Mein CI Tagebuch

KatjaR
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Re: Mein CI Tagebuch

#26

Beitrag von KatjaR »

Was hier glaube ich verwechselt wurde, sind Langzeiterfahrungen und Zufriedenheit bzw. Hörerfolge nach erfolgter Gewöhnung und Rehabilitation, mit Erfahrungen kurz nach Implantation und Erstanpassung.

Den Fehler begehen leider viele.

Ich kann auch nicht den Erfolg einer Hüft-OP 14 Tage nach OP und ersten Gehversuchen mit dem Langzeitergebnis vergleichen und dieses gleich erwarten.

Hören mit CI ist bei den meisten kein Blitzstart, sondern ein Prozess der Gewöhnung und des Lernens mit der neuen Art des Hörens klar zu kommen.
Daher sollte es auch nicht mit zu hohen und schnellen Erwartungen überfrachtet werden, da dies fast zwangsläufig zu Enttäuschung führen muss.
Deswegen machen CI auch nur Sinn, wenn mit Hörgeräten nichts oder nur sehr wenig mehr zu machen ist, nicht weil man glaubt, CI wäre die einfachere Lösung.

Wer aber am Ball bleibt und sich auf das neue Hören einlässt, kann davon sehr profitieren.
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
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Georg65
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Re: Mein CI Tagebuch

#27

Beitrag von Georg65 »

Jetzt muss ich mal kurz nachfragen: Was muss eigentlich unbedingt auf der Überweisung vom HNO an eine CI-Klinik zwecks Voruntersuchung angegeben sein? Habe heute meine aktualisierte Überweisung wegen neuen Quartals in der Post gehabt und da stand nur Überweisung an HNO Bremen drauf, nicht aber weswegen. Auf der alten Überweisung war noch im Feld Auftrag "Planung CI" angegeben, diesmal ist es leer. Nicht, dass die mich wieder wegschicken weil ich keine korrekte Überweisung habe?!
Kellea
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Re: Mein CI Tagebuch

#28

Beitrag von Kellea »

Am besten du rufst nochmal in der Klinik an und fragst nach. Ich brauchte eine Einweisung für die Voruntersuchung, keine Überweisung. Da stand glaube ich Abklärung CI oder so ähnlich drauf. Für den OP Termin am 3. Mai brauche ich dann wieder eine aktuelle Einweisung.
LG Kellea
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Gekko
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Re: Mein CI Tagebuch

#29

Beitrag von Gekko »

Huch!
Warum ist der Thread hier zuende! Georg! GEEEOOOORG! Zurück an die Tastatur! Erzähl Deine Gescichte bitte weiter, was ist seitdem bei Dir passiert!

Liebe Grüße,
Ben
Kellea
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Re: Mein CI Tagebuch

#30

Beitrag von Kellea »

Das würde mich auch interessieren. Wie ist denn der Stand bei dir? Hast du dein CI schon?
LG Kellea
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cleo99
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Re: Mein CI Tagebuch

#31

Beitrag von cleo99 »

Slowfox hat geschrieben: 30. Mär 2024, 22:26 Nabend,
ich bin am 27.2.24 operiert worden. Keine Komplikationen. 14 Tage später wurde das Cochlea zum ersten mal
angelegt.
Dann kam der Schock bei dem Test. Ähnlicher Klang wie im Link. Sehr langer Link.

https://www.google.de/search?q=Cochlea+ ... au8SI,st:0

Ich war 4 Tage bei der Reha, um die ersten Tests und Übungen zu machen.
Bei den Übungen, gehörte Worte nach zu sprechen, hatte ich mit Worten, die ich nach eventuellen Ähnlichkeiten nachsprach, teilweise 50% richtig.
Nur von verstehen kann keine Rede sein. Dieses Gequake und Blecheimer Gefühl, ... damit komme ich nicht klar. Ein kleines Nebengeräusch, und die Konzentration ist dahin.
Zum guten kann ich sagen, das mit Cochlea und HG eine Verständigung besser ist. Was ich links nicht höre, wird mit rechts (CI) im Gehirn dazu gebracht.

Die Akkustiker, oder was das waren, die mit mit getestet haben, waren begeistert. Sogar die HNO Ärztin sagte, das ich bisher die besten Fortschritte gemacht habe.
Leider kann ich mich, nur mit dem CI nicht unterhalten. Wenn ich andere hier lese, bin ich für mich enttäuscht.

Das sind meine Erfahrungen. Ich denke, das man sehr gut ist, sagen sie zu jedem.
Um Gottes Willen, der Hörlink ist ja der pure Horror. Ich höre da nur ein blechernes Gezische :( :animiertes-gefuehl-smilies-bild-0262: ; von Sprache oder Worten keine Spur.

Hört sich das so an mit CI???
:blume1: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren! :blume1:
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Re: Mein CI Tagebuch

#32

Beitrag von Ohrenklempner »

cleo99 hat geschrieben: 24. Sep 2024, 10:58 Hört sich das so an mit CI???
Naja, immerhin "hört" es sich an. Ohne CI hört sich gar nichts nach irgend etwas an. ;)

Einen subjektiven Klangeindruck mit einem so schnöden Klangbeispiel zu vermitteln, ist grundsätzlich keine sehr gute Idee. Als Normalhörender weiß ich theoretisch auch, wie ein Hörgerät klingt (ich kann ja reinhören), aber ich habe keine Vorstellung, wie es bei einem stark Hörgeschädigten ankommt.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
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Re: Mein CI Tagebuch

#33

Beitrag von Slowfox »

Moin,
@Ohrenklempner, du hast Recht, aber beim ersten mal habe ich einen Schock bekommen.
Die ersten Worte waren absolut unverständlich.
Ich muß hier mal meine Ergebnisse beschreiben.
Ein komplett Taubes Ohr hört gar nichts. Mein linkes Ohr hat noch ein Minimum mit HG.
Gerade Gestern ist das komplett aus gegangen, weshalb ich zum Akustiker gehe.
Nach 7 Monaten Cochlea und vom Aufstehen bis zu Bett gehen getragen, ist es ohne CI so:
Ohne Nebengeräüsch kann ich mich mit einer Person unterhalten. Wenn die Person weiter weg ist,
habe ich Probleme. Ohne CI wäre ich ganz verloren. Mit zugeschaltetem HG (wenn´s funzt, :) )
kann ich fast sehr gut hören. Nur HG geht nicht mehr. Beides zusammen ist ok.
Aber, ich bin ja immer (1x Monat) zur Reha. (1 Tag). Da stellen sie immer wieder das CI ein.
Aber, ich habe ein bißchen Bammel, wenn ich mir links auch ein CI anbauen lasse.
Rechts nur mit CI Fernsehen ist ´ne Katastrophe. Ja ich weiß, es gibt Geräte dafür, werde ich
mir wohl noch besorgen. Brauche sie noch (CI und HG) nicht.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. :D
Grundsätzlich bin ich mit CI zufrieden, denn das Ohr war tot., jetzt höre ich damit ;) mehr oder weniger.
Zuletzt geändert von Slowfox am 24. Sep 2024, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein CI Tagebuch

#34

Beitrag von Slowfox »

Ohrenklempner hat geschrieben: 24. Sep 2024, 12:41
cleo99 hat geschrieben: 24. Sep 2024, 10:58 Hört sich das so an mit CI???
Naja, immerhin "hört" es sich an. Ohne CI hört sich gar nichts nach irgend etwas an. ;)

Einen subjektiven Klangeindruck mit einem so schnöden Klangbeispiel zu vermitteln, ist grundsätzlich keine sehr gute Idee. Als Normalhörender weiß ich theoretisch auch, wie ein Hörgerät klingt (ich kann ja reinhören), aber ich habe keine Vorstellung, wie es bei einem stark Hörgeschädigten ankommt.
Diesen schnöden CI Klang kann man nicht wiedergeben. Die begeisterten Musiker, die wieder öffentlich auftreten, verstehe ich nicht. Ich kann keine Melodie mehr hören. Ich habe früher Keyboard gespielt. Eine KN 2000. Die habe ich verschenkt. Geht nicht mehr.
Ich bin nur froh, das es sowas wie CI gibt.
Aber, wenn du mit den HG noch einigermaßen hörst, sei zufrieden. Ich hatte mit dem besseren HG Ohr rechts den Totalausfall. Da spielt die OP keine Rolle. Da kann es nicht schlechter werden.
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Re: Mein CI Tagebuch

#35

Beitrag von Slowfox »

Dani! hat geschrieben: 15. Feb 2024, 11:10 Hallo Georg,
bei Kellea kann es länger dauern als bei dir, bis nur mit dem CI einigermaßen was Brauchbares zu hören ist.
Ich kann mich nur wiederholen: Ein Selbstläufer ist ein CI nicht - man muss das Gehirn schon über Wochen
und Monate daran trainieren. Aber es lohnt sich!
@Dani,
bin ich denn mit meinen 7 Monaten CI noch in der "Vorstufe"?
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Re: Mein CI Tagebuch

#36

Beitrag von Georg65 »

Nun, da @Kellea und @Gekko schon nachgefragt haben, hier der Stand der Dinge: Zuletzt hatte ich ja für den Juli die erste VU geplant. Nun hatte ich aber in der Zeit vor dem Termin ein etwas 'unglaubhaftes' Erlebnis. Es hatte sich für rd. 2 1/2 Tage aus dem Nichts eine unglaubliche Hörverbesserung eingestellt, so dass ich sogar mit Hintergrundlärm ein Gespräch am 5 Meter weiter entfernten Tisch verfolgen konnte, was schon Jahre nicht mehr ging. Mit diesem neuen Zustand würde ich mich nie für ein CI entscheiden wollen und habe daraufhin voller Hoffnung den Termin der VU in Bremen platzen lassen. Leider war das ganze nur von kurzer Dauer und wie bisher schleppe ich mich durch die Zeit. Vor wenigen Wochen war ich dann einmal auf eigene Rechnung am 15.08. zum Hörzentrum Oldenburg gefahren um mich dort von Dr. Schönfeld begutachten zu lassen. War auch gerade ein toller Tag wo mit meinen Ohren fast garnichts ging. Wir sind so verblieben, dass ich mich im Ev. Krhs in OL zwecks CI untersuchen lasse und danach dann noch einmal wieder vorstellig werde. Erster VU Termin ist morgen, der zweite dann am 2.10. Da sich für einen längeren Zeitraum keine nochmalige Verbesserung eingestellt hat und es nach wie vor schwierig für mich ist im Alltag noch klarzukommen bin ich wieder soweit 'Ja' zu sagen, was das linke Ohr betrifft. Rechts wird wohl schwierig bleiben, da nach wie vor intensiver Tinnitus mich sehr beeinträchtigt. Ich kann nur hoffen den richtigen Weg zu nehmen und lasse mich fallen in Gottes Vorsehung. Von der Insel aus ist das alles ein doppelt schwieriges Geschäft. Nach 2.VU werde ich dann weiter berichten. Liebe Grüße an alle!
KatjaR
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Re: Mein CI Tagebuch

#37

Beitrag von KatjaR »

Hallo slowfox,
da bist du ja schon einen Schritt weiter mit CI. Nach 7 Monaten ist man noch in der Warmlaufphase.
Was Musik angeht, muss man das separat trainieren, um wieder Melodieerkennung und so was zu bekommen.
Bei mir hat das mehr als 2 Jahre gedauert, allerdings mit einem Uraltmodell und ohne damas zu wissen, dass es
überhaupt möglich ist. Das Wissen um manches war in den 90 Jahren noch rudimentär.
Meiner Erfahrung nach klappt es mit Musik am besten, wenn man mit einfachen, sehr vertrauten Melodien beginnt.
Diese in Wiederholung abzuspielen, hilft dem Gehirn beim Hören mit CI, die Hörerinnerung an die veränderte Hörerfahrung zu kopppeln.
Das auditive Areal, muss quasi neu "gestimmt" werden.
Das geht auch bei anderen CI-Trägern nicht von jetzt auf gleich, sondern bedarf Übung, aber auch Offenheit für die neue (Hör)erfahrung.
Wenn man ständig erwartet, dass es sich identisch wie früher anhört und entsprechend negativ die aktuellen Höreindrücke emotional bewertet,
wird die Enttäuschung überwiegen. Freue ich mich aber über das was (wieder) kommt, wie Ohrenklempner richtig betonte, gebe ich mir
selbst auch die Chance Musik auch wieder genießen zu lernen.
Heute kann ich mir bekannte Lieder wieder schnell erkennen und auch nach der Ertaubung gelernte Musik in mein Repertoire aufnehmen und genießen.
Ich rate dazu Musikl aktiv anzugehen. Mit Keyboard oder online kann man ja gut trainieren. Vielleicht anfangs mit Tonleiter, Kinderliedern oder
wenn Melodie noch garnicht geht vielleicht eher mit rhytmuslastigen Stücken.
Viel Erfolg und Musikgenuss wünscht
Katja
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Re: Mein CI Tagebuch

#38

Beitrag von Kellea »

Was die Musik (aber auch Sprache) betrifft, gibt es z.B. die Seite von Phonak und AB
Hering Success
Dort gibt es Übungen mit verschieden Sprechern und auch unterschiedliche Übungen für Musik um z.B. Instrumente zu erkennen usw.
Meine Logopädin macht dort regelmäßig Übungen mit mir. Und ich selbst auch. Es gibt Übungen für Einsteiger und Fortgeschrittene. Du musst dich zwar mit einer Email registrieren, aber es ist kostenlos.
Es gibt auch noch von Med-El die Seite Meludia, ebenfalls mit Registrierung und kostenlos, da habe ich aber bisher keine Erfahrung.
Den Tipp von KatjaR kann ich nur zustimmen, ich streame auch bei Spotify meine altbekannten Lieblingsongs, da fällt das erkennen leichter. Ich habe am 19. November meine Halbjahres Kontrolle
Viel Erfolg weiterhin für dich.
LG Kellea
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Georg65
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Re: Mein CI Tagebuch

#39

Beitrag von Georg65 »

:wave: Heute kanm die Nachricht aus Oldenburg. Mein CI wurde befürwortet und ich kann nun einen OP Termin machen. Es wird ein Chochlear N8 werden wenn nichts weiter dazwischen kommt. Hoffe es geht alles soweit gut. :?
Georg65
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Re: Mein CI Tagebuch

#40

Beitrag von Georg65 »

Heute kam der Anruf zwecks OP-Termin. 05.12. ist Vorgespräch und 12.12. die OP. Das ging ja fixer als ich dachte. Kostenübernahmeantrag (GKV BKK) etc. hat alles das Krhs. erledigt. :animiertes-gefuehl-smilies-bild-0126:
Gekko
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Re: Mein CI Tagebuch

#41

Beitrag von Gekko »

Das klingt wirklich großartig - ich drücke Dir für alles, was kommt die Daumen!
Eine Frage hab ich: nach welchen Kriterien hast die das N8 ausgesucht? Hast Du während der Gespräche Geräte vorgeführt bekommen, hast Du Geräte einfach im Internet verglichen oder hat die Klinik das Gerät festgelegt?
Ich befinde mich gerade auf dem Weg zum Chochlea-Implantat und weiß nicht, wie die Geräteauswahl läuft...wäre toll, wenn Du das kurz erklären könntest.
Vielen, leiben Dank!
Georg65
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Re: Mein CI Tagebuch

#42

Beitrag von Georg65 »

Also zunächst mal hatte ich die Cochlear (CC), Med-El (ME) wie auch Advanced Bionics (AB) angeschrieben und um Infomaterial wie auch Dummies gebeten. Bei CC konnte ich garnicht so schnell gucken wie deren Post im Kasten war. Bei ME lief es ein paar Tage länger und die Unterlagen von AB habe ich deutlich später erhalten. CC und ME haben beide Dummies mitgeliefert, die ich dann auch behalten durfte. AB hat hier enttäuscht, da kam nur die Infopost.

Nun zu meiner weiteren Entscheidungsfindung. Im Vorfeld hatte ich mir lang und breit hier und im DCIG- Forum schon was angelesen.

AB hat mich in den Kommentaren am wenigsten überzeugt, oder besser garnicht: In der Vergangenheit gab es da bereits technische Probleme und es ist von allen auch das kleinste Unternehmen und ob die überleben steht für mich in Frage. Eine Option auf Singleprozessor, auch wenn ich diesen nicht weiter in Erwägung ziehe, da ich auf jeden Fall Batterien wie auch Akkus nutzen können möchte und die HDO Prozessoren technisch mehr Möglichkeiten offen lassen, ist bei AB nicht gegeben. Damit sind sie dann ausgeschieden.

Nun hatte ich also die beiden Dummies von CC und ME und da hat CC mir auf den ersten Blick sehr zugesagt. Er sieht halt durch sein glänzend lackiertes Gehäuse etwas 'edler' aus. Bei AB ist das Gehäuse, abgesehen von einem schmalen Stück der Oberseite des gewöbten Gehäuseteils 'nur' seidenmatt. Gibt aber auch mittlerweile glänzende SPs hab ich gerade gelesen. Auch die 'Anprobe' fiel bei CC besser aus. CC hat einen etwas flexiblen Ohrhaken, bei AB ist der hart (gibt jetzt auch weiche, hab ich noch gesehen) und enger gebogen. Das Kabel vom SP zur Spule ist bei CC mit 1.6 mm etwas stärker als bei ME mit 1.4 mm, dafür ist es bei CC aber knickfrei im Gegensatz zu ME, wo es ein bisschen 'gekrüdelt' ist und auch bleibt. Die Gehäusedicke ist bei beiden 9.1 mm, tut sich also nichts. ME hat meines Wissens keinen kleinen Akku im Programm und ist mit seinen 56.7 mm Bauhöhe schon ein anständiger Brocken. Bei CC hab ich halt die Alternative auch einen kleineren Akku zu nutzen. Die Bauhöhe mit doppeltem Akku kann ich nur um + 10.9 mm gegenüber der kleinen Version mit 34.9 mm Bauhöhe vermuten (doppelte Akkufachlänge, 2 x 10.9 mm), also insgesamt 45.8 mm, damit kleiner als ME und insgesamt für mich einfach 'geschmeidiger'. Die Spule ist bei CC mit 30.6 mm x 4.6 mm im Durchmesser etwas kleiner als bei ME mit 31.6 mm x 3.8 mm, dafür aber minimal dicker. Tut sich aber am Kopf nichts weiter. Am Ohr getragen sind aber beide SP nicht besonders spürbar, im 'Dauerbetrieb' wohl eher garnicht mehr. Auch meine Brille macht keinerlei Probleme bei beiden. Insgesamt sagt mir der N8 betreffend der Optik einfach mehr zu als der Sonnet. Den Kanso und den Rondo habe ich weiter nicht groß begutachtet, jedoch finde ich den Rondo von ME aufgrund seiner flacheren Bauform etwas ansprechender als den Kanso von CC und es gibt auch viel mehr Farbvarianten bei ME. Ist mir aber nicht weiter wichtig, da ich zu schwarz tendiere. Aber wichtiger als das ist ja die Technik, jedoch über diese zu urteilen steht mir nicht zu. Dennoch sagt mir nach aller Recherche CC mehr zu, auch weil die Elekrode etwas kürzer ist und damit weniger 'Installationprobleme' bei der OP zu erwarten sind. Hören soll man ja mit beiden können und den super Konzertklang erwarte ich eh nicht mehr in meinem (Rest-)Leben. Und zuletzt ist halt eben CC der Marktführer, was meine Entscheidung mit beeinflusst hat.

Von Cochlear hat sich auch gleich am Anfang eine charmante Hörbegleiterin per Mail gemeldet und stand mir bei allen Fragen jederzeit zur Verfügung. Die war einfach nett und irgendwie auf Wellenlänge. Aber das ist ja nebensächlich und im Hinblick darauf, dass die was verkaufen wollen auch nicht weiter verwunderlich. Aber sie war halt sofort da für mich und das hat mich sehr gefreut. Ich mag es halt ein wenig bemuttert zu werden. mag wohl daran liegen, dass ich solo bin :wink:

Soweit erstmal. Ich hätte die ganze Sache auch eher in 2020 angehen können, aber jeder muss halt für sich selbst ausmachen, wann der Leidensdruck zu hoch wird. Unterm Strich hätte ich es aber eher machen sollen, so meine Meinung heute. Aber es war genau wie bei meinen HGs, es stand die Eitelkeit im Weg. Nun denn, ich hoffe es wird alles gut. :)

Nachtrag: Nein, ich habe mir die verschiedenen Geräte im Krhs. bei der Systemberatung am 2.Termin der VU nicht mehr alle vorführen lassen da ich meine Entscheidung durch vorherige Recherche eh schon getroffen hatte. Und festlegen auf ein Gerät kann sich jeder selber solange er eine Klinik findet, die es im Angebot hat und nicht irgendwelche anatomische Hindernisse etwas anderes erfordern.
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Re: Mein CI Tagebuch

#43

Beitrag von Dani! »

Hinter AB steckt Sonova, unter dem auch Phonak und Unitron stehen, also ein ziemlich großer Konzern.
Was technische Probleme betrifft, ist das relativ. AB sind zur Zeit halt die letzten, die große Probleme in einem Detail hatten, das aber beseitigt ist. Ähnliche Probleme haben alle drei Hersteller immer wieder mal.

Das sage ich als jemand, der mit AB nichts zu tun hat, sondern mit MedEL. Dennoch halte ich es für richtig und wichtig, die Aussagen richtig oder relativierend darzustellen.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
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Re: Mein CI Tagebuch

#44

Beitrag von Pfadi_ »

Ich habe zwei Fragen, rein aus Interesse.

Bedeutet die Festlegung auf einen Hersteller, dass man lebenslang an einen Hersteller gebunden ist? CIs veralten ja sicher ähnlich wie Hörgeräte oder gehen irgendwann kaputt,

Wie ist es bei Kinder, die ja noch wachsen, müssen die implantierten Bauteile da regelmäßig erneuert werden?

Herzlichen Dank schon jetzt für eine „Aufklärung“.

Grüße

Pfadi
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Georg65
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Re: Mein CI Tagebuch

#45

Beitrag von Georg65 »

Dani! hat geschrieben: 22. Okt 2024, 21:16 Hinter AB steckt Sonova, unter dem auch Phonak und Unitron stehen, also ein ziemlich großer Konzern.
Was technische Probleme betrifft, ist das relativ. AB sind zur Zeit halt die letzten, die große Probleme in einem Detail hatten, das aber beseitigt ist. Ähnliche Probleme haben alle drei Hersteller immer wieder mal.

Das sage ich als jemand, der mit AB nichts zu tun hat, sondern mit MedEL. Dennoch halte ich es für richtig und wichtig, die Aussagen richtig oder relativierend darzustellen.
Das Cochlear oder Med-El irgendwelche gravierenden Probleme hatten ist mir neu und habe noch nichts dazu gefunden. Was waren das für Probleme und wann war das zuletzt?
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Re: Mein CI Tagebuch

#46

Beitrag von Dani! »

Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
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Re: Mein CI Tagebuch

#47

Beitrag von Dani! »

Pfadi,
wenn man sich für einen Hersteller entschieden hat, dann bleibt es im Regelfall ein Leben lang dieser Hersteller. Implantate sind erwartbar mehrere Jahrzehnte im Einsatz ohne dass sie ausfallen. Vor 40 Jahren wusste man das noch nicht, weil es das bis dahin noch nicht so lange gab. Aber sie tun das.
Ich kenne nicht viele, die von Kleinkind (<24 Monate) an mit CI versorgt sind. Aber die, die ich persönlich kenne (mittlerweile Erwachsenen), haben noch keine Reimplantation machen müssen. Die Hörschnecke wächst offenbar nicht mehr.
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Re: Mein CI Tagebuch

#48

Beitrag von Georg65 »

Wie ich schon geschrieben habe, war am Donnerstag 05.12. meine vorstationäre Untersuchung. Für mich sah das so aus: 13:30 Abfahrt von Zuhause und 16:00 Ankunft Pension in Bad Zwischenahn. Am nächsten Tag um 10.00 ins Krhs. Um 17:00 war ich dann endlich damit durch. Rund 70% der Zeit war Wartezeit. Rückfahrt zu Hotel in Hooksiel. Am nächsten Tag um 12:30 mit dem Schiff wieder nach Hause. Gesamtkosten 300 € plus Spesen. Am 11.12. ist dann Aufnahme, diesmal per Bahn und nicht mit Leihwagen, und am nächsten Morgen dann die OP. Hoffe, es geht alles gut. Als ich mir die Risiken einer solchen OP beim Warten im Krhs. nochmal zu Gemüte führen durfte, war das doch etwas bedrückend für mich. Hoffe, es geht alles gut. Die Entlassung ist für den dritten Tag nach der OP geplant. Wie das auf einem Sonntag gehen soll ist mir noch unklar, habs vergessen zu fragen. Rückfahrt dann per Bahn und Bus, dann Schiff oder Flug. Danach wird es dann erstmal ne Woche AU für mich geben. Und dann mal sehen...Eine Erstanpassung nach wenigen Tagen wird es für mich nicht geben. Diese ist dann vstl. 4 Wochen später und wahrscheinlich auch wieder mit einer 'Weltreise' verbunden. Auf einer Insel zu wohnen hat halt auch seine (finanziellen) Nachteile.
muggel
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Re: Mein CI Tagebuch

#49

Beitrag von muggel »

Bitte auf keinen Fall direkt nach der OP fliegen! Das funktioniert nicht mit dem Druckausgleich!!
Eigentlich wird einem das auch gesagt, dass man mindestens 6 Monate nach CI-OP nicht fliegen und tauchen soll!
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Georg65
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Re: Mein CI Tagebuch

#50

Beitrag von Georg65 »

Was wird dann passieren mit dem Ohr? Schmerzen? Schäden? Bei der Gelegenheit: Was passiert, wenn man urplötzlich nießen muss?
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