Hier meine Sichweise zur einen oder anderen Aussage:
Hingegen ist es erforderlich, dass die Geräte über zwölf Wochen und jeden Tag während zwölf Stunden getragen werden und zusätzlich intensives Sprachtraining betrieben wird.
Na ja, die entsprechende Studie beweist dies meiner Erinnerung zu Folge nicht. Es wurde nämlich gar nicht untersucht, wie es sich auswirkt, wenn die Geräte pro Tag weniger lange getragen werden, jedoch über einen längeren Zeitraum etc. etc. etc.
Diese soziale Ausgrenzung verläuft fliessend und ist für die Betroffenen oft kaum wahrnehmbar. Dadurch wird das Gehirn eines Schwerhörigen noch weniger stimuliert und bleibt auditorisch weniger lang plastisch. Ähnlich einem zu wenig gebrauchten Muskel verkümmert ein weniger stimuliertes Gehirn mit der Zeit. Auch das Gehör kann also «rosten».
Na ja, es existieren Studien, welche den Schluss nahe legen, dass die Verwendung von Hörgeräten das Sprachzentrum schädigen können. Ueberhaupt fehlen mir hier Informationen darüber, welche Risiken und Nebenwirkungen das Tragen der Geräte zur Folge haben können. Darüber gibt es zwar nur wenige Informationen*; die, welche verfügbar sind, legen jedoch den Schluss nahe, dass mit diversen Schädigungen der Hörbahnen (auch im Hirn) gerechnet werden muss.
*) und gerade das ist der Skandal: ich gehe davon aus, dass es nur dank erfolgreichen Lobbyierens seitens entsprechender Interessenvertreter möglich ist, die Aufklärungspflicht gegenüber dem Kunden zu verweigern
Obwohl die Nützlichkeit von Hörtrainings also weitgehend anerkannt ist, fehlen stichhaltige Beweise dafür.
Siehe unten!
«Ein Training bringt immer etwas.»
Und sei es nur dem Anbieter in Form von Cash
Dank wiederholtem Hörtraining könne das Hörvermögen während zweier bis dreier Jahre statisch gehalten werden, d.h., der üblicherweise progressiv verlaufende Hörverlust könne auf diese Weise aufgehalten werden, ist Kupferberg überzeugt. «Ein unterversorgtes Ohr verkümmert», sagt sie.
Na ja, was heisst hier "üblicherweise progressiv verlaufend"? Wenn nämlich das Sprachverstehen nachlässt, dieser Prozess jedoch reversibel ist, so hält das Training nicht unbedingt bzw. möglicherweise nur scheinbar den progressiven Verlauf auf (dieser kann wohl kaum in jedem Falle durch ein Training aufgehalten werden) - zumal ja, wie oben bereits erwähnt (siehe oben), die Wirksamkeit nicht einnmal erwiesen ist...
Nur gegen die Stigmatisierung der Hörgeräte hat der in Deutschland zum Hörakustik-Meister ausgebildete Andreas Koj auch noch kein Rezept gefunden...
Mein Vorschlag lautet: die Hörgeräteentwickler sollen sich mehr anstrengen (das ist schwierig um zu setzen, wenn gewisse Manager dank der Ausübung von dubiosen Doppelfunktionen Milliardenbeträge für sich alleine abzweigen), die Werbung nicht völlig unrealistisch daher kommen, neue Möglichkeiten (nur immer kleiner und "unsichtbarer" ist so 'was von langweilig und klingt eben auch nicht gut, ist jedopch bequem (da mit wenig Aufwand einigermassen viel verdient werden kann) gefördert und entsprechend beworben werden.
Gruss fast-foot