Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

Birkbot
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#26

Beitrag von Birkbot »

Ohrenklempner hat geschrieben: 28. Mai 2025, 22:46
kiroy hat geschrieben: 28. Mai 2025, 16:58 Oder erwarte ich einfach zu viel?
Schwer zu sagen. Man sagt, dass drei Dinge für eine erfolgreiche Hörgeräteversorgung funktionieren müssen:
1. die Auswahl des richtigen Hörgeräts,
2. die richtige Einstellung und Anpassung des Hörgeräts
3. die Einstellung des Menschen, der das Hörgerät tragen soll/will.

Punkt 3 ist der komplexeste. Da gibt es viele Variablen. Wie gut man ein Hörgerät als solches akzeptiert, das Alter, der Hörverlust, die Erwartungshaltung, das Ausmaß bzw. die Dauer der langsamen Entwöhnung von den fehlenden Klängen... das wichtigste ist aber, dass man sich auf ein paar Dinge einlässt: dass ein Hörgerät niemals das natürliche Gehör ersetzt, dass es die Klangumgebung mitunter enorm "verbiegt" und verstärkt, und dass die Leistung des eigenen Gehörs die Obergrenze ist. Kurzum: Das Hörgerät ist ein Hilfsmittel und kein neues paar Ohren, mit dem man auf einen Schlag wieder genau so hört, wie man das möchte.
Für mich klingt es auch nach ner langen Hörentwöhnung, wenn alle Hersteller zu grell und zu scharf klingen. Ja, es ist fiese Arbeit, sich wieder an Töne zu gewöhnen, die man lange nicht mehr gehört hat. Aber auch das sich an die neuen Klänge anpassen gehört zum Hörgeräte-Tragen dazu.
Wenn man Hörgeräte neu bekommt oder ausprobiert, sollte man sie so viel wie möglich tragen. Warum Hörgeräte tragen, wenn es eh still ist? Weil es nie ganz still ist. Und die wenigen Geräusche, die plötzlich anders und neu klingen, stören nicht so sehr wie wenn man auf dem belebten Marktplatz steht, auf dem alles durcheinander quatscht, der Verkehr fließt und der Straßenmusikant singt.
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markusCH
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#27

Beitrag von markusCH »

Hallo Ich trage nun seit 11 Monaten oticon intent 2 bin sehr zufrieden die Gewöhnung war für mich ganz gut ich habe einen Akustiker der die Einstellungen von Anfang an beherrschte denn er musste nicht viel einstellen. Die Hörgeräte sind ein Hilfsmittel und Du musst dem Akustiker immer genau sagen was Dich stört. Vielleicht ist es noch nicht der richtige Akustiker meiner wusste genau was er einstellen musste bei meiner Hörschwäche. Bist Du leicht wie ich im Hochton Bereich Schwerhörig?
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#28

Beitrag von kiroy »

Ohrenklempner hat geschrieben: 28. Mai 2025, 22:46
kiroy hat geschrieben: 28. Mai 2025, 16:58 Oder erwarte ich einfach zu viel?
...
3. die Einstellung des Menschen, der das Hörgerät tragen soll/will.

... Wie gut man ein Hörgerät als solches akzeptiert, das Alter, der Hörverlust, die Erwartungshaltung, das Ausmaß bzw. die Dauer der langsamen Entwöhnung von den fehlenden Klängen...
Das will ich nicht in Abrede stellen. Ich bin eigentlich "mit wehenden Fahnen" zur Akustikerin gegangen und habe mich auf die Hörgeräte gefreut, auch weil ein Kollege davon geschwärmt hatte, wie toll er seither wieder alles hört.
Meine Entäuschung war vielleicht deshalb so groß, weil ich oft nur schmerzhaft grelle Geräusche hörte und überhaupt nicht das Gefühl hatte, besser zu hören. Die Akustikerin hat dann versucht, an den Einstellungen etwas zu ändern. Als das aber nicht so erfolgreich war, hat sie mir ein anderes Hörgerät gegeben. Beim nächsten Mal die gleiche Prozedur: nachdem es mit der Anpassung nicht besser wurde, hat sie mir ein anderes Hörgerät zum Test gegeben. Einmal wurden die Einstellungen so "verbogen", dass ich anschließend ständiges Feedback auf einem Ohr (eigentlich das bessere Ohr) hatte. Darauf habe ich wieder ein anderes Hörgerät bekommen.
Hinzu kommt, dass ich trotz allem oft nicht verstehe, was geredet wird und ich ständig versuche, mittels Handy die Sprachverständlichkeit zu verbessern.
Was mich auch stört:
Mit Hörgeräten höre ich meine eigene Stimme irgndwie anders. So, wie wenn ich einen starken Schnupfen hätte oder wie wenn ich mir die Ohren zuhalten würde.

Ich hatte gehofft, es läuft ähnlich wie mit einer Brille: Nach kurzer Zeit vergisst man, dass man so ein Ding auf der Nase hat und es gehört zum Alltag einfach dazu.
Mit den Hörgeräten ist es aber mittlerweile so, dass ich oft vergesse, sie einzusetzen. Manchmal ist mir das erst am Abend aufgefallen.
markusCH hat geschrieben: 29. Mai 2025, 07:05 ... Du musst dem Akustiker immer genau sagen was Dich stört.
...
Bist Du leicht wie ich im Hochton Bereich Schwerhörig?
Das habe ich versucht. Ist aber offenbar nicht einfach. ich habe geschildert, dass Papierrascheln, Geschirrgeklapper und Toilettenspülung extrem unangenehm sind und ich Gespräche (auch in ruhiger Umgebung) trotzdem nicht verstehe.
Ja, ich bin wohl im Hochtonbereich schwerhörig. Rechts liegte ich bei 2 kHz, 3 kHz und 4 kHz bei -45 dB, links sind es bei 4 kHz -65 dB.
Birkbot hat geschrieben: 28. Mai 2025, 23:31 ...
Wenn man Hörgeräte neu bekommt oder ausprobiert, sollte man sie so viel wie möglich tragen. Warum Hörgeräte tragen, wenn es eh still ist? Weil es nie ganz still ist.
Ich habe die Hörgeräte in den ersten Monaten eigentlich immer getragen. Auch wenn ich nur in meinem Büro saß. Dazu fällt mir ein: Ich habe da immer ein leises Rauschen wahrgenommen. Wahrscheinlich der Lüfter vom PC. Musste ich mich mal räuspern, war das Rauschen für ein paar Sekunden weg und kam dann wieder. Wie bei einem Noisgate.
Das habe ich dann auch festgestellt, wenn ich Musik gehört habe. Nach kurzer Zeit wurde die Musik dumpfer. Stellte ich die Musik ab, wurde es nach kurzer Zeit wieder besser. Sobald die Musik wieder einsetzte, wurde es auch sofort wieder dumpf. So macht das natürlich keinen Sinn.
Ich nehme die Hörgeräte seither immer raus, wenn ich Musik spiele. Das klingt für mich natürlicher.
deaf_tom hat geschrieben: 28. Mai 2025, 18:57 Hattest Du beim Erstgespräch denn eine Bedarfsanalyse?
Hm, ich weiß nicht. Natürlich habe ich die Hör-Kurve vom HNO-Arzt vorgelegt und die Akustikerin hat auch selbst diverse Tests gemacht. Ich habe gesagt, dass ich schlecht verstehe, wenn Leute mit mir reden und dass ich als Rentner noch hobbymäßig in einer Alt-Herren-Rock-Band spiele.
Ich sitze also weder auf der Parkbank noch im Großraumbüro. :)

Mittlerweile habe ich also zwei Akustikerinnen "verschlissen" und weiß nicht so recht, was ich nun machen soll.
Noch einmal wechseln?
Sind die Akustiker(innen) das Problem oder bin ich es?
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#29

Beitrag von deaf_tom »

Ich würde sagen ja.
Mein AKU hat nach der Sichtung der Unterlagen erstmal selbst einen Hörtest gemacht und sich dann intensiv erkundigt, wie meine Arbeitstage aussehen, welche Hobbys ich habe, etc.
Auf dieser Basis war dann die Wahl der Bauform und der Technikstufe weitestgehend klar.

Danach ging es dann an die Einstellungen für das erste Testgerät.
Nach einer Woche hatte ich einen Termin zum Nachjustieren.
Wichtig ist dafür, detailliert zu protokollieren, was gut war und in welchen Situationen es Probleme gab.
Nach zwei Wochen gab es ein zweites Gerät zum Vergleich.
Nach drei Wochen Nachjustierung des zweiten Geräts.
Nach vier Wochen fiel dann die Entscheidung, welches der beiden Geräte meiner Meinung nach besser ist. Dieses habe ich behalten und das andere Gerät wurde durch ein Gerät eines abderen Herstellers ersetzt.
Dann begann das Ganze von vorn.
So kommt man relativ schnell zum passenden Gerät.
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#30

Beitrag von Birkbot »

kiroy hat geschrieben: 29. Mai 2025, 20:58 Meine Entäuschung war vielleicht deshalb so groß, weil ich oft nur schmerzhaft grelle Geräusche hörte und überhaupt nicht das Gefühl hatte, besser zu hören. Die Akustikerin hat dann versucht, an den Einstellungen etwas zu ändern. Als das aber nicht so erfolgreich war, hat sie mir ein anderes Hörgerät gegeben. Beim nächsten Mal die gleiche Prozedur: nachdem es mit der Anpassung nicht besser wurde, hat sie mir ein anderes Hörgerät zum Test gegeben. Einmal wurden die Einstellungen so "verbogen", dass ich anschließend ständiges Feedback auf einem Ohr (eigentlich das bessere Ohr) hatte. Darauf habe ich wieder ein anderes Hörgerät bekommen.
Hinzu kommt, dass ich trotz allem oft nicht verstehe, was geredet wird und ich ständig versuche, mittels Handy die Sprachverständlichkeit zu verbessern.
Das ist n hartes Stück Arbeit, bis man mit den neuen Klängen klar kommt. Das Grelle ist halt der Hochtonabfall, der bei dir schon recht ordentlich ist. Du hast es dir halt in der dumpfen Hängematte bequem gemacht in den letzten Jahren/Jahrzehnten. Und jetzt kommt die verstärkte Toilettenspülung und schubst dich wieder raus. Wäre ich an deiner Stelle auch sauer.
Ich frage mich, ob die Akustikerin gleich auf 100% Verstärkung gegangen ist bei dir. Eventuell sollte man das über Monate langsam steigern. Was mich irritiert, ist, dass die zweite Akustikerin nicht nen anderen Weg eingeschlagen hat.
Waren die anderen Hörgeräte von anderen Herstellern? Hast du die Richtmikrophonie eingschaltet? Ich habe mit den Richtmikros auch meine Schwierigkeiten, verstehe da meistens nicht so gut, denn der Gesprächspartner muss im Prinzip direkt vor meinem Gesichtsfeld sein. An deiner Stelle würde ichs mal mit omnidirektionalen Mikrofoneinstellungen probieren, da kommt zwar auch mehr Umgebung mit an, aber manchmal klingt es etwas natürlicher.

kiroy hat geschrieben: 29. Mai 2025, 20:58 Was mich auch stört:
Mit Hörgeräten höre ich meine eigene Stimme irgndwie anders. So, wie wenn ich einen starken Schnupfen hätte oder wie wenn ich mir die Ohren zuhalten würde.
Das ist die Okklusion. Du wurdest wahrscheinlich mit geschlossenen Otoplastiken versorgt? Die "verstopfen" den Gehörgang, damit möglichst wenig Schall entweichen kann. Hat den Vorteil, dass die Rückkopplungen vermieden werden, klingt halt leider nach Wasser im Ohr. Manche Domes schaffen diesen Verschluss auch. Nächstes Feld zum experimentieren bei dir...
kiroy hat geschrieben: 29. Mai 2025, 20:58 Ich hatte gehofft, es läuft ähnlich wie mit einer Brille: Nach kurzer Zeit vergisst man, dass man so ein Ding auf der Nase hat und es gehört zum Alltag einfach dazu.
Mit den Hörgeräten ist es aber mittlerweile so, dass ich oft vergesse, sie einzusetzen. Manchmal ist mir das erst am Abend aufgefallen.
Das ist ne Arbeit von Monaten, leider. Denn da muss das Zusammenspiel von Hörgerät, Ohr und deinem Gehirn passen, sonst wirds immer nervig bleiben. Wurde dir ein Hörtraining angeboten?
kiroy hat geschrieben: 29. Mai 2025, 20:58
Birkbot hat geschrieben: 28. Mai 2025, 23:31 ...
Wenn man Hörgeräte neu bekommt oder ausprobiert, sollte man sie so viel wie möglich tragen. Warum Hörgeräte tragen, wenn es eh still ist? Weil es nie ganz still ist.
Ich habe die Hörgeräte in den ersten Monaten eigentlich immer getragen. Auch wenn ich nur in meinem Büro saß. Dazu fällt mir ein: Ich habe da immer ein leises Rauschen wahrgenommen. Wahrscheinlich der Lüfter vom PC. Musste ich mich mal räuspern, war das Rauschen für ein paar Sekunden weg und kam dann wieder. Wie bei einem Noisgate.
Das habe ich dann auch festgestellt, wenn ich Musik gehört habe. Nach kurzer Zeit wurde die Musik dumpfer. Stellte ich die Musik ab, wurde es nach kurzer Zeit wieder besser. Sobald die Musik wieder einsetzte, wurde es auch sofort wieder dumpf. So macht das natürlich keinen Sinn.
Ich nehme die Hörgeräte seither immer raus, wenn ich Musik spiele. Das klingt für mich natürlicher.
Und genau der Lüfter ist n gutes Beispiel. Die sind meistens eher hochfrequent und haben dich evtl recht genervt, oder? Das sind Tonhöhen, die dein Hirn jahrelang nicht verarbeiten musste. Und jetzt muss es das wieder trainieren, damit du den Lüfter wieder "überhören" kannst.

Die Schwankungen im Klangbild sind die Automatiken, die du bemerkst. Der Lüfter wird vom Hörgerät als Störgeräusch identifiziert, aber in der "sonstigen Stille" belassen. Wenn du dich räusperst, wird das entweder als anderer, lauterer Störlärm identifiziert, deswegen die Lautstärke abgesenkt. Oder das Hörgerät erwartet Sprache und "spitzt deine Ohren", damit du dem folgenden Gespräch folgen kannst.
Was die Musik angeht: Lass dir ein Musikprogramm einspeichern, dann versuchen die Hörgeräte nicht, den "Rammstein-Störlärm" wegzufiltern, (fast) alle Algorithmen werden dann abgeschaltet, abgesehen von (in deinem Fall) der Hochtonverstärkung tut sich dann nicht mehr viel. Macht den Klang definitiv besser.
kiroy hat geschrieben: 29. Mai 2025, 20:58 Mittlerweile habe ich also zwei Akustikerinnen "verschlissen" und weiß nicht so recht, was ich nun machen soll.
Noch einmal wechseln?
Sind die Akustiker(innen) das Problem oder bin ich es?
Ich glaube jetzt nicht, dass du allein das Problem bist. Aber möglicherweise ein Teil davon. Schreib dir möglichst exakt die Situationen auf, in denen du Schwierigkeiten hattest. Wir haben hier ja jetzt auch einige Fragen und Tage gebraucht, um uns ein Bild von deinen Ohren zu machen. Das geht den Akustikern nicht anders. Und die haben ne Stunde für dich Zeit. Wer weiß, vielleicht sind sie auch nicht gut und hatten keinen Plan, wie sie dir helfen könnnen. Ich hab ja n paar Ideen, die ich von deinen Infos bekommen habe. Und das, ohne Akustiker zu sein. Müsste doch zu schaffen sein. Bist du im selben Gescchäft geblieben und hast nur die Angestellte gewechselt oder bist du in einen anderen Laden gegangen? Möglichst auch eine andere (wenn du bei einer warst) Kette? Manche Ketten verkaufen auch nur wenige Hersteller.
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#31

Beitrag von gereon »

Wurde denn bei Dir eine Lautheitsskalierung vorgenommen? Falls Dir der Begriff nichts sagt, folgende Erklärung hierzu. Beim Akustiker werden Dir Töne vorgespielt. Auf diesem Weg wird ermittelt, ab wann ein Ton für Dich akustisch wahrnehmbar ist und ab wann ein Ton für Dich unangenehm wird. Anhand Deiner Angaben können dann die Einstellungen optimiert werden. Notizen sind aber auch wichtig. Als ich noch keine BT fähigen Hörgeräte hatte und zum mobilen Telefonieren über eine BT Schnittstelle wie den CM BT 2 telefonieren musste, hatte ich bei gewissen Gesprächspartnern immer einen Hall drin. Dies teilte ich meinen Akustiker mit und er nahm den Hall raus und schon war das Problem gelöst.
Mein Akustiker hat auch die Möglichkeit via Bildschirm 30 Alltagsgeräusche (Straßenlärm, Flugzeug, Zugdurchsagen, Lautsprecherdurchsagen Baustellenlärm, ein- und ausfahrende Züge..) zu simulieren und dann individuell auf das jeweilige Hörbedürfnis einstellen. Frag doch mal nach, ob dies Dein Akustiker auch anbietet.
Bzgl. Einstellungen der Richtmikrofone finde ich es hilfreich, wenn das Hörlabor nicht nur mit dem Lautsprecher direkt vor einem, sondern mit verschiedenen Lautsprechern, die sich vor, hinter einem , über einen oder seitlich von einem befinden. Mein Akustiker hat mir dann Töne bzw. Musik vorgespielt und ich musste sagen, aus welchem Lautsprecher ich gerade was wahrgenommen habe. Anschließend wurden die Mikrofone entsprechend angepasst.
Ansonsten solltest Du häufiger Teameetings in größeren Runden und großen Runden haben, dann achte mal darauf, ob Du nur den direkt vor Dir am besten verstehen kannst und Personen, die rechts oder links neben Dir sowie weiter weg sitzen schlechter verstanden werden. Denn häufig sind die Mikrofone von ihren Einstellungen nur nach vorne oder nach vorne und nach hinten ausgereichtet
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#32

Beitrag von Blahblah »

Fenchurch42 hat geschrieben: 26. Mai 2025, 19:36 Vielen lieben Dank für eure Antworten. Das keine allgemeingültige Empfehlung für ein bestimmtes HG gegeben werden kann, ist mir bewusst. Das habe ich auch nicht erwartet.
Ich wollte gerne eure Erfahrungswerte in Bezug auf allgemeine Aspekte auf die man achten sollte. Bzw. Ich bin ganz konkret etwas ratlos bezüglich der Technikstufe. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, warum der Akustiker mir das iX 3 gegeben hat. Ich habe ein bisschen geschluckt beim Preis und das auch gesagt. Er meinte man sollte damit anfangen und wenn man merkt, dass diese Technikstufe nicht hilft, dann weiß man, dass man gar nicht erst niedriger probieren muss. Ich weiß diese Aussage gar nicht einzuordnen und möchte mir nichts Teures aufschwätzen lassen, wenn ich es vielleicht nicht benötige.
Sorry. Das ist Mist. Selbstverständlich kann es sein, dass die niedrigere Technikstufe für dich besser sein kann. War nämlich genau bei mir so. Die Stufe drei und auch die höheren bei Signia haben mich wahnsinnig gemacht. Und für mich war genau die Stufe IX 1 die richtige. Vielleicht solltest du auch du erst mal mit der einfachsten Stufe anfangen?
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#33

Beitrag von gereon »

Blahblah hat geschrieben: 30. Mai 2025, 10:49 Sorry. Das ist Mist. Selbstverständlich kann es sein, dass die niedrigere Technikstufe für dich besser sein kann. War nämlich genau bei mir so. Die Stufe drei und auch die höheren bei Signia haben mich wahnsinnig gemacht. Und für mich war genau die Stufe IX 1 die richtige. Vielleicht solltest du auch du erst mal mit der einfachsten Stufe anfangen?
Das hängt immer davon ab, bei welchem Akustiker man gelandet ist. Ich will jetzt nicht die Ketten schlecht machen, da dort vieles auch vom Personal vor Ort abhängig ist. Nur leider hört man zu häufig von den roten (A..) sowie Grünen (G..) das sie nicht mit der niedrigsten Stufe anfangen und stattdessen einem sofort die teureren nach dem Motto "Die niedrige Stufe ist nichts für sie", aufschwatzen wollen. Das weißt man aber erst, wenn man es selber getestet hat. Aber wenn man Neuling ist, woher soll man dies wissen? Leider wird das immer noch zu sehr ausgenutzt
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#34

Beitrag von Fenchurch42 »

Jetzt komme ich gerade vom Termin beim Akustiker. Es werden jetzt Otoplastiken angefertigt zum Ausprobieren. Er hat mich außerdem aktiv gefragt, ob eine andere Technikstufe ausprobiert werden soll. Jetzt hat er es auf IX 2 runtergestellt. Ich habe eigentlich ein ganz gutes Gefühl. Ich bin also weiter unterwegs auf meiner Reise zum besseren Hören 😊
kiroy
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#35

Beitrag von kiroy »

Hallo zusammen!

Zuerst einmal vielen herzlichen Dank für Eure Mühen, mir zu helfen.
Da sind schon eine ganze Menge Tipps zusammengekommen, die vielleicht auch anderen Neulingen helfen, wie z. B. @Fenchurch42, die ja dieses Thema gestartet hat.
Birkbot hat geschrieben: 30. Mai 2025, 09:11 Das ist n hartes Stück Arbeit, bis man mit den neuen Klängen klar kommt.
...
Ich frage mich, ob die Akustikerin gleich auf 100% Verstärkung gegangen ist bei dir.
...
Waren die anderen Hörgeräte von anderen Herstellern? Hast du die Richtmikrophonie eingschaltet?
OB die Akustikerin gleich auf 100% gegangen ist, weiß ich nicht. Sie hat am Anfang einen Test mit sehr lauten Geräuschen gemacht, um zu sehen, wieviel ich aushalte und meinte dann, "oh, da haben wir ja einen großen Bereich zur Verfügung".
Ich habe aber auch schon überlegt, ob man nicht mit einer niedrigeren Lautstärke hätte beginnen und langsam steigern sollen.
Die Hörgeräte waren von insgesamt fünf verschiedenen Herstellern (Bernafon, GNResound, Phonak, Signia, Oticon).
Ich habe die Akustikerin so verstanden, dass die Hörgeräte immer von allen Seiten aufnehmen. Außer bei dem sogen. "Restaurantprogramm", da sei nur das vordere Mikro aktiv.
Birkbot hat geschrieben: 30. Mai 2025, 09:11 Das ist ne Arbeit von Monaten, leider. Denn da muss das Zusammenspiel von Hörgerät, Ohr und deinem Gehirn passen, sonst wirds immer nervig bleiben. Wurde dir ein Hörtraining angeboten?
Tja, ich schlage mich nun bald sieben Monate mit den Dingern rum.
Nein, ein Hörtraining hatte ich nicht.
Birkbot hat geschrieben: 30. Mai 2025, 09:11 Die Schwankungen im Klangbild sind die Automatiken, die du bemerkst.
...
Was die Musik angeht: Lass dir ein Musikprogramm einspeichern
...
Bist du im selben Geschäft geblieben und hast nur die Angestellte gewechselt oder bist du in einen anderen Laden gegangen?
Ich hatte die Akustikerin schon darum gebeten, die Automatiken auszuschalten, weil mich die Schwankungen nervten. Das hat sie aber offenbar nicht hinbekommen.
Ein Musikprogramm hatte sie mir auch installiert. Das hat aber genauso reagiert und ab einer gewissen Lautstärke (nur wenig mehr als Zimmerlautstärke) angefangen, Teile (Frequenzen) auszublenden. Das ging sogar so weit, dass ich richtig Schmerzen hatte, weil mein Musiker-Kollege sehr laut gesungen hat und ich währenddessen die Hörgeräte schnell aus dem Ohr reißen musste.
Ich vermute, beim Musikprogramm wird kein Unterschied gemacht, ob man Zuhörer oder Musizierender ist. Das wäre aber notwendig.

Ich habe das Geschäft gewechselt. Zuerst Fielmann, dann Amplifon (war die Empfehlung meiner Versicherung).
gereon hat geschrieben: 30. Mai 2025, 09:38 Wurde denn bei Dir eine Lautheitsskalierung vorgenommen?
Hm, ich denke schon.
Bei Fielmann bekam ich zuerst einen Kopfhörer (wie auch beim HNO) und musste sagen, wann ich einen Ton wahrnehme.
Anschließend bekam ich auch verschiedene Geräusche oder Worte über Kopfhörer und später über Lautsprecher vorgespielt.
Gleichzeitig mit dem Hörgerät bekam ich dann noch zwei klitzkleine Schläuche ins Ohr und mir wurden wieder Geräusche und Worte vorgespielt. Damit sollte aufgenommen werden, was bei mir im Ohr tatsächlich ankommt, wenn das Hörgerät drin ist.
Bei Amplifon bekam ich nur den Kopfhörer aufgesetzt und verschiedene Töne (Pieps und Brumm) vorgespielt. Anschließend wurden mir auch noch Worte direkt aufs Hörgerät gestreamt.

Ich will ganz bestimmt nicht die Akustikerinnen alleine verantwortlich machen, schließlich können die auch nur das umsetzen, was ich ihnen liefere. Vielleicht habe ich auch nur schlecht beschrieben, was mir fehlt bzw. zu viel ist.
Fenchurch42 hat geschrieben: 30. Mai 2025, 15:20 Ich habe eigentlich ein ganz gutes Gefühl. Ich bin also weiter unterwegs auf meiner Reise zum besseren Hören 😊
Dann wünsche ich dir weiterhin das gute Gefühl und gute Reise. :wave:
deaf_tom
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#36

Beitrag von deaf_tom »

kiroy hat geschrieben: 30. Mai 2025, 15:51 ...
Ich vermute, beim Musikprogramm wird kein Unterschied gemacht, ob man Zuhörer oder Musizierender ist. Das wäre aber notwendig.
...
Es gibt m.W. nur zwei Hersteller, die hier eine Unterscheidung haben. Signia und Widex bieten verschiedene Musikprogramme, unter anderem für Musiker oder Konzertbesucher an.
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svenyeng
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#37

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Ich vermute, beim Musikprogramm wird kein Unterschied gemacht, ob man Zuhörer oder Musizierender ist. Das wäre aber notwendig.
Mhm, müsste eigentlich so sein.
Ich nutze nur das Standard-Programm.
Bin selber auch Musiker, aber beim Musik machen kommen die HGs raus.
Ich arbeite das mit IEM (InEar Monitoring) das klingt mit entsprechendem Equipment dann auch entsprechend gut.

Gruß
sven
kiroy
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#38

Beitrag von kiroy »

svenyeng hat geschrieben: 30. Mai 2025, 17:49 Bin selber auch Musiker, aber beim Musik machen kommen die HGs raus.
Ja, so mache ich es derzeit auch.
Fenchurch42
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#39

Beitrag von Fenchurch42 »

Ich bin in der Testphase für meine ersten Hörgeräte. Aktuell teste ich noch die Styletto von Signia. Ich möchte auf jeden Fall noch IIC Geräte ausprobieren. Zum einen merke ich, dass ich wohl doch Wert auf möglichst unauffällige Geräte lege und zum anderen, weil mich das hinter dem Ohr Gewurschtel nervt. Als erstes hatte ich das Signia Charge & Go, das ging gar nicht, weil es in Kombi mit meiner Brille arg gedrückt hat. Das Styletto ist da schon besser, es drückt nicht, aber es nervt trotzdem. Ich habe auch relativ viele Nebengeräusche wie Haarerascheln und Brillenklackern. Jetzt meine Frage: Wie läuft eine Anpassung von IIC-Geräten ab? Wenn ich verschiedene Hersteller ausprobieren möchte, müsste dann immer eine individuelle Otoplastik dafür gefertigt werden? Was sagt denn der Akustiker dazu? Das erscheint mir viel Aufwand und Kosten zu verursachen oder sehe ich da was falsch?
Blahblah
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#40

Beitrag von Blahblah »

Fenchurch42 hat geschrieben: 26. Mai 2025, 19:36 Vielen lieben Dank für eure Antworten. Das keine allgemeingültige Empfehlung für ein bestimmtes HG gegeben werden kann, ist mir bewusst. Das habe ich auch nicht erwartet.
Ich wollte gerne eure Erfahrungswerte in Bezug auf allgemeine Aspekte auf die man achten sollte. Bzw. Ich bin ganz konkret etwas ratlos bezüglich der Technikstufe. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, warum der Akustiker mir das iX 3 gegeben hat. Ich habe ein bisschen geschluckt beim Preis und das auch gesagt. Er meinte man sollte damit anfangen und wenn man merkt, dass diese Technikstufe nicht hilft, dann weiß man, dass man gar nicht erst niedriger probieren muss. Ich weiß diese Aussage gar nicht einzuordnen und möchte mir nichts Teures aufschwätzen lassen, wenn ich es vielleicht nicht benötige.
Das ist so brutal falsch die Aussage, dass man den Akustiker wechseln sollte. Wenn ich sowas höre, dann geht es nur ums Geld. Wenn die Technikstufe 3 nix ist, kann es trotzdem sein, dass niedriger besser ist. War bei mir so, und zwar ganz klar.
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Re: Neu und ratlos auf der Hörgerätereise

#41

Beitrag von Ruhestörer »

So gestern war ich bei einem neuen Hörakustiker. Da war alles ganz anders und fühle mich jetzt zumindest was die Beartung angeht gut aufgehoben. Insgesamt wurde eben wiel mehr gefragt und erklärt. Habe jetzt Hansaton AQ sound FS 1 zum Testen im Ohr! Ich denke, da meine Hörverlust bisher nur sehr gering in Hochtonbereich liegt und ich die Geräte alle sehr altmodisch finde. Werde ich aber als nächstes auch mal Im Ohr Geraäre testen.
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