Schwerhoerigenforum.de

Meine ersten Hörgeräte mit 50 - das war schon ein Schock. Nun habe ich zum ersten Mal vom HG-Techniker zwei signia pureSDemo mitbekommen. Die ersten Tage waren der zweite Schock.
OK, ich kann tatsächlich Sprache besser verstehen. Aber zu einem hohen Preis (abgesehen von den 2300 €, die solche HG kosten sollen):
Ich höre hauptsächlich mich selbst. Nicht nur die Stimme, nein, jeder Atemzug, jeder Schritt, jede Berührung wird verstärkt ins Ohr gespült. Kommunikation während der Nahrungseinnahme völlig unmöglich. Dazu dieses "taube" Oropax-Gefühl. Wenn ich nur das linke HG verwende, ist es erträglicher. Hat der HG-Techniker allerdings von abgeraten - der HNO-Arzt nicht. Hmm.
Nebengeräusche werden völlig überzogen verstärkt. Neben jemandem zu sitzen, der Zeitung liest, ist unerträglich - es hört sich an, als würde jemand eine Cellophantüte in mein Ohr drücken. Papier, Tassen, Besteckgeräusche sind unerträglich laut, digital überschärft und wirken überdem noch so, als würden sie übersteuert aufgenommen.
Geräusche und Stimmen von hinten sind überpräsent - liegt vielleicht daran, dass die Mikros ja auch hinter dem Ohr liegen und nicht mehr im Ohr.
Insgesamt finde ich die Räumlichkeit schwierig, durch die unrealistische Überschärfung einiger hochfrequenter Geräusche.
Da muss ich wohl gleich am Montag noch einmal hin - so mag ich die Dinger gar nicht erst in der Schule ausprobieren.
Oder ist das normal? (Naiverweise habe ich meine Verordnung gleich beim HG-Laden gelassen, habe gesehen, dass alle hier im Forum als erstes ihre Diagnose durchgeben . Im Prinzip bis 50% Hörverlust im oberen Frequenzbereich, wenn ich das richtig erinnere. Mehr links als rechts.)

Hallo joma,
wieviele Hörprogramme hast du denn zur Verfügung oder nutzt du nur das Automatikprogramm? Welche Möglichkeiten hast du selber zur Lautstärkeregelung? Normalerweise wird vom Akustiker in der Anfangsphase die Lautstärke etwas erniedrigt eingestellt und im Laufe der Eingewöhnungszeit dann mehr und mehr gesteigert.
Was die Ohrpassstücke angeht, kann es sein, dass sie unnötig zu stramm sitzen und eventuell neue angefertigt werden müssen. Eventuell sollte auch ein anderes Material in Betracht gezogen werden.
Gruß
ulbos

Das ist beim ersten Mal so. Man muss sich erst an die neue Hörsituation gewöhnen. Alles was du beschreibst, lässt sich einstellen vom Akustiker.
Du musst nur hartnäckig bleiben und die Hörgeräte erst kaufen, wenn diese
richtig eingestellt sind. Ich habe ein halbes Jahr gebraucht. Mehrere Geräte von verschiedenen Herstellern ausprobieren. Immer ein Tagebuch führen, wie die Geräte auf dich wirken und mit schriftlichen Forderungen immer wieder zum Akustiker gehen, bis alles so eingestellt ist wie es zu dir passt. Ich habe Signia Primax Pure 7 seit März diesen Jahres und bin damit sehr zufrieden. Vorher hatte ich 6 Jahre Phonak-Geräte, bei denen die Einstellungen so lange gedauert haben wie oben geschrieben. Mit den Signia-Geräten waren die Einstellungen nach 2 Monaten abgeschlossen. Also nicht aufgeben und porbieren, probieren.

Wie du es beschreibst, sind die Ohren zu verschlossen. Manche Akustiker nehmen das als Anpassstrategie: Ohren dicht und Hörgeräte voll auf Zielverstärkung eingestellt. Finde ich nicht optimal. Wichtig ist, dem Akustiker die negativen Erfahrungen mitzuteilen, damit er die Versorgung entsprechend optimieren kann.