Lohnt sich High End und das beste vom besten?

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skorpion1800
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Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#1

Beitrag von skorpion1800 »

Hallo liebe Forengemeinde,

auch ich benötige ein neues Hörgerät,
und wollte diesmal tief in die Tasche greifen...

Was soll es sein? Am liebsten ein In-Ear Gerät mit Bluetooth.
Da ich als Informatiker und auch nun in der Anwendungsentwicklung tätig bin,
würde es mich schon sehr interessieren, was es derzeit so auf dem Markt schon an Features gibt.

Ich habe 6 Jahre alte Kassengeräte, und immer nur eines in Verwendung.
( auf der linken Seite fast taub, da lohnt es sich nicht wirklich, und rechts nur eine Hörleistung von 70% )

Ich bin froh einerseits schwer zu hören ( weil sonst würde man wahnsinnig werden... ) andererseits nervt es natürlich auch...

Wenn ich das alte Kassengerät drinnen habe, und mich unterhalte, und dabei auf den Tisch klopfe, ist das geklopfe auf dem Tisch lauter ( bzw. die Umgebungsgeräusche ) als das gesprochene von uns selbst...

Wie weit ist da die Technik? Kann man das schon filtern? Ich meine, KI das da (noch) nicht angekommen :) und gibt es da schon etwas in der Art an Einstellungsmöglichkeiten?
Habe gerade mal das

Starkey Genesis AI 24 CIC 312

mir angesehen, und scheint ja erstmal den "gewünschten Anforderungen" zu genügen.
Hat jemand Erfahrung zwischen 16,20 und 24Bit? Also zwischen den Kanälen und Bändern?
Wie ist es eigentlich mit Zubehör? nutzt Ihr das? Wie zum Beispiel: Starkey / Starlink Mini Remote Microphone?

Wie schauts da eigentlich versicherungstechnisch noch aus? Kann man diese auch gesondert noch versichern, wenn ja, gegen was alles?
Gibt es "Klassiker" an denen man sich orientieren kann, weil ich würde doch ganz gern mehrere Modelle erstmal miteinander vergleichen, weil optisch hätte ich mir ja gern was in die Richtung "Signia Active" vorgestellt. Schön das sich am Markt mal langsam dafür was tut :)

Grüße
Patrick
jguther
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#2

Beitrag von jguther »

Die Signia Silk IX in der höchsten Technikstufe habe ich, die taugen bei Dir für links auf keinen Fall. Wenn Du noch etwas Geduld hast, kann ich Dir auch noch über die Starkey Genesis 24 AI CIC berichten. Für die bekomme ich heute den KV von meinem Akustiker. Ich bin "self fitter" mit allem Equipment und auch IT'ler und bringe die Geräte an ihre Grenzen.

Ich finde, ein High End Gerät lohnt sich. Die 20 Bänder der Silk sind mir im Bereich unter 1kHz eher boch zu wenig für einen absolut natürlichen Klang, da sind die Starkeys feiner abgestuft. Die anderen High End Features nutze ich nicht, klingt mir zu unnatürlich.

Leider Haben auch die Starkeys nur drei Stützpunkte pro Kompressorkennlinie, da hätte ich lieber vier.

ABER:
Das ist nur sinnvoll, wenn Du es auch ganz genau eingestellt kriegst. Mit dem begrenzten Zeitbudget eines Akustikers, der auf Deine verbalen Klangbeschreibungen angewiesen ist, völlig aussichtslos. Da würde ich dann eher zur "klassischen" Vorgehensweise tendieren und auch mal eine niedrigere Technikstufe ausprobieren.

Von der Signalverarbeitung sind die Geräte heute dicht an der Grenze des technisch machbaren. Ein High-End MEMS Mikrofon kostet heute in Tausenderstückzahlen weniger als drei Dollar. Und ob der nutzbare Dynamikbereich 69 oder 71 dB beträgt, merkst Du bei Deinem Gehörschaden hinterm Kompressor nicht mehr.

Wenn Geld keine Rolle spielt, immer die höchste Technikstufe nehmen - dann machst Du nie was falsch.

:-)
- self fitter -
125-250-500-750-1.5k-2k-3k-4k-6k-8k
R 20-10-10-05-05-05-05-05-20-30-50
L 35-30-25-25-30-30-25-40-45-50-75
Lieblingsgeräte: Widex Moment 440 CIC Micro
Backup: Starkey Genesis AI 24 CIC 312 WL
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tabbycat
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#3

Beitrag von tabbycat »

skorpion1800 hat geschrieben: 17. Jan 2024, 22:00 Ich habe 6 Jahre alte Kassengeräte, und immer nur eines in Verwendung.
( auf der linken Seite fast taub, da lohnt es sich nicht wirklich, und rechts nur eine Hörleistung von 70% )
Da wäre ich mir mal nicht so sicher - abgesehen davon, daß es äußerst lästig ist, wenn das Ohr das Verstehen von Sprache verlernt.
Ich lebe mit einer ähnlichen Konstellation. Vor einiger Zeit war das HG meines an Taubheit grenzenden Ohres defekt. Nach ca. einem halben Tag war meine Konzentration so im Eimer, daß ich mich nicht mehr mit dem Auto zum Akustiker traute, sondern lieber die Öffis nahm. Auch nahm ich Geräusche anders wahr als "beidohrig". - Das von Dir erwähnte Klopfen auf den Tisch und andere Geräusche machten mich schier wahnsinnig, weil eben alles nur in ein Ohr ging und meinem Hirn spürbar Energie entzog.

Übrigens habe ich relativ preisgünstige Einstiegsmodelle von Phonak (Audeo Marvel 30 als RiC) in den Ohren und bin schon seit einigen Jahren hochzufrieden mit ihnen.
Sie können Bluetooth und damit auch streamen und Telefon - und wurden aufgrund meiner mattschwarzen Otoplastiken vor ein paar Tagen für Airpods gehalten :lol: (...daß da was hinterm Ohr hängt, fällt den wenigsten Mitmenschen auf - auch wenn die Geräte schwarz sind und meine Haare mittlerweile grau).
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Entweder wir finden einen Weg,
oder wir machen einen. 🤗
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skorpion1800
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#4

Beitrag von skorpion1800 »

Hey Toll @jguther & @tabbycat

jetzt bin ich nicht mehr so "alleine", habe Menschen mit dem gleichen Problem und auch kleine Freaks, die mal gern "weiter und mehr über den Tellerrand hinaus gucken" sowie fit sind. ( und freut mich Eure Bekanntschaft zu machen, sowie vielen lieben herzlichen Dank für die Antworten! )

Was mir gestern aufgefallen ist...:

Starkey Genesis 24 AI CIC

2. Starkey Genesis 24 AI CIC

3. Starkey Genesis 24 AI CIC


3. Verkäufer, das gleiche Gerät und Preisschwankungen um die 500-600€... das ist schon eine Frechheit...
Weil hier spiegelt sich die Aussage vom @Rancher wieder ( weshalb ich den Thread hier aufmachte ):
Rancher hat geschrieben: 13. Jan 2024, 09:16 .... Ich würde Euch empfehlen, auf jeden Fall noch zu einem anderen Akustiker zu gehen. Geers hat eine rigide Geschäftspolitik, was Preis- und Verkaufsstrategie angeht. Allen Versprechungen zum Trotz werdet Ihr dort vermutlich den höchsten Preis bezahlen. Meine Erfahrungen mit der Beratung waren gut, sie haben aber nur Geräte der SONOVA-Gruppe (Phonak, Unitron, Hansaton). Geers gehört zu SONOVA. Ich habe, wegen siehe vorher, nicht bei Geers gekauft.
Schaut Euch im Internet mal die Gerätepreise der Online-Anbieter an. Zum Vergleich müsst Ihr natürlich den Namen des Originalgerätes eingeben, AudioNova wird nur über Geers unter diesem Namen vertrieben. Da seht ihr, welche Spannen möglich sind. Ihr werdet natürlich bei einem niedergelassenen Akustiker nicht an die Onlinepreise herankommen, aber zwischen 500 und 1000 Euro weniger pro Gerät im teuersten Sektor sind in Deutschland möglich.

@jguther:
Was ist "KV"? Du bekommst heute die Starkey Genesis 24 AI CIC, ich würde diese mit Absicht als erstes testen wollen, und dann noch 2 andere im Vergleich. ( Man hat ja 30 Tage Test-Probe-Zeit überall)
jguther hat geschrieben: 18. Jan 2024, 01:10 Ich bin "self fitter" mit allem Equipment und auch IT'ler und bringe die Geräte an ihre Grenzen.
ABER:
Das ist nur sinnvoll, wenn Du es auch ganz genau eingestellt kriegst. Mit dem begrenzten Zeitbudget eines Akustikers, der auf Deine verbalen Klangbeschreibungen angewiesen ist, völlig aussichtslos. Da würde ich dann eher zur "klassischen" Vorgehensweise tendieren und auch mal eine niedrigere Technikstufe ausprobieren.
und genau das suche ich :) also "self fitter" heißt, die Akustiker geben Dir / uns die Software, damit wir auch selbst die Einstellungen vornehmen können, oder wie sieht das ganze da aus? Weil das Klangprofil haben wir schneller eingestellt, als der Akustiker auf irgendwelche verbalen Beschreibungen...
jguther hat geschrieben: 18. Jan 2024, 01:10 Die Signia Silk IX ,... Starkey Genesis 24 AI CIC:
Ich finde, ein High End Gerät lohnt sich. Die 20 Bänder der Silk sind mir im Bereich unter 1kHz eher boch zu wenig für einen absolut natürlichen Klang, da sind die Starkeys feiner abgestuft. Die anderen High End Features nutze ich nicht, klingt mir zu unnatürlich.

Leider Haben auch die Starkeys nur drei Stützpunkte pro Kompressorkennlinie, da hätte ich lieber vier.
Ich meine gestern gesehen zu haben, das die Starkey "nur" 8kHz haben.... ist das der "Mittelwert"?
weil wenn Du schreibst unter 1Khz, wäre das schon mal interessant, wenn die Starkeys "feiner abgestuft" sein sollen.
-> Könntest Du mir bitte das mit den drei Stützpunkten erklären pro Kompressorkennlinie? das da 4 "Besser?" wären?
jguther hat geschrieben: 18. Jan 2024, 01:10 Von der Signalverarbeitung sind die Geräte heute dicht an der Grenze des technisch machbaren.
Wenn Geld keine Rolle spielt, immer die höchste Technikstufe nehmen - dann machst Du nie was falsch.

:-)
Also bei den Chips wird sich noch einiges tun. selbst zahle ich das zwar jetzt nicht aus der Portokasse,
aber wenn die Krankenkasse schon mitzahlt, und mir das an sich "egal" ist, ob ich das gleiche nochmal drauf lege, und da dann hier und da paar Scheinchen zusätzlich, weil hier und da fördert man dann diese Entwicklung, zudem spart man dann wieder auf der anderen Seite wieder wo anders ein. Wenn man an Reinkarnation oder sonst was etc. glaubt oder wir für uns oder unsere Väter mal "das beste vom besten" erschaffen und bauen wollen, dann würd ich ganz gern in 50 Jahren das "einfach beste Hörgerät was sich etabliert hat" für uns haben wollen.
tabbycat hat geschrieben: 18. Jan 2024, 07:48 Da wäre ich mir mal nicht so sicher - abgesehen davon, daß es äußerst lästig ist, wenn das Ohr das Verstehen von Sprache verlernt.
Ich lebe mit einer ähnlichen Konstellation. Vor einiger Zeit war das HG meines an Taubheit grenzenden Ohres defekt. Nach ca. einem halben Tag war meine Konzentration so im Eimer, daß ich mich nicht mehr mit dem Auto zum Akustiker traute, sondern lieber die Öffis nahm. Auch nahm ich Geräusche anders wahr als "beidohrig". - Das von Dir erwähnte Klopfen auf den Tisch und andere Geräusche machten mich schier wahnsinnig, weil eben alles nur in ein Ohr ging und meinem Hirn spürbar Energie entzog.
komisch....
also ich "nutze mein linkes Ohr nicht", auch ist es komisch: "wenn das Ohr das Verstehen von Sprache verlernt"
Also ich mache "alles über ein Ohr" wir "verarbeiten" ja die Stimme auch bzw. lernen das hören neu über diese Geräte mit "unserem Dritten Auge auf der Stirn" ( sagte mir der Akustiker ) und ich lese unterschwellig aber auch von den Lippen mit ab. ( Zudem ich aber auch vorab schon weiß, was die anderen Antworten und interpretieren wollen :lol: )
Das was Du da beschreibst, hatte ich teils "mit Hörgerät" weil das dann am Ende des Tages so ein Dröhnen war, mit den ganzen zusätzlichen Geräuschen usw. dem man da noch ausgesetzt war.
Manche Dinge sind sehr schön, ( Regentropfen, oder Schnee, wenn es rieselt usw...., Stadtlärm und Verkehr alles andere... )
tabbycat hat geschrieben: 18. Jan 2024, 07:48 Übrigens habe ich relativ preisgünstige Einstiegsmodelle von Phonak (Audeo Marvel 30 als RiC) in den Ohren und bin schon seit einigen Jahren hochzufrieden mit ihnen.
Sie können Bluetooth und damit auch streamen und Telefon - und wurden aufgrund meiner mattschwarzen Otoplastiken vor ein paar Tagen für Airpods gehalten :lol: (...daß da was hinterm Ohr hängt, fällt den wenigsten Mitmenschen auf - auch wenn die Geräte schwarz sind und meine Haare mittlerweile grau).
Ja und das suche ich nämlich auch, Dinger die aussehen wie Airpods... die nicht auffallen, wo noch viel mehr Technik drin verbaut werden kann usw. Streamen und Telefon wäre gar nicht so interessant.
Wie verhält es sich beim Streamen, wenn dann der Partner auf der Couch noch was sagt?

Gibt es eigentlich die "Noise-Cancelling" Funktion auch? Das stelle ich mir toll vor!
Und die Teile hinterm Ohr... hmmm... wollte ich jetzt eigentlich mal von weg.

Grüße
Patrick
tabbycat
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#5

Beitrag von tabbycat »

skorpion1800 hat geschrieben: 18. Jan 2024, 08:58 Wie verhält es sich beim Streamen, wenn dann der Partner auf der Couch noch was sagt?
Während des Streamens vom Smartphone kann ich in der Phonak-App einstellen, wieviel von den Umgebungsgeräuschen ich noch hören möchte.

Allerdings habe ich keinen TV-Streamer o. ä., weil ich TV mit meinen Hörgeräten noch gut ohne Hilfe verstehe.

Das mit dem verlernten Sprachverstehen ist übrigens meine eigene Erfahrung. Da ich gut 25 Jahre einohrig durchs Leben gelaufen bin, habe ich nach der Anpassung meines ersten Hörgerätes mit dem betroffenen Ohr erstmal gut ein Jahr "akustisches Gulasch" gehört bis mein Hirn begriff, daß der Input Sprache ist. War ein hartes Stück Arbeit, hat mich aber im Endeffekt mit beidseitiger Ansprechbarkeit und räumlichem Hören belohnt. - Ich möcht's nicht mehr missen :)
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Ohrenklempner
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#6

Beitrag von Ohrenklempner »

Du könntest dir mal Signia Active Pro anschauen.
Die haben allerdings (so wie die meisten anderen Hersteller auch) keine normale, direkte Bluetooth-Konnektivität sondern über Bluetooth LE. Mit nem iPhone kein Problem, mit anderen Smartphones eher schwierig. Alternativ wäre dann noch als Im-Ohr-Gerät das Signia Insio AX, die Im-Ohr-Geräte von Starkey oder die von Resound interessant. Ich würde dir aber grundsätzlich eher ein RIC empfehlen. So ein bluetoothfähiges Im-Ohr-Hörgerät ist alles andere als unauffällig. Ein RIC siehst du kaum, es ist flexibler in der Anpassung und akustischen Anbindung ans Ohr, im Reparaturfall ist es einfacher zu händeln, falls du ein Ersatzgerät brauchst, und auch sonst sind Im-Ohr-Geräte recht anfällig.

Noise Cancelling in Hörgeräten gibt es nicht. Wäre auch ziemlicher Quatsch, da man die Ohren mit HG ganz verschließen müsste, was man selten macht, und man will ja mit Hörgerät hören und nicht nicht-hören. ;)
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
misterref
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#7

Beitrag von misterref »

Fakt ist man kann das Mikro so einstellen wie man es will. Ich persönlich möchte möglichst keinen Unterschied merken wenn ich streame, klar ist aber das wenn du streamst es schwieriger ist dem Gesprächspartner zu folgen, da das Streaming "lauter" ist.
Im Büro muss ich daher immer das Streaming stoppen, im Zug allerdings höre ich die Durchsagen ohne Probleme, und wenn die Umgebung zu laut ist kann man immer noch das Mikro leiser stellen bis hin zu stummschalten.

Noise-Cancelling finde ich sowas von einer Unsittte, ich sehe jeden Tag Leute mit Airpods im Ohr rumstehen und die kriegen nix mehr von der Aussenwelt mit und hören dann natürlich auch die Bahndurchsagen nicht, aber ja ist ja deren Problem wenn sie den Zug verpassen. Aber ich find's krass, wir versuchen möglichst alles zu hören und die hörenden machen sich taub, verrückte Welt.
Oticon Intent 2

125 -250 -500 -750 - 1k -1.5k -2k -3k -4x - 6x - 8k
L 45 - 60 - 70 - 75 - 75 - 75 - 70 - 60 - 75 - 65 - 70
R 40 - 60 - 70 - 70 - 70 - 75 - 65 - 60 - 65 - 70 - 70
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#8

Beitrag von skorpion1800 »

tabbycat hat geschrieben: 18. Jan 2024, 09:24 Das mit dem verlernten Sprachverstehen ist übrigens meine eigene Erfahrung. Da ich gut 25 Jahre einohrig durchs Leben gelaufen bin, habe ich nach der Anpassung meines ersten Hörgerätes mit dem betroffenen Ohr erstmal gut ein Jahr "akustisches Gulasch" gehört bis mein Hirn begriff, daß der Input Sprache ist. War ein hartes Stück Arbeit, hat mich aber im Endeffekt mit beidseitiger Ansprechbarkeit und räumlichem Hören belohnt. - Ich möcht's nicht mehr missen :)

Lieben Dank...
also ich laufe jetzt 35 Jahre "einohrig" durchs Leben. Bin davon überzeugt ( also wie gesagt es sind nur 10-15% Hörleistung, und vor 6 jahren die Standard Krankenkassenmodelle hatte mir "auf der Guten Seite" so weit zugesagt, das man sich auch mit Leuten in 20 Metern Entfernung noch flüsternd unterhalten konnte usw, ABER auf der "schlechten" Seite ich deswegen höchstens den Straßenverkehr und die Umgebung zwar "besser" wahrgenommen habe ( was relativ ist, weil beim Überqueren der Straße schaut man ja dennoch, egal ob man was hört oder nicht ) aber eine "vernünftige" Konservation deswegen dennoch nicht möglich war. Selbst wenn das Hörgerät es 50dz "lauter dröhnte" auf der schlechten Seite, war es immer noch schlechter als auf der Guten Seite ohne Hörgerät...

und ein "richtiges Implantat" wollte ich nie... deswegen wunderts mich, wenn Du schreibst:"Möcht's nicht mehr missen"
Hat sich da so viel getan, oder wie schauts da bitte aus?
Weil wenn Du das "gleiche" Problem hast, und "relativ preisgünstige Einstiegsmodelle von Phonak (Audeo Marvel 30 als RiC) in den Ohren" dann verwunderts mich irgendwo.

misterref hat geschrieben: 18. Jan 2024, 09:39 Fakt ist man kann das Mikro so einstellen wie man es will. Ich persönlich möchte möglichst keinen Unterschied merken wenn ich streame, klar ist aber das wenn du streamst es schwieriger ist dem Gesprächspartner zu folgen, da das Streaming "lauter" ist.
Im Büro muss ich daher immer das Streaming stoppen, im Zug allerdings höre ich die Durchsagen ohne Probleme, und wenn die Umgebung zu laut ist kann man immer noch das Mikro leiser stellen bis hin zu stummschalten.
Schön zu hören, das die Technik heute schon mal soweit ist, danke Dir für Deine Antwort!
misterref hat geschrieben: 18. Jan 2024, 09:39 Noise-Cancelling finde ich sowas von einer Unsittte, ich sehe jeden Tag Leute mit Airpods im Ohr rumstehen und die kriegen nix mehr von der Aussenwelt mit und hören dann natürlich auch die Bahndurchsagen nicht, aber ja ist ja deren Problem wenn sie den Zug verpassen. Aber ich find's krass, wir versuchen möglichst alles zu hören und die hörenden machen sich taub, verrückte Welt.
Ich möchts einfach mal als Feature.
Ich konnte dies mal beim Fliegen testen auf Empfehlung des Großvaters, und joa... diese Funktion hat was,
und könnte noch die Oropax mal eines Tages ersetzen, verstehe aber voll und ganz was Du meinst,
nur hätte ich es ganz gerne, weil die Technik ist ja schon an sich verbaut ( meine ich.. )
tabbycat
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#9

Beitrag von tabbycat »

skorpion1800 hat geschrieben: 18. Jan 2024, 09:46 und ein "richtiges Implantat" wollte ich nie... deswegen wunderts mich, wenn Du schreibst:"Möcht's nicht mehr missen"
Hat sich da so viel getan, oder wie schauts da bitte aus?
Weil wenn Du das "gleiche" Problem hast, und "relativ preisgünstige Einstiegsmodelle von Phonak (Audeo Marvel 30 als RiC) in den Ohren" dann verwunderts mich irgendwo.
Nee, ein Implantat würde ich auch nur wollen, wenn es gar nicht mehr anders ginge.

Mein wieder erlangtes Sprachverstehen ist nicht allein der Technik geschuldet, sondern auch meinem Ehrgeiz/ Training, es wieder zu erlernen. Das hab ich mittels Hörbüchern und Podcasts sowie der "harten Schule des echten Lebens" ;) geschafft. Wie ich schon schrieb, hat es gut ein Jahr gedauert, aber mir war es das wert.
Merke: Auch die teuerste und beste Technik bringt dir nur was, wenn a) der Akustiker sie dir vernünftig einstellt und du b) bereit bist mit dieser "Krücke" zu üben, bis du stolperfrei laufen kannst ;)

Ich hatte seinerzeit höherpreisige Modelle getestet und damit auch nicht besser gehört.
Übrigens frage ich mich, woher Du den Ausdruck "Standard-Kassenmodelle" hast. Die gibt es schlichtweg nicht. Es gibt lediglich einen Festbetrag, den die Krankenkasse bezahlt. Was der jeweilige Akustiker dafür hergibt, ist dessen individuelle Angelegenheit.
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#10

Beitrag von Ohrenklempner »

skorpion1800 hat geschrieben: 18. Jan 2024, 09:46
misterref hat geschrieben: 18. Jan 2024, 09:39 Noise-Cancelling (...)
nur hätte ich es ganz gerne, weil die Technik ist ja schon an sich verbaut ( meine ich.. )
Ähm nein, wie schon gesagt, Noise-Cancelling gibt's nicht in Hörgeräten.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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misterref
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#11

Beitrag von misterref »

Kein Noise-Cancelling aber eine mehr oder weniger gute Geräuschabsenkung (je nach Hersteller)
Und dann gibt es ja auch noch den Equalizer mit dem man ein störender Lärm rausfiltern kann.
Oticon Intent 2

125 -250 -500 -750 - 1k -1.5k -2k -3k -4x - 6x - 8k
L 45 - 60 - 70 - 75 - 75 - 75 - 70 - 60 - 75 - 65 - 70
R 40 - 60 - 70 - 70 - 70 - 75 - 65 - 60 - 65 - 70 - 70
Collin23
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#12

Beitrag von Collin23 »

Soweit mir bekannt ist, entfernt, dämpft oder verstärkt ein Equalizer Frequenzen im Spektrum.

Gruß
Collin23
jguther
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#13

Beitrag von jguther »

skorpion1800 hat geschrieben: 18. Jan 2024, 08:58 @jguther:
Was ist "KV"?
Kostenvoranschlag.
skorpion1800 hat geschrieben: 18. Jan 2024, 08:58 und genau das suche ich :) also "self fitter" heißt, die Akustiker geben Dir / uns die Software, damit wir auch selbst die Einstellungen vornehmen können, oder wie sieht das ganze da aus? Weil das Klangprofil haben wir schneller eingestellt, als der Akustiker auf irgendwelche verbalen Beschreibungen...
Genau so ist es. Ob Dir Dein Akustiker die Software und das Interface gibt, weiss ich nicht. Manche besorgen es sich auch aus Ländern, wo man es mit dem Verkauf von Medizinprodukten nicht so genau nimmt.
skorpion1800 hat geschrieben: 18. Jan 2024, 08:58 Ich meine gestern gesehen zu haben, das die Starkey "nur" 8kHz haben.... ist das der "Mittelwert"?
Weiss ich nicht. Aber oberhalb von 8kHz hören die meisten Leute, die ein Hörgerät brauchen, sowieso nichts mehr. Die Silk gehen zwar bis 12kHz, das höre ich aber nicht mehr. Wichtig ist eine feine Einstellbarkeit im Sprachbereich und, fürs Musikhören, im Tieftonbereich. Wenn Du beispielsweise für alles unter 500Hz nur einen Kanal hast, ist nichts mehr mit natürlicher Musikwiedergabe. Die Starkeys sind da wohl besser als die Signias. Die Signias verwenden zwar sehr fein abgestufte Kanäle (ungefähr Terzbänder) im Sprachbereich, aber unter 1kHz gibt es nur 63Hz / 250Hz / 500Hz / 750Hz. Und parametrische Equalizer scheint es bei Hörgeräten generell nicht zu geben, obwohl man damit problematische Resonanzüberhöhungen und Auslöschungen wegkriegen könnte und der Rechenaufwand im Signalprozessor auch nicht höher wäre.
skorpion1800 hat geschrieben: 18. Jan 2024, 08:58 -> Könntest Du mir bitte das mit den drei Stützpunkten erklären pro Kompressorkennlinie? das da 4 "Besser?" wären?
Du hast pro Frequenzband (Kanal) nicht nur eine Verstärkungseinstellung, wie bei einem Equalizer, sondern drei. In der Regel stellt man damit die Verstärkung des entsprechenden Frequenzbands für Eingangspegel von 50dB (leises Gespräch), 65dB (lautes Gruppengespräch) und 80dB (Lärm, Straße, Fabrikhalle) ein. Für Lautstärken dazwischen ermittelt das Hörgerät die erforderliche Verstärkung durch Interpolation. Jeder Kanal ist also in Wirklichkeit ein Kompressor mit einer Kennlinie, die durch drei Stützpunkte definiert wird.

Einen Kompressor braucht man, weil ein geschädigtes Ohr zwar leise Frequenzen gar nicht mehr hört, laute aber oft noch fast normal. Es sind ja unterschiedliche Sinneszellen, und die für leise Töne sind empfindlicher und gehen zuerst kaputt. Es ergibt sich eine starke Nichtlinearität, die dazu noch in jedem Frequenzband, je nach Schädigungsgrad, unterschiedlich sein kann.

Sehr viel Informationsgehalt spielt sich gerade im Bereich leiser Töne ab, z.B. Raumgeräusche, die das Gehirn unter anderem mit zur Orientierung verwendet, aber auch Sprachanteile, denn Sprache ist ja hochmoduliert und innerhalb einer Silbe kann die Spanne von sehr leise bis laut reichen.

Wenn man jetzt einen weiteren Stützpunkt für sehr leise Geräusche hätte, könnte man bei sorgfältiger Einstellung dem natürlichen Hörerlebnis viel, viel näher kommen. Richtungshören, Sprachverständlichkeit, Orientierung im Raum würden sich enorm verbessern.
- self fitter -
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Dani!
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#14

Beitrag von Dani! »

skorpion1800 hat geschrieben: 18. Jan 2024, 08:58 und genau das suche ich :) also "self fitter" heißt, die Akustiker geben Dir / uns die Software, damit wir auch selbst die Einstellungen vornehmen können, oder wie sieht das ganze da aus? Weil das Klangprofil haben wir schneller eingestellt, als der Akustiker auf irgendwelche verbalen Beschreibungen...
Das bezweifle ich.
Self-Fitting ist zwar kein Hexenwerk. Bis man sich aber soweit damit vertraut ist, dass man die richtigen Stellschrauben gefunden hat, ist der gewöhnlihce Akustiker schon zweimal mit deiner Verbalen Beschreibung durch. Kompetente Akustiker schneller als du es installiert bekommst. Insbesondere als HG-Neuling ist man erst mal damit beschäftigt, was einem der Bildschirm überhaupt sagen möchte.

Software und nötige Hardware bekommt man auch in Deutschland. Man muss nur freundlich fragen.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
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L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
jguther
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#15

Beitrag von jguther »

Dani! hat geschrieben: 18. Jan 2024, 14:31 Das bezweifle ich.
Self-Fitting ist zwar kein Hexenwerk. Bis man sich aber soweit damit vertraut ist, dass man die richtigen Stellschrauben gefunden hat, ist der gewöhnlihce Akustiker schon zweimal mit deiner Verbalen Beschreibung durch.
Ja, sehe ich auch so. Wenn man ein gutes Ergebnis möchte, ist die Lernkurve sehr steil. Erfahrung als Toningenieur wäre hilfreich :D . Meine ersten Fragen an jemand, der hier Ambitionen hat, wäre folgende:

Bist Du in der Lage, eine verkorkste Tonaufnahme der Stimme Deiner Frau mit einem Terzband Equalizer so zu korrigieren, dass sie wieder natürlich klingt? Weisst Du, wo Du korrigieren musst, wenn der Stimme Glanz fehlt? Volumen? Wenn sie verwaschen klingt? Wenn sie zu weit weg ist? Wenn sie harsch und anstrengend klingt?
(Natürlich kann man das auch mit Kopfhörer und Messsignalen (rosa Terzbandrauschen auf der Mittenfrequenz jedes Kanals) machen, aber das Ergebnis ist nach meiner Erfahrung nicht all zu genau.

Und das ist erst der Anfang!

Auch der Lautstärkeabgleich links/rechts ist nicht trivial. Für sauberes räumliches Hören sollte der in jedem Band und bei jeder Lautstärke (50dB, 65dB, 80dB) auf +/- 1dB genau stimmen. Was nimmt man dazu für Messtöne? Sinus geht nicht, wegen des nicht perfekten Frequenzgangs des Gesamtsystems (Resonanzen, lokale Unebenheiten, etc.). Bandbreitenbegrenztes rosa Rauschen ist geeignet, aber da sollte man sich die Signale für jeden Hörgerätetyp pro Kanal passend generieren. Dazu braucht man untere und obere Grenzfrequenz jedes Bandes oder muss dies anhand der Mittenfrequenzen näherungsweise berechnen. Natürlich braucht man auch einen Kopfhörer, der im Frequenzbereich des Hörgeräts linear ist und nicht mehr als 1dB links/rechts Abweichung hat. Der Sennheiser HD650 ist da das preisgünstigste Modell, das ich kenne.

Meine persönliche Ansicht dazu:
Wer als "self fitter" akustisches Verständnis und das Equipment und die Hartnäckigkeit hat und sich einarbeitet, kann mit entsprechendem Zeiteinsatz aus modernen Hörsystemen einen tollen Klang und ziemlich natürliches Hören herausholen - so weit die Ohren eben noch mitmachen. Man kann aber auch kleinere Brötchen backen und sich freuen, wenn man kleinere Änderungen in den Komfortfunktionen oder mal ein weiteres Hörprogramm selbst machen kann und sich dadurch den einen oder anderen Gang zum Akustiker spart.

Ich halte übrigens sehr viel von meinem Akustiker, und bezahle ihm gerne einen anständigen Preis für die Geräte und seinen Service! Deshalb kaufe ich auch nicht online. Aber so viel Zeit, wie ich das selbst investiere, hat der gar nicht und könnte er auch gar nicht abrechnen, ohne rot zu werden.
- self fitter -
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Richy
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#16

Beitrag von Richy »

Super geschrieben!
Also ohne zu googlen wüsste ich nicht mal was „rosa Terzbandrauschen @😱, aber wegen der Komfortfunktionen oder für ein zusätzliches Programm einzurichten, wie du schreibst, hab ich mir auch das Zubehör zum selbst fitten besorgt und das klappt auch ganz gut
mittelgradig schwerhörig, versorgt mit Signia Pure 5 AX beidseitig
Jonny
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#17

Beitrag von Jonny »

Ja gut erklärt. Sicher, dass dein Talent vielleicht besser als Akustiker oder Hörgeräteentwickler aufgehoben wäre? ✌🏼👍🏻
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Ohrenklempner
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#18

Beitrag von Ohrenklempner »

Hi jguther,

ich finde den Beitrag zum Selffitting gut erklärt und gut geschrieben, aber er ist nicht repräsentativ für jemanden, der Hörgeräte einstellt -- egal, ob für sich selbst oder jemand anderem.
Was du mit deinem Verfahren bezweckst, ist ein Lautheitsausgleich. Das kann man machen, kann auch durchaus viel Gutes bewirken, und es gibt in der Akustikerbranche auch Anbieter, die diesen Ansatz für die Hörgeräteanpasser in den Geschäften verfügbar und effizient einsetzbar machen. Audiosus ist beispielsweise so ein Anbieter.
Lautheitsausgleich ist aber nicht für jeden gleich gut geeignet. Der eine findet das Ergebnis klasse, der nächste findet es furchtbar.

Deine Fragen für den potentiellen Selffitter gehen davon aus, dass das Ziel der Selbstanpassung immer ein Lautheitsausgleich wäre. Das stimmt aber nicht, denn vielleicht will man nur etwas an den Features spielen, sich Hörprogramme hinzufügen, die Funktion der Bedienelemente ändern, die Ohren durchmessen oder generell etwas am allgemeinen Klang verändern: Lauter, leiser, dumpfer, heller... auch das ist Selffitting. Auch wenn "Fitting" im Grunde "Anpassung" heißt, meint es nicht die komplette Anpassung des Hörgeräts sondern nur eine gezielte Veränderung der Hörgeräteeinstellungen zu Hause.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
jguther
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#19

Beitrag von jguther »

Wieder was gelernt - danke!
- self fitter -
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skorpion1800
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#20

Beitrag von skorpion1800 »

und ich danke auch!
Das wird noch viel Arbeit werden...

Bin etwas enttäuscht von Signia, weil @jguther hat ja diese beidseitig die Modelle Silk 7IX "auf höchster Technikstufe"
weil es steht auf hearly, das die gar kein Bluetooth haben sollen:

https://hearly.de/hoergeraet/signia-silk-chargego-ix-7
ABER:
man soll diese dennoch mit dem Handy verbinden können`? Per Wlan?
https://onlinehoergeraet.de/signia-silk ... in-sollte/


und die Signia APP ist ja wirklich nicht schlecht.
Wäre schon interessant zu wissen, welche Modelle dies unterstützen,
und wie sich diese zu Starkey im Vergleich zueinander schlägt?

Habt Ihr eigentlich Versicherungen auch abgeschlossen?

https://dein-echo.de/versicherung-pflegepaket/

Ich meine für 10€ im Monat doch an sich relativ "fair", oder wie sind da eure Erfahrungen?
( Entschuldigt bitte die verspätete Antwort, ich mache das nur von der Arbeit aus, ist zur Zeit ne menge Stress, und ich werde ums selber Testen wohl nicht herumkommen )

Es steht immer 30 Tage Probehören,
wie sind da die Händler eigentlich drauf, wenn man nach den 30 Tagen noch gern ein anderes Referenzmodell testen wollen würde?
( In einer Woche bekomme ich endlich das Sprachdiagramm, und kann dann endlich mal das Testen anfangen, ist noch alles etwas Chaotisch gerade.. )
( Bin nur froh mal die wichtigsten Themen hier als Anlaufpunkt in einem Chat online untergebracht zu haben )

Grüße
Patrick
Ohrenklempner
Beiträge: 10967
Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#21

Beitrag von Ohrenklempner »

Silk hat kein Bluetooth sondern nur NFMI (Nahfeld-Magnetinduktion) zur Programmierung und für die e2e-Wireless-Verbindung zwischen beiden Geräten.
Verbinden mit dem Handy kann man die im engeren Sinne nicht. Es gibt aber eine App, die funktioniert genau wie die Signia-Fernbedienung, und zwar mit hochfrequenten Steuertönen, die dem Hörgerät sagen, was es tun soll. Ein Normalmensch über 30 hört die Töne nicht mehr. Teenager kann man gut damit ärgern. :D
Der Funktionsumfang der App ist dadurch ziemlich eingeschränkt. Man kann Lautstärke, Klangbalance und Hörprogramme steuern und den Batteriestatus abfragen. In geringem Umfang geht auch TeleCare (Fernwartung), aber damit sind nur grundlegende Veränderungen der Verstärkung/Kompression möglich.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

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Pfadi_
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Re: Lohnt sich High End und das beste vom besten?

#22

Beitrag von Pfadi_ »

Ohrenklempner war schneller….



Ich hatte früher Geräte von Audioservice, einem Tochterunternehmen von Signia. Die Verbindung mit bzw. Steuerung durch das Smartphone lief über leise sehr hohe Töne. Das hat verlässlich geklappt, es sei denn, es gab störende Umgebungsgeräusche. Bluetooth o.ä. hatten die Geräte nicht.

Grüße

Pfadi
Starkey Evolv AI 2400 ITC R
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