urlaubsreif hat geschrieben:
Programmumschaltungen sind unzumutbar. Sie entsprechen nicht dem Stand der Technik.
Das sehe ich nicht so.
Wieviele Programme wolltest du denn hinterlegen? Ich bräuchte dann ca. 20. Allein das dürfte die Programm-Speicherkapazität der aufzahlungsfreien Geräte übersteigen.
Das tut es in der Tat. Allgemein reicht ein Programm für Verstehen in Ruhe, eins für verstehen in lauten Situationen und vielleicht noch ein oder zwei Programme für andere Situationen. Damit kommt man in der Regel gut aus, die meisten meiner Kunden benutzen überhaupt keine Programme.
Ich verstehe ja, dass die fortgeschrittenen Deppen-Algorithmen und Situationsautomatiken dein Selbstverständnis als kompetenter Bastler gefährden müssen. Aber sie sind die Zukunft, und das schon jetzt
Also bis eben dachte ich, wir diskutieren auf Augenhöhe, aber jetzt scheint es mir wieder so persönlich zu werden.
Kann ich nicht sagen, vermutlich ein paar Stunden mit einigermaßen Aufwand. Kann man nicht vorhersehen. Warum willst du das wissen?
Weil dieser Aufwand, den du betreiben musst, um ein
Kassengerät wenigstens halbwegs alltagstauglich zu machen, ja schließlich anderswo querfinanziert werden muss. Und die Kassen bezahlen ihn dir nicht.
Weil jeder, der ein Gerät nimmt, das dem aktuellen technischen Fortschritt entspricht, eben auch nur sehr wenige Anpassungssitzungen (~max. 3) benötigt. Nur mit dem Unterschied, dass er kalkulierte Anpassungssitzungen bezahlt über den Aufpreis, die er gar nicht in Anspruch nimmt.[/quote]
Das stimmt so nicht ganz. Leute, die einfache Geräte nehmen, sind genügsamer und viel schneller zufrieden mit dem, was sie haben. Diejenigen, die am häufigsten bei mir auf der Matte stehen, sind die Leute mit den teuren Geräten.
Ich verdeutliche das mal absichtlich provokant und übertrieben so:
1. Termin, Kunde möchte zuzahlungsfreie Geräte, ich hänge ihm gleich welche dran.
2. Termin, Kunde kommt nach zwei Wochen Test wieder, ist zufrieden, Abschluss, fertig.
Nächster Termin in drei Monaten zum ersten Service.
oder so:
1. Termin, Kunde möchte richtig gute Geräte, ich biete zunächst zuzahlungsfreie Geräte von Hersteller A an und hänge ihm auch gleich welche dran.
2. Termin, Kunde möchte jetzt was anderes testen, ich passe ihm Mittelklassegeräte von Hersteller B an.
3. Termin, Kunde gefällt der Klang nicht, ich passe ihm Mittelklassegeräte von Hersteller C an.
4. Termin, Kunde findet die Geräte ok, möchte aber mal Hersteller D testen.
5. Termin, Kunde hat Hersteller D getestet, fand aber die Geräte von Hersteller C besser, möchte die aber eine Technikstufe besser probieren
6. Termin, Kunde fand die bessere Technik nicht so überzeugend und möchte jetzt mal die Technikstufe darunter probieren
7. Termin, Kunde fand die Technikstufe drunter genau so gut und fragt, ob es das auch mit
Akkus gibt, ich passe ihm die Akkugeräte an
8. Termin, Kunde fand die Akkugeräte super und möchte diese Geräte haben, die ich dann bestelle (natürlich in der Wunschfarbe

)
9. Termin, Kunde bekommt seine Hörgeräte, ist zufrieden, Abschluss, fertig.
Nächster Termin in drei Monaten zum ersten Service.
Kunden mit höherwertigen Geräten machen statistisch gesehen mehr Arbeit, darum kalkuliere ich teurerer Geräte auch mit mehr Gewinn.
Es gibt auch Ausnahmen: Kunden, die zig teure Geräte testen und dann die zuzahlungsfreien nehmen, oder Kunden, die gleich das beste nehmen und die ich nur alle zwei Jahre mal sehe.