Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

otoplastik
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Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#1

Beitrag von otoplastik »

Hallo an alle :) ,
mich würde sehr interessieren, wie sehr Ihr Euch nach der Implantation und Erstanpassung in Eurer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt gefühlt habt. Und wie ist es den Kindern in der Schule ergangen mit dem neuen Hören? Wie seid Ihr damit umgegangen? Wie einige vielleicht schon gelesen haben steht mein Sohn vor seinem CI auf dem tauben Ohr und ich würde gerne eine Idee dvon haben, was uns in dieser Hinsicht erwarten könnte.
Herzliche Grüße, otoplastik
Otoplastik
Sohn, 17 Jahre, mit 14 Monaten Meningitis, seitdem re. hochgradig und links taub, rechts HG (Naida S IX UP), links CI seit 01/14 (Naida Q70), vorher links viele Jahre PhonakCros :)
blacky_kyra
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#2

Beitrag von blacky_kyra »

Hallo,

mein Sohn ist zwar noch nicht im Schualter, aber er war 2 Wochen nach der OP wieder in der Kita. Er sollte sich die ersten Tage nach der OP körperlich nicht zu sehr verausgaben. Ist schwierig bei so Kleinen. Ab und zu ein wenig herrumtollen hat ihm aber auch nicht geschadet.

Die erste Zeit nach der CI-Anpassung war anstrengend für ihn. Er wurde schneller Müde und die vielen Geräusche um ihn herrum waren manches mal zu viel. Ich denke man muss viel Geduld mitbringen und darauf eingehen was das Kind möchte.

LG Bettina
:} Sohnemann (geb. 2011) trägt links ein HG Phonak-Q50 UP bei 91% HV
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franzi
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#3

Beitrag von franzi »

Hallo

Ich war relativ schnell wieder fit, nach der Op. Arbeiten konnte ich nach der OP 5Wochen lang nicht, das lag daran das man nach der Op nicht schwerheben sollt und in meinem Beruf lässt sich das kaum vermeiden. Da ging ich eben lieber auf nummer sicher.

Wenn kein schwindel oder so auftritt, und man nicht körperliche schwere Arbeit mache denke ich das man nach 2-3Wochen wieder in die Schule/Arbeiten gehen kann, aber das muss man selber wissen und auch schauen wie es einem geht.

lg franzi
seit geburt schwerhörig. erste Hörgeräte mit 11jahren, mittlerweile Hochgradig sh bis an taubheitgrenzende schwerhörig
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Gabriele
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#4

Beitrag von Gabriele »

Hallo Otoplastik

Meine Töchter waren nach der OP 2 Wochen daheim, aber ich habe sie wirklich 4 Wochen danach ausgebremst.
Schweres heben, rumtoben, rennen und springen hab ich untersagt. Ich wollte einfach auf Nummer sicher gehen, bis das Implantat in dem Knochenbett verwachsen ist . Das dauert laut Aussage der Ärzte 4 - 6 Wochen.

Fit waren sie aber relativ schnell..also für so eine OP.

LG
Gabi
Theresa 27, beids. CI ´08 u.´10 (N5)
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otoplastik
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#5

Beitrag von otoplastik »

Danke für Eure schnellen Antworten :) ,

Gabriele und Franzi, wie war es denn nach der Erstanpassung?
Bettina, wie lange hat es bei Ben gedauert, dass Ihr ihm die Anstrengung angemerkt habt?

Herzlilche Grüße, otoplastik
Zuletzt geändert von otoplastik am 5. Nov 2013, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
Otoplastik
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blacky_kyra
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#6

Beitrag von blacky_kyra »

Im Prinzip war das schon am ersten Tag zu bemerken. Er war sehr unruhig, wenn es ihm zu viel wurde (nach ca. 3 Std Tragezeit) und hat dann ausgiebig geschlafen. Hat sich mit der Zeit aber gegeben und er trägt es rund um die Uhr. Dein Sohn kann sich ja schon selbst mitteilen und sagen wenn er ne Pause braucht. Sollte man als Eltern auch respektieren.

LG Bettina
Zuletzt geändert von blacky_kyra am 5. Nov 2013, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Momo
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#7

Beitrag von Momo »

Hallo,

mein Sohn (damals 8 Jahre alt) war nach der OP eine Woche im KH und dann noch 2 Wochen zuhause. Fit war er schon am zweiten Tag, aber ich wollte vermeiden, dass er sich vor allem in den Pausen übernimmt...
Nach den 3 Wochen war er bis zur EA (also noch 2 Wochen später) vom Sportunterricht befreit und durfte in den pausen drinnen bleiben.

Nach der EA war er gleich am nächsten Tag in der Schule. Es lief ganz gut. Klar ist das Hören anstrengend, aber das war es vorher auch. Mittags hat er dann Hörpause eingelegt und das CI
und HG
eine Stunde abgelegt (manchmal auch 1,5 Stunden) und sich ausgeruht. Hausaufgaben dann erst danach und in Ruhe. Verabredungen aufs Minimum reduziert, um einfach viel Ruhe zwischendrin zu haben. Aber das war nicht lange so und danach war alles gut.

ich denke jedes Kind kommt anders klar und man muss dann individuell schauen was nötig und möglich ist.

Wann ist es denn soweit und wo?
Wisst ihr schon welches CI?
Ich hoffe ich bin nicht zu neugierig...

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Momo am 5. Nov 2013, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Gabriele
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#8

Beitrag von Gabriele »

Hallo

Für die Mädchen war die Zeit vor der EA die schlimmste und anstregendste . Nach der EA kamen sie sehr flott in´s hören und ab da hatten sie weniger Probleme als vorher. Hörpausen legen sie heute noch ein...die Zeit der Entspannung brauchen sie auch, zb. morgens nach dem aufstehen.
Aber nach wie vor sind sie mit CI ausgeglichener als ohne.

LG
Gabi
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#9

Beitrag von otoplastik »

Hallo Momo,
nein, Du bist nicht zu neugierig. :)
Wir werden die OP in Hannover machen und hoffentlich bekommen wir den Termin kurz vor den Weihnachtsferien. Im Moment landet die Akte einfach nicht im Sekreteriat und ich telefoniere ständig hinterher. Dabei war ich so froh, dass die Kostenzusagen der Beihilfe und der Privaten endlich da sind. Aber es ist ja noch ein wenig hin.
Wir haben uns aus verschiedenen Gründen für AB entschieden, trotz der im Moment ungeschickten FM-Lösung. Und wir hoffen, dass er die neue MidScala-Elektrode bekommen kann. In Hannover werden alle Kinder struktur-und restgehörerhaltend operiert. Und das wäre die entsprechende Elektrode von AB dazu. Das CT sieht gut aus, aber ob die Schnecke wirklich ganz durchgängig ist, kann man glaube ich nicht vorhersagen.
Auf jeden Fall sind wir freudig aufgeregt, was auf uns zukommt und auch mein Sohn ist gespannt und positiv.
Da ich keine Vorstellung davon habe, wie nach der Anpassung das Leben mit dem neuen Hören besonders zu Beginn ist, dachte ich, ich frage Euch.
Klar, man muss immer genau gucken, was das Kind braucht, das ist jetzt ja auch so.
Danke, für Deinen ausführlichen Bericht!
Herzliche Grüße, otoplastik
Otoplastik
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franzi
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#10

Beitrag von franzi »

Die zeit nach der Ea war einfach nur total schön, für mich.Ich kam recht schnell ins hören und auch spracheverstehen. Soviele neue geräusche zu entdecken war einfach totalt schön aber auch etwas anstrengend. Im ganze kann ich sagen das ich es nicht bereut habe es getan zuhaben.
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Gabriele
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#11

Beitrag von Gabriele »

Hallo Otoplastik
In Hannover werden alle Kinder struktur-und restgehörerhaltend operiert
Hat man euch das so gesagt? Oder hat man gesagt das man es versucht?
Ich will deine Zuversicht nicht dämpfen, aber bitte geht nicht davon aus.

LG
Gabi
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#12

Beitrag von otoplastik »

Liebe Gabi,
ist das bei Euch so gewesen? Habt Ihr da Erfahrung?
Deine Tochter hat ja eine HybridL-Elektrode, habe ich gelesen.
Natürlich weiß ich, dass man alles mit Vorsicht betrachten muss. Aber es gibt aus Hannover eine Statistik über den Restgehörerhalt nach mehr als einem Jahr nach der OP. Ich glaube sogar bis zwei Jahre, habe das aber nicht mitgeschrieben. Bei einer bestimmten Elektrode (HybridL) und der richtigen OP-Technik verlieren die meisten Patienten um die 10-15 db. Einige auch mehr oder alles.
Die Kinder operieren sie laut Aussage alle strukturerhaltend, weil das eventuelle Restgehör nicht sicher bestimmbar ist oft. Und falls es in irgendeiner Zukunft mal wichtig sein sollte, möglichst gut erhaltene Schneckenstrukturen zu haben. Das sind Auskünfte vom CI-Kongress und von der Leiterin des Hörzentrums.
Natürlich wollen sie damit auch ihre Position einer führenden CI-Klinik untermauern. Deshalb: mit Vorsicht. Und: sicher ist gar nichts.
Mein Sohn hat ja auf dem Ohr überhaupt kein Restgehör, also sind wir nicht darauf angewiesen. Darüber bin ich ganz froh, denn die Entscheidung, ein noch hörendes Ohr operieren zu lassen, ist sicher schwieriger. Für uns ist natürlich erstmal wichtig, dass er jetzt mit dem CI gut hören lernt.
Herzliche Grüße, Otoplastik
Zuletzt geändert von otoplastik am 5. Nov 2013, 22:12, insgesamt 4-mal geändert.
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Momo
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#13

Beitrag von Momo »

hallo ototplastik

ich kann mich gabi nur anschließen. sie wenden die gehörerhaltende op methode an, aber ob das restgehör dann wirklich erhalten bleibt kann keiner sicher vorhersagen.
es stellt sich zudem die frage, ob nicht das restgehör , wenn man es dann evtl. wie auch immer für zukünftige entwicklungen für das ohr anders nutzen wollte (was ja echt noch im bereich der träume / Phantasien ist), bei einer dann evtl. notwendigen explantation verloren gehen würde.

also man sollte defintiv nur dann implantieren lassen, wenn man bereit ist das risiko zu tragen, dass jegliches resthörvermögen verloren geht, alles andere wäre illusion/ falsche hoffnung.

ich kann zusammenfassend nur sagen, dass wir es zu keiner zeit bereut haben uns für die op entschieden zu haben (restgehör hin oder her) und mein sohn sein ci niemals eintauschen würde.

und klar das hören ist auch heute anstrengend, da stimme ich gabi zu. mein sohn lässt das ci morgens z.b. immer so lange noch draußen und genießt die stille bis er wirklich los muss. und auch am wochenende kommt es vor, dass er es erst mittags reinmacht. manchmal macht er es auch abends nach dem duschen nicht mehr rein und genießt die stille und freut sich, dass er das pubertäre gezicke seiner schwester im gegensatz zu uns einfach abschalten kann ;-)

ich drück euch so oder so die daumen und wünsche alles gute für die op!

ganz liebe grüße
Zuletzt geändert von Momo am 6. Nov 2013, 07:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#14

Beitrag von otoplastik »

Danke an alle für Eure Beiträge :)
Ich habe so langsam eine Idee davon, was uns erwarten könnte. Und dass mein Sohn vermutlich ganz normal in seine Schule gehen kann, wenn es auch sehr anstrengend werden kann. Die Frage ist tatsächlich, ob es noch anstrengender als jetzt wird.
Sein OP-Termin ist jetzt bestätigt, die OP wird am 18.12. stattfinden, so dass er sich in den Weihnachtsferien noch erholen kann.
Herzliche Grüße, otoplastik
Otoplastik
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otoplastik
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#15

Beitrag von otoplastik »

Hallo Momo,
nimmt Dein Sohn in den Phasen, in denen er Ruhe möchte, auch sein HG nicht ins Ohr?
Dann seid Ihr in den Zeiten mit Gebärden unterwegs, richtig?
Bei uns hat sich das leider nicht so richtig etabliert. Ich kann einige Gebärden aber benutze sie nicht so oft. Nur, wenn wir es brauchen, weil mein Sohn nicht gut versteht. Für kurze Alltagssätze reicht es, für eingehendere Unterhaltungen ist mein Vokabular nicht groß genug.
Und: ich habe in einem alten Beitrag gelesen, dass Dein Sohn sein CI ohne HG trainiert hat jeden Tag. Wie sah das praktisch aus und wann habt Ihr damit aufgehört?
Ich bin auch neugierig... ;)
Herzliche Grüße, otoplastik
Otoplastik
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Sabine
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#16

Beitrag von Sabine »

Hallo otoplastik,

auch von mir alles Gute für die Op und auch für die Zeit danach. Das ist alles so aufregend und für einen 14-Jährigen ja nochmal ganz anders als für meinen knapp 1-Jährigen damals.
Die Müdigkeit nach der EA kann ich bestätigen. Habe mich ein paar Wochen lang gefragt, wann er eigentlich hören lernen soll, wenn er immer nur schläft ;-)
Das hat sich dann aber doch schnell gegeben und seitdem findet er Hören überhaupt nicht mehr anstrengend. Allerdings geht auch er manchmal offline, weil es hier einfach zu laut ist (Grüße an Momos "zickende" Tochter - auch Jungs können sehr schön und sehr laut vor sich hin pubertieren *g*).

Mich würde noch interessieren, wie es *jetzt* zu der Entscheidung für die Op kam? Wann fingen die Überlegungen an und warum? Wie war da so die Haltung Deines Sohnes?

Alles Liebe, otoplastik.

Sabine
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#17

Beitrag von otoplastik »

Hallo Sabine,
mein Sohn war all die Jahre unserer Ansicht nach gut versorgt mit seinem HG und dem Cros. Klar, das Leben war anstrengend, aber wir fanden es o.k.. Er auch. Er hat sich auch sehr gut entwickelt, war sprachlich sogar oft weiter als seine Altersgenossen. Seit der 7. Klasse ist die schulische Situation für ihn immer schwieriger geworden. Er war auf einer reformpädagogischen Regelschule mit relativ kleinen Klassen und sehr engagierten Lehrern. Allerdings war die Klasse sehr laut. Er war so erschöpft, dass er seine sprühende Lebensfreude verloren hat auf lange Zeit. Außerdem hatte er so gut wie keine Kontakte mehr in der Klasse. In dieser Zeit wurde uns klar, dass er inzwischen durch die Schwerhörigkeit wohl mehr Einschränkungen erfährt als früher. Besonders im Kontakt mit Gleichaltrigen.
Und so fingen wir an, gleichzeitig mit der Suche nach einer neuen, passenderen Schule, uns mit dem CI nochmal zu beschäftigen.
Das hat tatsächlich ein halbes Jahr gedauert, aber jetzt sind wir alle zufrieden mit unserer Entscheidung.
Mir hat in dieser Zeit total geholfen, Eure Berichte im Forum zu lesen :} .
Mein Sohn fand das mit dem CI zu Beginn völlig abwegig-wieso, ich höre doch gut.
Aber er hat sich zu einem ersten Info-Termin bereit erklärt. Danach hat sich das langsam entwickelt und er wollte viel Zeit zum Nachdenken. Erst kam das O.k. zur VU und nach ein paar Wochen war er auch mit dem CI einverstanden.
Toll finde ich, dass er sich darauf freut!
Außerdem findet er das gutbürgerliche Essen im Krankenhaus so lecker... :lol: (Tatsächlich, das ist kein Witz).
Der Schulwechsel hat ihm schonmal sehr gut getan. Ein CI tut ihm hoffentlich auch gut.
Herzliche Grüße, otoplastik
Otoplastik
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#18

Beitrag von Nina M. »

Ich finde es eine prima Sache, dass ihr die OP vor den Weihnachtsferien macht, denn so kann sich dein Sohn wirklich die ersten 2 Wochen nach der OP noch entspannen und muss nicht gleich wieder voll lospowern in der Schule.

Bei mir war es so, dass ich beide CI OP's während des Studiums hatte und schon ganz froh war, dass ich da ein bisschen schauen konnte wieviel ich mir zumuten kann und will und eben nicht arbeiten musste. Es ging mir nach der ersten OP ziemlich gut, da war alles eigentlich kein Problem. Nach der zweiten OP gings mir aber deutlich schlechter, da hatte ich die ersten Wochen extrem mit Schwindel und Tinnitus zu kämpfen und da hätte ich auf gar keinen Fall arbeiten gehen können. Wäre ich da schon berufstätig gewesen, hätte ich mich krankschreiben lassen müssen.

Es kann also sehr unterschiedlich laufen. Allgemein stecken Kinder und Jugendliche die OPs aber oft besser weg als Erwachsene.

Gruß,
Nina
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Sabine
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#19

Beitrag von Sabine »

Danke für den Einblick, Otoplastik. Sehr interessant für mich zu erfahren, wie Eure Beobachtungen waren und wie es zu Eurer Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt kam.
Für welche Schule habt Ihr Euch jetzt entschieden? Hat er schon gewechselt? Und zeigt es sich auch vielleicht schon in der Rückkehr seiner Lebensfreude?

Liebe Grüße,
Sabine
otoplastik
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#20

Beitrag von otoplastik »

Liebe Sabine,
ja, er hat zum Schuljahr gewechselt und geht jetzt auf eine Montessorischule, in der es sehr ruhig ist. Und ja, es geht ihm besser. Auch wenn der Wechsel an sich und die Umstellung auf das neue Lernsystem anstrengend sind und ihn ermüden. Er gewinnt wieder mehr Spaß an seinen Hobbies, vor allem seiner Musik. Er ist wieder präsenter und fröhlicher. Wir hatten ja das Gefühl, dass die Anstrengung in der alten Schule ihn in seiner Entwicklung beeinträchtigt. Geistig und emotional. Und da ist jetzt wieder etwas in Gang gekommen. :)
Wie alt ist denn Dein Sohn jetzt und wie läuft es bei Euch?

Danke an Euch alle für Eure Anteilnahme und Euer Interesse. Soviele Mitdenker/innen zu haben ist toll.

Herzliche Grüße, otoplastik
Zuletzt geändert von otoplastik am 6. Nov 2013, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
Otoplastik
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#21

Beitrag von Momo »

Otoplastik hat geschrieben:Hallo Momo,
nimmt Dein Sohn in den Phasen, in denen er Ruhe möchte, auch sein HG nicht ins Ohr?
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Bei uns hat sich das leider nicht so richtig etabliert. Ich kann einige Gebärden aber benutze sie nicht so oft. Nur, wenn wir es brauchen, weil mein Sohn nicht gut versteht. Für kurze Alltagssätze reicht es, für eingehendere Unterhaltungen ist mein Vokabular nicht groß genug.
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Herzliche Grüße, Otoplastik
ja, wenn dann nimmt er beides raus. Manchmal auch nur das Hörgerät... Nunja, so richtig etabliert sind Gebärden bei ihm auch nicht, da er sie ausschließlich über uns lernt (leider nicht in der Schule usw.) und er selber auch ohne HG und CI einfach spricht (wir hören ja ;-) ). Also wir nutzen dann LBG, da er keine DGS Grammatik versteht (oder nur teilweise) und damit ist auch keine tiefgreifende Kommunikation so richtig möglich.

Das Ci Training: also wir sollten anfangs das HG pro Tag ein bis zwei Stunden rauslassen und zwar in Situationen wo er auch hören muss, aber nicht unbedingt in der Schule. Praktisch sah es dann so aus, dass er nachmittags zuhause bis abends meist ohne HG war.
gemacht haben wir das nur die ersten paar Monate, da er dann mit dem CI ein so gutes Sprachverstehen hatte, dass er selber keine Lust mehr drauf hatte und wir es mehr und mehr vergessen haben...

Grüße
Zuletzt geändert von Momo am 7. Nov 2013, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#22

Beitrag von Sabine »

Hallo otoplastik,

wie schön, dass es Deinem Sohn jetzt an der neuen Schule schon wieder erkennbar besser geht. Das muss eine sehr belastende Zeit gewesen sein, als ihm die Lebensfreude scheinbar abhanden kam.
Ich finde es interessant, dass Du von der Ruhe in der Montessori-Schule schreibst, da ich über die Jahre immer wieder von anderen Eltern gehört habe, dass sie (im Grundschulalter zumindest) Probleme mit dem Montessori-System hatten, da es für ihre hörbehinderten Kinder zu unruhig war ;-)
Jetzt weiß ich ja, bei wem ich da demnächst nochmal nachfragen könnte.

Mein Sohn mit den CIs ist 13,5 Jahre, 9. Klasse, und bisher läuft es super, nach einem kleinen - lehrerbedingten - Durchhänger im letzten Schuljahr.

Liebe Grüße,
Sabine
SonjaAnna
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#23

Beitrag von SonjaAnna »

Hey! Ich bin heute nach einer CI Operation aus dem Krankenhaus entlassen worden und muss bis zum 29.11. aussetzen.

Lieben Gruß! :)
otoplastik
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#24

Beitrag von otoplastik »

Hallo Sonja Anna,
toll, dass Du es überstanden hast!!! :)
Hoffe, es geht Dir ganz gut!
Liebe Grüße, otoplastik
Otoplastik
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Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation

#25

Beitrag von SonjaAnna »

Hey otoplasik!

Ja, ich bin auch froh, dass alles - abgesehen vom Geschmackssinn :( - gut geklappt hat. Jetzt heißt es erholen und gesund werden :) Es geht mir soweit gut, noch etwas Druck auf der Seite und der Kiefer ist noch was angeschwollen, aber sonst ist es richtig toll wieder zu Hause zu sein :)

Ganz viele liebe Grüße!
Antworten