Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Hallo zusammen,
letztes Jahr habe ich überlegt, wie mein Alltag mit Hörgerät aussehen wird. Inzwischen ist das ein bisschen untergegangen, weil ich eine andere gesundheitliche Baustelle hatte.
Jetzt kommt die Sache wieder in den Vordergrund und ich frage mich, ob ich es nicht besser meinem Bekanntenkreis gegenüber verheimlicht hätte... Ich habe nämlich den Eindruck, dass sich das Verhalten meiner Freunde und Bekannten verändert hat. Das muss ich mir mal von der Seele schreiben.
Mal vorneweg: Manchmal denke ich mir, ich sperre das Hörgerät auch in die Schublade. War 4 Tage auf Kurzurlaub und habe es nicht gebraucht. Vergesse es manchmal den ganzen Tag. Andrerseits gibt es Situationen, wo es mir fehlt.
Aber eine Frage beschäftigt mich: Soll man darüber schweigen, dass man schlecht hört? Ich meine, dass ja jeder (auch nicht Schwerhörige) mal etwas nicht verstehen und etwas "überhören". Aber jetzt, da es viele wissen, gibt es leider Situationen, die mich deprimieren. Und die sind ganz verschieden. Ein Beispiel: Ich nehme an einem Sprachkurs teil. An und für sich eine tolle Gruppe. Den anderen ist bekannt, dass ich ein Hörgerät habe. Wenn ich etwas falsch verstehe, werde ich trotzdem manchmal verwundert angeschaut. Früher habe ich gesagt: "Entschuldigung, das habe ich jetzt nicht richtig verstanden." Und derjenige hat es halt wiederholt. Jetzt wird es ziemlich laut nochmal gesagt, aber nicht unbedingt deutlicher.
Ich war einmal nicht da und da haben sie über einen anstehenden Ausflug gesprochen. Beim nächsten Mal wurde weiter darüber gehört. Ich wusste nicht, von was sie reden. Ich habe nachgefragt, aber keine verständliche Antwort bekommen. Habe dann überlegt, ob ich es bleiben lassen soll, aber doch nochmal nachgefragt. Erst dann kam raus, um was es sich handelt. Bis jetzt ist mir nicht klar, ob ich etwas nicht gehört habe oder ob die anderen einfach vergessen haben, dass ich einmal nicht da war. Ich weiß nicht, ob ich nicht ohne Hörgerät besser bedient wäre. Wenn in einer Gruppe einer sehr laut spricht und ein anderer murmelt, ist das sehr schwierig. Und wenn dann noch jemand dauernd die Hand vor dem Mund hat, wird es noch schwieriger. Was kann man da machen? Im Lokal mit einer Gruppe habe ich auch schon nach kurzer Zeit die Hörgeräte rausgenommen und die Unterhaltung hat besser geklappt.
Und nochmal zum Thema: Soll man die Schwerhörigkeit und die Hörgeräte am besten verschweigen? Habt ihr auch schon mal das Gefühl gehabt, deswegen nicht mehr ernst genommen zu werden? Es ist wirklich frustrierend und man fragt sich, warum man sich das antut.
Viele Grüße, Wasnun
letztes Jahr habe ich überlegt, wie mein Alltag mit Hörgerät aussehen wird. Inzwischen ist das ein bisschen untergegangen, weil ich eine andere gesundheitliche Baustelle hatte.
Jetzt kommt die Sache wieder in den Vordergrund und ich frage mich, ob ich es nicht besser meinem Bekanntenkreis gegenüber verheimlicht hätte... Ich habe nämlich den Eindruck, dass sich das Verhalten meiner Freunde und Bekannten verändert hat. Das muss ich mir mal von der Seele schreiben.
Mal vorneweg: Manchmal denke ich mir, ich sperre das Hörgerät auch in die Schublade. War 4 Tage auf Kurzurlaub und habe es nicht gebraucht. Vergesse es manchmal den ganzen Tag. Andrerseits gibt es Situationen, wo es mir fehlt.
Aber eine Frage beschäftigt mich: Soll man darüber schweigen, dass man schlecht hört? Ich meine, dass ja jeder (auch nicht Schwerhörige) mal etwas nicht verstehen und etwas "überhören". Aber jetzt, da es viele wissen, gibt es leider Situationen, die mich deprimieren. Und die sind ganz verschieden. Ein Beispiel: Ich nehme an einem Sprachkurs teil. An und für sich eine tolle Gruppe. Den anderen ist bekannt, dass ich ein Hörgerät habe. Wenn ich etwas falsch verstehe, werde ich trotzdem manchmal verwundert angeschaut. Früher habe ich gesagt: "Entschuldigung, das habe ich jetzt nicht richtig verstanden." Und derjenige hat es halt wiederholt. Jetzt wird es ziemlich laut nochmal gesagt, aber nicht unbedingt deutlicher.
Ich war einmal nicht da und da haben sie über einen anstehenden Ausflug gesprochen. Beim nächsten Mal wurde weiter darüber gehört. Ich wusste nicht, von was sie reden. Ich habe nachgefragt, aber keine verständliche Antwort bekommen. Habe dann überlegt, ob ich es bleiben lassen soll, aber doch nochmal nachgefragt. Erst dann kam raus, um was es sich handelt. Bis jetzt ist mir nicht klar, ob ich etwas nicht gehört habe oder ob die anderen einfach vergessen haben, dass ich einmal nicht da war. Ich weiß nicht, ob ich nicht ohne Hörgerät besser bedient wäre. Wenn in einer Gruppe einer sehr laut spricht und ein anderer murmelt, ist das sehr schwierig. Und wenn dann noch jemand dauernd die Hand vor dem Mund hat, wird es noch schwieriger. Was kann man da machen? Im Lokal mit einer Gruppe habe ich auch schon nach kurzer Zeit die Hörgeräte rausgenommen und die Unterhaltung hat besser geklappt.
Und nochmal zum Thema: Soll man die Schwerhörigkeit und die Hörgeräte am besten verschweigen? Habt ihr auch schon mal das Gefühl gehabt, deswegen nicht mehr ernst genommen zu werden? Es ist wirklich frustrierend und man fragt sich, warum man sich das antut.
Viele Grüße, Wasnun
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Das hängt IMHO vom Grad der Schwerhörigkeit ab.
Bei mir ist es so, dass ich mitHG eigentlich weitestgehend alles verstehe.
Deshalb spreche ich das Thema Schwerhörigkeit dann an, wenn ich jemanden bitte, etwas zu wiederholen, etwa so:
"Sorry, das habe ich gerade nicht verstanden. Ich höre nämlich nicht so gut."
Bisher habe ich noch keine negativen Reaktionen erlebt und auch nicht, dass ich gezielt ausgegrenzt wurde.
In einer Situation würde ich aber generell auf sie Erwähnung des Themas verzichten, nämlich bei Bewerbungsgesprächen.
Solange es für mich mit denHGs keine nennenswerten Einschränkungen beim Sprachverstehen gibt, sehe ich keinen Grund, mich mit so einer unnötigen Information schlechter zu stellen, denn eine Erwähnung der Schwerhörigkeit kann den Ausschlag geben, dass man den Job nicht bekommt. Seltsamerweise ist es aber bei den meisten Berufen kein Problem, wenn man bspw. schlecht sieht und dies mit einer Brille korrigiert, obwohl das eigentlich nichts anderes ist...
P.S.: Ich bin aber auch so gestrickt, dass ich solche Gefühle, wie Du sie beschreibst (sich übergangen / ausgeschlossen fühlen), vor versammelter Mannschaft aktiv ansprechen würde. Ich habe da absolut keine Berührungsängste.
Manchmal hilft das bei der Lösung des Problems, insbesondere wenn es (wie meistens) unbewusst geschieht oder schlicht ein Missverständnis ist.
Bei mir ist es so, dass ich mit
Deshalb spreche ich das Thema Schwerhörigkeit dann an, wenn ich jemanden bitte, etwas zu wiederholen, etwa so:
"Sorry, das habe ich gerade nicht verstanden. Ich höre nämlich nicht so gut."
Bisher habe ich noch keine negativen Reaktionen erlebt und auch nicht, dass ich gezielt ausgegrenzt wurde.
In einer Situation würde ich aber generell auf sie Erwähnung des Themas verzichten, nämlich bei Bewerbungsgesprächen.
Solange es für mich mit den
P.S.: Ich bin aber auch so gestrickt, dass ich solche Gefühle, wie Du sie beschreibst (sich übergangen / ausgeschlossen fühlen), vor versammelter Mannschaft aktiv ansprechen würde. Ich habe da absolut keine Berührungsängste.
Manchmal hilft das bei der Lösung des Problems, insbesondere wenn es (wie meistens) unbewusst geschieht oder schlicht ein Missverständnis ist.
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
ich vertrete die Meinung Immer und überall und mit allen klar darüber sprechen!
UND vor allem den Leuten erklären, dass man trotzHG eben nicht gleich viel versteht wie ein Normhörender und man darum bitte vor allem deutlich - nicht laut - sprechen soll und sich nicht abwenden soll beim sprechen.
Ich mache damit eigentlich recht gute Erfahrungen.
UND vor allem den Leuten erklären, dass man trotz
Ich mache damit eigentlich recht gute Erfahrungen.
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Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Hallo Wasnu,
beim Lesen deines Beitrages sind mir 2 Dinge aufgefallen:
1. Um von deinen Hörgeräten profitieren zu können, musst du sie täglich von morgens bis abends tragen. Nur so kann sich das Gehirn an den veränderten Höreindruck gewöhnen. So werden die Hörnerven wieder trainiert und machen mit Hilfe der Hörgeräte das Hören besser. Mit der Zeit kannst du dann auch die Vorteile deiner Hörgeräte genießen. Anders rum: nur mal kurz rein und dann lange nicht tragen, bringt überhaupt nichts. Und was dir auch bewusst sein sollte: die Hörgeräte machen das Hören besser, aber du wirst auch damit nie wieder normal hörend werden / sein.
2. Umgang mit der Schwerhörigkeit: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, in Runden, in denen ich mich immer wieder aufhalte, offen mit meiner Schwerhörigkeit umzugehen. Meistens nehme ich einen "Nichtversteher" zum Anlass über meine Schwerhörigkeit aufzuklären: Ich höre schlechter als die meisten von euch und die Hörgeräte helfen mir zwar, aber machen mein Hören nicht wieder richtig gut. Deshalb brauche ich in dieser Gruppe Folgendes: Wenn möglich, spricht bitte immer nur einer. Schaut mich beim Sprechen bitte an. Wenn ich nachfrage, bitte einfach (möglichst) wortgleich deutlich und langsam wiederholen. Falls ich es lauter brauche, sage ich das.
Anfangs habe ich mich immer sehr geärgert, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Inzwischen frage ich mich: Ist es mir wichtig, gut zu verstehen? Dann fordere ich das nett und freundlich ein. Anderenfalls schalte ich auf Durchzug und genieße eine kurze Hörpause. Seitdem ich das so mache, bin ich deutlich entspannter.
Nur einfach zu sagen, dass man schwerhörig ist, hilft den normal Hörenden nicht weiter. Es ist besser das mit einer konkreten Gebrauchsanweisung für dich und dein Hören zu verbinden. Weitere Hinweise findest du im Netz unter Kommunikation mit Schwerhörigen...
Vielleicht ist ein online Sprachkurs, wo nacheinander gesprochen wird und du die einzelnen gut sehen und hören kannst eine bessere Variante für dich?
Viel Kraft und herzliche Grüße
Jackie
beim Lesen deines Beitrages sind mir 2 Dinge aufgefallen:
1. Um von deinen Hörgeräten profitieren zu können, musst du sie täglich von morgens bis abends tragen. Nur so kann sich das Gehirn an den veränderten Höreindruck gewöhnen. So werden die Hörnerven wieder trainiert und machen mit Hilfe der Hörgeräte das Hören besser. Mit der Zeit kannst du dann auch die Vorteile deiner Hörgeräte genießen. Anders rum: nur mal kurz rein und dann lange nicht tragen, bringt überhaupt nichts. Und was dir auch bewusst sein sollte: die Hörgeräte machen das Hören besser, aber du wirst auch damit nie wieder normal hörend werden / sein.
2. Umgang mit der Schwerhörigkeit: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, in Runden, in denen ich mich immer wieder aufhalte, offen mit meiner Schwerhörigkeit umzugehen. Meistens nehme ich einen "Nichtversteher" zum Anlass über meine Schwerhörigkeit aufzuklären: Ich höre schlechter als die meisten von euch und die Hörgeräte helfen mir zwar, aber machen mein Hören nicht wieder richtig gut. Deshalb brauche ich in dieser Gruppe Folgendes: Wenn möglich, spricht bitte immer nur einer. Schaut mich beim Sprechen bitte an. Wenn ich nachfrage, bitte einfach (möglichst) wortgleich deutlich und langsam wiederholen. Falls ich es lauter brauche, sage ich das.
Anfangs habe ich mich immer sehr geärgert, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Inzwischen frage ich mich: Ist es mir wichtig, gut zu verstehen? Dann fordere ich das nett und freundlich ein. Anderenfalls schalte ich auf Durchzug und genieße eine kurze Hörpause. Seitdem ich das so mache, bin ich deutlich entspannter.
Nur einfach zu sagen, dass man schwerhörig ist, hilft den normal Hörenden nicht weiter. Es ist besser das mit einer konkreten Gebrauchsanweisung für dich und dein Hören zu verbinden. Weitere Hinweise findest du im Netz unter Kommunikation mit Schwerhörigen...
Vielleicht ist ein online Sprachkurs, wo nacheinander gesprochen wird und du die einzelnen gut sehen und hören kannst eine bessere Variante für dich?
Viel Kraft und herzliche Grüße
Jackie
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Hallo ich kann meinem Vorredner nur Recht geben Hörgeräte man soll man den ganzen Tag Hörgeräte tragen sonst gewöhnt sich das Gehirn nie daran und es gibt Untersuchungen im Alter bin 62 das die Demenz früher kommen kann und auch dass man früher Sterben kann . Also trage die Hörgeräte sonst helfen sie nicht.
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Bei nicht versorgten Hörschädigung (bisher kein Kontakt zum HNO und Akustiker) bzw. unregelmäßig bis gar nicht Tragen eines Gerätes ist das Risiko an einer Demenz zu erkranken, um das 400 fache erhöht.
Hochgradig schwerhörig (rechts), links an Taubheit grenzend schwerhörig, Schwerhörig seit Geburt, aber Hörschädigung erst mit fünf festgestellt. Zur Zeit mit Phonak Naida Marvel 30 SP versorgt
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Tust du dir was an indem du die Hörschädigung kommunizierst und Hörgeräte trägst, oder doch eher indem du die Geräte nur sporadisch trägst und die Hörschädigung verschweigen würdest?Wasnun hat geschrieben: ↑16. Jul 2025, 18:28 Und nochmal zum Thema: Soll man die Schwerhörigkeit und die Hörgeräte am besten verschweigen? Habt ihr auch schon mal das Gefühl gehabt, deswegen nicht mehr ernst genommen zu werden? Es ist wirklich frustrierend und man fragt sich, warum man sich das antut.
Nicht mehr ernst genommen wird man meiner Erfahrung nach eher, wenn man oft was falsch versteht, länger braucht um etwas zu verstehen, garnichts sagt oder erkennbar ständig nachfragt ohne dass die Umgebung den Grund dafür kennt.
Dann wird nämlich häufig ein anderer Grund als Hörschädigung dafür vermutet, etwa dass jemand nicht besonders schlau ist, oder ignorant.
Wen nimmst du nicht ernst oder meidest du? Jemanden den du für dumm hälst oder arrogant, oder jemanden, von dem du weißt, dass er eine Einschränkung hat?
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
(Rainer Maria Rilke)
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Einige tragen ein Gebiss, andere Brillen oder Kontaktlinsen. So ist es. Geh offen mit deinen Hörgeräten um. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst. Sag auch, dass du Höris trägst. Bis jetzt weisst du nichts über den Ausflug. Frag nach. Hörgeräte schützen vor Demenz. Du tust dir was Gutes.
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Auch wenn das Risiko erhöht ist, sollten wir dann doch bei den Fakten bleiben :
Eine großangelegte Übersichtsarbeit (NIHR Evidence*, Februar 2025) berichtet ein um 35 % erhöhtes Demenzrisiko und ein um 56 % erhöhtes Risiko speziell für Alzheimer bei unbehandeltem Hörverlust.
*NIHR (National Institute for Health and Care Research) ist eine staatlich finanzierte britische Organisation, die Forschung im Bereich Gesundheit und Pflege unterstützt.
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Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Genau so, ich sage am Abend zu meiner Partnerin, " okay legen wir unsere Prothesen beiseite " und sie legt ihre Brille weg und ich meineCarla hat geschrieben: ↑17. Jul 2025, 10:50 Einige tragen ein Gebiss, andere Brillen oder Kontaktlinsen. So ist es. Geh offen mit deinen Hörgeräten um. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst. Sag auch, dass du Höris trägst. Bis jetzt weisst du nichts über den Ausflug. Frag nach. Hörgeräte schützen vor Demenz. Du tust dir was Gutes.

Definition „Prothese“:
Eine Prothese ersetzt ein fehlendes oder nicht (mehr) funktionierendes Körperteil (ganz oder teilweise), entweder:
strukturell (z. B. Beinprothese, Zahnprothese),
oder funktional (z. B. Hörgerät, Brille).
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Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Hallo,
Bei zumindest hochgradiger Schwerhörigkeit kann ein Hörgerät definitiv keinen 100% Ausgleich bewirken.
Gruß
Alfred
Doch es ist anders: Bei einer Brille wird der Sehverlust in aller Regel zu 100% ausgeglichen. Notfalls hat man Gläser in der Dicke von Glasbausteinen übertrieben gesprochen. Es mag Augenerkrankungen geben wo das nicht der Fall ist.deaf_tom hat geschrieben: ↑16. Jul 2025, 18:46 In einer Situation würde ich aber generell auf sie Erwähnung des Themas verzichten, nämlich bei Bewerbungsgesprächen.
Solange es für mich mit den HGs keine nennenswerten Einschränkungen beim Sprachverstehen gibt, sehe ich keinen Grund, mich mit so einer unnötigen Information schlechter zu stellen, denn eine Erwähnung der Schwerhörigkeit kann den Ausschlag geben, dass man den Job nicht bekommt. Seltsamerweise ist es aber bei den meisten Berufen kein Problem, wenn man bspw. schlecht sieht und dies mit einer Brille korrigiert, obwohl das eigentlich nichts anderes ist...
Bei zumindest hochgradiger Schwerhörigkeit kann ein Hörgerät definitiv keinen 100% Ausgleich bewirken.
Gruß
Alfred
bds Innenohrschwerhörigkeit ca. 80 dzb
Phonak Audeo R P50 13T UP + TV-Link
Phonak Audeo R P50 13T UP + TV-Link
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Genau deshalb hatte ich geschrieben, dass ich es so handhabe, solange ich keine nennenswerten Einschränkungen beim Sprachverstehen habe.
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
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- 7
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Ganz simpel: Die Schwerhörigkeit ist eine Facette von mir. Um peinliche oder verletzende Situationen zu vermeiden kommuniziere ich offen, das ich schwerhörig bin, Hörgeräte trage und auch das Mundbild brauche um verstehen zu können.
Ist ein Teil von mir, warum soll ich den verstecken?
Chaos beseitigt und einen klaren Satz formuliert
Ist ein Teil von mir, warum soll ich den verstecken?
Chaos beseitigt und einen klaren Satz formuliert
https://www.youtube.com/watch?v=RsK_oLK-MS4&t=90s macht nachdenklich
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Das finde ich richtig gut und ich glaube, dass ich mir das auch zu Herzen nehmen werde. Vor allem "wortgleich wiederholen" werde ich ab jetzt einfordern. Denn mich nervt es ebenfalls, wenn ich einen Teil des Satzes nicht verstehe, dann nachfrage und dann was komplett anderes gesagt wird. Danke für die Anregung!Jackie1 hat geschrieben: ↑16. Jul 2025, 22:17 Wenn möglich, spricht bitte immer nur einer. Schaut mich beim Sprechen bitte an. Wenn ich nachfrage, bitte einfach (möglichst) wortgleich deutlich und langsam wiederholen. Falls ich es lauter brauche, sage ich das.
Anfangs habe ich mich immer sehr geärgert, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Inzwischen frage ich mich: Ist es mir wichtig, gut zu verstehen? Dann fordere ich das nett und freundlich ein. Anderenfalls schalte ich auf Durchzug und genieße eine kurze Hörpause. Seitdem ich das so mache, bin ich deutlich entspannter.
dB 125-250-500-750- 1k- 1,5k-2k - 3k - 4k - 6k - 8k
R: 15 - 25 - 35 - 55 - 60 - 60 - 55 - 40 - 40 - 55 - 60
L: 20 - 40 - 45 - 50 - 50 - 50 - 45 - 45 - 50 - 50 - 60
versorgt mit Signia Silk Charge & Go 7IX
R: 15 - 25 - 35 - 55 - 60 - 60 - 55 - 40 - 40 - 55 - 60
L: 20 - 40 - 45 - 50 - 50 - 50 - 45 - 45 - 50 - 50 - 60
versorgt mit Signia Silk Charge & Go 7IX
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Ich trage seit einem Jahr Hörgeräte und habe sie immer unter den Haaren versteckt, ausser wenn ich mit ausgewählten Personen in Kontakt war. Irgendwann wurden die HG ein Teil von mir und dann hat mich das Verstecken angefangen zu stressen. Seit drei Wochen trage ich sie nun sichtbar und signalisiere damit, dass ich dazu stehe und man mich ansprechen darf, wenn man Fragen hat. Zwei Personen haben das bisher getan, ob die anderen die HG auch wahrgenommen haben oder nicht, weiss ich nicht. Die Leute, die ich persönlich eingeweiht habe, haben entweder besorgt reagiert oder es gleichgültig zur Kenntnis genommen.
Und ja, eine Arbeitskollegin hat eine Stimmlage, die bei mir nicht so gut ankommt und wenn ich nachfrage, dann wiederholt sie den zweiten Teil des Satzes obwohl ich den ersten Teil nicht verstanden habe. Ihr muss ich auch noch sagen, dass sie den ganzen Satz wiederholen soll und nicht einfach drauflosplappern sondern erst meine Aufmerksamkeit haben muss.
Und ja, eine Arbeitskollegin hat eine Stimmlage, die bei mir nicht so gut ankommt und wenn ich nachfrage, dann wiederholt sie den zweiten Teil des Satzes obwohl ich den ersten Teil nicht verstanden habe. Ihr muss ich auch noch sagen, dass sie den ganzen Satz wiederholen soll und nicht einfach drauflosplappern sondern erst meine Aufmerksamkeit haben muss.
L 50 - 50 - 50 - 45 - 35 - 40 - 45 - 30 - 35 - 40 -35
R 45 - 40 - 35 - 35 - 35 - 45 - 40 - 35 - 34 - 40 -35
R 45 - 40 - 35 - 35 - 35 - 45 - 40 - 35 - 34 - 40 -35
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Verstecken würde ich die HGs auch nicht. Gut, geht bei mir mangels ausreichender Haarpracht sowieso nicht, aber bisher ist auch niemandem aufgefallen, dass ich HGs trage.
SchwarzeHGs neben einem schwarzen Brillenbügel fallen aber auch nicht direkt ins Auge.
Schwarze
Signia Pure Charge&Go BCT 7 IX
Re: Offen über Schwerhörigkeit sprechen oder lieber nicht?
Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Es kann natürlich sein, dass ich momentan einfach etwas empfindlich bin.
Ich bin von Anfang an ziemlich offen damit umgegangen, dass ich Hörgeräte habe. Ich habe es den meisten Freunden und Bekannten erzählt. Allerdings habe ich schon den Eindruck, dass viele eine falsche Vorstellung haben. Habe aber auch keine Lust z. B. zu sagen: "Bitte nimm die Hand vom Mund, damit ich dich besser verstehen kann." So etwas lasse ich besser bleiben. Und wenn ich in einer Gruppe bin, will ich auch nicht, dass die anderen den Eindruck haben, sie müssten alles auf mich ausrichten. Ich frage mich halt (besonders beim Sprachkurs), ob ich es nicht richtig gehört habe oder nicht verstanden (also die Sprache). Habe schon daran gedacht, mich nicht stressen zu lassen und es aufzugeben. Aber es würde mir abgehen.
Was mich besonders irritiert ist, wie Leute die selbst Hörgeräte haben, manchmal reagieren. Z. B fahre ich mit einer Freundin im Auto, die viel schlechter als ich hört und jetzt ein neues Hörgerät hat. Sie fährt und erzählt was. Da sie jetzt bessere Höris hat, redet sie leiser wie früher. Ich sage, dass ich sie nicht verstanden habe. Dann bekomme ich zur Antwort "Na sowas!" Solche Sachen finde ich sehr frustrierend. Deshalb kam mir der Gedanke, die Sache in Zukunft nicht so offen anzusprechen und ich überlege, ob es nicht ein Fehler war, es so hinaus zu posaunen.
Ich trage die Geräte nicht den ganzen Tag. Meine Akustikerin hat mir damals geraten, sie mindestens 7 bis 8 Stunden pro Tag zu tragen. Durch eine Krankenhausgeschichte habe ich es mir etwas abgewöhnt, habe mir aber nun vorgenommen, es zukünftig wieder so zu machen. Vielleicht wird es dann wieder besser.
Viele Grüße, Wasnun
Ich bin von Anfang an ziemlich offen damit umgegangen, dass ich Hörgeräte habe. Ich habe es den meisten Freunden und Bekannten erzählt. Allerdings habe ich schon den Eindruck, dass viele eine falsche Vorstellung haben. Habe aber auch keine Lust z. B. zu sagen: "Bitte nimm die Hand vom Mund, damit ich dich besser verstehen kann." So etwas lasse ich besser bleiben. Und wenn ich in einer Gruppe bin, will ich auch nicht, dass die anderen den Eindruck haben, sie müssten alles auf mich ausrichten. Ich frage mich halt (besonders beim Sprachkurs), ob ich es nicht richtig gehört habe oder nicht verstanden (also die Sprache). Habe schon daran gedacht, mich nicht stressen zu lassen und es aufzugeben. Aber es würde mir abgehen.
Was mich besonders irritiert ist, wie Leute die selbst Hörgeräte haben, manchmal reagieren. Z. B fahre ich mit einer Freundin im Auto, die viel schlechter als ich hört und jetzt ein neues Hörgerät hat. Sie fährt und erzählt was. Da sie jetzt bessere Höris hat, redet sie leiser wie früher. Ich sage, dass ich sie nicht verstanden habe. Dann bekomme ich zur Antwort "Na sowas!" Solche Sachen finde ich sehr frustrierend. Deshalb kam mir der Gedanke, die Sache in Zukunft nicht so offen anzusprechen und ich überlege, ob es nicht ein Fehler war, es so hinaus zu posaunen.
Ich trage die Geräte nicht den ganzen Tag. Meine Akustikerin hat mir damals geraten, sie mindestens 7 bis 8 Stunden pro Tag zu tragen. Durch eine Krankenhausgeschichte habe ich es mir etwas abgewöhnt, habe mir aber nun vorgenommen, es zukünftig wieder so zu machen. Vielleicht wird es dann wieder besser.
Viele Grüße, Wasnun