einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

Antworten
annib
Beiträge: 167
Registriert: 19. Aug 2016, 14:47
8

einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#1

Beitrag von annib »

Kurz zu meiner Situation: Ich bin leicht bis mittelgradig auf einer Seite schwerhörig. Ich habe bisher mehrere Geräte ausprobiert, ein großes Problem war immer das Richtungshören. Am besten bzw. gut klargekommen bin ich bisher mit dem Opn 1.
Nun war ich durch Erkrankung meiner eigentlichen Hörakustikerin bei einer anderen, die sich wunderte, dass ich noch nie ein In-Ohr-Gerät ausprobiert habe, da dies bei meiner Situation (Verstärkung nur von den tiefen Tönen notwendig) gut geeignet sei und der Schall nicht mehr hinter dem Ohr, sondern "im" Ohr aufgenommen würde.
Das Opn sei gut, aber ich solle bedenken, dass ich dann nie wieder ein einfachereres Gerät "akzeptieren" würde.
Ich soll nun also ein Probegerät (ähnlich dem Phonak Audéo) bekommen.

Mich interessieren nun eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät. Würdet ihr sie eher als positiv oder als negativ bezeichnen?
Ich würde mich eigentlich freuen, wenn es klappen würde, denn durch meine Brille nervt mich das Gerät hinter den Ohren schon ziemlich....
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
Gerhard_R
Beiträge: 400
Registriert: 27. Sep 2016, 01:57
8

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#2

Beitrag von Gerhard_R »

je nach Belüftung (und die wird nicht allzu Groß sein) müssen auch andere Frequenzen beim Im-Ohr-Gerät verstärkt werden.

Das OPN mit kleinem Schbirmchen ist da deutlich weniger verschlossen und sollte am besten klappen, ist aber auch am teuersten.

Ich denke nicht, dass du vom Klang her mit einem CIC besser fahren wirst, höchstens mit dem Geldbeutel.

Desweiteren sollte das OPN am natürlichsten sein, da du ja eh mit einem Ohr normal hörst, und keine nervige Automatik haben, die da immer rumschaltet.

Halte den Vorschlag allein vom Klangerlebniss für schlecht.
Oticon OPN1, 105dB.PM, closed.
Innenohr SHG. Wannekurve. 40-80-40.(Tief- Mitte-Hoch).
annib
Beiträge: 167
Registriert: 19. Aug 2016, 14:47
8

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#3

Beitrag von annib »

Die Idee war ja auch, weil ich den Klang dann an beiden Ohren in der Ohrmuschel aufnehme und nicht an einem hinter dem Ohr
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
RemyRiver
Beiträge: 526
Registriert: 9. Nov 2016, 18:24
8

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#4

Beitrag von RemyRiver »

Links hoere ich normal, rechts nur die tiefen toene schlecht.

Eine geschlossene Zversorgung hat man mir nie angeboten, bin aber mit der offenen Versorgung absolut unzufrieden, da ich das Gefuehl hab das das HG total ineffektiv arbeitet.

Ich persoenlich wuerde gerne eine geschlossene Versorgung ausprobieren (ob hdo oder in Ohr) selbst wenn das bedeutet, dass das verbleibende natuerliche Gehoer nicht zum Tragen kommt. Was bringen mir die natuerlichen hohen Toene, wenn die tiefen nicht ideal versorgt/verstaerkt werden.
Zuletzt geändert von RemyRiver am 1. Dez 2016, 21:37, insgesamt 1-mal geändert.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
Gerhard_R
Beiträge: 400
Registriert: 27. Sep 2016, 01:57
8

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#5

Beitrag von Gerhard_R »

annib hat geschrieben:Die Idee war ja auch, weil ich den Klang dann an beiden Ohren in der Ohrmuschel aufnehme und nicht an einem hinter dem Ohr
beim CIC hörst du kaum noch mit deinem normnalen Gehör weil durchgang extrem blockiert, kann man testen, die tiefen werden sicher besser rüber kommen, aber du wirst fast komplett mit HG hören dann..
Oticon OPN1, 105dB.PM, closed.
Innenohr SHG. Wannekurve. 40-80-40.(Tief- Mitte-Hoch).
agent_cooper
Beiträge: 18
Registriert: 9. Jun 2016, 10:25
9

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#6

Beitrag von agent_cooper »

Hallo, habe auch eine Tieftonschwerhörigkeit rechts (links kein Hörgerät notwendig) und trage eine RIC Hörgerät mit Otoplastik. Hatte am Anfang auch die Schirmchenvariante probiert, die zunächst erst einmal gut zum Eingewöhnen war, aber mit geschlossener Variante bin ich dann besser zurecht gekommen, da:
  • besserer Sitz
  • stärkerer Klang
Allerdings muss man gerade bei Tieftonschwerhörigkeit viel herumprobieren, bis man gut zurecht kommt. Denn ein zu hohes Anheben der tiefen Töne führt nach meiner Recherche und eigenen Erfahrungen dazu, dass man seine Mitmenschen trotzdem nicht gut versteht, da die tiefen Töne alles bedecken. Ich habe das Hörgerät seit Mai und komme mittlerweile ganz gut zurecht, auch wenn ich nicht immer 100% alles verstehe (aber das scheint normal zu sein). Auch das Richtungshören geht ganz gut, ein bisschen Eingewöhnung war aber auch da nötig.
Katja
einseitig schwerhörig im Tieftonbereich (50db) + Tinnitus
Xaver
Beiträge: 221
Registriert: 2. Mai 2011, 16:29
14
Wohnort: Zürich

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#7

Beitrag von Xaver »

Hallo annib,

Das mit dem Richtungshören wird auch leider mit einem Hörgerät nicht ganz einfach sein. Am Anfang hatte ich auch nur rechts ein CIC... Das Richtungshören funktionierte da relativ schlecht...
Zudem kann ich den anderen anschliessen. Das CIC verschliesst das Ohr stark, das heisst bei dem Ohr wirst Du hauptsächlich über das Hörgerät hören und nicht mehr direkt. Das ist am Anfang recht komisch... Man gewöhnt sich aber dran.
Heutzutage verwendet man eher RIC mit Schirmchen. Die fühlen sich bei vielen natürlicher an. Da Du nur gewisse Frequenzen schlecht hörst ev. ist dadurch bei Dir das Richtungshören auch ein wenig besser als mit einem CIC.
Seit dem 16.Lebensjahr leichte bis mitelgradige Schwerhörigkeit.
20 25 35 40 35 35 30 25
0.25 0.5 1 2 3 4 6 8
30 35 35 45 45 40 30 25
annib
Beiträge: 167
Registriert: 19. Aug 2016, 14:47
8

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#8

Beitrag von annib »

Das Gerät, das ich bekommen würde, würde nicht komplett im Uhr verschwinden. Es wäre wohl eher ein Gerät, das mit dem Kanal abschließt. Ich habe bisher mehrere Geräte hinter dem Ohr ausprobiert, wobei es mit dem Opn am besten geklappt hat. Ich werde mir jetzt noch einen Eindruck, an den letzten Eindruck, von dieser Art von Geräten verschaffen, dann muss ich mich endlich entscheiden. Danke für eure Einschätzungen!
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
RemyRiver
Beiträge: 526
Registriert: 9. Nov 2016, 18:24
8

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#9

Beitrag von RemyRiver »

Was genau ist eigentlich der unterschied zwischen dem Ohrstoepsel das auch die Ohrmuschel ausfuellt und der Stoepsel den man quasi gar nicht sieht?

Gibt es beides in verbindung mit HdO?
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
annib
Beiträge: 167
Registriert: 19. Aug 2016, 14:47
8

Re: einseitige Versorgung: Eure Erfahrungen mit einem In-Ohr-Gerät

#10

Beitrag von annib »

RemyRiver hat geschrieben:Was genau ist eigentlich der unterschied zwischen dem Ohrstoepsel das auch die Ohrmuschel ausfuellt und der Stoepsel den man quasi gar nicht sieht?

Gibt es beides in verbindung mit HdO?
so weit ich es bisher verstanden habe, gibt es HdO, bei denen der "Computer" und die Mikros hinter dem Ohr sitzen und der Schall über einen Schlauch ins Ohr geleitet wird. Im Ohr tritt der Schall dann über einen Lautsprecher aus. Dieser kann offen oder geschlossen versorgt werden. Je offener die Versorgung ist, desto mehr Luft kommt ins Ohr, aber eben auch mehr sog. Störgeräusch. Je nach Hörproblematik ist das dann wieder schwierig. Bei einer geschlossenen Versorgung dringt mehr oder weniger kein Schall mehr an den Ohrpassstücken vorbei, sodass du keinen Störschall hast, aber auch keine oder weniger Luftzirkulation (man kann da wohl noch Löcher reinboren) und ggf. auch deine Stimme anders hörst (ähnlich wie einem "dichten" Ohr bei Erkältung). Bei den HdO nimmst du den Schall aber eben hinter dem Ohr auf und nicht mit Hilfe der Ohrmuschelverstärkung. Wenn du also z.B. nur auf einem Ohr ein Gerät trägst, "senden" die beiden Ohren von verschiedenen Punkten aus.
Hier sieht man natürlich immer den Schlauch und das Gerät hinter dem Ohr, wenn du kurze oder zurückgebundene Haare hast.

Die Im-Ohr-Geräte gibt es in drei Varianten: einer, die kaum noch eingesetzt wird und bei der das "Ding" in der Ohrmuschel sitzt, eine Version, bei der das Gerät innerhalb eines "Stöpsels" verschwindet, je nach Enge des Gehörgangs etwas tiefer oder weniger tief, aber auf jeden Fall schließen sie mit dem Gehörgangausgang ab. Von vorne sieht man es dann nicht, aber natürlich von der Seite. Die heißen wohl "Right-In-the-Canal". Die dritte Variante sitzt fast direkt vom dem Trommelfell und kann wohl auch nur vom Hörakustiker rausgeholt werden. Hier ist die Belüftung besser als bei der zweiten Variante und es ist wohl auch nicht von Windgeräuschen beeinflusst. Aber man muss eben große und wenig gewundene Gehörgänge haben.
Zuletzt geändert von annib am 3. Dez 2016, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
Antworten