Hörgeräte aus Osteuropa

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bemd
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Hörgeräte aus Osteuropa

#1

Beitrag von bemd »

Hi, nach ein bisschen Internetrecherche bin ich darauf gestoßen, dass Hörgeräte in Osteuropa gut 2/3 billiger angeboten werden, als bei den günstigsten Anbietern bei uns in D. Es ist dort auch eine “First Fit” Programmierung nach aktuellem Audiogramm enthalten, sonstiger, weiterführender Service ist logischerweise nicht vorhanden.
Hat schon jemand hier Erfahrung mit solchen Angboten? Könnte es sich lohnen, weiter drüber nachzudenken oder ist das indiskutabler Schwachsinn? Es wäre halt für geizige Selbstzahler/PKV- Versicherte (wie mich) eine Überlegung wert. Bin gespannt, was ihr dazu meint. ;)
LG Bernd
Dani!
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#2

Beitrag von Dani! »

Warum sollte das anders sein als z.B. bei Smartphones?
Innerhalb der EU kann ich mir ein Abschlag von 2/3 nicht vorstellen, außerhalb davon kommt noch (versicherter) Versand, Steuer und Zoll drauf, d.h. du sparst dir letztendlich nur noch 1/3. Wenn du innerhalb der Lebenszeit normaler HGs keine Probleme damit hast, dann hast du gewonnen. Ansonsten bist du im Reparaturbedarfsfall auf das Mitwirken örtlicher Akustiker mehr oder weniger angewiesen, was ich mir derzeit nicht vorstellen kann.
Ich selbst stelle meine Geräte nach der Erstanpassung selbst ein. Dennoch möchte ich den Service meines Akustikers nicht missen. Immerhin habe ich Jahrzehnte Erfahrung, wie anfällig die Geräte im Lauf der relativ kurzen Zeit sind. Und ich bin auf diese Geräte angewiesen und kann nicht einfach mal ne Woche auf Versender und Reparaturdienstleister warten. Von meinem Akustiker bekomme ich in dieser Zeit immerhin Leihgeräte. Falls mein Modell nicht vorrätig ist, bekomme ich sogar 2 von dem anderen Modell, um mein Gehirn nicht vollkommen zu verwirren.
Um auf Smartphones zurück zu kommen: Manche haben damit positive Erfahrung (ausschließlich Kosten gespart), andere zahlen doppelt drauf, weil doch was kaputt gegangen ist. Du musst das schon selbst wissen, ob du bei Hörgeräten dieses Risiko eingehen willst. Ich würde es nicht tun.
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Dominik
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bemd
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#3

Beitrag von bemd »

Danke Dani. Du hast in fast allen Punkten Recht, aber die Einsparung von 2/3 ist real. Bei 1/3 wäre es natürlich keine Option.
svenyeng
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#4

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Ich würde davon abraten.

Erst mal müsste man dann einen Akustiker vor Ort finden, der einem die Geräte anpasst. Das wird dieser nicht kostenlos machen und Du bekommst eine hohe Rechnung. Zuschuss von der KK gibt's dann auch nicht.

Um gesammten Zeitraum in dem Du die HGs trägst, brauchst Du auch Service im Fall des Falles. Der Akustiker, so fern man denn einen findet, wird Dir jede Kleinigkeit in Rechnung stellen.

Wie willst Du das mit dem testen machen?
Zum Akustiker vor Ort, wochenlang testen und dann sagen war ja nett mit Ihnen, aber ich kaufe das Gerät im Osten. Passen Sie mir das an?

Warum wird für gutes Hören immer nur aufs Geld geschaut?

Gruß
sven
waswie
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#5

Beitrag von waswie »

Mhm - ich hatte mir minimal vorgestellt, dass du 2 Wochen dort Urlaub machst und mit den HG's zurück kommst ;-)

Für eine Erstanpassung hielte ich dies für vollkommen kontraproduktiv. Du kannst in dieser Zeit nicht die passendste Wahl für dich treffen. Bei einem Folgehörgerät wirst du sicherlich mit vielen Neuerungen der aktuellen HG's konfrontiert - auch hier würden 14 Tage nicht ausreichen.

Und hier einen gutmütigen Akustiker finden, bei dem ich die Modelle ausprobiere, um sie dann in östlichen Europa zu kaufen - Nein, das würde mein Wesen ändern.

Ähm - merke soeben - deckt sich inhaltlich mit Svens Aussagen :-)
LG, Dieter
bemd
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#6

Beitrag von bemd »

Danke, Ihr habt alle sowas von Recht. Und es wäre wirklich unverfroren und unfair, hier auf Teufel komm raus zu testen und dann das vermeintliche Schnäppchen zu schlagen. Mein Motto ist eigentlich immer “wer billig kauft, kauft zweimal”. Evtl. sollten sich die Akustiker hier mal ein Bonussystem für Selbstzahler ausdenken, dass der, der schnell zu Potte kommt weniger zahlen muss, als der “Dauertester” :)
Dani!
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#7

Beitrag von Dani! »

bemd hat geschrieben:Evtl. sollten sich die Akustiker hier mal ein Bonussystem für Selbstzahler ausdenken, dass der, der schnell zu Potte kommt weniger zahlen muss, als der “Dauertester” :)
Auf dem ersten Blick hast du Recht und womöglich kommt sowas früher oder später tatsächlich, angefangen dann bei Fielmann.
Bei genauerer Betrachtung halte selbst ich als Kurztester das für den falschen Weg. Das Hören ist mit das Wichtigste im Leben und dort sollte man nun wirklich nicht sparen. Aber ausgerechnet diejenigen, die es dann am dringendsten nötig hätten, würden aus falscher Sparsamkeit nicht die optimale Versorgung bekommen. Beim Thema Hören halte ich das für fatal.
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Dominik
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fast-foot
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#8

Beitrag von fast-foot »

svenyeng hat geschrieben:Warum wird für gutes Hören immer nur aufs Geld geschaut?
Vielleicht, weil "gutes Hören aufpreisfrei erhältlich sein sollte"?
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
akopti
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#9

Beitrag von akopti »

fast-foot hat geschrieben:
svenyeng hat geschrieben:Warum wird für gutes Hören immer nur aufs Geld geschaut?
Vielleicht, weil "gutes Hören aufpreisfrei erhältlich sein sollte"?
Tja, leider geht es hier um PKV Versicherte. Auch die gesetzliche KK kommt für diese Geräte nicht auf.

Gruß Dirk
fast-foot
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#10

Beitrag von fast-foot »

Aber für gutes Hören zum Nulltarif.
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
uninteressant
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#11

Beitrag von uninteressant »

Kann man machen, wenn man die Kosten für den Akustiker hier einplant.

Als Schweizer kann ich kaufen wo ich will, ich bekomme immer dieselbe Pauschale (ca. 1600CHF).
Hörer2018

Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#12

Beitrag von Hörer2018 »

Wer zu billig kauft, kauft zweimal. Das habe ich selbst schon erlebt.
Und:
Am Essen soll man nicht sparen!
Jetzt bin ich so alt geworden und merke erst jetzt, dass sich dieses Wort auf alle Lebensnotwendige wie auch hören können bezieht. Am Luxus, da kann man sparen.
uninteressant
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#13

Beitrag von uninteressant »

Hörer2018 hat geschrieben:Wer zu billig kauft, kauft zweimal. Das habe ich selbst schon erlebt.
Alles hat eine Schmerzgrenze. Wenn die überschritten ist, geht das rollen los.
Ohrenklempner
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#14

Beitrag von Ohrenklempner »

bemd hat geschrieben:Evtl. sollten sich die Akustiker hier mal ein Bonussystem für Selbstzahler ausdenken, dass der, der schnell zu Potte kommt weniger zahlen muss, als der “Dauertester” :)
Ist doch logisch, wenn sich jemand schnell entscheidet, komm ich mit dem Preis natürlich ne ganze Ecke entgegen.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
bemd
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Re: Hörgeräte aus Osteuropa

#15

Beitrag von bemd »

@Ohrenklempner: So sollte es sein :D
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