ist das leider nicht (immer) so einfach, auch wenn man das durch Implantierung (CI oder BAHA) "wieder herstellen" könnte - unter der Voraussetzung, das Innenohr ist intakt und hat keinerlei bzw nur wenig Einschränkungen.

Ich selber höre nur auf 1 Ohr und weiss zu gut, wie es um das Sprachverstehen gestellt ist. Besonders auch das nicht-äumliche Hören kann einem sehr zu schaffen machen.

Gruss

[fast-foot]

Hallo Willibald,

Mittleilerweile war ich beim HNO Arzt u. habe eine Überweisung zur Universitätsklinik in Würzburg bekommen wo entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden sollen ob eine CI Versorgung möglich ist.

Wenn ich davon ausgehe, dass der HNO einigermassen kompetent ist, liegt links ein sensorineural bedingter Hörverlust vor. Das heisst, dass sich die Störung "ab dem Innenohr" auswirkt.

Damit ein CI möglich ist, muss nicht das Innenohr, sondern die Hörbahnen "danach" (Hörnerv, im Hirnstamm etc. und im auditorischen Kortex) ausreichend funktionstüchtig bzw. entsprechendes Potential vorhanden sein - eine hochgradige Dysfunktion des Innenohrs (bei gleichzeitig intakten retrocochleären Hörbahnen bzw. entsprechendem Potential) stellt ja die klassische Indikation für ein CI dar.

Da Du auf dem linken Ohr möglicherweise noch nie richtig gehört hast, ist es fraglich, ob bzw. wie viel ein CI bringen würde.

Entsprechende Abklärungen können zwar etwas aussagen - die Erreichng absoluter Gewissheit bezüglich der Frage, ob bzw. wie viel ein CI bringen könnte, wird jedoch gemäss meiner Einschätzung insbesondere "in Deinem Falle" kaum möglich sein.

Falls keine Kontraindikation vorliegen sollte (eine solche ist aus Deinem Beitrag nicht unmittelbar ersichtlich, da Du über Restgehör verfügst), kann man als grobe Faustregel davon ausgehen, dass der Erfolg bzw. insbesonder Nutzen eines CIs um so grösser ausfallen wird, je weniger weit der Zeitpunkt zurück liegt, zu welchem man mit dem betreffenden Ohr noch "einigermassen gehört hat" (bspw. "brauchbares Sprachverstehen erzielen konnte").

Allerdings gehe ich auf Grund der wenigen Informationen, welche Du eingestellt hast, eher davon aus, dass im Falle einer CI-Implantation viel Geduld und Aufwand erforderlich sein würde, um einen optimalen Nutzen zu erzielen.

Gruss fast-foot

[Geschwindibus]

Hallo liebe Forum Mitglieder,
Auf dem linken Ohr bin ich zu 95 % taub u. auf dem rechten zu 55%.
Seit 1991 trage ich auf dem rechten Ohr ein Hörgerät mit dem ich aktuell ganz gut zurecht komme.

Ist das denn progessiv - also schlechter werdend? wenn ja würde ein absterben der Haarzellen nicht unwahrscheinlich sein (bin kein Arzt, bei mir und meiner Schwester ist es so, CI muss jetzt)

Das Problem ist hallt dass ich im Gesellschaftlichen Bereich Probleme habe bei Sprachverständlichkeit.

kann ich nachvollziehen

Nun bin ich durch Zufall auf die Möglichkeit einer CI Versorgung gestoßen.
Mittleilerweile war ich beim HNO Arzt u. habe eine Überweisung zur Universitätsklinik in Würzburg bekommen wo entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden sollen ob eine CI Versorgung möglich ist.

CI ist möglich wenn der Hörnerv in Ordnung ist... alternativ wäre noch das Hirnstammimplantat, Knochenleitungsimplantat... je nach Quelle der Schwerhörigkeit die auch in den Untersuchungen deklariert wird.

Nur erwarte bitte keine Antwort auf deine Frage "Wie konnte das passieren". Nach sovielen Jahren das noch nachzuvollziehen.... man kann halt sagen "welche Teile noch funktionieren" und da müsste halt das Implantat greifen

In Ihrem Forum u. auch in anderen Quellen habe ich nun herausgefunden dass die Nachsorge nach der OP wichtig ist u. evtl. viel Geduld u. Ausdauer verlangt bis wieder eine zufriedenstellende Sprachverständlichkeit gefunden ist.

Ja. Geduld muss man/frau mitbringen. Meine OP steht bevor... von meiner Schwester (was die Logopädin im Vorgespräch auch bestätigt hat) war/wird das Sprachverständnis zwar besser, der Lernprozess wird aber nie aufhören.

Alternativ zur/nach erster ambulanter Logopädie gibt es noch 4-5 Wochen intensiv-Reha... meist ist danach (Klinik) schon ein seeehr großer Schritt in Sachen Sprachverstäniss getan.

Wichtig ist: Du musst dich darauf einlassen und - wie überall beim Lernen - mit eventuellen Rückschlägen leben können. Die Logopädin/der Logopäde sollte dir aber im Vorgespräch nach der Indikation auch nochmal genaueres sagen - auch was ggf. auf dich zu kommt.

[fast-foot]

Hier noch ein paar Anmerkungen:

Wenn der Hörnerv funktionstüchtig ist (was auch immer dies heissen mag - eine entsprechende Diagnostik ist nicht vollumfänglich möglich, und eine gewisse Funktionsfähigkeit ist "ja nur schon durch den Umstand gegeben, dass eine gewisse Resthörigkeit vorhanden ist"), muss ein CI nicht zwangsläufig einen grossen Nutzen erbringen.
Denn es kommt auch darauf an, "ob bzw. wie die nachgeschalteten Hirnareale in der Lage sein werden, die (von einem einigermassen intakten Hörnerv) ankommenden Signale zu verarbeiten".
Dies abzuschätzen ist nicht einfach. Zumal sogar ein aktuell nicht zu funktionieren scheinender Hörnerv durch Erhalt von entsrechendem Input seine Funktionstüchtigkeit erhöhen kann.
Wenn allerdings auf dem betreffenden Ohr "noch nie wirklich gehört wurde", ist es unwahrscheinlich, dass eine ausreichende Entwicklung der retrocochleären Hörbahnen möglich sein wird, was jedoch absolut notwendig wäre für ein befriedigendes Hör-Ergebnis.

Gruss fast-foot

[Willibald]

Danke für Eure Einschätzungen.
Ich werde dann nächste Woche die Voruntersuchungen machen lassen u. an dieser Stelle berichten.
Bis dahin uns allen eine schöne Zeit
Willibald

[Edda]

Hallo Willibald,
kleiner Fernsehtipp, aber ohne Garantie, was er bringt.
Sehe mir gerne die Sendung " selbstbestimmt" Sonntags 8.00 bis 8.30 im MDR an.
Es geht morgen, am 4.9.2016 unter anderem um - Pro und Contra Cochlea Implantat.
Bin selber gespannt, was darüber berichtet wird.
Vielleicht hast Du die Möglichkeit reinzusehen.
glg
Edda

[Willibald]

Liebe Forum Mitglieder,
nun ist es raus, war mittlerweile in der Uniklinik Würzburg u. habe dort die Voruntersuchungen machen lassen.
Das Ergebniss war dass der Hörnerv nicht funktionstüchtig ist u. eine CI keinen Sinn machen würde.
Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden u. suche nach anderen Möglichkeiten.
Ich bin dabei auf die BICROS Variante gestoßen welche wenigstens ein besseres Richtungshören ermöglichen könnte.
Leider werden aber die Kosten hierfür unverständlicherweise von der KK nicht übernommen was für mich ein großes Problem wäre.
Meinem Hörgräte Akkustiger habe ich nun eine Ohrenärztliche Verordnung einer Hörhilfe vorgelegt aber der meinte selbst diese würde von der Kasse nicht anerkannt.
Nun habe ich mir überlegt ob es vielleicht einen Gebrauchtgeräte Markt gibt an welchem ich mich bedienen könnte.
Leider habe ich dazu keine Quelle gefunden.
Nun meine Frage an die Leser hier im Forum, ist jemand hier im Forum eine Möglichkeit oder eine Person bekannt welche solche Geräte abgeben könnte weil sie nicht mehr gebraucht werden.
Ich denke dass ein Akkustiger diese dann auf meine Erfordernisse einstellen könnte.
Ich hoffe dass vielleicht hier im Forum jemand mir eine Quelle nennen kann.
,Ebay schließe ich aus, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
Beste Grüße,
Willibald

[Tuchel48.1.1]

Hallo, Willibald, bisst du Mitglied im VDK? Die Leute beim VDK können dir möglicherweise helfen, wenn sich die KK sturstellt. Oder beim Diakionischen Werk gibt es extra Beratungsstellen für Hörgeschädigte, da kann man sich auch hin wenden. 3. Möglichkeit DSB. Du siehst also, du bist sicht allein mit deinem Problem.

Viel Glück!

[Willibald]

Hallo Tuchel ,
für Deinen Hinweis,
meinst Du mit DSB den Deutschen Schwerhörigen Bund ?
Gruß Willibald

[akopti]

Hallo Willibald

Ich bin dabei auf die BICROS Variante gestoßen welche wenigstens ein besseres Richtungshören ermöglichen könnte.

Willibald

eine Bicros-Versorgung kann leider kein Richtungshören erzeugen, da Richtungshören nur mit zwei funktionierenden Ohren funktionieren kann.
Der Vorteil der Bicros-Versorgung ist die Ansprechbarkeit von beiden Seiten, wobei man nicht sagen kann von welcher, aber man bekommt es zumindestens mit.

Gruß

Dirk

[Tuchel48.1.1]

Hallo, Willibald, ja, den Deutschen Schwerhörigenbund meine ich, aber da würde ich mir nicht so viele Hoffnungen machen. Der VDK ist meines Erachtens erfolgreicher.

Aber wer sagt denn, daß die KK das Bigros nicht bezahlt? Davon habe ich noch nichts gehört.
Es handelt sich ja nur um eine Überleitung vom tauben Ohr zum hörenden Ohr, das wird doch nicht so teuer sein. Hörgeräte werden ja bezahlt bis zum Festbetrag und der Zusatz wird sicher auch bezahlt.