Cuy hat geschrieben:Weder ist das Rauschen, das von den Lüftern ausgeht, wirklich weiß, noch sind die Signalquellen völlig inkohärent (also keine einfache 3dB Addition). Außerdem sind die Lüfter nicht jederzeit, wenn ich mich durch die Halle bewege, immer gleich weit entfernt (würde die Reparatur von Rechnern unnötig schwierig machen, wenn ich keinen erreichen könnte ).
Das ist klar. Und genau deshalb ging ich von vereinfachten Annahmen aus, um ein Gefühl für die Grössenordnung zu erhalten.
Cuy hat geschrieben:Ist statistisch richtig, ignoriert aber individuelle Unterschiede. Natürlich gibt es Menschen, bei denen ein bleibender Hörschaden nach 8 Stunden und 1 Minute bei 85 dB A auftritt. Aber es gibt auch Leute, deren Gehör empfindlicher ist...
Na ja, bei den meisten tritt erst nach jahrelanger Belastung mit Emissionen, welcher einer täglichen achtstündigen Emission mit Schalldruckpegel der Höhe von 85 dB A entspricht, ein Gehörschaden auf.
Bei einigen reicht auch weniger (bei Grössenordnung 10 % der Bevölkerung).
Leider gibt es keine Methode, welche die individuelle Vulnerabilität des Gehörs genau bestimmen kann (gewisse qualitative Aussagen können in bestimmten Konstellationen getroffen werden).
Deshalb halte ich es grundsätzlich für vernünftig, die (mittlerweile (aus verschiedenen Gründen) nach unten korrigierten) Grenzwerte einzuhalten, zumindest, wenn man keinen Schaden RISKIEREN will (oder noch genauer, dieses Risiko minimieren möchte),
bzw. sich bei der Beurteilung der Gefährlichkeit sich an den betreffenden Zusammenhängen zu orientieren.
Eine präzisere Aussage ist nun ein mal nicht möglich, wobei gerade die Auswirkungen von Lärm relativ gut erforscht sind und diese Aussage bereits relativ genau ist (sie stellt einfach gesagt so etwas wie einen Grenzwert dar, bei dessen Ueberschreiten ein gewisses Risiko besteht; ja (je nachdem) selbst bei dessen Einhaltung).
Cuy hat geschrieben:...und andere, die Jahrelang jedes Wochenende vor dem Subwoofer in der Disco stehen, und trotzdem ordentlich hören können
Die Frage ist auch, wie lange noch. Je nachdem kann dies 100 mal "gut gehen" (d.h., man bemerkt keinen (bzw. höchstens einen temporären) Hörverlust), das 101. mal aber nicht mehr ("aber bisher ging doch der Tinnitus und das dumpfe Hören immer wieder weg...").
Ich halte es (vereinfacht ausgedrückt) für vernünftig, von der Annahme auszugehen, dass sich jede übermässige Belastung auswirken kann (auch wenn man dies nicht unmittelbar bemerken muss).
Cuy hat geschrieben:Ab 8 kHz habe ich eine Verstärkung von derzeit über 60 dB in leisen Umgebungen (also dem Raum vor der Tür), ich kriege also im Hochtonbereich für einige Sekunden über 130 dB aufs Trommelfell.
Je nachdem, wie das Hörgerät arbeitet, nimmt ab einem bestimmten Eingangswert (Kniepunkt) nach einer vorgegebenen Gesetzmässigkeit (bwpw. durch das Kompressionsverhältnis bestimmt) die Verstärkung ab (durch die Kompression bedingt) und ab einem weiteren (dort sollte die Unbehaglichkeitsschwelle liegen*) wird limiert.
Wichtig ist, dass die Kurve (bei einem unbearbeiteten Signal würde sie einer Geraden durch den Nullpunkt mit Steigung von 45 Grad (bzw. 1) entsprechen (beim entsprechenden Diagramm sind horizontal die Eingangs- und vertikal die Ausganspegel eingetragen) meist etwa die folgende Form aufweist: Sie ist bei niedrigen Werten um die Verstärkung angehoben, wobei die Steigung zunächst 1 beträgt, sie flacht ab einem bestimmten Wert (Kniepunkt) nach oben ab und verläuft ab einem bestimmten Punkt (Begrenzung) praktisch horizontal.
*) die Frage lautet, wie genau sich diese in der Realität mit der ermittelten ucl deckt (also ob der bei Trommelfell herrschende Schalldruck auch tatsächlich so hoch ist, wie er (gemäss Programmierung) sein sollte)