Schwerhoerigenforum.de

svenyeng hat geschrieben: ↑13. Okt 2024, 14:54 Hallo!

Otoplastiken kann man je nach Online Anbieter machen lassen, ich müsste allerdings nach Genf fahren - aber möglich wäre es.

Das macht man eigentlich immer als erstes bei ner HG Versorgung.

Wer billig will, kauft halt online mit allen Nachteilen.
Das wird sich irgendwann rächen.

Gruß
sven

Lieber Sven, wie ich schon mehrmals betont habe, bin ich kein Anhänger von Otoplastiken Habe das lediglich als Beispiel angeführt und nein Online kaufen heisst nicht zwangsläufig billig kaufen mit Nachteilen. Wie du HIERnachlesen kannst, habe ich bisher noch keine Nachteile erfahren .

Chromobotia hat geschrieben: ↑12. Okt 2024, 08:59 Und: So macht auch mein Akustiker einen First-Fit.

Ja. Und wenn Du mit dem First Fit und Nachjustieren "nach Gehör" zufrieden bist, benötigst Du kein weiteres Equipment. Damit schöpfst Du allerdings die Möglichkeiten bei weitem nicht aus. Für geringe Ansprüche reicht das.

Wenn Du höhere Ansprüche hast, gibt es viel, viel mehr und genauere Möglichkeiten der Messung und Einstellung. Da benötigt man dann beispielweise Stimuli, die auf die jeweiligen Hörgeräte abgestimmt sind, beispielsweise Terzbandrauschen auf den Mittenfrequenzen eiinstellbaren Bänder der Hörgeräte. Und um diese Stimuli dem Ohr zu präsentieren und die Verstärkung bei den verschiedenen Pegeln zu justieren, braucht man kalibrierte Kopfhörer oder ein kalibriertes Soundsystem. Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Das ist, wie wenn Du ein sous-vide Gargerät ohne Thermometer verwendest. Damit kannst Du zwar im Prinzip alles machen, aber ein Lachsfilet schmeckt halt nach 30min bei 58°C ganz anders als nach 30min bei 62°C. Ohne Thermometer schöpfst Du die Möglichkeiten des Geräts nicht aus.

Ich mag mein Lachsfilet mit 58°C und meine Hörgeräte mit optimaler Einstellung...

jguther hat geschrieben: ↑13. Okt 2024, 21:05

Ich mag mein Lachsfilet mit 58°C und meine Hörgeräte mit optimaler Einstellung...

Funktioniert aber nur wenn du weisst wo im Filet du das Thermometer einstecken musst....

Nee - beim sous-vide Garen kommt das Thermometer ins Wasser, nicht in den armen Fisch

(Der Fisch wird einvakuumiert, und die Garzeiten snd so lang, dass die Kerntemperatur der Wasserbad-Temperatur entspricht.)

Uups - jetzt sind wir wohl off-topic gelandet...

jguther hat geschrieben: ↑13. Okt 2024, 21:05 Ja. Und wenn Du mit dem First Fit und Nachjustieren "nach Gehör" zufrieden bist, benötigst Du kein weiteres Equipment. Damit schöpfst Du allerdings die Möglichkeiten bei weitem nicht aus. Für geringe Ansprüche reicht das.

Also genau das, was bisher auch jeder Akustiker gemacht hat, bei dem ich war. Man geht rein, sagt z.B. "Meine eigene Stimme klingt blechern", es wird nachjustiert, "Ist es jetzt besser?" - "Ja". Und dann geht man wieder. Nachgemessen wird da nichts.

jguther hat geschrieben: ↑13. Okt 2024, 21:05 Wenn Du höhere Ansprüche hast, gibt es viel, viel mehr und genauere Möglichkeiten der Messung und Einstellung.

Es sei Dir ja unbenommen, das zu tun, wenn Du das machen kannst und willst. Ich bin übrigens grundsätzlich durchaus ein Freund von objektivierten Messungen. Das ist dann aber schon sehr on-top zu dem, was ein Akustiker im Standardfall macht.

jguther hat geschrieben: ↑13. Okt 2024, 21:05 Ich mag mein Lachsfilet mit 58°C und meine Hörgeräte mit optimaler Einstellung...

Ist nur die Frage, was "optimal" heißt. Mit den von Dir genannten Messungen kann ich mir gut vorstellen, dass man optimale Einstellungen für ein Musikprogramm machen kann. Das ist natürlich gut.

Ziel eines HG ist aber im normalen Gebrauch nicht, alles aufs db-genau abgestimmt zu haben. Sondern das Verstehen von Sprache. Es nützt mir im Zweifel nichts, wenn der Hörverlust durch genaue Messungen zwar im Optimalfall exakt ausgeglichen wurde, ich aber trotzdem nichts verstehe. Vielleicht brauche ich in bestimmten Frequenzbändern einfach ein paar dB mehr Verstärkung als die Messung sagt. Ich denke, hier überbewertest Du den Nutzen des Messequipments.

Ohrwürmchen hat geschrieben: ↑12. Okt 2024, 13:02 Klar versuche ich einen 3. Akustiker zu finden, aber dass ist für mich ein zeitraubendes Roulettspiel, bis ich den "passenden" gefunden habe. Jetzt sind 2 Monate mit 2 Akustikern ins Land gegangen und ich stehe immer noch am Anfang (vielleicht hatte ich super HG zum Testen aber wenn die "suboptimal" eingestellt waren, kann ich diese nicht bewerten und als für mich ungeeignet abhaken).

Nicht die Ohren hängen lassen

Ich teste auch schon seit Monaten herum - bin wegen Abzock-Versuchen des Örtlichen beim Fielmann gelandet. Und dort hochprofessionell und auf neuestem Stand der Technik beraten worden. Und werde dort vermutlich dann auch kaufen - zum halben Preis des Örtlichen... Und als Bonbon gibts noch individuell angepasste Schirmchen für meine InEar-Kopfhörer für "relativ" kleines Geld.

Klare Empfehlung meinerseits zu Fielmann.
(Wobei das sicherlich auch örtlich variieren kann.)

Chromobotia hat geschrieben: ↑14. Okt 2024, 09:12 Ist nur die Frage, was "optimal" heißt. Mit den von Dir genannten Messungen kann ich mir gut vorstellen, dass man optimale Einstellungen für ein Musikprogramm machen kann. Das ist natürlich gut.

Ziel eines HG ist aber im normalen Gebrauch nicht, alles aufs db-genau abgestimmt zu haben. Sondern das Verstehen von Sprache. Es nützt mir im Zweifel nichts, wenn der Hörverlust durch genaue Messungen zwar im Optimalfall exakt ausgeglichen wurde, ich aber trotzdem nichts verstehe. Vielleicht brauche ich in bestimmten Frequenzbändern einfach ein paar dB mehr Verstärkung als die Messung sagt. Ich denke, hier überbewertest Du den Nutzen des Messequipments.

Nun, das trifft sicherlich bei starkem Hörverlust zu. Mein Hörverlust ist glücklicherweise nicht sehr groß. Da überwiegt in der Tat die Freude, wieder schön Musik in Stereo hören zu können.

Vielleicht noch interessant: Mit der gleichen Einstellung habe ich beim Test des Sprachverständnisses in lautem Störgeräusch das gleiche Ergebnis wie jemand mit zwei gesunden Ohren.

Vom Akustiker kommend und so eingestellt, wie Du es von Deinem Akustiker auch beschreibst, war nicht nur das Musikhören unbefriedigend, sondern auch das Sprachverstehen im Lärm wesentlich schlechter.

Sorgfältige Einstellung verbessert also nicht nur das Musikhören! Insbesondere die genaue Einstellung für ein präzises räumliches Hören ist Voraussetzung dafür, einzelne Stimmen im Störgeräusch fokussieren zu können und dadurch beispielsweise auch im Restaurant entspannt jemand am anderen Ende des Tisches zu verstehen.

Leider habe ich letzte Woche von meinem Hörakustiker erfahren, dass (ausgehend von den USA) der Trend wohl eher in die andere Richtung geht - aufwendige Technik, sehr ausgefeilte Software mit raffinierter Sprachverbesserung, aber dann möglichst nur first fit und bei Bedarf ein paar schnelle manuelle Korrekturen. Die detallierten Einstellmöglichkeiten sind zu kompliziert, das Feedback von den Patienten zu ungenau und damit ist die optimale Einstellung praktisch kaum erreichbar und zukünftig auch immer weniger bezahlbar. Er meinte, dass manche Hersteller zukünftig die manuellen Einstellmöglichkeiten sogar reduzieren würden. Ich fände es schade, aber das ist wohl die Realität.