Für mich war und ist Musikhören als Hörgeschädigter und inzwischen auch Hörgeräteträger schon immer ein großes und wichtiges Thema, da mir Musik schon mein ganzes Leben lang sehr viel bedeutet.
Der Hörverlust und die damit einhergehenden Einschränkungen beim genußvollen Musikhören waren und sind für mich deshalb ein echtes Drama und ich habe schon immer versucht mit allen möglichen Technologien das noch mögliche Optimum herauszuholen.
Meine Hörgeräte sind die Resound Custom, also In Ear Geräte
Man muss da zwischen Musikhören bei einem Livekonzert und Musik aus der Retorte unterscheiden.
Da ich auch ohne Hörgeräte immer noch einigermassen gut hören kann, allerdings auf dem Linken Ohr die hohen Frequenzen komplett fehlen, habe ich Live 3 Optionen:
Ganz ohne Hilfsmittel
Airpods pro mit auf meinen Hörverlust eingestellten Parametern
Resound Custom Hörgeräte.
Das Ergebnis ist eindeutig, den mit Abstand besten Klang auf einem Livekonzert liefern die Resound Custom Hörgeräte.
Bei Musik aus der Retorte ist es deutlich komplexer.
Schon seit Jahren höre ich nicht mehr über Lautsprecher Musik, weil dabei viel zu viel Details auf der Strecke bleiben.
Genußvolles Musikhören gibt es für mich schon lange nur noch mit hochwertigen Kopfhörern und entsprechenden Kopfhörerverstärkern.
Als mein Hörverlust noch nicht so gravierend war hatte ich die besten Ergebnisse mit extra angefertigten In Ear Monitoren mit mindestens 3 Treibern pro Seite und einem passenden Kopfhörerverstärker.
Das klang damals richtig gut, sehr detailliert und gut aufgelöst.
Die Zeiten sind aber schon lange vorbei, mein Hörvermögen hat sich natürlich weiter verschlechtert und zuletzt nutzte ich meist Aiprods Pro (mit auf meinen Hörverlust eingestellten Parametern)
Das klingt zumindest deutlich besser als direkt zu den Resound Custom Hörgeräte zu streamen - warum auch immer?
In letzter Zeit war ich mit dem Klang aber mehr und mehr unzufrieden, alles klang dumpf und weit entfernt von den Details, die ich früher mit den In Ear Monitoren noch hören konnte.
Also begann ich wieder zu experimentieren

Eigentlich lag es auf der Hand und ich habe keine Ahnung weshalb ich diese Kombination bisher so noch nie getestet habe:
Ich muss einfach analog zu den Erfahrungen beim Livekonzert vorgehen und die Resound Custom nutzen.
Nur die Musik nicht direkt zu den Hörgeräten streamen, sondern zusätzlich zu den in ear Hörgeräte noch einen offenen Kopfhörer nutzen und den an einem guten Kopfhörerverstärker betreiben.
Als Kopfhörer nutze ich hierzu die AKG K712 pro und als Kopfhörerverstärker einen Chord Mojo 2
Das Ergebnis ist einfach nur atemberaubend!
Ich höre wieder extrem viele auch leise Details, hohe Töne und klare Positionen der Instrumente.
Alles Dinge, die ich seit Jahren nicht mehr erlebt habe.
Jeder Part trägt etwas zum Gelingen bei, schon alleine der AKG Kopfhörer über den Hörgeräten ist ein großer Gewinn aber erst der zusätzliche Einsatz des Kopfhörerverstärkers macht das Ergebnis perfekt.
Es ist, als würde man nochmal einen dicken, dämpfenden Vorhang beiseite Schieben.
Warum der zu den Hörgeräten zusätzliche Einsatz von over ear Kopfhörern und eines Kopfhörerverstärkers so dramatisch viel besser klingt als direkt zu den Hörgeräten zu streamen kann ich mir technisch nicht erklären.
Nun habe ich aber endlich wieder sehr große Freude am Musikhören!
Natürlich ist das mit Sicherheit noch sehr weit vom Musikgenuß mit gesunden Ohren entfernt, aber gefühlt bin ich damit so nah dran wie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr.
Ich befürchte allerdings, dass mein Vorgehen nur mit In Ear Hörgeräten richtig gut funktioniert.
Over Ear Kopfhörer mit behind the ear Hörgeräten sehe ich da problematisch...
Grüße Jochen