Hi,
fast-foot hat geschrieben:Hallo Pam,
ich bin zwar gemäss Audiogramm (noch?) nicht schwerhörig, auf Grund besonderer Umstände aber im Moment genau so eingeschränkt wie ein Hörsgeschädigter. Deshalb klinke ich mich hier mal ein und frage, ob mit der Gebärdensprache die Kommunikation nicht auch in gewissen Situationen eingeschränkt ist. Wie ist es beim Auto fahren, in der Dunkelheit, beim Schwimmen (als Vorgang), beim Essen, generell, wo man die Hände anderweitig braucht? Zudem muss man ja bei der Kommunikation immer auf die Hände und Mimik achten. Empfindest Du das nicht als Einschränkung?
Ein anderer Gedanke: Trotz CI ist man ja mindestens mittelgradig hörgeschädigt. Es gibt sehr viele Menschen, die in eine Schwerhörigkeit hinein geraten sind und einigermassen damit zurecht kommen. Würdest Du ihnen empfehlen, Gebärdensprache zu lernen?
Zum Schluss möchte ich betonen, dass ich weder gegen das eine noch das andere bin. Ich stelle nur Fragen.
Gruss fast-foot
ich weis nicht wie es für Leute ist, die erst Gebärden lernen, aber die, die mit der Sprache vertraut sind, haben keine Probleme sich beim Autofahren zu unterhalten. Selbst nicht mit Personen auf der Rückbank. Der Fahrer gebärdet mit einer Hand, der Hintere setzt sich so, das er entweder von der Seite oder über den Rückspiegel alles sieht und antwortet dann. Für den Fahrer ist es kein Problem nebenher den Rückspiegel zu beobachten.
Beim Schwimmen ist es genauso, es wird mit einer Hand gebärdet, bzw. kurz über Lippenlesen.
Dunkelheit. Nachts sich zu unterhalten ist kein Problem, auch nicht in einer Disco, denn man sieht noch genug. Lippenablesen ist da natürlich sehr schwierig, aber Gebärden kann man.
Beim Essen gehts genauso. Es wird neben dem Essen gebärdet, mit ein oder zwei Händen, je nachdem was es zu Essen gibt.
Ich emfpinde es nicht als Einschränkung auf die Hände und Mimik achten zu müssen, denn es fällt mir nicht schwer die Mimik zu interpretieren. Ich verlass mich nicht sehr auf meine akustische Wahrnehmung, das Meiste geschieht visuell.
Ich kann jedem Schwerhörigen empfehlen zumindest LBG zu lernen, denn es gibt immer Situationen, in denen die Hörhilfen einmal nicht getragen werden können und wenn man dann auf LBG ausweichen kann, vereinfacht es die Sache natürlich.
@ Andrea
Natürlich umgibt man sich nur mit seinen Freunden in der Freizeit, doch trotz allem bleibt man in gewisser Weise bei der Kommunikation eingeschränkt. Mich stört ja nur die Aussage ich habe keinerlei (!) Kommuniaktionsprobleme als
CI-Träger, wenn direkt danach ein Beispiel aufgeführt wird, wo es eben doch welche gibt, logischerweise.
Natürlich haben Eltern das Wohl des Kindes im Sinn, nur ich kann doch nicht über einen Weg urteilen, den ich nicht kenne. Muss ich mich entscheiden ob ich in einem rein lautsprachlichen Umfeld mein gehörloses Kind implantieren lasse oder nicht ist ja wohl ganz klar wie ich mich entscheide. Für das
CI, denn so hat das Kind eine größere Chance. Aber ich würde das Kind nie in ein rein lautsprachliches Umfeld zwängen.
Allerdings find ich es echt traurig, dass hier sofort wieder auf das
CI angespielt wird, denn darum ging es NICHT! Ich habe ausschließlich von der Kommunikationsform gesprochen, unabhängig ob CI oder nicht. Eine optimale Versorgung schließt auch Hörgeräte nicht aus, dennoch steht auch dort die Entscheidung an, rein lautsprachliche Erziehung, oder Bilinguale, bzw. DGS.
Wenn ich dann sage, viele Eltern wählen wohl die ihnen bekannte Sprachform, ist das weder verletzend gemeint, noch denke ich wird das so aufgefasst!
Ich bin mir über mein Hörvermögen durchaus bewusst, danke, aber um die Frage zu beantworten, nein ich würde mich nicht implantieren lassen.
Es ist nicht gesagt das Kinder mit
CI einen Erfolg in der Lautsprache haben, es gibt genügend Beispiele die Zeigen, dass es eben nicht immer eine Lösung für den Spracherwerb ist.
CI und DGS schließen sich nicht aus, das stimmt, hab ich auch nie behauptet. Nur leider hab ich das Gefühl, dass genau das immer häufiger passiert! Ist ja voll in Ordnung wenn ich als hörende Eltern mein gehörloses Kind implantieren lasse, und das schwerhörige Kind bestmöglich mit Hörgeräten versorge, doch wird dann von den Wenigsten eine für das Kind unbeschwerliche Kommunikationsform angeboten.
Ich find es echt mehr als schade, das man hier nicht mal nachfragen darf, dabei seine Meinung vertreten kann, ohne dass dann an irgendwelchen Punkten immer ein Grund für eine
CI Diskussion gesucht wird.
Mir ging es um hörbehinderte Menschen, die ausschließlich lautsprachlich kommunizieren und wollte von ihnen Erfahrungen hören. Dabei ist es sch*** egal ob besagte Personen ein
CI haben oder nicht.