Hallo aus Wien

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taubabeda
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Hallo aus Wien

#1

Beitrag von taubabeda »

Hallo zusammen. :)
Meine Name ist Peter, 37J und bin in Wien daheim. Ich bin am linken Ohr taub und meine Geschichte kommt vielleicht einigen bekannt vor. :)

Mit 10 Jahren hat mich meine Mutter gefragt warum ich beim Walkmanhören nur einen Kopfhörerstöpsel drinnen hab. Meine unschuldige Antwort war: "Na weil man auf den einen Ohr eh nix hört". :D Für mich war das schon damals ganz normal und ich wäre nie auf die Idee gekommen das da was nicht stimmt.
Beim HNO und in einem Krankenhaus wurde dann eben die Taubheit festgestellt, entweder seit Geburt an, oder seit einer Mumpsinfektion mit 2 Jahren. Rechtes Ohr war ganz normal.

Nachdem das nix Neues für mich war, hab ich damit ganz gut gelebt. Schwierigkeiten hatten eher die anderen damit. Z.b. Die Klassenkollegen die links von mir gesessen sind und bei Schultest was gefragt haben, solange bis es der Lehrer vor mir gehört hat. :D

Nachdem ich immer im Ohr hatte "da kann man nix machen" hab ich mich auch nicht wirklich um eine Lösung gekümmert, so wirklich beeinträchtigt war ich ja nicht.
2001 also mit 28 Jahren war ich dann wiedermal beim HNO deswegen, ich dachte mir "Na vielleicht hat sich ja in den letzten 18 Jahren was getan auf den Gebiet" :) Der Arzt war leider eine Fehlanzeige und so lebte ich weiter mit nur einem Ohr. :)

Jetzt, mit 37 bin ich das Thema wieder angegangen, diesmal hab ich mir einen Spezialisten gesucht, den ich über den Österr. Schwerhörigenverband VOX gefunden habe.
Wenn mal ein Wiener jemanden sucht: Dr. Nahler in Schwechat-> TOP! :)
Grund war einfach, das es zunehmend anstregend wird mit vielen Leuten im Lokal zu sein und den Gesprächen zu folgen bzw. ist es oft mühsam immer links von den Leuten zu gehen damit ich mich unterhalten kann.

Nun, der Besuch beim Dr. Nahler war dann wirklich gut. Endlich jemand der sich auskennt und an einer Lösung interessiert ist.
Er hat mir ganz genau erklärt warum ich Problem bei Lärm habe etc. Hat ein MR machen lassen um abzuklären ob von der Mumpsinfektion etwas zurückgeblieben ist und hat mir erklärt das es eine Lösung mittles Cross Hörgerät gibt. :D Er hat mir dann auch einiges dazu erklärt aber schon auch den Hinweis gegeben ich solle mich mit Anderen austauschen und mir es gut überlegen. :)

So und nun bin ich hier bei euch und wollte mal fragen wie ist das so mit einer Cross Versorgung? :)
Im Prinzip höre ich ja mit dem rechten Ohr ganz normal bzw. sogar überdurchschnittlich gut.

Was kann ich mir erwarten von so einen Hörgerät. Kann ich damit Leute wieder hören die mir Links etwas erzählen? Auch wenns laut ist? Beim Sport wenn es Windgeräusche gibt?
Verändert sich auch das Hören am rechten Ohr?

danke! :)
lg peter
karasi
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Re: Hallo aus Wien

#2

Beitrag von karasi »

Peter, ich bezweifel, dass Du mit 37 noch so große Erfolge mit dem Hg erzielen wirst. Dein "gutes" Ohr wird immer Dein primäres Hörorgan bleiben.

Du kannst es ja versuchen. Sollte es sich allerdings hierbei um ein BAHA oder ein Implantat handeln, dann rate ich Dir davon ab.

Es wird für Dich am Anfang sehr anstrengend. Es wird Dich wahrscheinlich stören. Den Gewinn, kannst Du erst nach Monaten beurteilen. Wenn überhaupt.
maryanne
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Re: Hallo aus Wien

#3

Beitrag von maryanne »

Hallo Peter,
eine CROS-Versorgung mit BAHA wäre sicherlich eine gute Möglichkeit für dich, um auf der tauben Seite auch etwas hören zu können. Vermutlich würde auch das Verstehen im Störlärm besser - nur halt nicht so, wie bei einem Menschen mit zwei guten Ohren. Heutzutage ist auch die CI-Versorgung möglich, wenn nur ein Ohr taub ist. Ob dies jedoch nach der langen Zeit der Taubheit wirklich einen Erfolg bringen würde, ist fraglich. Was hat sich denn bei der Untersuchung bezüglich deines Hörnervs auf dem tauben Ohr ergeben?

Gruß
Maryanne
karasi
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Re: Hallo aus Wien

#4

Beitrag von karasi »

maryanne hat geschrieben: eine CROS-Versorgung mit BAHA wäre sicherlich eine gute Möglichkeit für dich, um auf der tauben Seite auch etwas hören zu können. Vermutlich würde auch das Verstehen im Störlärm besser - nur halt nicht so, wie bei einem Menschen mit zwei guten Ohren.
Peter, zunächst müsstest Du Deinen Hörverlust schildern. Das ist wichtig, um sagen zu können, ob Impulse bei Deinem schlechten Ohr ankommen.

Maryanne, er hört seit über 37 Jahren auf dem Ohr nichts. Wo Du doch gegen Verpauschalisierungen hier immer bist, würde ich Dich doch diesmal bitten nicht alles immer so optimistisch zu schreiben. Es wird sehr sehr unwahrscheinlich sein, dass ihm nach diesen Jahren das HG etwas nützen wird! Zumindest wird es sehr viele Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern, bis er sich an den Klang gewöhnt. Und die Patienten, die ich kenne und die Ärzte, mit denen ich geredet habe, die bestätigten dies.

Peter, es kommt auf den Leidensdruck an, den Du hast. Aus Deinem Posting schließe ich, dass es einen gibt (siehe Störlärm), dass Dich Dein Ohr aber nicht in Deiner Lebensqualität einschränkt! Höre bloß nicht, auf Leute, die Dir ein CI empfehlen, sei es Ärzte oder andere Leute. Damit wirst Du nicht glücklich!

Die Erfahrungen mit einem HG nach so langer Zeit haben gezeigt, dass die Betroffenen "irgendetwas" gehört haben, aber eben nicht genau sagen konnten was sie gehört haben. Sprich, es wurde lauter auf der schlechten Seite, aber eben nicht deutlicher.

Probiere ein HG aus, aber lass Dir bitte nicht gleich eines implantieren. Damit würdest Du mehr leiden, als Du es nun tust. Der Schritt zu einem Baha muss genau überlegt sein. Und Du solltest wissen, dass es sehr anstrengend werden wird, wenn Du Dich für ein HG in dem Alter entscheidest. D.h. wenn Dein Leidensdruck groß genug ist, dann mag das für Dich alles nicht so schlimm sein. Wenn er aber nur gering ist, dann wirst Du das Hg als lästig empfinden, als anstrengend.

Bedenke, dass die Leute, die hier schreiben, nicht alle Ahnung von einseitiger SH haben. Hier wird gern von einigen bestimmten Leuten viel empfohlen ;-).
maryanne
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Re: Hallo aus Wien

#5

Beitrag von maryanne »

Hallo Karasi,
ich bin nicht optimistisch, sondern sachlich.
Die Cros-Versorgung bei BAHA bedeutet ja nicht (!!!) dass auf dem tauben Ohr gehört wird, sondern dass der auf die taube Seite treffende Schall zum guten Ohr hin umgeleitet wird.
Karasi, ich kenne dich nicht, weiß nicht einmal, ob du selbst hörgeschädigt bist. Du sprichst dich hier und an anderer Stelle vehement gegen implantierbare Hörsysteme aus. Woher nimmst du diese "Weisheit"?
Es gibt durchaus einseitig Ertaubte, die Nutzen von einem CI auf diesem tauben Ohr bzw. beim Gesamthören nachweisen und empfinden. Es kommt immer auf den Einzelfall und die Hörbiographie an.

Für Peter: BAHA-Versorgung oder konventionelle CROS-Versorgung müssten bei dir möglich sein. Da du in Wien einen kompetenten Ansprechpartner hast, rate ich dir, dich dort weiter zu informieren.

Maryanne
karasi
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Re: Hallo aus Wien

#6

Beitrag von karasi »

Ach Maryanne, ich bin's echt Leid mich mit Dir zu streiten.

Ich habe mich nur gegen Dein posting ausgesprochen, weil es einem schlichtweg auf den Nerv geht, wie Du hier Dinge empfiehlst, die Du doch gar nicht beurteilen kannst. Schonmal einseitig taub gewesen und ein implantierbares HG bekommen? Oder schließt Du von Deinen Fällen, die Du im UKB behandelst?

Ist doch unumstritten, dass ein BAHA möglich ist. Aber den Nutzen, den darf man doch wohl mal in Frage stellen! Ich kenne schließlich einseitig Betroffene, die nach so langer Zeit eben nicht mehr einen Nutzen daraus ziehen konnten. Auch keinen Nutzen bei einem HdO Gerät erzielen konnten. Und das würden Dir Deine Ärzte im UKB oder in irgendeiner nderen Klinik vielleicht auch bestätigen. Und Du solltest mal zwischen den Zeilen lesen. Der Betroffene hier scheint nicht so einen hohen Leidensdruck zu haben. Ich habe gesgat, dass ein HG ausprobiert werden sollte, aber bitte nicht gleich eines implantieren, sondern sich Zeit lassen und vielleicht ein paar Monate eines testen, das nicht implantiert wird.

Dass das BAHA ein gutes HG ist, bestreite ich nicht. Aber man muss eben hier schon sagen, dass Peter noch nie ein HG hatte. Und das wird komplizierter.

Ich bin nicht gegen implantierbare HGs. Aber ich besitze die Fähigkeit zu differenzieren. Und im übrigen ist es umumstritten, dass bestimmte HGs noch kein ausgereiftes System besitzen. Ich kenne gute Ärzte, die davon abraten, genau aus diesem Grund. Es sei denn, der Leidensdruck ist so hoch. Und hier wurden auch andere HG-Firmen genannt.

Und entschuldige, wenn man hier in einem Forum mal schreibt, dass dieser Trend zum CI bei normalem Gegenohr schnonmal kritisch betrachtet werden kann. Aber das passt ja in einem Pro-CI Forum nicht ins Konzept. Äußert man sich da nur einmal kritisch, wird man gleich als Implantat-Gegener dargestellt. So ein Quatsch. Wieso sollte ich gegen implantierbare HGs sein. Aber man kann ja auch Menschen einfach beide Seiten aufzeigen, liebe Maryanne. Aber das scheint bei einigen Menschen aus der SH-Szene nicht zu funktionieren. Schade.
maryanne
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Re: Hallo aus Wien

#7

Beitrag von maryanne »

Hallo Karasi,
könnten wir vielleicht persönliche Dinge mal beiseite lassen? ich habe keine Ahnung, warum du so auf mich und meine Postings anspringst. Ich kenne dich nicht!

Du darfst sicher sein, dass ich sehr wohl weiß, wovon ich rede.
Hör einfach auf, gegen Windmühlen zu kämpfen - es sind gar keine da.

Gruß
Maryanne
kruemelkuchen
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Re: Hallo aus Wien

#8

Beitrag von kruemelkuchen »

huhu

eigendlich wollte ich keinen kommi dazu abgeben. aber ich kann ihn mir nicht verkneifen...

ich lieben, da wurde ein beitrag gepostet, wo man um hilfe und um infos angefragt hat. und was macht ihr?? euch gegenseitig belagern...hallo?? gehts noch?? das gibt kein gutes bild für euer forum. jedenfalls nicht in diesem sinn. peter wird sich da bestimmt auch schon seinen teil gedacht haben und es war mit sicherheit auch nicht in seinem sinne, so eine diskusion vom stapel zu reissen.

am besten ihr lasst sowas. jedenfalls persönlich verbal zu werden.
das kommt nicht gut.

in diesem sinne

lg kuchen :)
siolak
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Re: Hallo aus Wien

#9

Beitrag von siolak »

Hallo zusammen!
Also ich kann kruemelkuchen nur zustimmen - streithanseln haben da nichts zu suchen und zu posten. Ich möchte aber sagen, dass ich die postings von maryanne immer sehr gut und ausgewogen finde und sie keinesfalls eine einseitige Meinung vertritt.
LG aus NÖ
Hochtonschwerhörig :'( Siemens Pure 500 seit Jänner 2009
Seit Jänner 2014 Phonak Bolero und jetzt Starkey Livio 1600
taubabeda
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Re: Hallo aus Wien

#10

Beitrag von taubabeda »

Da bin ich wieder. :) Danke für die ehrlichen Antworten. Und keine Angst, Streiterein bzw. Diskussionen in Foren bin ich gewöhnt. Gehört ja fast schon zum "guten" Ton das man vom Thema abschweift und sich "befetzt". :)

Über Baha hab ich mich auch informiert und war Anfangs auch sehr begeistert. Alleine das es diese Möglichkeit gibt. Faszinierend. Ich hab das auch mit meinen Arzt gesprochen, der ist auch eher skeptisch. Muß man halt sehr gut überlegen.
Dazu muß man auch sagen, das BAHA Geräte in Österreich kaum bis gar nicht verbreitet sind.
Für mich selbst kommts nicht in Frage, dazu ist der Leidensdruck zu klein. :)

Nun zum Hörgerät selbst. Wenn ich ehrlich bin, so ist der Leidensdruck eigentlich nicht vorhanden. Natürlich ist es sehr lästig immer nur die Hälfte zu verstehen, aber das geht jetzt schon seit langem so und ich komme gut damit zurecht. Ich erzähl auch jeden der sich über bestimmte Sachen "wundert" das ich z.b deswegen dauernd links von ihm/ihr geh weil ich links nix hör.
Irgendwie hab ich da einen recht unkomplizierten Zugang.
Wahrscheinlich wars deswegen auch nie ein Thema für mich.

Das Ganze kam eben wieder auf, weil ich einen Arzt gefunden hab der sich wirklich auskennt und bereit ist einen zu verstehen.
Zum Hörgerät selbst meinte er das es mir schon helfen kann, aber es dauert einige Zeit (mehrere Monate) bis ich mich daran gewöhnt hab. Und das es natürlich an mir liegt zu beurteilen wie sehr ich mich eingeschränkt fühle. (Was aber recht schwer ist)
Ich selber stells mir ja so vor, das links was aufgenommen und dann rechts wiedergegeben wird. Das sollte dann meinen Technikverständnis nach auch deutlich zu verstehen sein.
Anscheinend ist das aber nicht so, oder? :)

Das nächste ist dann auch das ich nicht mir einen Kabel um den Hals rumrennen will, sondern wenn dann eine Lösung mit Funk nehmen tät = sehr teuer und zum rumliegen wenns nix bringt somit zu schade ist.

Ich werds mal ausprobieren, wobei das halt auch wieder schwer zu beurteilen ist, da man das Drum ja nur 2 Wochen bekommt und sich da das Gehör ja nicht drauf eingestellt hat.

Aja, nach dem Gehörnerv wurde noch gefragt. Der scheint in Ordnung zu sein lt. MR. Anscheinend ist bei der Mumpsinfektion der Virus ins Innenohr gekommen und da dieses beschädigt.
Nach 35 Jahre ist das halt schwer zu sagen was damals wirklich los war. :)
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