Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

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AMo
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Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#1

Beitrag von AMo »

Hallo Zusammen,

Ich hätte gern euren Rat,
Wie bereits geschrieben sind wir vergangene Woche zum Pädaudiologen gegangen weil Verdacht auf AVWS bestand.

Zum Hintergund, meine 9 jährige Tochter wurde mit 5 Jahren an den Mandeln operiert und da wurden die Paukenergüsse mit Paukenröhrchen versorgt.
Unsere Tochter muss man dazu sagen hätte nie Ohrenschmerzen aber wohl häufiger unbemerkt Paukenergüsse. Uns ist dann als sie 4 wahr aufgefallen das sie wenn wir sie von hinten Ansprachen nicht reagierte und Lippen lesen konnte sie auch.

Nunja nach der Mandelop und der Paukenröhrchenversorgung (hielten etwas mehr als 2 Jahre) waren alle Hörtests unauffällig.

Bis wir nun letzte Woche beim Pädaudiologen waren und er eine einseitige leichte und auf der anderen Seite eine leichte bis mittelgradige Schwerhörigkeit festgestellt hat.

Nun meine Frage, wie kann es sein, dass es Jahre lang bei den Hörtests nie etwas auffiel, der letzte ist etwas mehr als 12 Monate her.

Er hat ein Tonaudiogramm aufgenommen (das mit den Linien für jedes Ohr für die unterschiedelichen Frequenzbereiche) - sorry die Fremdwörter sind mir noch nicht so geläufig.
Das hat er zweimal gemacht bei dem Temin, weil er wusste das sie schon so lange in Behandlung bei einem anderem HNO war.

Jetzt haben wir in 2 Wochen nochmal einen Termin wo er nochmal testen will und wohl auch mehr.

Meine Fragen:

Er sagte das nicht unbedingt ein Hörgerät notwendig sein, erste Rückfrage der Grundschule war aber, ob und wie schnell wir sie damit ausstatten? Ab welchem Grad der Schwerhörigkeit würde man den ein HG bekommen?

Welche Fragen sollte ich ihm unbedingt noch stellen,
Ich bin noch so baff.

Unsere Tochter hat so Probleme in Deutsch (und Englisch) obwohl sie sonst normal "klug" ist und wir konnten es uns nie erklären was los ist. Das ist irgendwie alles seltsam.

Danke und Sorry für den vielen Text,
Anett
Zuletzt geändert von AMo am 12. Nov 2016, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
Kaja
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Re: Verdacht auf AVWS- Stattdessen Diagnose schwerhörig

#2

Beitrag von Kaja »

Hallo Anett,

herzlich willkommen hier. Bei unserem Sohn war die (von uns schon lange vermutete) Schwerhörigkeit als Zufallsfund im Alter von drei Jahren diagnostiziert worden. Bis dahin haben und diverse HNO-Ärzte nach diversen Hörtests erzählt, es liege keine Schwerhörigkeit vor.

Zur Verordnungsfähigkeit von Hörgeräten schau mal hier:

https://www.g-ba.de/downloads/62-492-11 ... -03-24.pdf
Voraussetzung für eine einohrige Hörgeräteversorgung ist, dass
- der tonaudiometrische Hörverlust (DIN ISO 8253-1) auf dem schlechteren Ohr mindestens 30 dB in mindestens einer der Prüffrequenzen zwischen 500 und 4000 Hz und
- sprachaudiometrisch die Verstehensquote auf dem schlechteren Ohr mit Kopfhörern (DIN ISO 8253-3) bei Verwendung des Freiburger Einsilbertests bei 65 dB nicht mehr als 80 % beträgt
Viele Grüße
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Fibi
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Re: Verdacht auf AVWS- Stattdessen Diagnose schwerhörig

#3

Beitrag von Fibi »

Hallo Anett,

leider kenne ich die Aussage vom HNO auch, dass das Kind gut hört ( nach Polypen und Röhrchen-OP). Auch die Pädaudiologie konnte nur geringe Auffälligkeiten damals feststellen, da unser Sohn die SH gut kompensiert hatte (u.a. mit Lippen lesen).

Erst als auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin eine BERA gemacht wurde, sah die ganz Sachlage plötzlich anders aus. Da hatten wir plötzlich eine SH auf beiden Ohren ( wir Eltern hatten nur ein Ohr im Verdacht) und es erfolgte endlich die Versorgung. Da war Sohnemann 4 Jahre alt.

Ich denke, bei euch wäre es einen Versuch wert, es mit HG zu probieren. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr einen erfahrenen Akustiker findet.

VG Fibi
Fibi und Sohn *02, rechts: an Taubheit grenzend schwerhörig, links: CI von Cochlear
fast-foot
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Re: Verdacht auf AVWS- Stattdessen Diagnose schwerhörig

#4

Beitrag von fast-foot »

Hallo AMo,
AMo hat geschrieben:Nunja nach der Mandelop und der Paukenröhrchenversorgung (hielten etwas mehr als 2 Jahre) waren alle Hörtests unauffällig.
Welche Hörtests wurden denn durchgeführt?
AMo hat geschrieben:Nun meine Frage, wie kann es sein, dass es Jahre lang bei den Hörtests nie etwas auffiel, der letzte ist etwas mehr als 12 Monate her.
Möglichkeiten, dies zu erklären, gibt es einige. Und es hängt auch von den Untersuchungen und deren Durchführung ab.

Bspw. ist es möglich, dass die Reintomaudiometrie nicht sorgfältig durchgeführt wurde in dem Sinne, dass Deine Tochter nur auf Grund der Erwartung der testenden Person Rückmeldung gegeben hat, dass sie etwas höre (was vermieden werden sollte).
Auch kann es sein, dass otoakustische Emissionen unauffällig sind (die OHCs im Innenohr also uneingeschränkt funktionieren), jedoch "danach" eine Einschränkung auftritt etc.

Eine grosse Zahl weiterer Erklärungsmöglichkeiten ist denkbar.
AMo hat geschrieben:Jetzt haben wir in 2 Wochen nochmal einen Termin wo er nochmal testen will und wohl auch mehr.
Idealerweise auch TEOAEs/DPOAEs, eine Tympanometrie und vielleicht eine BERA, ev. Stapediusreflexmessungen.

Gruss fast-foot
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AMo
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Re: Verdacht auf AVWS- Stattdessen Diagnose schwerhörig

#5

Beitrag von AMo »

Hallo,

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe zwischenzeitlich Kontakt mit unserem alten HNO aufgenommen und lasse mit die Ergebnisse der alten Hörtests aushändigen, damit wir auch wissen was gemacht wurde und wie die Ergbenisse waren.

Der neue Arzt plant ja weitere Messungen mit Ihr, da muss ich jetzt mal abwarten was genau er machen wird. Aber ich behalte mal die Namen der Test im Hinterkopf und werde ihn danach fragen.
Irgendwie hätte ich jetzt schon gern den zweiten Termin vorbei, damit ich weiß wie es weiter geht, so in der Luft zu hängen ist anstrengend.

Uns fällt jetzt auch immer mehr auf, wie viele Probleme sie tatsächlich hat die Feinheiten zu hören das wen/ wem. In der 4. Klasse sind ja die Fälle dran. Also irgendwie bin ich auch der Schule dankbar, dass sie nochmal Druck gemacht haben.
Wir haben ja mit 5 gesagt das stimmt was nicht, aber jeder hat uns beruhigt alles sei bestens.....
AMo
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Re: Verdacht auf AVWS- Stattdessen Diagnose schwerhörig

#6

Beitrag von AMo »

Hallo zusammen

wenig begeistert waren wir die Wochen vom Besuch bei unserem Ex-HNO
Immerhin kamen heut die Ergebnisse von dem einem Hörtest die sie mit unserer großen gemacht hatte.
Tonaudiogramm ist ja klar. Aber sie wollte uns das linke Ohr als abolut Normal verkaufen, ist man bei 6 Jährigen wirklich so großzügig? natürlich ist es innerhalb der 20db aber hätte ich es damals zu Gesicht bekommen hätte ich auf einer Wiederholung/ Kontrolle bestanden zumal sie zum Zeitpunkt des Hörtest seit 6 Monaten mit Paukenröhrchen versorgt war und von daher keine Einschränkung hätte bestehen dürfen?! Könnt ihr mir da Infos zu geben? Man muss ja dazu sagen, dass wir immer bei Ihr in Behandlung waren, weil unsere Tochter auffällig schlecht hörte, Begründung waren immer die Paukenergüsse.

Und die anderen Anhänge könnt Ihr mir erklären was man darauf erkennt, ablesen kann oder auch nicht? Wie gesagt es sind die alten von vor 3 Jahren, die neuen muss ich mir beim nächsten Mal aushändigen lassen.

Die Ärztin wollte uns nur noch los werden- ala "bei mir war noch alles in Ordnung, da war das Kind nicht schwerhörig". Wohl gemerkt wir haben ihr keine Vorwürfe gemacht sondern haben nur um Herausgabe der alten Tonaudiogramme gebeten, als Vergeichswerte, dabei kam heraus das es nur das eine gibt. Was bei den anderen Terminen gemacht wurde als unserer Kind ohne uns im Raum war wo die Hörtests gemacht wurden, können wir uns inzwischen nicht mehr erklären :(

Viele Grüße,
Anett
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fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#7

Beitrag von fast-foot »

Hm, entweder wurde damals das rechte Ohr nicht untersucht, oder aber die Aerztin verletzt "die Aufbewahrungspflicht der Untersuchungsergebnisse", denke ich.

Die Tympanometrie links ist ganz knapp im Normbereich, und die DPOAEs sehen für mich ebenfalls (bzw. noch eher) unauffällig aus, auch beim rechten Ohr - von daher gesehen gehe ich eher davon aus, dass auch eine Reintonaudiometrie nicht auf eine Schwerhörigkeit hin gedeutet hätten.

Auf Grund der Reintonaudiometrie bezüglich des linken Ohres hätte man damals sagen können, dass man nochmals genauer abklärt - insbesondere, wenn Hinweise bzw. ein Verdacht auf schlechtes Hören bestand.

Auf welcher Seite ist denn aktuell die Schwerhörigkeit stärker ausgeprägt?

Je nachdem kann sich in Folge der Paukenergüsse eine AVWS entwickelt haben, wobei ich die Definition hierfür als ungeeignet ansehe:

so heisst es denn in einem Konsenspapier der DGPP, dass "bei Kindern selbst eine ganz schwach ausgeprägte Schwerhörigkeit (von um die 15 dB) versorgt werden sollte, um einer allfälligen Entstehung von AVWS (einer Entwicklugsstörung des Gehörs) vor zu beugen.
Geht man nun davon aus, dass "dies auch für stärker ausgeprägte Schwerhörigkeiten gelten soll" (etwas anderes würde wenig Sinn ergeben), so heisst dies letztlich, dass etwas vorgebeugt werden soll, das gar nicht eintreten kann (auf Grund der Definition: die Diagnose von AVWS setzt ein unauffälliges peripheres Gehör voraus).

Aufschlussreich wären jetzt die aktuellen audiometrischen Ergebnisse (insbesondere auch von Sprachtests mit (und ohne) Störschall).

Dies vorerst.

Gruss fast-foot
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AMo
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#8

Beitrag von AMo »

Hallo,

Also schlechter ist jetzt das linke Ohr.
Von daher würde es passen, das es damals vielleicht schon grenzwertig war.
Ja wir sind damals zum HNO überwiesen wurden wegen großer Mandeln und schlechtem Hören.
Und deshalb auch auffälliger Sprachentwicklung, nix gravierendes, aber deshalb waren wir da.
Grund war immer nur der oder die Paukenergüsse.
Also beim neuen Test was das rechte Ohr etwas schlechtes als das linke beim alten Test und das linke lag noch tiefer im Tonaudiogramm.
Naja in 8 Tagen kommen die neuen Tests.

Bin sehr gespannt was kommt. AVWS meinte der neue HNO ja auch direkt klar die Symptome sind da, aber das wäre logisch aufgrund des Schwerhörigkeit, den Test hätten wir uns sparen können, nunja der hat ihr ja nicht geschadet und so sind wir wenigstens bei einem guten HNO gelandet wie mir scheint.

Danke für die Erklärung,
Gruß
Anett
fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#9

Beitrag von fast-foot »

Ist es denn nun gesichert, dass im Moment keine Paukenergüsse vorhanden sind? Eine Mittelohrproblematik sollte möglichst ausgeschlossen werden (allenfalls ist nebst Tympanometrie eine Knochenleitungsmessung durch zu führen, um einen sensorineural bedingten Hörverlust aus zu schliessen).

Gruss fast-foot
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AMo
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#10

Beitrag von AMo »

Hallo fast- food

Also beim letzten Termin war sie im Vorfeld nicht erkältet der HNO hat sich die Ohren aber nur angeschaut und gemeint, er sieht nix was auf Paukenergüsse hindeutet nur vernarbt sind die Trommelfelle.

Im Moment macht die Klassenlehrerin mich fertig. Erst der Verdacht auf AVWS , ok ist es ja nicht, jetzt kommt sie mit Dsygrammatismus. Ist ja nicht so wie als wenn wir nicht sowieso nen Logopäden wieder konsolidieren wöllten und Termin beim Kinderarzt wegen der auffallend und unerklärlich (zu Hause mittelprächtig würde sagen Note 3) und in der Schule nur Deutschleistungen im Bereich von Note 5 und 6 mach ich mir ja schon meine Gedanken. Und für Grammatik bekommt sie ja keinen Nachteilsausgleich nur für die Diktate :(
Oh man langsam bin ich durch mit den Nerven, kann man uns nicht die Zeit lassen jetzt einen Termin nach dem anderen betüglich HNO und Co abzuarbeiten.

Es würde doch sicher keinen Sinn machen jetzt eine Behandlung auf Dygrammatismus jetzt zu starten oder? Ich bin so verwirrt.
Ich Streit ja nicht ab, dass da was ist beim Kind, aber ich find erstmal Diagnose erstmal abwarten was HNO sagt und dann damit zum Logopäden und Co oder lieg ich da falsch.

Viele Grüße,
Anett
Gast

Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#11

Beitrag von Gast »

Hallo Anett
Im Moment macht die Klassenlehrerin mich fertig. Erst der Verdacht auf AVWS , ok ist es ja nicht, jetzt kommt sie mit Dsygrammatismus.
Was macht dich an der Klassenlehrerin denn fertig? Das sie mögliche Erklärungen mit dir bespricht? Vielleicht macht sie sich einfach Gedanken über dein Kind. Sie möchte ihm ja etwas lernen und merkt das es nicht funktioniert und ist vermutlich genau so ratlos wie du. Eigentlich tut es doch gut zu wissen, dass da noch jemand ist, der ebenfalls nach einer Lösung oder einem Weg sucht, was als nächstes zu tun ist.
Oh man langsam bin ich durch mit den Nerven, kann man uns nicht die Zeit lassen jetzt einen Termin nach dem anderen betüglich HNO und Co abzuarbeiten.
Du kannst dir alle Zeit nehmen die du möchtest, du bist hier diejenige die entscheidet.

Wenn du der Lehrerin sogar sagen kannst, dass du ihre Beobachtungen sehr schätzt, du jedoch zuerst das mit den Ohren abklärst und dann die weiteren Schritte überlegst, wirst du sie mit an deiner Seite haben und sie wird dich unterstützen.
Ich Streit ja nicht ab, dass da was ist beim Kind, aber ich find erstmal Diagnose erstmal abwarten was HNO sagt und dann damit zum Logopäden und Co oder lieg ich da falsch.
Du merkst etwas ist mit deinem Kind anders und machst Schritt für Schritt, ist doch gut.
Freundliche Grüsse
LeoLeichtle
fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#12

Beitrag von fast-foot »

Hallo AMo,
AMo hat geschrieben:Erst der Verdacht auf AVWS , ok ist es ja nicht...
Wie sehen denn die diesbezüglichen Testergebnisse genau aus (wurde nur eine Reintonaudiometrie durchgeführt und dann entschieden, auf Grund der Werte auf die weiteren Tests zu verzichten, oder wurden diese durchgeführt?)?

Ausserdem kann AVWS auch existieren, wenn das periphere Gehör gestört ist, ja gar eine Folge davon sein (bei Kindern ist dies sogar naheliegend) - nur kann man es nur schwer diagnostizieren, zumal die Diagnose ein normales intaktes peripheres Gehör voraus setzt.
AMo hat geschrieben:Und für Grammatik bekommt sie ja keinen Nachteilsausgleich nur für die Diktate
Wurde denn ein Sprachtest (auch im Störschall durchgeführt)? Ausserdem ist es möglich, dass die auditive Merkspanne herab gesetzt ist (dies hätte man beim Test auf AVWS fest gestellt, wenn man nicht auf Grund der Reintonaudiometrie die weiteren Tests abgebrochen hat)?

Ein Nachteilsausgleich wird also für Diktate gewährt?

Wichtig finde ich auf jeden Fall auch, wie die Ergebnisse beim nächsten Termin beim HNO ausfallen.

Ich habe zwar noch keine aktuellen Werte gesehen - auf Grund Deiner Schilderung habe ich jedoch den Eindruck, dass sich die Hörstörung "stärker auswirkt als in vielen anderen "Fällen" mit ähnlichen Werten in der Reintonaudiometrie (möglicherweise deshalb, weil sich auf Grund der (nicht all zu stark ausgeprägten Störung des peripheren Gehörs eine AVWS entwickelt hat, welche sich jedoch nicht diagnostizieren lässt (auf Grund der Definition; das heisst aber nicht, dass sie "in der Realität" nicht vorhanden sein kann).

Gruss fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#13

Beitrag von AMo »

Hallo fast- Food,

Ja viele Fragen.
Diese Wochen war ich viel dienstlich unterwegs.
Übermorgen sind die neuen Tests. Noch scheint die Maus fit zu sein. Bin sehr gespannt und diesmal stelle ich alle Fragen und werde vorher auch alle aufschreiben.

Viele Grüßr,
Anett
AMo
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen/ HG beidseitig

#14

Beitrag von AMo »

Hallo Leoleichtle
Hallo fast Food

Nochmal danke für eure Rückmeldungen.
Ich glaub ich war einfach zu unsicher mit der ganzen Situation.

Bin grad zurück vom Termin- Empfehlung für Hgs beidseitig.
Obwohl er sich nicht sicher ist ob man rechts was raus holen kann, aber wir werden
Sehen.
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Zuletzt geändert von AMo am 21. Nov 2016, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
AMo
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#15

Beitrag von AMo »

Sorry für die doofe Frage aber je länger ich es anschaue und versuche zu verstehen umso weniger kapiere ich, was bedeutet das Sprachaudiogramm, es war ja jetzt ausschlaggebend doch beide Ohren mit Hörgerät zu versorgen.

Ich glaube inzwischen zu wissen das eine Linie für die einsilbigen und die andere für die zweisilbigen Wörter steht.

So könnt ihr mir bitte weiter auf die Sprünge helfen?

Danke,
Gruß
Anett
fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#16

Beitrag von fast-foot »

Das rechte Diagramm bezieht sich auf das linke Ohr und umgekehrt.

Die Zahlen oben zeigen den Prozentsatz an, die Zahlen links die "Lautstärke" in dB.

In jeweils einem Diagramm markiert die obere Linie das Verstehen der Zahlwörter (wie viele Prozent der Wörter bei welcher "Lautstärke" verstanden werden), die unter Linie das Verstehen der Einsilber (wie viele Prozent davon bei welchem Pegel ("Lautstärke") verstanden werden.

So, wie es aussieht, liegt eine sensorineural bedingte Schwerhörigkeit aus (laut Reintonaudiogramm). Allerdings ist die Tympanometrie für das linke Ohr auffällig, was in einem Widerspruch zur Reintonaudiometrie zu stehen scheint (nahezu keine Differenz zwischen Luft- und Knochenleitung).

Eine beidseitige Hörgeräteversorgung ist nur schon auf Grund der Reintonaudiometrie indiziert.

Wurde kein Sprachtest im Störschall durchgeführt?

Gruss fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#17

Beitrag von AMo »

Hörtest im Störschall hatten wir ja beim ersten Termin schon weil ja Verdacht auf AVWS bestand, aber dazu hab ich keine Ergebnisse bekommen, den hatten sie damals abgebrochen, oder direkt im Anschluss weil die Ergebnisse zu schlecht waren die normalen Hörtest durchgezogen.

Also der MAUS Test für AVWS genauergesagt wurde bei Ihr durchgeführt und der beinhaltet doch meines Wissens, korregiert mich wenn ich falsch liege Hörtest im Störschall.
fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#18

Beitrag von fast-foot »

Ich denke, dass dies nicht der Fall ist. Meines Wissens handelt es sich hierbei um einen Fragebogen.

Ich frage nach dem Test, weil allenfalls eine FM-Anlage hilfreich sein könnte (allerdings weiss ich nicht, wie das rechtlich aussieht (ab wann eine solche Anlage bezahlt wird)).

Gruss fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#19

Beitrag von AMo »

Hm ich musste einen Fragebogen ausfüllen das stimmt, ich hab im Netz folgende Beschreibung gefunden
MAUS setzt sich aus folgenden Untertests zusammen: Sinnlossilbenfolgentest, Wörter im Störgeräusch, Phonemdifferenzierungstest und einem Phonemidentifikationstest. MAUS wird über Kopfhörer bei einem Schallpegel von 65dB durchgeführt das deckt sich mit dem was meine Tochter mir erzählt hat. Sie erzählte natürlich nur von sinnlos Wörter und dass es halt die ganze Zeit laut war und nach den Sinnlos Wörtern haben sie bei Ihr den Test nicht weiter fortgesetzt.

Aber erstmal ist außer den Hörgeräten nix geplant. Aber ich hoffe die reichen auch. Sie hat ja Jahre lang so gut kompensiert das wir zwar vermuteten irgendwas ist faul aber außer uns Eltern keiner Verdacht schöpfte. Vor allem die Ex- HNO wohl meinte es mit übereifrigen Eltern zu tun zu haben. 😩
fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#20

Beitrag von fast-foot »

So, wie Du MAUS jetzt beschrieben hast, beeinhalten die "Untertests" vier der Tests, welche mitunter bei einer Testung auf AVWS angewendet werden.

Weisst Du denn, weshalb diet Tests nicht mehr fortgesetzt wurden?

Ich könnte mir drei Gründe vorstellen:

1. es war klar, dass von AVWS ausgegangen werden muss.

2. gerade das Gegenteil - man ging davon aus, dass AVWS ausgeschlossen werden könne.

(und dass in beiden Fällen die Resultate der weiteren Tests nichts mehr an dieser Einschätzung ändern könnten).

3. die Tests wurden auf Grund mangelnder Aufmerksamkeit/Mitarbeit abgebrochen.

Sind noch Resulate vorhanden (waren diese eher auffällig oder nicht?)?
AMo hat geschrieben:Aber erstmal ist außer den Hörgeräten nix geplant. Aber ich hoffe die reichen auch. Sie hat ja Jahre lang so gut kompensiert das wir zwar vermuteten irgendwas ist faul aber außer uns Eltern keiner Verdacht schöpfte.
Ich hoffe natürlich auch, dass Hörgeräte viel bringen werden. Trotzdem ist es ja so, dass eine Kompensation vermehrte kognitive Ressourcen erfordern wird, welche dann anderswo fehlen könnten (bpsw. bei der Leistung in der Schule, welche gefordert wird (was ja meiner Erinnerung zu Folge auch der Fall ist in gewissen Fächern/Situationen etc.).

Gruss fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#21

Beitrag von AMo »

Erzählt hat mir meine Tochter von Sinnloswörtern und das was gesagt wurde als es so laut war.
Die Dame meinte noch das Zweisilber noch halbwegs gingen aber Einsilber gar nicht und darauf hin wollten sie mich erstmal sprechen, wann letzter Hörtest war, ob sie grad krank war, er hat auch direkt Ohren geprüft, aber gut belüftet und so weiter, wann die Paukenop war, wie lang die Paukenröhrchen jetzt raus sind und so weiter und wieso Verdacht auf AVWS.

Ja da hab ich halt gelistet.
Zu Hause Rechtschreibung und Grammatik ok, Note sag ich mal zwischen 2 und 3
In der Schule deutsch Noten durchgehend 4-6
ImmUnterricht beantwortet sie gestellte Fragen nicht korrekt usw

Daraufhin meinte der HNO dann halt er würde gern auch wenn der letzt Hörtest ja scheinbar nicht so lang her war ( war er ja aber wie wir später raus gefunden haben) einen normalen Hörtest machen.

Wie gesagt die Ergebniskurven vom Maustest hab ich leider nicht.
Zuletzt geändert von AMo am 23. Nov 2016, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
fast-foot
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Re: Diagnose schwerhörig- Frage zu den Tonaudiogrammen u.ä. Unterlagen

#22

Beitrag von fast-foot »

Das mit dem MAUS-Test hat sich erübrigt, danke (nun ist mir klar, weshalb so vorgegangen wurde).

Dann werden jetzt ja als nächstes Hörgeräte angepasst.

Ich hoffe, dass sich das Verstehen (insbesondere auch in der Schule) stark verbessern wird!

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