Einstellung von Hörgeräten

Hoffi
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Einstellung von Hörgeräten

#1

Beitrag von Hoffi »

Hallo alle miteinander,

mit der Optimierung der HG-Einstellung beim Akustiker habe ich so meine Probleme. Ich denke das geht sicher auch anderen so.

Die Anpassungen im "Studio" des Akustikers entsprechen nicht den realen Tragebedingungen.

Der Sitzungsraum hat eine optimale Größe (nicht zu groß, nicht zu klein), ist schalltechnisch gut gestaltet, der Akustiker spricht (meistens) klar und deutlich, hat einer bestimmten Tonlage (oft männliche Mitarbeiter mit entsprechendem Frequenzbereich), Nebengeräusche gibt es keine.

Was im HG-Geschäft noch als akzeptabel klingt ist (manchmal auch schon grenzwertig) hört sich im Alltag ganz anders, d. h. inakzeptabel, an.
Das trifft bei mir z. B. bei Frauen- und Kinderstimmen sowie den geringsten Umgebungsgeräuschen zu.

Viele Akustiker bevorzugen die Einstellung "play back". Natürlich Kenne ich auch die Nachteile der "live" Einstellungen.

Folgende Überlegungen meinerseits:
Wäre die HG-Einstellung mittels Bluetooth und TV-(oder Radio) link nicht eine Möglichkeit um zumindest die Frequenzbereiche in Bezug auf Verstärkung und Kompression besser hinzubekommen ?

Gruß
Hoffi
rabenschwinge
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#2

Beitrag von rabenschwinge »

Meine Überlegung: Grundeinstellung vom Aku und mit dem dann mal raus vor die Tür und Probe hören.

Danach wieder rein und korrigieren.

Oder:

Einstellung der HG´s beim Aku, im Alltag ausprobieren und Hörtagebuch führen.
Bei der nächsten Sitzung dann danach Korrektur.
Hoffi
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#3

Beitrag von Hoffi »

Hallo rabenschwinge,

mit wem soll man sich vor der Tür unterhalten, zufälliger Passant ? Diese Späßchen macht aus meiner Erfahrung kaum ein Akustiker mit.

Resümee mache ich immer schriftlich (seit 10 Jahren !). Oft per e-mail vor der Sitzung übermittelt. Doch die Akustiker haben meist keine Zeit, sich das durchzulesen oder die richtigen Schlüsse zu ziehen. Also wird meistens weiter probiert.

Interessant sind für mich die beiden Fragen:
1. Einstellung über TV link (Bluetooth) möglich ? Da gibt es keine Störgeräusche, d. h. Sprache müsste optimal sein. Verschiedene Sprecher (Frauen-, Männer-, Kinderstimmen) testen.
2. Macht live-Einstellung Sinn oder sollte der Aku (wie bei mir) nach der Beschreibung des Kunden "play back" einstellen?

Gruß
Hoffi
rabenschwinge
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#4

Beitrag von rabenschwinge »

Hmm, komisch - für meinen Aku ist das normal. Der steht öfter mal mit seinen Kunden vor der Ladentür und unterhält sich da während der Sitzung um das Optimum für den Kunden zu kriegen.

Und auch das Einstellen nach Hörtagebuch war kein Problem.
Hoffi
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#5

Beitrag von Hoffi »

Vor der Ladentür ist eine Einstellung der HG nicht möglich. Also erst danach durch Beschreibung des Gehörten (oder Nichtgehörten) im "Studio". Großstadtverkehr vorm Laden (wie bei mir) ist auch nicht das Richtige für diese Variante!

Der gut sprechende Akustiker mit einer bestimmten Tonlage bleibt außerdem der gleiche (wenn es nicht ein Passant ist !). Für stark bis hochgradig SH sind aber besonders die unterschiedlichen Frequenzbereiche der Stimmen (Frauen, Kinder, Männer) von großer Bedeutung.
rabenschwinge
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#6

Beitrag von rabenschwinge »

Hoffe, ich bin hochgradig schwerhörig und im Hochtonbereich an Taubheit grenzend. HG's trag ich seit ungefähr 18 Jahren 😉. Ich kenn da folglich was von.
Dani!
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#7

Beitrag von Dani! »

Rabenschwinge,
ich kann Hoffis Probleme nachvollziehen, denn seine Beschreibung trifft auch auf meinen Akustiker zu. Mangels Passanten bringt es aber nix, bei ihm vor die Tür zu treten, also bleibt auch bei mir nur das Playback-Verfahren. Dein Hörverlust scheint vergleichbar mit dem meinigen zu sein. Dennoch ist jeder Hörverlust anders. Auch ein Tagebuch half mir nicht wirklich, denn ich hatte regelmäßig den Fall, dass es extrem unangenehm in den Ohren ist, konnte aber nie deuten, was der Auslöser war. Das hat mich in der Verzweiflung eben zur Selbstanpassung gebracht.

Mittlerweile dachte ich zu wissen, was so unangenehm war: Hohe (von mir nicht mehr hörbare) Töne waren viel zu stark verstärkt. Zu dieser Erkenntnis bin ich vor ein paar Monaten gelangt, als ich ohne Hörgeräte die Funktionstüchtigkeit unserer Rauchmelder überprüft habe. Obwohl ich die Meldefrequenz von 3-4kHz laut Audiogramm nicht mehr höre (Akustiker hat das immerhin bis 120dB(!) getestet), bin ich dabei fast von der Leiter gefallen. Der hohe Schalldruck hat wohl einen enormen Einfluss auf das Gleichgewichtsorgan ausgeübt, obwohl ich es nicht gehört habe. (rechnerisch müssten vom Rauchmelder 97dB am Ohr angekommen sein: 85dB auf 3m + 12dB bei einem Viertel der Strecke).

Da ich außerdem seit Monaten meine Otoplastiken verschlossen habe, habe ich mir gedacht, dass ich die Programmierung nochmal neu mit der richtigen Vorberechnung durchführe. Die 2x48 einzugebenden Werte sind vorher wie nachher gleich. Dennoch war es nach dem Neuprogrammieren für mich deutlich unangenehmer als davor. Ich stand also wieder vor dem Problem, dass ich nicht in Worten erklären konnte, was falsch ist. Da ich keine Lust mehr hatte, wieder wochenlang rumzuexperimentieren, habe ich kurzerhand einfach die alten Einstellungen mit der falschen Vorberechnung (aber denselben Einstellwerten) wieder aufgespielt, hab weitere Anpassungen (siehe nachfolgenden Absatz) nun auf dieser Basis durchgeführt und ich bin glücklich.

Was mein Akustiker bei MEINEN Ohren (für meine Begriffe) auch "falsch" gemacht hat: Es wird immer versucht, den Kontrast zwischen lauten und leisen Tönen möglichst auszuschöpfen (meist nach Anpassformel NAL-NL2). Das führt aber dazu, dass ich leise Stimmen nicht verstehe und den einen Mitarbeiter mit kräftiger Stimme nur verzerrt hörte. Auch hier habe ich kurzerhand die Kurven für leise und laute Geräusche (also G50 und G80) soweit wie möglich an die gut angepasste Kurve für Geräusche für normallaute Stimmen angeglichen (G65). Die Stimmen sind jetzt alle einigermaßen gleich laut, egal ob jemand laut oder leise spricht. Laut oder leise kann ich demnach nicht mehr wirklich unterscheiden. Perfekt ist das natürlich noch lange nicht, aber für mich der beste Kompromiss. Auch damit verstehe ich helle Kinderstimmen sehr schlecht bis gar nicht. Aber irgendwo ist bei meinem Hörverlust auch das Ende des Möglichen erreicht.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich glaube schon, dass ein Akustiker einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg einer Anpassung hat. Aber ich glaube auch, dass manche Hörverluste durch Akustiker einfach nicht mehr vernünftig anpassbar sind. Schließlich hat ein und derselbe Akustiker bis zu meinen vorletzten HGs diese sehr gut eingestellt, warum sollte er es plötzlich verlernt haben?
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Dominik
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Dani!
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#8

Beitrag von Dani! »

Hoffi hat geschrieben:Folgende Überlegungen meinerseits:
Wäre die HG-Einstellung mittels Bluetooth und TV-(oder Radio) link nicht eine Möglichkeit um zumindest die Frequenzbereiche in Bezug auf Verstärkung und Kompression besser hinzubekommen?
In meinem vorherigen Post bin ich gar nicht auf diesen Satz eingegangen. Allerdings habe ich da auch nur eine laienhafte Meinung dazu:

Der Dynamikumfang vom Fernseher ist verglichen mit der realen Welt ziemlich klein. Ich habe meine Selbstanpassung in der Tat vor dem laufenden Fernseher durchgeführt, während meine Familie sich gleichzeitig auf der Couch unterhalten hat. Das habe ich bis auf 1dB genau für jedes einzelne der 16 Frequenzbänder (das ich höre) für G65 (normallaute Stimmen) gemacht.

Ich kenne kein Hörgerät, das man mittels App so genau einstellen könnte, so dass der Akustiker die Kurven dauerhaft im HG speichert. Vielleicht kann das das Resound? Oder ein Signia? Ich weiß es nicht. Später (also vor kurzem) habe ich dann noch die Kurven für leise und laute Geräusche (G50 und G80) so angeglichen, dass sich die drei nach Möglichkeit überdecken, das lässt die Anpasssoftware so aber nicht vollständig zu. Das wäre aber für optimales Verstehen wünschenswert. Denn:

Die Kompression scheint meiner Ansicht nach nur davon abhängig zu sein, wie hoch MPO (maximum power output) eingestellt ist, im Verhältnis zur G-Kurve, die für den gerade aktuellen Lärmpegel zuständig ist. Ist man gerade mit lauten Geräuschen konfrontiert und G80 ist hoch eingestellt, dann ist auch die Kompression sehr hoch => es klingt verzerrt/nasal. Wie gesagt, das ist meine laienhafte Meinung und ich kann das nur für meine Phonak-Geräte so beschreiben.
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#9

Beitrag von rabenschwinge »

Dani, ich kann es auch. Allerdings bin ich immer gut mit der Zusammenarbeit mit meinem Aku gefahren. Egal ob ich nun das Problem des alten großen Gerichtssaales mit leiser Dolmetscherin und ziemlich bescheidener Akustik hatte oder eben Probleme meine Kinder, meinen Partner oder eben Passanten zu verstehen.

Wichtig war für diese Zusammenarbeit dass ich genau definieren konnte wo es wie wann hakt und was ich persönlich brauche.

Zur Not wurde sich mit mehrfachen Sitzungen an die optimale Einstellung rangetastet.

Und mittlerweile ist es so, dass ich auch akzeptieren muss, dass manches aufgrund meiner Hörbehinderung nicht mehr machbar ist bzw. der Technik noch Grenzen gesetzt sind.

Also muss ich mich da dann mit dem arrangieren was machbar ist und die Grenzen akzeptieren.
Dani!
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#10

Beitrag von Dani! »

rabenschwinge hat geschrieben:Wichtig war für diese Zusammenarbeit dass ich genau definieren konnte wo es wie wann hakt ...
Genau daran scheitere ich - ich kann/konnte es nicht (mehr) definieren. Ich konnte dieses Jahr immer nur sagen: Es passt nicht. Aber ich konnte nicht sagen, was genau nicht passt. :(
Und da es in den ersten 30 Jahren ja gut geklappt hatte, muss sich in den letzten 10 Jahren irgendetwas entscheidendes geändert haben. Einerseits war es die Umstellung auf volldigitale Geräte (das ich nicht als Problem ansehe), zum anderen offensichtlich der weitergehende Hörverlust.

@Hoffi
Ich meine mich zu erinnern, dass es mit Resound möglich ist, dass der Akustiker die Hörgeräte in einer Remote-Sitzung anpassen kann, also wenn du z.B. zu Hause bist. Phonak kann das erst mit Audeo-M(-Direct?), die aber auch erst ab Dezember verfügbar sind.
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#11

Beitrag von rabenschwinge »

Kann ich nachvollziehen. Da bin ich für mich selbst auch dezent zwiegespalten:

Ich finde es toll, was mit dem digitalen HG´s für mich alles wieder hörbar und machbar ist. Welche Hörprogramme ich zur Auswahl habe und überhaupt. Toll, eindeutig....

Aber:

auf der anderen Seite ist das Hören ein ganz anderes da der Klang heller, klarer und damit auch mehr in Richtung Glas klirrend manchmal. Hatte anfangs den Charme von technisch kalt und war arg gewöhnungsbedürftig für mich. Da half nur wirklich konsequentes Tragen und learning by doing bzw. training by doing.

Zudem hat bei mir ebenfalls das Hörvermögen weit abgenommen und die Technik stößt einfach bei ihrem derzeitigen Stand und trotz Powergeräten an Grenzen. Hier hilft bei mir nur ein Akzeptieren und Annehmen des Ist-Zustandes.
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#12

Beitrag von Treehugger »

Dani! hat geschrieben: @Hoffi
Ich meine mich zu erinnern, dass es mit Resound möglich ist, dass der Akustiker die Hörgeräte in einer Remote-Sitzung anpassen kann, also wenn du z.B. zu Hause bist.
Bei Resound (Also zumindest Linx 3D) kann der AKU die Einstellungen verändern und zusenden, die HG übernehmen dann die Einstellungen.

Aber keine "Live" Sitzung bei denn der AKU am Regler dreht und die HG übernehmen das dann.

Ich habe das allerdings noch nicht ausprobiert, kann daher nicht sagen wie gut es funktioniert.
Es bedingt ja eh ein Telefonat mit dem AKU bei dem man seine Probleme schildern kann und er die entsprechenden Änderungen vornimmt.

Mir reicht das während der "normalen" Termine und wenn etwas überhaupt nicht passt fahre ich nochmals hin.

Treehugger
Skunkdude
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#13

Beitrag von Skunkdude »

Hallo zusammen,

ihr sprecht von sog. "Telehealth". Nix neues und von immer mehr Herstellern angeboten.
Die letztendlichen Ausführungen sind unterschiedlich. Es gibt selbstlernende Systeme und solche, bei denen Einstellungen an den Akustikbetrieb zur Überarbeitung übermittelt werden.

Da wird in den nächsten Jahren noch sehr viel mehr kommen.

Grüße!
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#14

Beitrag von Hörer2019 »

Hi Saukerl
Hast Ferngesundheit schon mal genossen?
Das interessiert mich.
Zuletzt geändert von Hörer2019 am 7. Nov 2018, 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
Skunkdude
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#15

Beitrag von Skunkdude »

Hey,

nein - genossen hab ich sie nicht.
Ohne groß suchen zu müssen findet ihr Infos über entsprechende Systeme auf den jeweiligen Herstellerseiten z.B. Signia, Widex, Starkey, ReSound etc... Oft in Verbindung mit Artikeln über die jeweiligen Apps.

Heute machen sich noch sehr wenige Akustiker dieses Mittel zu Nutze, sei es durch fehlendes technisches Equipment oder auch Know How. Außerdem hat die DSGVO ihr Übriges getan und die Branche dahingehend sehr verunsichert.
Ich kenne auch Akustiker die lehnen diese Dienste aus Prinzip ab, weil Hörverlust- und Einstellungsdaten mit Kommentaren/Vorlieben des Nutzers an die jeweiligen Hersteller übermittelt werden. Und wer weiß... vielleicht lernen die ja draus ;)

Nach allem was ich über diese Systeme und Anwendungen weiß ist meine Meinung: der klassische Weg - also zum Akustiker, drüber sprechen, ändern - ist (noch) der Beste.

Wie das in zwei Jahren ist... Who knows? :)

Alles gute!
Hörer2019
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#16

Beitrag von Hörer2019 »

Hi
Danke für die aufschlussreiche Aw. Im hiesigen Akustiker-Laden gibts die Technik für diesen Teil von Telehealth auch nicht, aber in der Nachbarstadt schon.
Was mir auffiel: schon im einfach ausgestatteten Laden wurden über das Kaufentscheidungsverhalten des Kunden Eintragungen durch den Akustiker gemacht bei jedem der Besuche zumindest bis zum Kauf! Das ist übelstes Profiling. Hab ich selbst in einer Randspalte auf dem Bildschirm gesehen!
Jetzt 6 Monate nach Kauf hab ich mailaufforderung, soll an einer Zufriedenheitsumfrage teilnehmen. Bonus 10€.
Nicht nur an vielen Strassenkreuzungen (Verkehrslenkungskameras), in den malls, überall wirst du inzwischen ausgeforscht und die Leute machen mit! Geh auf dem iphone auf die app health/ Daten/ runterscrollen auf Reproduktionsmedizin/ sexuelle Aktivität/ oben rechts auf +, dann kannst wählen ob du ok gibst für Schutz verwendet oder keinen Schutz verwendet. Da vergeht einem sogar die erotische Lust!
Von der Grundwasserpumpe fürs Trinkwasser über Arztpraxis bis zum AKW ist alles so verdatet, dass es ohne gar nicht mehr geht.
Aber zurück zum HG, es verhilft zu besserer Lebensqualität.
Birkbot
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#17

Beitrag von Birkbot »

Ja natürlich schreibt sich der Akustiker auf, mit was du zufrieden bist und was nicht. Hey, wenn ich sage, dass ich die T-Spule nicht brauche (nur so als einfaches Beispiel), dann merkt er sich die Info natürlich. Und wenn er mich nur alle paar Wochen in der Einstellungsphase sieht, dann schreibt er es sich natürlich auf. Das ist doch kein Problem. Da wäre deine Akte beim Hausarzt auch ein "Profiling"...
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#18

Beitrag von Hörer2019 »

Ne, ne, da stand drin, wie ich persönlich auf die Geschäftssituation reagiere.
Das technische ist ja in den Daten erfasst.
Was Arztniederschriften angeht, da ist alt bekannt: wie gehts denn der Oma, die hatte doch ihren 73.?
Hatte er sich mal eingebucht, weil er sich die Daten von 500 Patienten nicht mehr merken kann.
Zuletzt geändert von Hörer2019 am 8. Nov 2018, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#19

Beitrag von rabenschwinge »

Genau so schaut es aus, Hörer. Der gläserne Kunde und das mag ich gar nicht.
svenyeng
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#20

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also wenn ein Akustiker die aktuelle Technik (ich meine jetzt das was Resound mit dem Einstellken via Cloud bietet) nicht kann, dann würde ich direkt wechseln,

Man kann doch einem Kunden kein Gerät verkaufen, was man selber nicht in vollem Umfang beherrscht.

Ich habe die Möglichkeit mit meinen Link 3D 9 auch. Ist freigeschaltet für mich.
Weiterhin kann auch auch Firmwareupdates über die App machen, wenn verfügbar. Ist alles für mich freigeschaltet.
Allerdings ist das auch eine Sache, die der Akustiker auch nicht unbedingt jedem Kunden freischalten sollte.

Gruß
sven
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#21

Beitrag von Hörer2019 »

„Man kann doch einem Kunden kein Gerät verkaufen, was man selber nicht in vollem Umfang beherrscht.“
Holla, in welcher Welt lebst du?
Dass die Verkäufer nicht alles wissen, kann ich ihnen bei so schnellen Fortschritten in Technik und Markt nicht mal verübeln.
Birkbot
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#22

Beitrag von Birkbot »

Hörer2019 hat geschrieben:Ne, ne, da stand drin, wie ich persönlich auf die Geschäftssituation reagiere.
Klar, auch das gehört doch dazu. Bei mir stand dann auch drin "äußert Mißfallen über Windblocking, habe Windblocking +2 gestellt - weitere 2 Wochen Test" oder so ähnlich. Anderes Beispiel: Mein Akustiker weiß (bzw. hat notiert), dass ich mit dem Signia-Klang nicht soo klar komme. Dass er mir dann lieber Phonaks oder Oticon anbietet, als 7h am Sigina-Klang rumzupfriemeln, bis ich halbwegs zufrieden bin, ist doch auch normal.
Da spielt dann aber auch rein, dass mein Akustiker bei einer Filiale mit zwei festen Mitarbeitern zwischendrin Urlaub hatte und so seinem Kollegen mich "übergeben" konnte, damit meine Tests noch weiter gehen können. Oder was meinst du mit "Geschäftssituation"?
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#23

Beitrag von Hörer2019 »

Ob der Kunde irgendwie anbeisst bei Angeboten. Ich war ja völlig unbeleckt zu der Zeit. Offenbar knien sich nicht soo viele alte Herrschaften rein und folgen gerne, wenn irgendwas gepriesen wird.
Bin Oldi (but goldi)
Zuletzt geändert von Hörer2019 am 8. Nov 2018, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
Birkbot
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#24

Beitrag von Birkbot »

Auch das find ich nicht schlimm. Wenn du n Auto kaufst, wird dir auch nicht am Anfang das beste Angebot gemacht - und der Autohändler hat mit Sicherheit seine vorherigen Angebote an dich auch noch abgeheftet, wenn du den nächsten Wagen Test fährst.
Fies wäre es, wenn sie deine HGs ohne zu fragen mitloggen und dann sagen "ja, soviel, wie sie in Kneipen rumsitzen, brauchen sie auch das Nimbus 2000, sonst kommen sie mit ihren Ohren nicht ins fliegen..."
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Re: Einstellung von Hörgeräten

#25

Beitrag von Skunkdude »

Hey,
Birkbot hat geschrieben: Fies wäre es, wenn sie deine HGs ohne zu fragen mitloggen und dann sagen "ja, soviel, wie sie in Kneipen rumsitzen, brauchen sie auch das Nimbus 2000, sonst kommen sie mit ihren Ohren nicht ins fliegen..."
Nennt sich "Data Logging" - klassisches Tool in den meisten modernen Hörsystemen :) Während der Ausprobephase ein gutes (!) Werkzeug, um beschriebenen Situationen belastbare Daten zuzuordnen - Bsp.: nicht alles was als laut empfunden wird ist auch laut.
Auch hier darf ich meine Meinung äußern: Ein DataLog, was sinnvoll und ergänzend eingesetzt wird kann nur förderlich für den Anpass- und Hörerfolg sein.
Wie auch bei anderen Datenmengen kann ein DataLog natürlich verschieden ausgelesen und interpretiert werden. Will meinen: der von dir zitierte Satz ist so (außer dem Gerätenamen - es geht ja nicht um Besen) sicher schon gefallen.
Verwerflich finde ich das übrigens nicht. Es gibt subjektive Testverfahren, mit denen man den tolerierten Störschallpegel in Relation zu Nutzschallpegeln ausmessen kann (Vgl. ANL-Test). Daraus lässt sich wiederum eine Empfehlung über die benötigte Stelltiefe eventueller Komfortausstattungen ablesen.
Ergo: Wenn ich meinem Gegenüber zuhöre, auf ihn eingehe, unterstützend das DataLog zur Hilfe nehme und bei hohem Nutzanteil in Störschall eine Toleranzmessung mache, dann weiß ich ob es sich lohnt an einer Einstellung zu arbeiten, oder ob ich zusammen mit meinem Kunden nach einem Gerät schaue, bei dem die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass er es gerne und ohne Schwierigkeiten im Störschall trägt.
Ich wünsche mir die Art von Betreuung und Beratung auch in anderen Bereichen des Lebens. Aber auch das ist nur meine Meinung.

Das DataLog wird übrigens ausgeschaltet, wenn die HG den Eigentümer wechseln - also abgerechnet werden. Außerdem sind die Daten weder GPS-gestützt noch sonst was. Man wird also nicht ausspioniert. Einfach beim nächsten Besuch mal zeigen lassen.

Greetings!
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