Hallo,
ich lese hier seit ein paar Tagen mit, wollte eigentlich auch nichts dazu schreiben, weil ich bei den Gesprächen von Rut nicht dabei war. Doch jetzt muss ich doch nochmal was loswerden.
ich bezieh mich mal auf fast - Food, die Aussagen polarisieren wohl am meisten.
Ich versuch mal chronologisch zu antworten:
Zitat von Rut:
Er hat mir Hörgeräte angepasst mit dem Mood 16 System. Wir haben nie darüber gesprochen, wozu dieses System ist.
Das geht für mich bereits in Richtung "über den Tisch ziehen". Weshalb wird hier jemandem ein Gerät mit vielen (offenbar teuren) Zusatzfunktionen angedreht, welche offensichtlich gar nicht benötigt werden:
Aus meiner Sicht ist es richtig hier hochwertige Hörsysteme anzupassen, immerhin bewegt sich Rut in äußerst kritischen akustischen Umfeldern. (Zitat Rut: ich arbeite oft mit Gruppen, Störgeräusche müssen also ausgeschlossen werden. Ich will auch in Restaurants hören, was meine Partner sagen, oder bei einer Gerichtsverhandlung alle im Saal hören können)...
...gerade in Gerichtsverhandlungen kommt es auf jedes Wort an, auch wenn man in geräuschvoller Umgebung ist sollte das System Sprache von der Seite erkennen können. Wenn das automatisch passieren soll, bleibt nur der Griff in die High End Ecke, so traurig das auch ist.
Zitat von Rut:
Ich habe im Internet nachgesehen, Mood 16 brauche ich tatsächlich nicht, ich habe z.B. keinen Fernseher, auch die anderen Möglichkeiten brauche ich nicht.
Und der Akustiker will diese Geräte trotzdem verkaufen. Egal, wer bezahlt. Der, welche sie nicht benötigt, oder die Allgemeinheit (bzw. Kunden der Privatversicherung).
Die Kopplung mit TV ist heute bereits in Produkten ab 300 Eur zu bekommen. Das ist also kein Feature was das hochpreisige Produkt auszeichnet. Der Akustiker will das
HG sicherlich verkaufen, weil es ihm die besten Einstellmöglichkeiten und Komfortausstattung bietet...hab ich oben grad beschrieben. Hat auch damit zu tun wie schnell der Chip im System ist, somit wie schnell das HG die Aussensituation analysiert, und somit wie schnell die Automatik in die für die passende Situation umschaltet. Gerade die Situationen die Rut hier beschreibt, sind die Situationen, in denen sich die Qualität der HG zeigt.
Wer oft wechselnde akustisch Umfelder hat, wird merken ob er ein High End Produkt hat, oder ein Basis
HG.
Zitat von Rut:
Als ich das neue Rezept hatte, haben wir ausschließlich die Hörgeräte ausprobiert, die ich jetzt noch habe.
Weshalb wurde kein zuzahlungsfreies Gerät ausprobiert?
Schwer aus der Distanz zu sagen. Meine Vermutung, der Akustiker MUSS in diesem Fall KEIN Vergleichsgerät testen (unabhängig davon, dass er es anbieten sollte). Es handelt sich hierbei um einen Privatkauf, der Akustiker hat keinen Vertrag mit der Krankenkasse, und somit auch keine Vorgabe ein 2.
HG zu testen. (ich betone nochmals, dass das keine Bewertung meinerseits ist)
Zitat von Rut:
Umgekehrt kann auch er nicht beweisen, dass er mehrere Geräte mich hat ausprobieren lassen, oder mir einen Kostenvoranschlag gegeben hat, im Gegenteil, ich habe ein Formblatt, in dem ich den Empfang der Geräte bestätigt habe, in dem die Felder für Kostenvoranschläge leer geblieben sind. Er muss ja wissen, dass die neuen Geräte doppelt so teuer sind wie mein altes.
Und hatte offenbar gute Gründe, dies zu verschweigen
Die Gründe sind sicherlich, dass weder Rut noch der Akustiker wußte was die private Kasse zahlt...somit auch nicht klar war, was Rut hätte zahlen müssen.
Zitat von Rut:
- die Geräte Mood 16, die er mir angepasst hat, sind sehr hochwertige Geräte mit allem möglichen technischen Dingsbums, daher kosten sie auch € 5.200,00
- die Geräte, die mir die Private Krankenkasse bezahlen würde, seien auf einer sehr primitiven Ebene mit nur geringem Hörkomfort. Die Krankenkasse bezahlt € 2.600,00.
Sogar bei einem so genannt hochwertigen Gerät betragen die Herstellungskosten um die Eur 50.-. Wenn man für eur 2'600 nur Geräte "auf einer sehr primitiven Ebene mit nur geringem Hörkomfort" erhält, so ist dies Abzocke. Punkt (egal, ob diese Preise nun branchenüblich sind oder nicht).
Das ist fast mein Lieblingspunkt
Hier muss ich mal weiter ausholen.
FastFood ich geb dir recht, dass so ein
HG in der Herstellung wohl nicht mehr kostet, doch das ist ein wenig zu eng gedacht!
Die Kosten für ein Hörsystem beinhalten weit mehr:
Herstellungskosten
Entwicklungskosten (Software, Design, technische Erneuerungen)...und bitte im Hinterkopf behalten, dass der
HG-Markt gerade mal ein Markt von 3-5 Millionen Menschen ist...also nicht wie bei einem PC/TV/Auto für 80 Millionen, oder mehr...somit teilen sich die Kosten auch nicht auf so viele!
!Zulassung bei den Krankenkassen als Hilfsmittel...hierbei entstehen erhebliche Kosten!
Anpassung durch den Handwerker (Akustiker), was kostet ein Heizungsinstallateur die Stunde?
Versorgungszeitraum beträgt 6 Jahre, prinzipiell, könnte man als Kunde jeden Tag zu seinem Akustiker und Nachstellen lassen und Serviceleistungen erbringen lassen, ohne das dafür neue Kosten entstehen.
auf die weiteren Fixkosten wie Miete, Gehälter, Strom, brauch ich wohl nicht eingehen...
der Akustiker ist auch immer noch ein Unternehmer und nicht die Wohlfahrt. Und Gehälter von 1300 Eur bis 2000 Eur BRUTTO als Geselle empfinde ich jetzt auch nicht als maßlos.
Zitat von JohnnyB:
Der genannte Preis für eine Mood 16 Versorgung ist absolut im normalen Bereich.
Gerade das ist ja das Problem Laughing
Vielleicht hat der ein oder andere auch schon bemerkt, dass ich Akusitker bin, daher kann ich auch sagen, dass es für einen Chef nicht das beste ist, wenn die teuersten
HG angepasst werden.
Denn ein teures
HG kostet auch im Einkauf sehr viel. Am meisten verdient der Unternehmer an mittelpreisigen HG.
Sollte jemand meine Meinung zu weiteren Themen interessieren, kann er mich gerne ansprechen.
Ich möchte nochmal klarstellen, dass ich hier nicht Partei für irgendjemanden ergreifen möchte. Ich wollte bloß mal zu ein paar Ammenmärchen Stellung beziehen. Zu einer konstruktive Kritik bin ich gern bereit.
Grüße