Hallo Marie!
Es wurde bereits schon alles an bekanntem Fachwissen hier ausgebreitet; ich gebe nur ein paar Erfahrungen von mir weiter.
So wie bei Gereon wurde bei mir die (hochgradige) SH spät festgestellt und habe ich meine ersten
HG erst mit 5 Jahren bekommen. Ich denke auch, dass es besser ist deine Tochter jetzt schon einmal damit zu befassen, als wenn sie zB 12 Jahre alt ist, uU schon schlechter hört als jetzt und das Thema Pubertät kommt dazu..... ich bin mir ziemlich sicher dass ich da einen großen Widerstand gehabt hätte damals. Es wäre auch günstig, die HG schon vor dem Schuleintritt einzuführen, nicht genau zur selben Zeit, das könnte eine große Überforderung sein. Ich bin das letzte halbe Kindergartenjahr mit den HG gegangen, das war eine gute Gewöhnung.
Was die Ablehnung anbelangt, das ist kein leichtes Thema. Wobei, ich kann deine Tochter mit mir damals nicht vergleichen, deine Tochter hört ja viel besser. Ich merkte aufgrund der hochgradigen SH zwar gleich, dass ich viel mehr hörte mit den
HG, verband trotzdem eher eine Art Hassliebe zu ihnen. Ich habe die HG schon mal vor Zorn ins WC geschmissen.... meine armen Eltern. Aber damals 1980 waren die HG häßlich, unangenehm und groß, das ist auch eine andere Geschichte. Die heutigen Geräte sind Wunderwerke dagegen, worüber wir alle zusammen froh sind.
Obwohl ich hochgradig sh bin, bin ich trotzdem auch sehr lärmempfindlich (wovon viele Normalhörende glauben, dass es das gar nicht gibt) Mein Akustiker sagte mir schon vor vielen Jahren, dass es bei mir nicht einfach ist, da meine Wahrnehmungsschwelle und meine Unbehaglichkeitsschwelle sehr nahe beisammen liegen. Ich mag keine lauten Veranstaltungen, da sie mich extrem ermüden und nerven, v.a. wenn man sich womöglich noch unterhalten sollte.
Ansonsten geht es mir so wie oben bei Gereon beschrieben, in Glasräumen und den meisten modernen Bauobjekten ist die Akustik eine Katastrophe. Das sind schon Fakten, die da sind; ganz an ein natürliches Hören kommen die Geräte nicht heran. Das sollte man wissen, aber man hat eigentlich keine Wahl außer die besten für sich zu finden. Aber wie gesagt ich bin trotz allem überglücklich, dass es sie gibt, denn ohne sie könnte ich mein Leben so nicht führen.
Und ja es gibt mittlerweile einige
HG, die unterschiedliche Korrekturprogramme anbieten und v.a. unterschiedliche Klangwärmen haben. Vielen ist Phonak zu grell zB. , Oticon hört sich viel "kuscheliger" an.... aber genau das muss deine Tochter testen, was ihr besser gefällt! Ich trage trotzdem Phonak, einfach weil ich das für die Sprachverständlichkeit brauche. Bei Oticon dachte ich, ich bin laufend auf Valium
Und unterschätze deine Tochter nicht, in dem Alter kann man sehr wohl sehr verwertbare Angaben zu Empfindungen verschiedener Arten machen.
Alles Gute und ihr schafft das!
Cleo