WICHTIGE Frage!!!

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dani1303
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WICHTIGE Frage!!!

#1

Beitrag von dani1303 »

hallo an Alle ;)
ich möchte mich demnächst für den Polizeidienst bewerben und beim med.Einstellungstest ist auch ein Hörtest inbegriffen, man darf bei allen Frequenzen höchstens 30 db differenz haben =) da ich früher gerne mal laut musik mit kopfhörern gehört habe habe cih jetz ein wenig Angst die 30 db zu wenig zu hören. =) habe aber keinerlei Beschwerden(kann jedem Gespräch folgen, höre den Computerlüfter , das Ticken der Uhr usw.) nun meine Frage: Würde man einen Hörverlust von 30 db bemerken??!!!
P.S möchte mir vor ienem hörtest die Antworten ansehen weil termine beim HNO sehr schwer zu kriegen sind un kein hörakkustiker in der nöhe ist ;)) danke schon mal im voraus ;) mfg.
serik
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#2

Beitrag von serik »

Hallo dani1303,

wenn ich mich nicht irre, gibt es offene, halboffene sowie geschlossene Kopfhörer. Ich kann mir vorstellen, dass selbst hohe Lautstärke abhängig vom jeweiligen Hörsystem auf dein Gehör unterschiedlich einwirken kann. Ich denke, dass Normalhörende möglicherweise zu höherer Lautstärkeneinstellung greifen, um den Bass besser und die Außengeräusche schlechter zu hören, vor allem, wenn es offene Kopfhörer sind. Ob es so in etwa oder anders in deinem Fall war, kannst du dich gern dazu äußern.
Die Frage nach "Würde man... bemerken??!!!" musst du etwas konkreter formulieren: Wer soll "man" sein? (Leute vom "med.Einstellungstest"?)

Schöne Grüße,
Sergej
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rhae
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#3

Beitrag von rhae »

dani1303 hat geschrieben: nun meine Frage: Würde man einen Hörverlust von 30 db bemerken??!!! mfg.
Ja man würde bei einem Hörtest bemerken das Du schlecht hörst. Beim Hörtest kann man zwar durchaus mogeln, aber leider nur in die andere Richtung als du es bräuchtest, d.h. du kannst so tun als ob du schlechter hörst als in Wirklichkeit (indem du einfach später das Knöpfchen drückst). So tun als ob man besser hört geht leider nicht :p

vg Ralph
franzi
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#4

Beitrag von franzi »

Gehen würde das glaub besser hören als man es wirklich tut in dem man immer gleich das knöpfchen drückt, aber spätestens beim Sprachtest kommt es dann raus das man nicht gut hört.
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
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santiago
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#5

Beitrag von santiago »

Hallo!
So wie ich es verstehe sind die 30dB die Grenze beim Aufnahmetest und nicht der Hörverlust des TS 8-)

Du würdest einen Hörverlust von 30dB sicher bemerken. 30dB entspricht ungefähr der Lautstärke beim Flüstern.

Gruß
santiago
Zuletzt geändert von santiago am 24. Nov 2011, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
franzi
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#6

Beitrag von franzi »

Kommt denke ich sehr auf die Frequezen an ob man das merkt oder nicht.
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
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maryanne
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#7

Beitrag von maryanne »

Hallo Dani,

ein Hörverlust von 30 dB wird erkannt, auch geringere Hörverluste. Aber ich rate dir: mache dir keine Sorgen - entweder es klappt, oder es klappt nicht, dann suchst du eine Alternative.

Ich wünsche dir viel Erfolg
maryanne
cooper
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#8

Beitrag von cooper »

Wer sich gut vorbereitet, kann beim Tonaudiogramm beliebige Hörkurven ermogeln. Fragt mal die schwerhörigen Kids, die schon Dutzende Hörtests gemacht haben, die wissen ganz genau, wie das geht.

Sehr viel schwieriger ist das beim Sprachtest. Sofern der bei der Aufnahmeprüfung überhaupt gemacht wird, werden dort mit Sicherheit Standard-Bänder aus der Audiometrie zum Einsatz kommen. Davon gibt es nur begrenzt viele, die könnte man auswendig lernen, sodass man anhand der Reihenfolge der ersten Worte schon ziemlich sicher weiß, was danach kommt. Aber da braucht man Hilfe von nem Akustiker oder besser HNO.

Viele Grüße, Mirko
maryanne
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#9

Beitrag von maryanne »

Hallo Mirko,
dass man bei einem Tonaudiogramm erfolgreich mogeln kann, möchte ich bezweifeln. Bei EINER Hörprüfung kann man mogeln, aber beim wiederholten Test wird man niemals die ermogelten Ergebnisse wiederholen können.

Und was die Einsilber betrifft: diese Listen auswendig zu lernen halte ich für extrem schwierig.
Fakt ist aber doch, dass es keinen Sinn macht, sich in dieser Weise durch eine Aufnahmeprüfung zu mogeln, abgesehen davon, dass Dani hier eine höchst vage Befürchtung äußert.

maryanne
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#10

Beitrag von asterix79 »

Hallo Maryanne,

also das mit dem auswendig lernen der Listen da muss ich dir, zumindest ein wenig, widersprechen.
Die Probanden, die in Lübeck an der Akademie für die Meisterschüler und die Meisterprüfungen da sind, kennen mehr oder minder das ganze "Programm" auswendig. Allerdings kommen die meisten von denen auch schon über viele Jahre in die Akademie.

Die Gruppen für nur einen Test auswendig zu lernen halte ich für nicht sehr praktikabel da es ja doch insgesammt 10 Gruppen á 10 Zahlen und dann nochmals 20 Gruppen á 20 Worten sind. Man müsste also insgesammt 500 "Begriffe" auswendig lernen.
Dabei ist jedoch das viel größere Problem meines erachtens ein anderes: der Prüfling versteht das erste Wort und denkt "oh, Gruppe 3..." und gibt diese dann perfekt wieder. Doch dabei vergessen die meisten Prüflinge, ich denk da wirst du mir recht geben liebe Maryanne, nicht das Ton- und Sprachaudiometrie mit einander übereinstimmen müssen. Sprich zu einem bestimmten Tonaudiogramm passt nicht jeder x-beliebige Sprachtest. Simulanten lassen sich daran, mit etwas Erfahrung, recht gut erkennen. Und ich bezweifele das ein Laie es hin bekommt beides passend "zusammen zu schummeln".

Ich hatte bisher in meiner Berufspraxis einmal einen Simulanten der einen recht grossen Hörverlust simulieren wollte (er dachte er könnte noch ein paar % GdB raus schinden). Als ich so eine Ahnung bekam und in mir der Verdacht reifte das der simuliert packte mich der Ehrgeiz ihn zu "entlarven". Ich habe dazu ganze 70 Minuten gebraucht...

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P.S. wer rechtsschreibfehler findet darf sie behalten... :\
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#11

Beitrag von maryanne »

Hi Asterix,
es mag sein, dass in sehr seltenen Fällen die Einsilberreihen auswendig gelernt werden können, aber in der Praxis halte ich das für unwahrscheinlich. Was sind denn das für Probanden in Lübeck (ich kenne die aka)?
In 70 Minuten hast du die Listen auswendig gelernt? Und nach 3 oder 6 Monaten noch gekonnt? Wenn Hörgeschädigte die Liste nicht auf Papier lesbar haben, werden sie sie kaum auswendig lernen können. Jedenfalls nicht die hochgradig und an Taubheit grenzend SH.

Aber darüber sollte man wirklich nicht streiten.

gruß maryanne
santiago
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#12

Beitrag von santiago »

Hallo!
"Schummeln" bei Hörtests kann ich mir vielleicht noch vorstellen um für die Feststellung des Behinderungsgrades ein schlechteres Ergebnis zu bekommen. Für die Anpassung der HG wäre es doch eher sinnlos und bei meiner starken SH schau ich mir an wie man mich entlarven will wenn ich das Knopferl immer erst verzögert oder gar nicht drücke :)

Gerade für den Polizeidienst würde ich aber sowieso nicht "schummeln". Was nützt mir das wenn ich dann im Einsatz ein wichtiges Flüstern nicht höre oder ein Funkgerät nicht verstehe?

Gruß
santiago
Pam
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#13

Beitrag von Pam »

Ich denke die Frage "merkt man 30dB" war vielleicht auch auf den eigenen Alltag ausgerichtet? Sprich ob man selbst einen Hörverlust von 30dB bemerken würde?
Ich denke das ist schwierig, denn beim Hörtest werden ja verschiedene Frequenzen getestet, die im Alltag nicht zwangsläufig alle auftauchen.
Ich denke du hast gute Chancen den Hörtest zu bestehen, es könnte aber auch sein, dass du bei der ein oder anderen Frequenz an die Grenze stößt.
Auf alle Fälle: Viel Erfolg!
Viele Grüße Pam
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Momo
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#14

Beitrag von Momo »

cooper hat geschrieben:Wer sich gut vorbereitet, kann beim Tonaudiogramm beliebige Hörkurven ermogeln. Fragt mal die schwerhörigen Kids, die schon Dutzende Hörtests gemacht haben, die wissen ganz genau, wie das geht.

Sehr viel schwieriger ist das beim Sprachtest. Sofern der bei der Aufnahmeprüfung überhaupt gemacht wird, werden dort mit Sicherheit Standard-Bänder aus der Audiometrie zum Einsatz kommen. Davon gibt es nur begrenzt viele, die könnte man auswendig lernen, sodass man anhand der Reihenfolge der ersten Worte schon ziemlich sicher weiß, was danach kommt. Aber da braucht man Hilfe von nem Akustiker oder besser HNO.

Viele Grüße, Mirko
Dem kann ich als Mutter eines "Mogelkindes" nur zustimmen. Insbesondere Kinder haben ganz schnell raus wie sie gut besch... können. So konnte mein Sohn bei unerfahrenen Audiomtristen immer ganz genau an der Mimik, Gesicht oder wie auch immer erahnen wann er was hören können sollte (komishcer Satz, aber ich hoffe es ist klar was ich meine), so dass auf seiner Akte immer drauf stand "Achtung Schummler" oder so ähnlich und er nur noch von den erfahreneren Leuten, die ihn schon gut kannten audiometriert wurde.
Genauso ging es bei den Kindersprachtests (Mainzer): er kannte die meisten Reihen nahezu auswendig und zwar so, dass er ineineigen Fällen sogar schon bevor irgendwas gesagt wurde sagen konnte welches Wort als nächstes kommt. Auf jeden Fall haben ihm die paar Bruchstücke die er verstanden hat gereicht um zu wissen welches Wort gemeint ist.
Mittlerweile ist er so "vernünftig" dass er das nicht mehr macht, da er weiß, dass HG und CI sonst sch... eingestellt werden. Allerdings weist er die Audiomtristen auch heute noch darauf hin, dass sie bitte weniger auffällig gucken sollen :-)
Beim Freiburger ist er (noch?) nicht so geübt und kam bisher mit Raten noch nicht so weit, aber die Hörtests werden seltener und es gibt da einfach auch mehr Wörter als bei den Kindertests. Warten wirs ab inwiefern er auch das im Laufe seines Lebens perfektioniert...

Grüße
Zuletzt geändert von Momo am 30. Nov 2011, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#15

Beitrag von franzi »

In wie weit man schummeln kann, ist schwer zusagen. Was ich manchmal doof finde ist das hin und wieder mal ein Audiomtirsten mir sagt was das für ein Wort war, das ich falsch hatte. Wenn man dann sehr oft getestet wird und man sich einbischen merken konnte wie sich das wort anhörte das man beim letzten mal nicht wusste und dann sich gemerkt hatte was das für ein Wort war , hätte man dann das richtige Wort sagen können. Funktioniert wirklich nur wenn man oft getestet wird.

Ich habe früher immer gesagt sie sollen erst das schlechtere Ohrtesten grund war das es hin und wieder vorkam auswelchem grund auch immer das links und rechts die selbe Wortgruppe verwendet wurde...
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santiago
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#16

Beitrag von santiago »

Hallo!
Da ich erst etwas später SH wurde fehlt mir die Erfahrung von klein auf SH zu sein.

Warum "schummeln" denn die Kinder beim Hörtest?

Machen sie es weil sie einen Druck "gut hören zu können" empfinden? Wollen sie den Eltern Freude machen oder machen sie es nur so aus "Spaß"?

Gruß
santiago
Eine

Re: WICHTIGE Frage!!!

#17

Beitrag von Eine »

Das kann viele Gründen haben.

Weil Hörtests eine lästige Sache sind, wenn man das immer wieder das gleiche machen soll, und Kinder eben Kinder sind, die gerne dies und das ausprobieren. Die Kinder können nicht einschätzen, was für Konsequenzen es hat, wenn sie Falschaussagen treffen.

Aber manchmal werden sie schon irgendwie ermutigt, die Hörtests zu verbessern, wenn
jemand erwartungsvolle Blicke auf sie richtet.

MfG
maryanne
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#18

Beitrag von maryanne »

Mogeln kann man, aber bei Überprüfungstests wird ein Mogler niemals die gleichen Ergebnisse bringen. Und es gibt genügend Möglichkeiten, ein Aggravieren aufzudecken.

Richtig ist: viele Audiometristen gucken schon herausfordernd, wenn sie einen Ton "gedrückt" haben.

Ganz abgesehen vom Hörtest beim Akustiker gibt es ja auch objektive Messmethoden :)
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#19

Beitrag von asterix79 »

Hallo Maryanne,

nein, ich habe es nicht geschaft alle 500 "Worte" des Freiburgers in 70 min. auswendig zu lernen. Ich kann selbst nach 14 Berufsjahren nicht die ganze Liste auswendig.

Ich habe so etwa 70 min. gebraucht um den Simulanten als solchen zu entlarven. Und das eben nur weil Ton- und Sprachaudiometrie so garnicht korrelieren (zueinander passen) wollten.

Ja ich meine die Probanden an der Akademie in Lübeck. Ich schätze die machen so im Schnitt alle 14 Tage eine komplette Audiometrie mit. Und da ich meinen Berufstand kenne weis ich das die meisten die Einsilber immer mit der ersten Gruppe beginnen. Im Schnitt brauchst du für eine bds. Sprachaudiometrie 6-8 Gruppen. Ein Teil der Probanden dürften also die ersten 6-8 Gruppen auswendig können. Die restlichen Gruppen mehr oder weniger gut.

@ all:
Die Kunstfertikeiten der meisten Audiometriesten bei Behörden würde ich nicht überschätzen. Das habe ich selbst bei meiner Musterung erlebt. Ich war
damals :eek: im 2. Lehrjahr. Die junge San.Soldatin sollte also bei mir den Hörtest machen (nur Tonaudiometrie). Sie fängt also an zu messen und ich wundere mich warum auf der einen Seite das Piepen kommt und auf der anderen Seite ein Rauschen. Mir fällt ein "mitlaufendes Rauschen zur Vertäubung". Ich unterbreche sie und bitte sie, das Rauschen abzustellen. Sie sieht micht etwas entgeistert an und fragt mich was ich meine. Ich erkläre es ihr, sie sieht mich noch verwunderter an... Ich nehme den Kopfhörer ab, stehe auf und gehe zu ihr rum, sie hat ein ganz tolles Laptopaudiometer (damals "schweineteuer" ich hätte es gerne für den Laden gehabt). Ich sehe es mir kurz an und sehe wo sie das "Häkchen" raus machen muss und sage es ihr. Sie sieht mich wieder verwundert an... ich antworte nur grinsend "ich mache auch jeden Tag Hörtests..."

Soviel also dazu dass die Prüfer Ahnung davon haben was sie machen. Das gilt natürlich nicht für alle aber ich denke für die meisten die nicht an entsprechenden Kliniken arbeiten.

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Re: WICHTIGE Frage!!!

#20

Beitrag von fast-foot »

Mogeln kann man, aber bei Überprüfungstests wird ein Mogler niemals die gleichen Ergebnisse bringen. Und es gibt genügend Möglichkeiten, ein Aggravieren aufzudecken.
Wenn man glaubt, clever zu sein, kann man sich die Frequenzen, das Ohr und die Lautstärke merken, ab wann man vorgeben will, gerade noch zu hören (z.B., nachdem man mit dem GdB-Rechner ausprobiert hat, dass man für einen bestimmten GdB bei der und der Frequenz so schlecht hören müsste. Die entsprechenden Frequenzen in den gewünschten Lautstärken kann man am Computer mit der entsprechenden Software und einem geeigneten Schallpegelmessgerät erzeugen. Mit etwas Uebung sollte man einigermassen identische Resultate ermogeln können, zumal ja meist ein schlechtes Abschneiden bei wenigen Frequenzen genügt.

Aber aufgepasst: Es können Begebenheiten auftreten, mit denen man nicht rechnet. Nehmen wir an, auf einer Frequenz höre man rechts normal und links ab 40 dB. Möchte man dort (nur) links eine höhere Schwelle von 70 dB vortäuschen, so würde man den (Luftleitungs-) Ton zuerst rechts hören (also müsste man spätestens etwa 60 dB anzeigen). An Hand solcher Gesetzmässigkeiten (vor allem, wenn sie gehäuft und auch eindeutig auftreten), kann man einen Schummler entlarven, zumal, wenn man darauf achtet. Bei einer Knochenleitungsmessung müsste man dann gar bereits bei etwa 15 dB hören und auf Anfrage auch das richtige Ohr nennen können.
Es empfiehlt sich daher, vorher alles theoretisch genau durch zu spielen und einzuüben, da man sonst überführt werden kann.

Ich denke, wenn man sehr professionell vorgeht, ist eine Täuschung möglich. Man muss aber so geschickt vorgehen, dass gar kein Verdacht aufkommt (und auch keine BERA gemacht wird; alle anderen Tests sagen zu wenig aus). Sonst wird es nämlich schwierig.

Bei Bedarf würde ich gerne beraten, allerdings in diesem Falle nicht kostenlos (da ein professionelles Vorgehen einen hohen Analyseaufwand (was ist möglich, wie muss man bei welchem Test täuschen etc.) plus einen hohen Trainignsaufwand (die gezielte, drillmässige Einübung des Verhaltens, so dass man in jeder Situation das richtige Verhalten im Schlaf beherrscht) bedeutet).

Bei Interesse einfach per PN anfragen!

Vielen Dank.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Momo
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#21

Beitrag von Momo »

santiago hat geschrieben:Hallo!
Da ich erst etwas später SH wurde fehlt mir die Erfahrung von klein auf SH zu sein.

Warum "schummeln" denn die Kinder beim Hörtest?

Machen sie es weil sie einen Druck "gut hören zu können" empfinden? Wollen sie den Eltern Freude machen oder machen sie es nur so aus "Spaß"?

Gruß
santiago
Ja warum?
Meine Antwort ist in unserem Fall eine recht einfache:
an vielen SH Einrichtungen wird so viel wert auf das gute Hören und Sprechen gelegt, dass die Kinder von manch engagierten Hörgeschädigtenpädagogen einzig und allein auf ihr (schlechtes) Hörvermögen und damit Defizit reduziert werden.
In unserem Fall ging das so weit, dass mein Sohn fast täglich überprüft wurde, weil alle so "besorgt" waren, dass sein Hörvermögen so starken Schwankungen unterlag. Mir als Mutter wurde damals nichts davon gesagt (wurde während der Kigazeit) gemacht.
Mir fiel nur auf wie gestresst mein Kind war, teilweise aggressiv. Ich habe es dann auf die Hörschwankungen, für die wir ja keine Erklärung hatten, geschoben. Natürlich habe auch ich es nicht einfach dabei belassen und war in engem (und gutem!) Kontakt zu unserer Akustikerin, um im Alltag eine Lösung für das Problem zu finden (zwei Hörprogramme frei wählbar je nachdem ob es ein guter oder schlechter Tag war - mit sehr gutem Erfolg!).
Gleichzeitig wurde im KH untersucht, ob es eine erkennbare Ursache gibt dafür (erweiterter Ductus endolymphaticus/ LAV Syndrom) und wie wir weiter vorgehen wollen, um meinem Sohn den druck zu nehmen, da das Gegenohr zum damaligen Zeitpunkt ja schon taub war.
Wir für uns zuhause haben dabei dann vermehr auf den Einsatz unterstützender Gebärden gesetzt, was sehr zur Entspannung beigetragen hat. Im Kiga wurde da (wie ich heute weiß) nicht mitgezogen, weil wie gesagt Lautsprache so wichtig ist. (da fehlt mir manchmal vor lauter Methodenstreit die individuelle Betreuung, vor allem vor dem Hintergrund der emotionalen und psychischen Entwicklung der Kinder).
So, was geht dann in einem 5 jährigen sh Kind vor, wenn er fast täglich mit sorgenvoller Miene angesehen wird und gleich einen Hörtest machen muss, weil er haute ganz schlecht hört. Was macht ein 5 jähriges Kind was 1. darauf bedacht ist Erwartungen zu erfüllen und 2. keinen Bock mehr hat auf Hörtests, von der psychischen Belastung mal ganz zu schweigen? Richtig, er versucht die Erwartungen besser zu hören zu erfüllen und findet erstaunliche Strategien um das zu tun. Mit viel Glück erzählt er das zuhause oder aber es kommt anders heraus.
Ich bin jedenfalls rückwärts vom Stuhl gefallen als ich die Massen an gemachten Hörtests gesehen habe, und klar kannte er alle Reihen der Mainzertests auswendig...
Immerhin waren alle einsichtig und sind sich schon dessen bewusst dass das keine Glanzleistung war.
Folgen hat es bis heute: wenn beim Hörtest in der Schule (die nur mit meiner Erlaubnis gemacht werden) irgendwas nicht glatt läuft oder Absprachen was genau getestet wird nicht eingehalten werden gibt es Tränen. Zur Zeit verzichten wir ganz drauf, zumal wir mit unserer Akustikerin und der CI-Klinik eine tolle Begleitung haben.

Ich hoffe ich konnte die Frage beantworten warum Kinder mogeln? Kurz: um eben den Erwartungen zu entsprechen. Kinder wollen ihren Eltern, Erzieherinnen usw. gefallen. Sie fühlen sich schlecht, wenn sie uns enttäuschen!

Wenn ich daran zurückdenke bin ich auch heute noch immer traurig.

Gruß
Zuletzt geändert von Momo am 1. Dez 2011, 08:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#22

Beitrag von santiago »

Hallo!
Ok, das erklärt natürlich alles :(

Ich wurde mit 13 Jahren SH und in wenigen Jahren werde ich 50. Wenn ich so überschlägig rechne habe ich in dieser Zeit ca. 8 Generationen an HG verbraucht und wahrscheinlich kaum mehr als 25 Hörtests absolviert :o

Wenn solche "Experten" in der Kindheit und Schulzeit auch heute noch häufig auftreten kann man allen HG-Kindern dann nur mehr engagierte Eltern wünschen damit sie diese Zeit möglichst unbeschadet überstehen...

Gruß
santiago
asterix79
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#23

Beitrag von asterix79 »

fast-foot hat geschrieben:
Aber aufgepasst: Es können Begebenheiten auftreten, mit denen man nicht rechnet. Nehmen wir an, auf einer Frequenz höre man rechts normal und links ab 40 dB. Möchte man dort (nur) links eine höhere Schwelle von 70 dB vortäuschen, so würde man den (Luftleitungs-) Ton zuerst rechts hören (also müsste man spätestens etwa 60 dB anzeigen). An Hand solcher Gesetzmässigkeiten (vor allem, wenn sie gehäuft und auch eindeutig auftreten), kann man einen Schummler entlarven, zumal, wenn man darauf achtet. Bei einer Knochenleitungsmessung müsste man dann gar bereits bei etwa 15 dB hören und auf Anfrage auch das richtige Ohr nennen können.
Es empfiehlt sich daher, vorher alles theoretisch genau durch zu spielen und einzuüben, da man sonst überführt werden kann.

Ich denke, wenn man sehr professionell vorgeht, ist eine Täuschung möglich. Man muss aber so geschickt vorgehen, dass gar kein Verdacht aufkommt (und auch keine BERA gemacht wird; alle anderen Tests sagen zu wenig aus). Sonst wird es nämlich schwierig.

Bei Bedarf würde ich gerne beraten, allerdings in diesem Falle nicht kostenlos (da ein professionelles Vorgehen einen hohen Analyseaufwand (was ist möglich, wie muss man bei welchem Test täuschen etc.) plus einen hohen Trainignsaufwand (die gezielte, drillmässige Einübung des Verhaltens, so dass man in jeder Situation das richtige Verhalten im Schlaf beherrscht) bedeutet).

Gruss fast-foot
Also solcherlei Hinweise halte ich für sehr gefährlich. Sowohl das "erhöhen" als auch das "erniedrigen" des Hörverlustes im Hörtest wie hier im Ausgangspost für den Einstellungstest bzw. wenn es um den GdB geht stellen eigentlich den Straftatbestand des Betruges nach StGB §263 dar.

§263 StGB Abs.1:
Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(Hervorhebungen durch mich)

Ich halte es auch nicht für sehr statthaft hier, gegen bezahlung, eine Vorbereitung zu einem solchen, verfälschten Hörtest anzubieten. Dies wäre auch schon wieder Beihilfe zum Betrug.

Jeder "Audiometrist" der über einen gewissen Erfahrungsschatz und gute Menschenkenntniss verfügt wird einen Aggravanten oder Simulanten relativ sicher erkennen können. Ich weis ja nicht ob solche Themen in deiner Ausbildung erklärt wurden, aber wärend meiner Meisterschule wurden uns Anhaltspunkte zum Erkennen und recht einfache Metoden zum identifizieren solcher Betrugsversuche beigebracht. Und ich denke das ein guter Audiometrist in der Lage ist durch eine geschickt gestaltete Messreihe ohne größeren Aufand einen Betrüger zu entlarven.

Über die rechtlichen Konsequenzen, die bereits ein Betrugsversuch haben kann, möge sich bitte jeder der über so etwas nachdenkt selbst im klaren werden.
Im Falle des Einstellungstestes würde ich hier im mindesten mit einer fristlosen Kündigung rechnen.

Wer jetzt denkt ich sei ein §-Reiter der soll das ruhig denken. Meiner Ansicht nach ist es für niemanden, egal ob arm oder reich, statthaft sich einen Vorteil durch Betrug / Täuschung zu verschaffen. Betrügerein (nicht nur im Sozialbereich) kosten den Steuerzahler jährlich wohl etliche Mio. € die man entweder einsparen oder anderweitig sinnvoller ausgeben könnte.
Wer denkt dass er auch mit einem Hörverlust von >30dB ein guter Polizist werden kann und deswegen abgelehnt wurde der soll bitte im Rahmen des Antidiskriminierungsgesetztes, oder anderer Rechtsvorschriften, den Klageweg bestreiten. Die Frauen haben sich ja auch den Zugang zur gesammten Laufbahn in allen Teilstreitkräften der Bundeswehr auf dem Klageweg erstritten und nicht durch Betrug erlangt...

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Re: WICHTIGE Frage!!!

#24

Beitrag von Rebecca »

Wenn solche "Experten" in der Kindheit und Schulzeit auch heute noch häufig auftreten kann man allen HG-Kindern dann nur mehr engagierte Eltern wünschen damit sie diese Zeit möglichst unbeschadet überstehen...

Das kannst du laut sagen, damals waren sie nicht auf den Stand der Dinge, ob man es glaubt oder nicht, heute gibt es Ärzte die anscheinend keine Lust haben ihren Beruf richtig auszuüben!!!

Bei meiner Tochter wurde die Schwerhörigkeit erst nach 2 jahren "entdeckt" :( :( :( :( :( :( :( :( :(

Naja, Ärzte halt!
serik
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Re: WICHTIGE Frage!!!

#25

Beitrag von serik »

Hallo Asterix79,
Momo hat geschrieben:Dem kann ich als Mutter eines "Mogelkindes" nur zustimmen. Insbesondere Kinder haben ganz schnell raus wie sie gut besch... können. So konnte mein Sohn bei unerfahrenen Audiomtristen immer ganz genau an der Mimik, Gesicht oder wie auch immer erahnen wann er was hören können sollte (komishcer Satz, aber ich hoffe es ist klar was ich meine), so dass auf seiner Akte immer drauf stand "Achtung Schummler" oder so ähnlich und er nur noch von den erfahreneren Leuten, die ihn schon gut kannten audiometriert wurde. ... Allerdings weist er die Audiomtristen auch heute noch darauf hin, dass sie bitte weniger auffällig gucken sollen :-)
wie kann man das oben erwähnte Problem lösen?

Schöne Grüße,
Sergej
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