Studium in der "Branche Hörschädigung"

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Blondeafriend

Studium in der "Branche Hörschädigung"

#1

Beitrag von Blondeafriend »

hallo liebe Mitleser.

Ich möchte mich erst mal kurz vorstellen:
Ich bin Hochgradig schwerhörig (linkes Ohr mit Hörgeräte) und taub-angrenzend schwerhörig (Rechtes Ohr, mit CI) und mache dieses Jahr mein Abitur an einer Normalhörende Regelschule. Ich werde ohne Probleme meinen Abi mit einem Notenschnitt von etwa 2,0 schaffen.

Das bedeutet das Studium steht vor der Tür und ich muss mich auch langsam entscheiden. Ich weiß aber schon ziemlich genau, was ich studieren möchte: in der „Branche hörgeschädigte Welt“. Ich möchte Menschen, die schwerhörig wurde in die „Hörende Welt“ helfen und Eltern ertaubter Kinder in die Schwerhörige Welt führen. Und vieles Mehr. Alles was man so zwischen de beiden Welten transferiert. Ich habe schon überlegt, ob ich Lehrer für Hörgeschädigte werde, jedoch möchte ich mich auch andere Berufsrichtungen umschauen. IM Internet findet man nur sehr schwer Listen, in der man mit Hörgeschädigten zu tun hat.

Und darum frage ich mal euch, was ich studieren oder was ich für einen Studiengang belegen könnte, damit ich bei meiner Arbeit die Menschen zwischen beiden Welten (hörende und hörgeschädigte Welten) vermitteln kann.

Also ich weiß dass ich auch nicht wirklich mit Technik zu tun haben möchte, sondern viel mehr aus Sozialpsychologische Ebene. Darum erscheint mir ein Lehrer job als geeignet. Aber ich mochte auch nach anderen Richtungen erkunden.

Bsp: Akustiker ( Abgesagt, da zu technisch und auf Geld fixiert)

Darum frage ich euch gibt es auch bestimmte Jobs/Studium/Studiengänge/… weitere Empfehlungen, die zu mir passen könnte?

Ich würde mich wirklich auf eure Antworten freuen.:)

Liebe Grüße

the

Blond Deaf Friend :)
blondeafriend

Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#2

Beitrag von blondeafriend »

hmm

kann denn wirklich niemand helfen? =(

ALso es gibt Jobs (soziale, mit Hörgeschädigten Arbeit) in dieser Richtung:

1. Lehrer für Schwerhörige
2. Pädaudiologe
3. Akustiker
4. ...

kennt ihr denn nicht andere Berufe in dieser Richtung?
franzi
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22

Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#3

Beitrag von franzi »

hm es gibt noch audiotherapeutin aber das studiert man nicht, und da braucht man voher eine ausbildung im therapeutischen zweig aber genaues weiß ich leider nicht.
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
Links seit 12.2010 CI , re-implantation Mai.2011 und recht oktober.2014 CI.
fast-foot
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Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#4

Beitrag von fast-foot »

Studiere doch Informatik! Das ist zwar sehr technisch und vielleicht ebenfalls auf Geld fixiert, hat dafür aber nichts mit Hörschädigung zu tun.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
maryanne
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Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#5

Beitrag von maryanne »

Fast-foot: ich fürchte, du hast missverstanden: er möchte gerne mit Hörschädigung zu tun haben!

Gruß
Maryanne
fast-foot
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Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#6

Beitrag von fast-foot »

Ach wirklich? Wer möchte denn schon gerne etwas mit Hörschädigung zu tun haben?

PS: Das war jetzt der letzte Scherz in diesem Thread.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
kaehde
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Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#7

Beitrag von kaehde »

Hallo,

ich denke, daß es in den meisten sozialen Bereichen möglich ist, sich speziell mit hörgeschädigten Menschen zu beschäftigen.
Das ist für Dich anscheinend im Moment ein wichtiger Aspekt, aber ich würde meine Studiengangwahl viel. nicht nur davon abhängig festmachen.

Was mir einfällt:
-Sozialpädagogik
-Medizin (damit kann man dann z.B. Pädaudiologe werden, das dauert aber ;) )
-Heilpädagogik

Ich schreibe Dir das, weil ich mein Studium (das letzten Endes sehr gut zu mir gepaßt hat, ich liebe meinen Beruf) mit völlig anderen Wünschen hinsichtlich meiner späteren Spezialisierung angefangen habe als ich letztendlich gewählt habe. Man lernt im Laufe des Studiums so viele Einsatzmöglichkeiten kennen, da kann man sich durchaus nochmal umentscheiden ;)
Deshalb würde ich , wie gesagt, etwas allgemeineres wählen, mit der Option sich später auf die Arbeit mit Hörgeschädigten zu spezialisieren.

Viele Grüße und alles Gute fürs ABI!
Katja
*************************************************
Katja mit großem Sohn und kleiner Rebecca (*02/08), mgr. SH, HG versorgt
maryanne
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Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#8

Beitrag von maryanne »

Hallo Blond Deaf, ich rate dir, auch darauf zu achten, wie das Studium strukturiert ist. Als hochgradiges Schlappohr, wirst du es leichter in einem Paukfach als in einem Laberfach haben. Wenn im Studium sehr viel diskutiert wird, ist das Stress hoch 3. Und glaub mir: an der Uni geht es anders zu als in der Schule, da sitzt du auch mal mit 200 - 300 Leuten zusammen. Ich würde mir auch nicht so ein hohes Ziel "zwischen beiden Welten vermitteln" setzen, sondern mir Gedanken machen, was ich praktisch und inhaltlich tun will.

maryanne
Momo
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Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#9

Beitrag von Momo »

Hallo,
wie wäre es mit dem Studiengang "Gebärdensprachdolmetscher"? Das kann man z.B. in Magdeburg studieren. Da vermittelt man zwischen beiden Welten, kann aber auch in den therapeutischen Bereich (z.B. Frühförderung, Elternberatung) gehen, wenn man möchte und evtl. nach entsprechender Zusatzweiterbildung. Kam mir als spontane Idee...

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Gudrun
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Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#10

Beitrag von Gudrun »

Momo, ich glaube, dass das klassische Gebärdensprachdolmetschen bei Vorliegen einer Hörschädigung sehr schwer ist... es sei, man studiert eine spezielle Form des Gebärdensprachdolmetschens als "tauber Gebärdensprachdolmetscher", an der Universität Hamburg z.B. kann das gelernt werden, z.B. wenn zwischen zwei verschiedenen Gebärdensprachen gedolmetscht werden soll oder von der Schriftsprache in die DGS oder wenn Migrant/innen noch nicht so gut DGS können. Aber dafür muss man schon sehr gut DGS anwenden und anderssprachige Gebärdensprachen verstehen können. Ich frage mich, ob Blond Deaf Friend so gut gebärden kann; bei der Biographie glaube ich das nämlich eher nicht...
Zuletzt geändert von Gudrun am 9. Sep 2010, 11:04, insgesamt 2-mal geändert.
Akku
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Re: Studium in der "Branche Hörschädigung"

#11

Beitrag von Akku »

Hey Du,

Du kannst ja ne Hörgeräteakustiker-Ausbildung machen und danach noch Studieren, dann kannst du z.B. zu den Herstellern gehen in die Entwicklung oder in anderen Bereichen der Industrie.
Auch als Hörgeräteakustiker hast Du mit sehr viel Sozialenkontakten zu tun, da man hier das Vertrauen des Kunden aufbauen muss usw. mit vielen Menschen zusammen arbeitest und Dir als Schwerhöriger so manches mehr gelaubt wird als einem Normalhörenden. Wen Du eine dementsprechende Firma erwischt dann ist es auch dort Wichtiger das die Kunden zufrieden sind als wenn man nur teure Hörgeräte verkauft und die Kunden dann sagen ich muss das teuerste kaufen aber keine Kümmert sich dann mehr um mich.

Ich hatte nen Azubi der selber Hörgeräte getragen hat, bei Ihm hatte das ein deutliches Gewicht wen er gesagt hat Sie müssen sich an die Hörgeräte gewöhnen und tragen sonst bringt das nichts, als wie wenn ich das gesagt habe :-(.
Dadurch kannst Du noch ganze andere Erfolge haben.

Grüßle
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