Akzeptanz und Anerkennung

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
Pam
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Akzeptanz und Anerkennung

#1

Beitrag von Pam »

Hallo,
ich habe mir mal die neuesten Beiträge zu dem alten Streitthema CI durchgelesen und möchte von euch HÖRGESCHÄDIGTEN einfach mal etwas wissen.
Leute, die den Weg in Richtung DGS wählen sind hier eindeutig in der Minderheit. Diese Frage richtet sich auch eher an den anderen Teil, der Eltern, Betroffenen.
Technik hin oder her, man bleibt Hörgeschädigt, aber in erster Linie doch Kommunikationsbehindert. Wie geht ihr damit um?
Fühlt ihr euch in einer Welt, in der ihr immer irgendwie als Außenseiter dasteht, wirklich vollkommmen wohl?
Durch die sich weiterhin verbessernde Technik wird die Möglichkeit zur Anpassung größer, aber wie sieht es mit der Anerkennung und Akzeptanz der eigenen Person mit den jeweiligen Grenzen und Möglichkeiten aus?
Mich interessieren an dieser Stelle wirklich Erfahrungsberichte, denn ich persönlich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass eine optimale technische Versorgung zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz führt.
Nehmen wir als Beispiel ein schwerhöriges Kind, das für ein CI in Frage käme und sich die Eltern dafür entscheiden, weil der Spracherwerb mit Hörgeräten nicht ausreichend war. Mit CI kommt das Kind weiter, bleibt aber dennoch Hörbehindert. Das Kind wird Erwachsen und geht seinen Weg. Meine Frage ist jetzt, vermisst diese Person denn irgendwann im Leben nicht einmal eine barrierefreie Kommunikation in sämtlichen Situationen?
Fühlt ihr euch wirklich rundum wohl, oder ist nicht irgendwie der Wunsch vorhanden, dass man immer problemlos kommunizieren könnte?
Ich Frage nach, weil ich es mir nicht vorstellen kann so zu leben. Natürlich weis ich wie es ist als Schwerhörige im Alltag zu leben und mit anderen Leuten zurecht zu kommen, aber wenn ich bei Leuten mal auf Unverständnis stoße, kann ich damit leben, denn dort in dieser 'Welt' bin ich nur zu Besuch. Meinen eigentlichen Platz habe ich in der Gehörlosengemeinschaft gefunden. Dort ist eine anstrengungsfreie und barrierefreie Kommunikation immer möglich. Wie ist das für euch, wenn das fehlt?
Unabhängig ob man mit Hörgeräten oder CI versorgt ist und unabhängig davon, wie erfolgreich diese Versorgung war.
Gerade auch wenn hier Empfehlungen für Eltern ausgesprochen werden, was könnt ihr diesen Raten, wenn das Kind versucht sich bestmöglich anzupassen und trotzdem Probleme hat. Was wird aus den zahlreichen Kindern, die es trotz bester technischer Versorgung im 'normalen' Leben nicht schaffen, oder nicht gut schaffen?
Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte hier weder einen erneuten Streit über das Thema CI noch über das Thema pro contra DGS anfangen, sondern mich interessieren wirklich die Erfahrungen von EUCH, die einen anderen Weg als ich eingeschlagen haben.
Viele Grüße Pam
-------------------
Das schönste an Taubheit ist die Gebärdensprache=)
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andrea2002

Re: Akzeptanz und Anerkennung

#2

Beitrag von andrea2002 »

Hallo Pam,

ja ich fühle mich als nicht DGS-kompetente Person rundum wohl.

Es ist auch nicht so, Kommunikation permanent anstrengend ist. Wenn ich mit Kleingruppen und ohne Störgeräusche kommunizieren kann, strengt es mich überhaupt nicht an, im Gegenteil, dann gehöre ich noch zu denen, die als letzte gehen. Am Arbeitsplatz ist die Gruppe zwar größer, dafür herrscht aber eine sehr gute Disziplin, und es redet nur einer, wenn Besprechungen sind etc. Nur in der Mensa verstehe ich sehr wenig, aber das sind 20 Minuten, in denen ich dann halt mein Essen genieße und mir nur die Mühe mache zu kommunizieren, wenn jemand mit mir ein Zweiergespräch führen möchte. Telefonieren ist sogar ein Hobby von mir. Anstrengend wird für mich Kommunikation immer dann, wenn ich mit Freunden in einer Gruppe unterwegs bin, z.B. in der Kneipe. Dann frage ich halt nach. Aber Summasummarum glaube ich, dass ich durch das CI nicht mehr Stress habe als ein DGS-GL. Woher sollte der Stress denn kommen???

Ich bin auch keine Außenseiterin. ich verstehe zwar manchmal akustisch nicht, aber deswegen werde ich von meinen Freunden nicht ausgegrenzt.

Pam ist Deine Kommunikation denn eine
barrierefreie Kommunikation in sämtlichen Situationen
? Ich denke nicht, dass DGL-GL eine in sämtlichen Situationen eine barrierefreie Kommunikation möglich ist, solange nicht an jeder Ecke einen Dolmi steht.

So wie Du Dir nicht vorstellen kannst, dass ich auch ohne DGS glücklich bin, kann ich mir mein Leben nicht vorstellen, indem ich jedes Mal einen Dolmi organisieren muss, wenn etwas Wichtiges ansteht. Oder ein Leben, in dem ich generell nicht so ohne weiteres mit anderen Menschen kommunizieren könnte.

Ich finde Deine Denkweise, dass einem Kind ein CI nur eingepflanzt wird, damit die Eltern und/oder die Umwelt es bequemer hat, zudem äußerst befremdlich....

Gruß
andrea
maryanne
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#3

Beitrag von maryanne »

Ich bin CI-Trägerin und habe keinerlei (!) Kommunikationsprobleme und ich bin auch nicht ausgegrenzt. Wenn es in einer Kneipe mal sehr laut ist, suche ich mir einen möglichst ruhigeren Platz und mache meine Mitmenschen darauf aufmerksam, dass ich jetzt möglicherweise weniger gut verstehe und deswegen ggf. nachfragen muss.
Und die Tatsache, dass ich weiterhin hörgeschädigt bin, macht mir keine Schwierigkeiten, ich weiß dass ich einen Lichtwecker benutzen muss, wenn ich morgens geweckt werden möchte und damit basta.

Gruß
Maryanne
Pam
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#4

Beitrag von Pam »

Hallo,
das mit der barrierefreien Kommunikation meinte ich untereinander im privaten Bereich. Wenn ich mit Freunden in einer Kneipe bin, beim Schwimmen etc. gibt es kein Kommunikationsproblem, weil alle dieselbe Sprache sprechen, und diese jeder ohne Bemühungen versteht.
Ich kann durchaus auch mit anderen Menschen kommunizieren. Ohne weiteres?! Ich kann mich lautsprachlich mit anderen Personen unterhalten, muss aber wie jeder Schwerhörige ab und an nachfragen, wenn das Gespräch mehrere Personen umfasst, oder viel Störlärm vorhanden ist.
andrea2002 hat geschrieben:Ich finde Deine Denkweise, dass einem Kind ein CI nur eingepflanzt wird, damit die Eltern und/oder die Umwelt es bequemer hat, zudem äußerst befremdlich....
So hab ich mich hier meines Wissens nach nicht geäußert. Aber wenn dieser Punkt schon einmal angesprochen ist, ich denke das es teilweise stimmt. Wenn Eltern sich für ein CI entscheiden, um eine Kommunikation in der hörenden Familie zu ermöglichen ist diese Entscheidung einfacher, als wenn alle beteiligten eine komplett neue Sprache lernen müssten.
Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass es die Eltern aus bequemlichkeit tun, sondern einen vertrauteren Weg wählen. Irgendwann kriegt man die Information, dass das Kind Hörbehindert ist und das muss jeder auf seine eigene Art und Weise verarbeiten. Wenn dieser Schockmoment vorbei ist, dann muss aber zwangsläufig über die Zukunft nachgedacht werden. Wähle ich den Weg in eine Sprache, die ich selbst bereits beherrsche, die mir und allen anderen Vertraut ist und unterstütze das Kind dabei, sie ebenfalls zu erlernen, oder aber begebe ich mich auf ein unbekanntes Gebiet?!

@ Maryanne
Ich kann doch nicht behaupten, dass ich keinerlei Kommunikationsprobleme habe, wenn ich Alltagssituationen wie der von dir genannten Kneipe eben nicht alles verstehe, die Leute darauf aufmerksam mache und öfters nachfrage. Wenn deine Gesprächspartner nicht auf deine Bedürfnisse eingehen würden, dann hättest du doch womöglich ein sehr großes Kommunikationsproblem! So ist es minimal, aber doch vorhanden, Aufgrund deiner Hörschädigung.
Aber danke für die Info, genau das hat mich ja interessiert, wie sich einzelne Hörgeschädigte in ihrem Alltag fühlen.

Ich find es schön, dass ihr beide integriert seid und auch im Arbeitsleben keine Schwierigkeiten habt!
Viele Grüße Pam
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fast-foot
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#5

Beitrag von fast-foot »

Hallo Pam,

ich bin zwar gemäss Audiogramm (noch?) nicht schwerhörig, auf Grund besonderer Umstände aber im Moment genau so eingeschränkt wie ein Hörsgeschädigter. Deshalb klinke ich mich hier mal ein und frage, ob mit der Gebärdensprache die Kommunikation nicht auch in gewissen Situationen eingeschränkt ist. Wie ist es beim Auto fahren, in der Dunkelheit, beim Schwimmen (als Vorgang), beim Essen, generell, wo man die Hände anderweitig braucht? Zudem muss man ja bei der Kommunikation immer auf die Hände und Mimik achten. Empfindest Du das nicht als Einschränkung?
Ein anderer Gedanke: Trotz CI ist man ja mindestens mittelgradig hörgeschädigt. Es gibt sehr viele Menschen, die in eine Schwerhörigkeit hinein geraten sind und einigermassen damit zurecht kommen. Würdest Du ihnen empfehlen, Gebärdensprache zu lernen?
Zum Schluss möchte ich betonen, dass ich weder gegen das eine noch das andere bin. Ich stelle nur Fragen.

Gruss fast-foot
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franzi
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#6

Beitrag von franzi »



Hallo

ich bin mit hgs versorgt. Ich stoße gerad bei der arbeit an meine grenzen, den in dder Backstube ist es doch recht laut und zum anderen vergessen viele das ic sh bin. Sprich sie reden in eine andere richting oder sie laufen weg beim sprechen. Das ist dan schon frustrirend.

In kleineren Gruppen da hab ich kaum probleme weil sie da die leute dann bemühen mich anzuschauen und gegebenfalls langsamer sprechen.
Da keiner in meiner Famile bzw. freundeskreis und ich selber auch keine LBG oder DGs beherschen wird nur lautsprachlich kommunizeirt. Ich wünschte manchmal das es anders ginge.

Gruß Franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
andrea2002

Re: Akzeptanz und Anerkennung

#7

Beitrag von andrea2002 »

Liebe Pam,

es versteht sich doch von selbst, dass man sich in der Freizeit nur mit den Leuten abgibt, die eben auch Rücksicht nehmen, sonst wäre es keine Freunde, oder?

Du irrst Dich gewaltig, wenn Du Eltern unterstellst, sie lassen ihre Kinder aus Bequemlichkeit oder Angst vor Neuem implantieren. Die meisten Eltern werden das Wohl des Kindes im Sinn haben und nichts Anderes! Meinst Du nicht, dass solche Aussage wie Du und andere sie treffen, sehr verletzend sind.

Und wenn das Leben allein mit DGS so toll ist, warum lassen immer mehr gl Eltern ihre Kinder implantieren? Vielleicht haben diese Eltern die tagtäglichen Kommunikationsprobleme mit der hörenden Mehrheit satt?

Ich möchte außerdem darauf hinweisen, dass Du mit 70 dB auf dem besseren Ohr soooo schlecht nicht hörst und vermutlich 100% LS-kompetent bist und auch akustisch noch einigermaßen etwas verstehst. Und durch Deine Lautsprachkompetenz hast Du es wesentlich einfacher, im Alltag und Beruf zu bestehen. Was wäre wenn Du dein Ghör verlieren solltest, würdest Du Dich implantieren lassen oder nicht? Kinder die aber von vorneherein schlechter als Du hören, haben ohne CI kaum die Chance Lautsprache zu erlernen. Und by the way, CI und DGS schließen sich nicht aus.

Gruß
Andrea
andrea2002

Re: Akzeptanz und Anerkennung

#8

Beitrag von andrea2002 »

Fast-foot,

sicherlich nicht die Regel aber gerade einige früh versorgte bilateral implantierte Kinder sind höchstens leichtgradig sh.

Andrea
Nanda
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#9

Beitrag von Nanda »

Hallo!

Ich stehe hier mal wieder vor einem Rätsel....
Warum akzeptiert nicht einfach jeder die Meinung des anderen?!?!

Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass sich CI und DGS nicht ausschließen. Jeder soll halt seinen Weg gehen. Ich jedenfalls wünsche mir, dass mein Kind die Möglichkeit sich in einer "hörenden" Welt zu behaupten weiß. Und in meinen Augen ist das als nicht hörende Gehörlose nur bedingt, oder sagen wir, unter sehr schweren Bedingungen möglich. Ich sehe es als meine Pflicht meiner Tochter den Weg zu ebnen.

Wenn sich herausstellen sollte, dass dieses trotz der heutigen technischen Möglichkeiten, nicht machbar ist, dann werde ich mit großer Freude DGS lernen. Ich spreche 5 Sprachen, eine sechste vermag ich gewiss noch zu lernen. ;) Das bin ich ihr einfach schuldig!

Fernanda (normalhörend) mit Amalia Catarina 01/07 hochgradig schwerhörig /beidseits CI und kerngesund :)
Momo
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#10

Beitrag von Momo »

andrea2002 hat geschrieben: Du irrst Dich gewaltig, wenn Du Eltern unterstellst, sie lassen ihre Kinder aus Bequemlichkeit oder Angst vor Neuem implantieren. Die meisten Eltern werden das Wohl des Kindes im Sinn haben und nichts Anderes! Meinst Du nicht, dass solche Aussage wie Du und andere sie treffen, sehr verletzend sind.
danke andrea! ja sie sind verletzend! und ja: bei der entscheidung habe ich in erster linie das wohl meines kindes im blick. wenn ich den bequemeren weg gehen wollte, wäre es sicher ein anderer gewesen: ohne Kampf mit KK und Ärzten, ohne ständige Diskussionen in der Schule, im Sportverein und sonstwo. Aber ich wünsche meinem Kind ein Leben nach seinen Vorstellungen. Er ist zumindest einseitig hörend geboren und bittet mich immer wieder etwas dagegen zu tun, dass er nicht mehr hören kann (wenn es sowiet ist) und das Versprechen habe ich ihm gegeben. Nun bin ich in der glücklichen Lage, dass er 1.gehört hat und daher in erster Linie ls aufgewachsen ist und das seine Muttersprache ist und 2. dass er seinen Wunsch aufgrund seines Alters klar formulieren kann. Aber ich wünsche meinem Kind, dass er Ärzte, Behörden usw. alleine besuchen kann und die dort stattfindenen teilweise ja auch intimen Gespräche alleine führen kann wenn er gross ist. Ich wünsche ihm Integration in die normale Welt (der Hörenden), in der wir leben. Er hat hörende Freunde mit denen er auch kommunizieren möchte (und ich kann ja nicht von jedem Kind in unserer Umgebung verlangen DGS zu lernen, um es mal überspitzt zu formulieren) usw. usw. Natürlich finde ich es auch wichtig, dass er Kontakte zu anderen gl oder sh Kindern/ Leuten hat, denn da ist schon eine Verbundenheit. Selbstverständlich bieten wir ihm auch unterstützende Gebärden (LBG) an, denn die SH/ GL ist ein Teil von ihm und es gibt immer mal wieder Situationen, in denen das CI draussen bleibt. Aber ich wünsche mir auch, dass er später selbsständig in einem Beruf arbeiten kann, den er sich wünscht und dass er die entsprechende Ausbildung selber meistern kann und Kontakte zu seinen Mitschülern (hörend?) aufbauen kann ohne ständig jemanden dabei haben zu müssen, der dolmetscht. Ich könnte das endlos weiterführen. In meinen Augen ist die Integration in die Gesellschaft als ausschließlich DGSkompetenter GL wesenltich schwieriger, wenn überhaupt möglich, als die eines CIversorgten GL. das ist aber meine Meinung und jeder muss seine eigenen Prioritäten setzten und sich überlegen was ihm wichtig ist.
Unbestritten ist aber natürlich in meinen Augen, dass man nicht ewig auf das CI setzten sollte, wenn sich keine Erfolge einstellen. dann muss man nach anderen Wegen suchen. Das ist aber in erster Linie Aufgabe der Eltern und der betreuenden Pädagogen (z.B. im Kiga). Und da wird leider immer noch viel zu lange gewartet....
Ist etwas wirr geschrieben und durcheinander, aber ich habe es einfach so aufgeschrieben wie es mir in den Sinn kam.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Benjamin
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#11

Beitrag von Benjamin »

es tut mir leid, aber deine äußerungen, integriert und akzeptiert zu sein, stimmt nicht. du gibst selber zu, dass nur dann eine barrierefreie kommunikation möglich ist, wenn dies, das und jenes erfüllt wird. wenn deine kollegen entsprechend disziplinert sind, auf dich und deine bedürfnisse eingehen; sprich RÜCKSICHT nehmen MÜSSEN und zwar auf deine hörbehinderung! wo bitteschön ist da eine barrierefreie kommunikation in beide richtungen gegeben?? in deiner phantasie offenbar... in der mensa versagt ja deine optimale technik... vermutlich müßte ich dich auf meine beleidigungen, die ich neben dir gegen dich loslaßen würde, draufstoßen, damit du merkst, wer gemeint ist (das ist nur ein beispiel; kein angriff!) deine abneigung gegen dolmetscher und die dgs ist hier allen hinreichend bekannt; mußt du nun wirklich nicht täglich einem aufs brot schmieren. hoffen wir einfach mal für dich, dass deine hörleistung so auch bleibt und du nicht irgendwann mal mit 50 oder 60 dastehst und noch die dgs lernen musst...

ja und für dich liebe maryanne gilt im grunde das gleiche: wo bitte ist da die barrierefreihet, wenn man erstmal die teilnehmer darauf aufmerksam machen muss und für sich die optimalen bedingungen schaffen muss?? ich kann es mir auch z.b. bei einer privatparty vorstellen... kannst du bitte lauter sprechen, kannst du bitte die musik leiser machen, kannst du das bitte wiederholen, entschuldigung, ich habe das nicht verstanden, ach... du meintest mich...
soll ich weiter aufzählen?
man kann sich auch was einreden... und auf die so genannte deaf-tec bist du ja trotz allem angewiesen...

fakt ist. dass das umfeld immer auch euch rücksicht nehmen muss... tut mir leid, aber das ist für mich nun mal nicht barrierefreiheit... trotz CI... es mag zwar in manchen situationen einfacher sein, vorausgesetzt man trifft auf die notwendige toleranz.

interessant ist, dass hier jemand lediglich einfach ein wenig erfahrungsberichte haben möchte und direkt wieder daraus ein affront wird und hier aussagen verdreht werden. pro CI contra DGS natürlich... wie kann es auch anders sein... traurig dass schwerhörige betroffene mitmenschen auf diese art ausgrenzen und sogar auf eine stufe niedriger stellen. immer schön dabei vergessen, hätte die technik an einem selber, bedingt durch eine krankheit oder fehlbildung im gehör, versagt, wären genau diese befürworter für die bei ihnen eingeschränkt aber funktionierende technik, auf DGS und das damit verbundene angewiesen, um überaupt an kommunikation teilzunehmen. das ist sowas von beschämend, dass man gut nachvollziehen kann, warum gl mit prototypen nichts zu tun haben möchten.

es ist ganz klar, dass eben die hier so angepriesene wunderwaffe CI nicht bei allen gleich gut funktioniert und der ausgang immer ungewiss ist.
Zuletzt geändert von rhae am 5. Nov 2008, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Nanda
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#12

Beitrag von Nanda »

Ich stimme dir voll und ganz zu Momo! Auch unsere Tochter wird, wenn es nötig und auch machbar sein sollte, ein CI bekommen. Ich habe mehrere implantierte Kinder kennengelernt und mich mit ihnen unterhalten. Ganz ehrlich, ich hatte Tränen in den Augen, vor Rührung, Hochachtung und Bewunderung. Es waren allesamt wunderbare Kinder mit ebensolchen Eltern!
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Pam
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#13

Beitrag von Pam »

Hi,
fast-foot hat geschrieben:Hallo Pam,

ich bin zwar gemäss Audiogramm (noch?) nicht schwerhörig, auf Grund besonderer Umstände aber im Moment genau so eingeschränkt wie ein Hörsgeschädigter. Deshalb klinke ich mich hier mal ein und frage, ob mit der Gebärdensprache die Kommunikation nicht auch in gewissen Situationen eingeschränkt ist. Wie ist es beim Auto fahren, in der Dunkelheit, beim Schwimmen (als Vorgang), beim Essen, generell, wo man die Hände anderweitig braucht? Zudem muss man ja bei der Kommunikation immer auf die Hände und Mimik achten. Empfindest Du das nicht als Einschränkung?
Ein anderer Gedanke: Trotz CI ist man ja mindestens mittelgradig hörgeschädigt. Es gibt sehr viele Menschen, die in eine Schwerhörigkeit hinein geraten sind und einigermassen damit zurecht kommen. Würdest Du ihnen empfehlen, Gebärdensprache zu lernen?
Zum Schluss möchte ich betonen, dass ich weder gegen das eine noch das andere bin. Ich stelle nur Fragen.

Gruss fast-foot
ich weis nicht wie es für Leute ist, die erst Gebärden lernen, aber die, die mit der Sprache vertraut sind, haben keine Probleme sich beim Autofahren zu unterhalten. Selbst nicht mit Personen auf der Rückbank. Der Fahrer gebärdet mit einer Hand, der Hintere setzt sich so, das er entweder von der Seite oder über den Rückspiegel alles sieht und antwortet dann. Für den Fahrer ist es kein Problem nebenher den Rückspiegel zu beobachten.
Beim Schwimmen ist es genauso, es wird mit einer Hand gebärdet, bzw. kurz über Lippenlesen.
Dunkelheit. Nachts sich zu unterhalten ist kein Problem, auch nicht in einer Disco, denn man sieht noch genug. Lippenablesen ist da natürlich sehr schwierig, aber Gebärden kann man.
Beim Essen gehts genauso. Es wird neben dem Essen gebärdet, mit ein oder zwei Händen, je nachdem was es zu Essen gibt.
Ich emfpinde es nicht als Einschränkung auf die Hände und Mimik achten zu müssen, denn es fällt mir nicht schwer die Mimik zu interpretieren. Ich verlass mich nicht sehr auf meine akustische Wahrnehmung, das Meiste geschieht visuell.
Ich kann jedem Schwerhörigen empfehlen zumindest LBG zu lernen, denn es gibt immer Situationen, in denen die Hörhilfen einmal nicht getragen werden können und wenn man dann auf LBG ausweichen kann, vereinfacht es die Sache natürlich.

@ Andrea
Natürlich umgibt man sich nur mit seinen Freunden in der Freizeit, doch trotz allem bleibt man in gewisser Weise bei der Kommunikation eingeschränkt. Mich stört ja nur die Aussage ich habe keinerlei (!) Kommuniaktionsprobleme als CI-Träger, wenn direkt danach ein Beispiel aufgeführt wird, wo es eben doch welche gibt, logischerweise.

Natürlich haben Eltern das Wohl des Kindes im Sinn, nur ich kann doch nicht über einen Weg urteilen, den ich nicht kenne. Muss ich mich entscheiden ob ich in einem rein lautsprachlichen Umfeld mein gehörloses Kind implantieren lasse oder nicht ist ja wohl ganz klar wie ich mich entscheide. Für das CI, denn so hat das Kind eine größere Chance. Aber ich würde das Kind nie in ein rein lautsprachliches Umfeld zwängen.
Allerdings find ich es echt traurig, dass hier sofort wieder auf das CI angespielt wird, denn darum ging es NICHT! Ich habe ausschließlich von der Kommunikationsform gesprochen, unabhängig ob CI oder nicht. Eine optimale Versorgung schließt auch Hörgeräte nicht aus, dennoch steht auch dort die Entscheidung an, rein lautsprachliche Erziehung, oder Bilinguale, bzw. DGS.
Wenn ich dann sage, viele Eltern wählen wohl die ihnen bekannte Sprachform, ist das weder verletzend gemeint, noch denke ich wird das so aufgefasst!
Ich bin mir über mein Hörvermögen durchaus bewusst, danke, aber um die Frage zu beantworten, nein ich würde mich nicht implantieren lassen.
Es ist nicht gesagt das Kinder mit CI einen Erfolg in der Lautsprache haben, es gibt genügend Beispiele die Zeigen, dass es eben nicht immer eine Lösung für den Spracherwerb ist.
CI und DGS schließen sich nicht aus, das stimmt, hab ich auch nie behauptet. Nur leider hab ich das Gefühl, dass genau das immer häufiger passiert! Ist ja voll in Ordnung wenn ich als hörende Eltern mein gehörloses Kind implantieren lasse, und das schwerhörige Kind bestmöglich mit Hörgeräten versorge, doch wird dann von den Wenigsten eine für das Kind unbeschwerliche Kommunikationsform angeboten.

Ich find es echt mehr als schade, das man hier nicht mal nachfragen darf, dabei seine Meinung vertreten kann, ohne dass dann an irgendwelchen Punkten immer ein Grund für eine CI Diskussion gesucht wird.
Mir ging es um hörbehinderte Menschen, die ausschließlich lautsprachlich kommunizieren und wollte von ihnen Erfahrungen hören. Dabei ist es sch*** egal ob besagte Personen ein CI haben oder nicht.
Viele Grüße Pam
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#14

Beitrag von franzi »



Die frage ist welche kommuniktion ist schon barrierfrei. Weder Lautsprache noch DGS oder Lbg ist barrierfrei. Den mitder ls kommt jeder Hörgeschädigte an seine grenzen. Die DGS oder Lgs beherschen wenige leute. klar gibt es für diese menschen Dolmis aber für mich wäre es eine überwindung einen fremden menschen als dolmi mit zum arzt zunehmen. Ich hoffe ihr versteh das jetzt nicht falsch, ich hab nichts gegen dolmi, ich finde es sogar gut das es welche gibt für die menschen die ihn brauchen.
Genauso ist es manchmal auch eine überwindung dauernd nach zufragen, den bei uns im betrieb ist die toleranz nicht so groß, da haben viele am anfang gedacht die ist aber dumm, kann sich nichts merken und versteh nichts, mit der kann man ja nichts anfangen.

Gruß Franzi

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Benjamin
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#15

Beitrag von Benjamin »

mit deinem kinder und freunde beispiel...
sorry, aber offenbar hast du die kindheit übersprungen oder ausgeblendet. als ich kind war und z.b. im urlaub war, habe ich im hotel auch mit franzose, spanier, engländer, skandinaviern,... gespielt und trotz der tatsache, dass jeder ne andere sprache spricht, haben wir wunderbar zusammen gespielt. ähnlich ist es auch mt sh/gl und hd... kinder finden immer einen weg und sehr oft finden ganz besonders kinder, diese "geheimsprache" spannend und lernen sie spielend. das umfeld, egal ob jung oder alt, reagiert immer faszinierend, wenn man mit den händen und den augen spricht. abwertende und abschätzende blicke habe ich noch nie gesehen; eher bewunderung, wenn man in der lage ist, es fließend zu können.

falls du dich an deine kindheit ebenfalls erinnern magst, entwickeln kinder einen geheimen austausch, so beispielsweise die auf den schulhöfen domierende löffelsprache oder eben auch zeichensprache... kinder finden weitaus schneller einen kommunikationsaustausch untereinander, als die erwachsenen sich das vorstellen können.

ich wünsche aber in jedem fall deinem kind, dass die guten und lieben wünsche sich erfüllen, die du ihm mit auf den weg gibst. das meine ich ehrlich.
Zuletzt geändert von rhae am 5. Nov 2008, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#16

Beitrag von franzi »



Ich würde gerne LBG oder dgs lernen. damit ich wenn mal die hgs oder so ausfallen ich weiterhin kommunizieren kann aber da ich niemand kenne der diese sprachen kann bringt mich das dann ja auch nicht weiter. Ich müsste dann auf den Zettel und stieft ausweichen.
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Benjamin
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#17

Beitrag von Benjamin »

hi franzi, je nachdem wo du wohnst, findest du auch in niedergelassenen vereinen gleichgesinnte, die auch freizeitaktivitäten planen und ich darf dir versichern, so schwer ist es nicht, z.b. mit LBG zu beginnen. oft geht man sogar auf dich zu, hilft, unterstützt und korrigiert dich aus.

und... jede weitere sprache, in der man sich ausdrücken kann, ist eine bereicherung für einen jeden und läßt einen über den tellerrand schauen.

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franzi
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#18

Beitrag von franzi »


ich wohne ca. 50km von freiburg weg. ich weiß das dort ein verein ist. ich sag es so ich weiß manchmal selber nicht so genau wo ich hin gehöre.
Ich verstehe schon viel wenn jemand Lgb spricht, ich kenn das ja von der schule her aber ich selber hab das nie gelernt, den unssere erziehrin hat das manchmal angewendet aber uns wurde das nicht begebracht. Es hieß immer wir sollen Ls verwenden und so. bei mir war das ja nicht das problem das ich kein kann, den ich war bekam ja erst sehr spät mein hgs und zur schulzeit war ich ja noch nicht hochgradig sh.
Zuletzt geändert von franzi am 3. Nov 2008, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#19

Beitrag von Nanda »

Genauso sehe ich es auch, Benjamin. Nur leider vergisst man, wenn man nicht "praktiziert", vieles. Aber nun gut, besser eine Sprache mässig "sprechen" als gar nicht.
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#20

Beitrag von fast-foot »

Wie aufwändig ist es eigentlich, die DGS zu lernen, dass man sie wie seine Muttersprache beherrscht? Etwa gleich wie eine nicht ausserordentlich schwierige Fremdsprache (z. B. Englisch, Spanisch, Schwäbisch)?
Zuletzt geändert von fast-foot am 3. Nov 2008, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#21

Beitrag von franzi »



ist in der dgs nicht die grammatik anders als in der ls? oder täusch ich mich da.
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Benjamin
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#22

Beitrag von Benjamin »

liebe franzi, leider ist unsere gesellschaft so gepolt, dass man immer in eine schublade einsortiert werden muss und will. ich weiß, das ist sehr traurig, wenn man bedenkt, dass wir alle menschen sind und uns vom grunde her respektieren soll. leider war das auch, wenn man durch die menschliche geschichte streift, immer so.

weißt du was ich machen würde? ich würde mir den/die verein/e ansehen und gucken, was ich davon positives mitnehmen kann. kein mensch kann dir vorschreiben, in welche "welt" du einsortiert werden musst. das kannst du ganz für dich selber entscheiden und du bist da "zuhause" wo du dich wohlfühlst.
Hd. DGS, LGB und Lormen Kompetent Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Pam
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#23

Beitrag von Pam »

franzi hat geschrieben:ich wohne ca. 50km von freiburg weg. ich weiß das dort ein verein ist. ich sag es so ich weiß manchmal selber nicht so genau wo ich hin gehöre.
Hallo,
dann schau doch einfach mal ganz ungezwungen bei dem Verein vorbei. In Schwerhörigenvereinen gibt es auch viele Leute die Lautsprachkompetent sind.
Ja und danke das du deine Erfahrungen geteilt hast :)

Ja, die DGS hat eine eigene Grammatik, aber auch das lernt man schnell
Zuletzt geändert von Pam am 3. Nov 2008, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße Pam
-------------------
Das schönste an Taubheit ist die Gebärdensprache=)
Resthörig: links 120dB, rechts 110dB, LS DGS ASL kompetent.
fast-foot
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Re: Akzeptanz und Anerkennung

#24

Beitrag von fast-foot »

Hallo franzi,

ja, so viel ich weiss, ist die Grammatik anders. Ich glaube, Verben werden nicht konjugiert, und der Satzaufbau ist grundsätzich Subjekt-Objekt-Verb. Nur so als unverbindlichen Tipp, falls Du demnächst damit anfängst.

Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 3. Nov 2008, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
andrea2002

Re: Akzeptanz und Anerkennung

#25

Beitrag von andrea2002 »

Hallo Pam,

ich habe nicht behauptet ich hätte keinerlei Kommunikationsschwierigkeit. Aber wie so Vieles ist das eine Frage des Standpunktes. Man kann sich natürlich grämen und hadern, "Heul, schon wieder nicht verstanden." Oder aber man nimmt das hin und fragt halt noch mal nach. Wie dem auch sei, wenn ein Kind die Gelegenheit hat, DGS nebenbei zu lernen, sollte man das dem Kind schon ermöglichen. Wenn ein Kind DGS und LS kann, wird es in jeder Lebenslage gut zurecht kommen. Aber es ist auch eine Frage der Resourcen in der Familie (Bitte nicht mit Bequemlichkeit) verwechseln, ob man wirklich aus Prinzip und generell von jeder Familie verlangen sollte, DGS zu lernen, obwohl das Kind sich auch mit LS prächtig entwickelt. Ich meine nein, denn auch DGS-Lernen verlangt nun mal Zeit, Geld, Konzentration und Mühe, die dann für andere auch wichtige Dinge fehlt!!! Eltern müssen aber natürlich tunlichst auf die Wichtigkeit achten. Wenn ein Kind schlecht in die LS kommt, dass sollte DGS-Lernen natürlich ganz weit nach oben in die Prioritätenliste rücken. Was auf gar keine Fall geht, ist erst sechs Jahre zuzuwarten und dann halbherzig ein paar Zeichen zu lernen.

Aber Deine Ursprungsfrage ist eigentlich ganz einfach zu antworten. Du fragst, ob nicht-DGS-ler etwas vermissen. Ich vermisse nichts, weil ich mein Leben ohne DGS gut eingerichtet habe. Und würde ich es vermissen, würde ich es auch lernen. So einfach ist die Sache.

Gruß
Andrea
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