Hörgerät zu laut?

Für Ratsuchende, Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen
Antworten
Cuy
Beiträge: 9
Registriert: 1. Jul 2014, 19:54
11

Hörgerät zu laut?

#1

Beitrag von Cuy »

Hi!
Ich habe am Samstag ein Hörgerät zum "Probetragen" bekommen. Die Anpassung fand ich schon reichlich laut, und das habe ich meiner Akustikerin auch so gesagt. Sie meinte, das könnte mir auch nur so vorkommen, weil ich schon einige Jahre auf dem Ohr nicht mehr richtig gehört habe.
Ich arbeite in einer zum Teil echt lauten Umgebung und nach der Mittagspause ist mir heute aufgefallen, dass ich in dem Ohr, in dem ich das HG trage, angefangen habe zu bluten.
Ich nehme nicht an, dass das normal ist - auf der Arbeit werde ich das Gerät jetzt erstmal bis zum nächsten Termin beim Akustiker nicht einsetzen. Aber meint Ihr, ich sollte es erstmal gar nicht mehr tragen, oder sollte es in leiserer Umgebung in Ordnung sein?

Danke für alle Beiträge.
Meine Email ist /dev/null@localhost
tschilly
Beiträge: 260
Registriert: 18. Mär 2013, 09:18
12
Wohnort: Stuttgart

Re: Hörgerät zu laut?

#2

Beitrag von tschilly »

Hallo Cuy,

bitte geh morgen direkt zu Deiner Aku.
Das darf so definitiv nicht sein.
Gerade bei Leuten, die nicht gut gehört haben und zum Beispiel gerade ein HG testen oder neu haben, bei denen muss man ganz vorsichtig hochdrehen.

Das, was Dein Aku da gemacht hat, das DARF nicht vorkommen...man kann doch nicht gleich volle Power geben.

Geh bitte nicht raus, bevor die Einstellung für Dich passt.
Also nicht zu laut ist.
Lauter machen kann man immer....aber nicht so, wie sie es gemacht hat.

Das mit dem bluten aus dem Ohr.
Hast Du eine Entzündung?
Schmerzen oder Druckstellen?

Trägst Du Otoplastiken oder Domes (Schirmchen)?

Sorge bitte dafür, dass alles für Dich stimmt.
Sowas ist meiner Meinung nach schon Körperverletzung.

Gute Besserung

Kim
Trage bilateral Naida Q70 CI von Advanced Bionics - CCIC Tübingen -
Deutsche Gebärdensprache und Lautsprache vorhanden
Cuy
Beiträge: 9
Registriert: 1. Jul 2014, 19:54
11

Re: Hörgerät zu laut?

#3

Beitrag von Cuy »

Hallo, Kim.

Schonmal danke für das Feedback.

Ich trage seit Samstag ein IdO Gerät.

Kurz zu meiner Situation: Ich habe durch einen Hörsturz auf dem linken Ohr an Hörleistung eingebüßt. Auf dem rechten Ohr höre ich unverändert, darum bin ich nicht total auf mein Hörgerät angewiesen. Lediglich ein Teil meiner aktuellen Arbeitsumgebung (Datencenter mit Klimaanlagen und tausenden Computerlüftern) macht es mir schwer, Sprache zu verstehen - und auch dort bin ich nicht den ganzen Tag sondern wenn es hochkommt ein paar Stunden täglich.
Es gibt einen Bürobereich mit einer gut isolierten Tür - und daran schließt direkt der lauteste Bereich des Datencenters an. Das sind bestimmt 50-60 dB Differenz im Durchschnittspegel - genau in dem Bereich ist mir aufgefallen, dass mein Hörgerät ein paar Sekunden braucht, um sich an die neue Umgebung anzupassen.
Ich gebe daher nicht wirklich meiner Akustikerin die Schuld (höchstens insofern, dass sie meine Beteuerung, Computer können LAUT werden wenn man genug zusammenstellt, für übertrieben gehalten hat). Ich bin einfach durch meine Arbeitsumgebung immensen Pegelsprüngen ausgesetzt.

Die letzten drei Monate habe ich schon ohne HG in dieser Umgebung gearbeitet, ich könnte daher ohne größere Probleme bis Samstag, d.h. bis zum nächsten Termin, auf mein HG verzichten.

Es ist auch nicht so, dass mir das Blut in Strömen rausgelaufen wäre (dann hätte ich nicht hier gefragt, sondern wäre direkt ins Krankenhaus gefahren!) sondern dass es sich angefühlt hat als würde ich im Ohr schwitzen und als ich mit einem zusammengerollten, weichen Taschentuch ins Ohr gegangen bin, habe ich gesehen, dass es rot eingefärbt war. Es tat auch nicht weh, mir kam nur die Klimaanlage unheimlich laut vor.

Daher auch die Frage, ob es wohl schadet, wenn ich das Hörgerät (das ich in den paar Tagen schon reichlich lieb gewonnen habe) drin lasse, und nur darauf verzichte, wenn ich weiß dass es gleich laut wird. Ich will mir ja nicht eine mögliche Wunde unnötig belasten.
Nochmal, danke!
Meine Email ist /dev/null@localhost
tschilly
Beiträge: 260
Registriert: 18. Mär 2013, 09:18
12
Wohnort: Stuttgart

Re: Hörgerät zu laut?

#4

Beitrag von tschilly »

Hallo Cuy,

hm...jetzt weiß ich mehr :-)

Also...ich würde es so machen, dass Du mehrere Programme auf Deine HGs(HG) bekommst.
Eines für den Alltag und eines für eine lautere Umgebung.
Also etwas leiser, damit das in der Arbeit nicht ganz so heftig wird.
Hast Du einen Dezibelmesser?
Falls nicht, soll sie einfach auf das Arbeitsprogramm weniger Input geben.

Das mit dem Blut irritiert mich ein wenig...ich kann das gerade nicht einordnen.
Ich hoffe ja, dass es nur von einer Wunde kommt...das soll sie sich bitte ansehen,wenn Du bei ihr bist....sollte es davor nicht aufgehört haben, geh bitte davor vorbei.
Andere Sachen schließe ich jetzt erst einmal aus, da Du keine Schmerzen hast.

Lieben Gruß
Kim
Trage bilateral Naida Q70 CI von Advanced Bionics - CCIC Tübingen -
Deutsche Gebärdensprache und Lautsprache vorhanden
Cuy
Beiträge: 9
Registriert: 1. Jul 2014, 19:54
11

Re: Hörgerät zu laut?

#5

Beitrag von Cuy »

Die Blutung scheint vorbei zu sein, jedenfalls ist mir nichts mehr aufgefallen. Sonst wäre ich auch schon längst panisch zur Uniklinik gefahren! Meine Ohren sind mir wichtig!
Ich habe leider kein SPL-Meter oder ähnliches (nichtmal als Smartphone App weil mir dafür das Smartphone fehlt :D ).
Ich habe drei Hörprogramme: Alltag, für laute Umgebungen (das benutze ich ständig, weil das HG, wie beschrieben, meiner Meinung nach zu laut eingestellt ist und die Einstellung hört sich in normaler Umgebung ganz gut an) und Musik, da ist dann die Störgeräuschunterdrückung auf extra langsam gestellt.

Ich bin auch verwirrt - das Trommelfell soll eine der zwei schmerzempfindlichsten Flächen am menschlichen Körper sein, also sollte ich merken, wenn da was kaputt gegangen ist - andererseits, warum sollte ich sonst plötzlich eine Blutung im Ohr haben...

Ich werde am Samstag mal versuchen meine Akustikerin zu überzeugen, mich mal ans Widex Compass zu lassen - hab' mir ein paar Youtube tutorials zu dem Programm angesehen und ich verstehe was von Akustik und Signalverarbeitung... Was kann schon schief gehen! :D (unter Anleitung, natürlich - sofern sie mich überhaupt lässt)
Meine Email ist /dev/null@localhost
tschilly
Beiträge: 260
Registriert: 18. Mär 2013, 09:18
12
Wohnort: Stuttgart

Re: Hörgerät zu laut?

#6

Beitrag von tschilly »

Hallo Cuy,

ich dachte auch an eine Trommelfellruptur oder an eine MOE mit Trommelfellruptur....aber beides hab ich ausgeschlossen, da Du keine Schmerzen hast.

Wenn Du Otoplastiken hast, dann kann das auch auftreten, wenn Du dagegen allergisch bist oder sie zu breit sind und aufscheuern.

Beobachte das bitte und entscheide dann.

Vielleicht kann man ja noch ein Programm aufspielen....ich weiß nicht, welche Anzahl an Programmplätzen Du auf dem HG hast.
Das Lärmprogramm scheint ja immer noch zu laut zu sein auf der Arbeit bei gewissen Tätigkeiten und zu laut kann den Ohren schaden.

Lieben Gruß
Kim
Trage bilateral Naida Q70 CI von Advanced Bionics - CCIC Tübingen -
Deutsche Gebärdensprache und Lautsprache vorhanden
Cuy
Beiträge: 9
Registriert: 1. Jul 2014, 19:54
11

Re: Hörgerät zu laut?

#7

Beitrag von Cuy »

Es ist ein Kassengerät - also werden mir wahrscheinlich unabhängig von den tatsächlichen Möglichkeiten des Hörgerätes drei Programme zur Verfügung stehen. </zynismus>

Ich habe schon Verbesserungsvorschläge notiert. Solche Sachen wie Kompressionsraten anpassen, Rauschunterdrückung erhöhen, allgemeine Lautstärke senken etc. Ich glaube, wenn alle meine Vorschläge so umgesetzt werden, wie ich mir das vorstelle, werde ich am Ende zwei Programme haben und mit denen glücklich sein, einmal für laute Umgebungen, einmal für leise/normale.

Ich bin auf jeden Fall beruhigt, dass Du auch der Meinung bist, es sollte nicht das Trommelfell sein, dann werde ich einfach weitermachen wie bisher und achte eben besonders auf die hohen Pegel (dann wird's halt mal für die Zeit ausgeschaltet). Sollte die Blutung noch einmal auftreten, dann lasse ich das HG erstmal bis zum nächsten Akustiker-Termin draussen.

Danke Dir ganz herzlich!
Meine Email ist /dev/null@localhost
Mihaui
Beiträge: 64
Registriert: 24. Mär 2014, 13:20
11

Re: Hörgerät zu laut?

#8

Beitrag von Mihaui »

Huhu Cuy,

wollte nur kurz einwerfen das deine Blutung eher vom Gehörgang aus geht, wenn du dein IDO einsetzt, denn kann es sein, dass du mit einer Drehung deinen Gehörgang verletzt hast, dieser ist ziemlich dünn und daher auch empfindlich.
Es kann auch sein, dass du einen kleinen Ohrschmalz Drop im Ohr hattest der schon länger dort verweilt, welchen du denn aus versehen abgerissen hast, denn entstehen gerne mal Blutungen im GEH.

Grüße Mihaui :jump:
FoxMulder
Beiträge: 7
Registriert: 11. Jul 2014, 09:51
11

Re: Hörgerät zu laut?

#9

Beitrag von FoxMulder »

Cuy hat geschrieben: Ich habe schon Verbesserungsvorschläge notiert. Solche Sachen wie Kompressionsraten anpassen, Rauschunterdrückung erhöhen, allgemeine Lautstärke senken etc. Ich glaube, wenn alle meine Vorschläge so umgesetzt werden, wie ich mir das vorstelle, werde ich am Ende zwei Programme haben und mit denen glücklich sein, einmal für laute Umgebungen, einmal für leise/normale.
Herrlicher Kunde :} So ist es echt super, dann weiß nämlich dein Akustiker auch gleich, was Sache ist und kann reagieren.
Wegen deines Problems mit dem Übergang zwischen den Räumen mit verschiedenen Lautstärken: Da wäre es in meinen Augen sinnvoll, die Regelzeiten zu verkürzen, sofern dein Hörgerät das zulässt.
Zu der Blutung: Das ist nicht schön und klingt irgendwie nach ner scharfen Kante am HG (die entsteht auch ganz gern, wenn der Filter im IO nicht richtig sitzt), lässt sich aber vermutlich leicht beheben. Und wenn das Trommelfell was abbekommen hätte, hättest du dir das Gerät volles Ballett aus dem Ohr gerissen und wärst schnurstracks zu nem Arzt gefahren. Wir haben uns als Azubis "zum Spaß" (also mit Absicht) gegenseitig sehr flexible Insitu-Schläuche ans Trommelfell geführt; es tut ganz bitter weh und zwar bei der kleinsten Berührung :eek: ;)
HG seit 1992
Hörgeräteakustiker
B. Sc. Hörakustik
FoxMulder
Beiträge: 7
Registriert: 11. Jul 2014, 09:51
11

Re: Hörgerät zu laut?

#10

Beitrag von FoxMulder »

Cuy hat geschrieben: Ich werde am Samstag mal versuchen meine Akustikerin zu überzeugen, mich mal ans Widex Compass zu lassen - hab' mir ein paar Youtube tutorials zu dem Programm angesehen und ich verstehe was von Akustik und Signalverarbeitung... Was kann schon schief gehen! :D (unter Anleitung, natürlich - sofern sie mich überhaupt lässt)
Versicherungstechnisch nicht möglich- ich darf meine Geräte beim Akustiker auch nicht selbst einstellen (zumindest nicht offiziell). Andersrum wird ein Schuh draus: Wenn sie dich lässt, kannst du ihr detailiert sagen, was du willst; wenn sie der Meinung ist, dass das schlecht ist, muss sie es ja nicht einstellen.
HG seit 1992
Hörgeräteakustiker
B. Sc. Hörakustik
Cuy
Beiträge: 9
Registriert: 1. Jul 2014, 19:54
11

Re: Hörgerät zu laut?

#11

Beitrag von Cuy »

@Mihaui: Danke. Ich dachte auch, Trommelfell sollte es eigentlich nicht sein, aber ich war mir halt nicht 100% sicher. Schön, dass ich das hier von verschiedenen Seiten bestätigt kriege.

@FoxMulder: Dass ich's nicht selber einstellen darf habe ich mir schon gedacht - aber ich denke, die nächste Einstellung wird eine sehr interessante Unterhaltung. Ich bin gelernter Tontechniker und Kanäle sind was ganz anderes, als was Ihr Akustiker darunter versteht ;)
Aber ernsthaft, ich bin in der glücklichen Lage, mein Gehör sehr gut zu kennen und daher werde ich wohl recht gezielt vorschlagen können, wie wir die Einstellungen perfekt machen können.
Meine Email ist /dev/null@localhost
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
17

Re: Hörgerät zu laut?

#12

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC
Cuy hat geschrieben:Ich gebe daher nicht wirklich meiner Akustikerin die Schuld (höchstens insofern, dass sie meine Beteuerung, Computer können LAUT werden wenn man genug zusammenstellt, für übertrieben gehalten hat).
Na ja, ich denke schon, dass diese einen ziemlichen Krach veranstalten können:
Cuy hat geschrieben:...ein Teil meiner aktuellen Arbeitsumgebung (Datencenter mit Klimaanlagen und tausenden Computerlüftern)...
Bei einer Anzahl von 4'000 Lüftern, welche sich alle in gleicher Distanz von Dir befinden und alle den gleichen Pegel abgeben, wird dieser gegenüber einem einzelnen um 36 dB erhöht.
Cuy hat geschrieben:Daher auch die Frage, ob es wohl schadet, wenn ich das Hörgerät (das ich in den paar Tagen schon reichlich lieb gewonnen habe) drin lasse, und nur darauf verzichte, wenn ich weiß dass es gleich laut wird. Ich will mir ja nicht eine mögliche Wunde unnötig belasten.
Nochmal, danke!
Der durch das Hörgerät abgegebene Schalldruck kann kaum für die Blutung verantwortlich zeichnen - da müsste schon ein Explosionstrauma vorgefallen sein (die entsprechenden Schallpegel können zwar von einem Hörgerät von der Grössenordnung her annähernd erreicht werden; was fehlt, ist allerdings der hohe Schalldruck im Tieftonbereich, welcher die Mittelohrstrukturen schädigen könnte).

Abgesehen davon: Die empfundene Lautstärke ist eine rein subjektive Grösse. Die Energie von akustischen Schallwellen, welche durch Schalldruck, Frequenzzusammensetzung, Impulshaftigkeit, Zeit etc. bestimmt wird und insbesondere das davon abhängige Schädigungspotential für das Gehör (ausgedrückt durch den energieäuquivalenten Dauerschallpegel L_A,eq, bezogen auf acht Stunden, mit allfälligen Zuschlägen für tonalen Charakter und impulshaftigkeit der Emissionen) ist hingegen eine objektive Grösse.
Entscheidend ist also letztlich der Beurteilungspegel L_A,r und nicht etwa die subjektiv empfundene Lautstärke.
Cuy hat geschrieben:Die Anpassung fand ich schon reichlich laut, und das habe ich meiner Akustikerin auch so gesagt. Sie meinte, das könnte mir auch nur so vorkommen, weil ich schon einige Jahre auf dem Ohr nicht mehr richtig gehört habe.
Diese Aussage kann die Akustikerin meiner Ansicht nach im besten Falle machen, wenn

a) eine Lautheitsskalierung oder Bestimmung der ucls durchgeführt
und

b) eine in situ-Anpassung (ev. RECD o.ä.) durchgeführt wurde.

Ansonsten halte ich sie noch für fragwürdiger, da es ja in dieser Situation um den subjektiven Eindruck geht, und dieser ja kaum falsch sein kann, sondern einfach so ist, wie er (nun mal) ist.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
ulbos
Beiträge: 155
Registriert: 21. Mai 2011, 23:26
14

Re: Hörgerät zu laut?

#13

Beitrag von ulbos »

Hallo,

mit der Lautstärkeeinstellung war es halt früher bei der Analogtechnik doch viel einfacher, das brauchte man nur am Rädchen oder Knopf drehen.

Gruß
ulbos
Cuy
Beiträge: 9
Registriert: 1. Jul 2014, 19:54
11

Re: Hörgerät zu laut?

#14

Beitrag von Cuy »

fast-foot hat geschrieben:Bei einer Anzahl von 4'000 Lüftern, welche sich alle in gleicher Distanz von Dir befinden und alle den gleichen Pegel abgeben, wird dieser gegenüber einem einzelnen um 36 dB erhöht.
Weder ist das Rauschen, das von den Lüftern ausgeht, wirklich weiß, noch sind die Signalquellen völlig inkohärent (also keine einfache 3dB Addition). Außerdem sind die Lüfter nicht jederzeit, wenn ich mich durch die Halle bewege, immer gleich weit entfernt (würde die Reparatur von Rechnern unnötig schwierig machen, wenn ich keinen erreichen könnte ;) )
Der durch das Hörgerät abgegebene Schalldruck kann kaum für die Blutung verantwortlich zeichnen - da müsste schon ein Explosionstrauma vorgefallen sein...
Ich habe heute die Information bekommen, dass direkt hinter der erwähnten Tür mal eine Schallpegelmessung durchgeführt wurde (im Rahmen des Arbeitsschutzes) - dort verursachen die Unterbrechungsfreien Stromversorgungen und Klimaanlagen 76 dB, A gewichtet. Ab 8 kHz habe ich eine Verstärkung von derzeit über 60 dB in leisen Umgebungen (also dem Raum vor der Tür), ich kriege also im Hochtonbereich für einige Sekunden über 130 dB aufs Trommelfell.
Wie die maximale Ausgangsleistung des Hörgeräts aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber rein rechnerisch macht mir das schon Sorgen.

[quoteEntscheidend ist also letztlich der Beurteilungspegel L_A,r und nicht etwa die subjektiv empfundene Lautstärke.[/quote] Ist statistisch richtig, ignoriert aber individuelle Unterschiede. Natürlich gibt es Menschen, bei denen ein bleibender Hörschaden nach 8 Stunden und 1 Minute bei 85 dB A auftritt. Aber es gibt auch Leute, deren Gehör empfindlicher ist, und andere, die Jahrelang jedes Wochenende vor dem Subwoofer in der Disco stehen, und trotzdem ordentlich hören können.

Ansonsten: Das war der erste Termin, die gute Damen lernt mich gerade noch kennen und hat es wahrscheinlich vorrangig mit Menschen zu tun, deren Gehör beidseitig über die Jahre abgenommen hat - und da halte ich eine Gewöhnung für absolut realistisch, ich habe halt den Vorteil, dass ich mit dem rechten Ohr noch eine gute Vergleichsmöglichkeit habe.
Meine Email ist /dev/null@localhost
fast-foot
Beiträge: 5624
Registriert: 12. Okt 2008, 15:55
17

Re: Hörgerät zu laut?

#15

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC
Cuy hat geschrieben:Weder ist das Rauschen, das von den Lüftern ausgeht, wirklich weiß, noch sind die Signalquellen völlig inkohärent (also keine einfache 3dB Addition). Außerdem sind die Lüfter nicht jederzeit, wenn ich mich durch die Halle bewege, immer gleich weit entfernt (würde die Reparatur von Rechnern unnötig schwierig machen, wenn ich keinen erreichen könnte ).
Das ist klar. Und genau deshalb ging ich von vereinfachten Annahmen aus, um ein Gefühl für die Grössenordnung zu erhalten.
Cuy hat geschrieben:Ist statistisch richtig, ignoriert aber individuelle Unterschiede. Natürlich gibt es Menschen, bei denen ein bleibender Hörschaden nach 8 Stunden und 1 Minute bei 85 dB A auftritt. Aber es gibt auch Leute, deren Gehör empfindlicher ist...
Na ja, bei den meisten tritt erst nach jahrelanger Belastung mit Emissionen, welcher einer täglichen achtstündigen Emission mit Schalldruckpegel der Höhe von 85 dB A entspricht, ein Gehörschaden auf.
Bei einigen reicht auch weniger (bei Grössenordnung 10 % der Bevölkerung).

Leider gibt es keine Methode, welche die individuelle Vulnerabilität des Gehörs genau bestimmen kann (gewisse qualitative Aussagen können in bestimmten Konstellationen getroffen werden).

Deshalb halte ich es grundsätzlich für vernünftig, die (mittlerweile (aus verschiedenen Gründen) nach unten korrigierten) Grenzwerte einzuhalten, zumindest, wenn man keinen Schaden RISKIEREN will (oder noch genauer, dieses Risiko minimieren möchte),

bzw. sich bei der Beurteilung der Gefährlichkeit sich an den betreffenden Zusammenhängen zu orientieren.

Eine präzisere Aussage ist nun ein mal nicht möglich, wobei gerade die Auswirkungen von Lärm relativ gut erforscht sind und diese Aussage bereits relativ genau ist (sie stellt einfach gesagt so etwas wie einen Grenzwert dar, bei dessen Ueberschreiten ein gewisses Risiko besteht; ja (je nachdem) selbst bei dessen Einhaltung).
Cuy hat geschrieben:...und andere, die Jahrelang jedes Wochenende vor dem Subwoofer in der Disco stehen, und trotzdem ordentlich hören können
Die Frage ist auch, wie lange noch. Je nachdem kann dies 100 mal "gut gehen" (d.h., man bemerkt keinen (bzw. höchstens einen temporären) Hörverlust), das 101. mal aber nicht mehr ("aber bisher ging doch der Tinnitus und das dumpfe Hören immer wieder weg...").

Ich halte es (vereinfacht ausgedrückt) für vernünftig, von der Annahme auszugehen, dass sich jede übermässige Belastung auswirken kann (auch wenn man dies nicht unmittelbar bemerken muss).
Cuy hat geschrieben:Ab 8 kHz habe ich eine Verstärkung von derzeit über 60 dB in leisen Umgebungen (also dem Raum vor der Tür), ich kriege also im Hochtonbereich für einige Sekunden über 130 dB aufs Trommelfell.
Je nachdem, wie das Hörgerät arbeitet, nimmt ab einem bestimmten Eingangswert (Kniepunkt) nach einer vorgegebenen Gesetzmässigkeit (bwpw. durch das Kompressionsverhältnis bestimmt) die Verstärkung ab (durch die Kompression bedingt) und ab einem weiteren (dort sollte die Unbehaglichkeitsschwelle liegen*) wird limiert.
Wichtig ist, dass die Kurve (bei einem unbearbeiteten Signal würde sie einer Geraden durch den Nullpunkt mit Steigung von 45 Grad (bzw. 1) entsprechen (beim entsprechenden Diagramm sind horizontal die Eingangs- und vertikal die Ausganspegel eingetragen) meist etwa die folgende Form aufweist: Sie ist bei niedrigen Werten um die Verstärkung angehoben, wobei die Steigung zunächst 1 beträgt, sie flacht ab einem bestimmten Wert (Kniepunkt) nach oben ab und verläuft ab einem bestimmten Punkt (Begrenzung) praktisch horizontal.

*) die Frage lautet, wie genau sich diese in der Realität mit der ermittelten ucl deckt (also ob der bei Trommelfell herrschende Schalldruck auch tatsächlich so hoch ist, wie er (gemäss Programmierung) sein sollte)
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Antworten