Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

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britt26
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Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#1

Beitrag von britt26 »

Hallo,

ich heiße Britt bin weiblich,26 und trage seit kurzem beidseitig Hörgeräte, zur Zeit bin ich noch am testen und habe einige Fragen an erfahrene Hörgeräteträger/innen.

Mit 23 im Studium merkte ich das ich schlechter hörte und noch schlechter oft verstand.

Ich ging zur HNO da ich dachte ich hätte Propfen o.ä. in den Ohren. Zu meinem erschrecken kam ich mit einer Hörgeräteversorgung aus der Praxis.

Da ich aber keine Lust so jung auf Hörgeräte hatte, habe ich nuchts unternommen und mich mit meiner Schwerhöigkeit arangiert.
Ich habe Strategien entwickelt um damit ohne Hörgeräte leben zu können.
Das ging bis vor drei Monaten gut, dann hatte sich mein Gehör weiter verschlechtert, sodass ich zum Handeln gezwungen war.
Meine Ohrenärztin war überrascht wie ich ohne Geräte bisher auskommen konnte.

Ich muss leider zugeben das ich ein wenig eitel bin und sehr auf mein Äusseres achte. So wollte ich eigentlich auch nicht sichtbare Hörgeräte. Meine Akusikerin sagte mir aber gleich das ImOhrgeräte bei mir nicht in Frage kommen. Dann sollten es aber zumindest kleine HdO Geräte mit dünnem Schlauch und Schirmchen sein. Obwohl meine Akustikerin davon abriet, teste ich auf meinen Wunsch solche Geräte, war aber überhaupt nicht zufrieden, da ich nicht besser verstand und die Schirmchen immer anders in meinen Ohren und die Geräte klangen immer anders.
Dann folgte ich ihrem Rat und trage nun HdO Geräte mit Dickschläuchen und Ringotoplastiken.
Optisch natürlich sehr gewöhnungsbedürftig für mich und alles andere als das was ich wollte, aber aktustisch hervorragend, ich höre znd verstehe viel besser als ohne Geräte oder mit den Schirmchen Geräten.
Normal würde uch meine langen blonden Haare offen pber den Geräten tragen, habe aber festgestellt dass, wenn ich die Haare hochstecke, ich mit meinen Hörgeräten deutlich besser höre und verstehe. Ist das normal?
Im Moment habe ich auch immer das Gefühl wenn ich meine Haare hochgesteckt habe, das mir alle Leute auf meine Ohren schauen. Gibt sich das irgendwann.
In ruhiger Umgebung und im Büro höre und verstehe ich signifikant besser, in Restaurants, Kneipen oder mit vielen Leuten an einem Tisch verstehe ich besser als ohne Hörgeräte, aber nicht wirklich gut. Ist das normal, oder kann man die Geräte noch besser einstellen.
Meine Ohrenärztin empfahl mir mit einen Schwerbehindertenausweis ausstellen zu lassen. Bringt der was?
Ich möchte mir eigentlich nicht „offiziell“ dokumentieren das ich Schwerbehindert bin.

Fragen über Fragen ist halt alles noch sehr neu für mich.
Ich freue mich auf Eure Ratschläge

Liebe Grüße
Britt
Ikeafan
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#2

Beitrag von Ikeafan »

Hallo Britt,
Ich würde den Schwerbehindertenausweis ausstellen lassen, je nach Höhe des Grades der Behinderung bekommst du etwas an der Steuer zurück, außerdem hat man eventuell besonderen Kündigungsschutz beim Arbeitgeber, d.h. Man kann dir nicht so schnell kündigen., bei meinem ist das zb so.
Grüße Ikeafan
Pfadi_
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#3

Beitrag von Pfadi_ »

Hallo Britt,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich kann gut verstehen, dass du das Thema Hörgeräte herausgezögert hast - das habe ich auch. Irgendwann war es unvermeidbar und heute kann ich nicht verstehen, dass ich nicht früher den Mut hatte.

Ich glaube übrigens nicht, dass alle nurnoch auf deine Ohren schauen. Als schwerhöriger Mensch ohne Hörgeräte fällt man viel mehr auf als ohne, weil man als „dumm“ oder „unaufmerksam“ wahrgenommen wird.

Vielleicht lädst du mal ein anonymisiertes Audiogramm hoch oder schreibst etwas zu deiner Schwerhörigkeit, dann können dir die Fachleute hier noch besser helfen.

Ich glaube nicht, dass bei dir nur „Dickschlauch“ zu optimalen Ergebnissen führt. RIC mit Otoplastik sollte ebenso gehen. Und warum IdO nicht geht, kann ich deinen Ausführungen zumindest nicht entnehmen.

Die Hörsituationen Kneipe und Restaurant lassen sich durch Training, taktisches Sitzen und ggfs. ein Passendes Hörprogramm verbessern. Setz dich beim nächsten Mal so, dass der Gastraum / Lärm im Rücken liegt und hinter Deinen Gesprächspartnern die Wand ist.

Eine Schwerbehinderung bringt einen Steuervorteil und hat arbeitsrechtlich Vorteile. Du bist aber nicht verpflichtet, eine festgestellte Schwerbehinderung anzuzeigen. Insofern ist ein Antrag erstmal unschädlich. Ob du dafür schlecht genug hörst, wäre zu prüfen.

Grüße

Pfadi
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Kiki-Auris
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#4

Beitrag von Kiki-Auris »

Hallo Britt!
Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Ich kann dich auch in allen Punkten gut verstehen.

Habe auch viel zu lange gezögert. Aber mit Geräten geht’s doch deutlich besser. Vieles was man bislang vermieden hat, auch unbewusst, ist jetzt gar kein Thema mehr.

Ich kann zum Thema Haare etwas beitragen: ich trage auch immer die Haare offen über den Ohren, zusammenbinden oder hochstecken mache ich tatsächlich nur zu Hause 🙈
Ich kann da keinen Unterschied feststellen, habe allerdings auch keine dicken Haare.

Ich würde an deiner Stelle auch noch mal ein Ric Gerät testen. Dickschlauch wäre auch für mich nicht unbedingt das Highlight.. Ich glaube tatsächlich, mit nur dieser Option würde ich immer noch taub durch die Gegend laufen.. was Quatsch ist, weiß ich selber, aber so bin ich halt🤷🏼‍♀️

Dir weiterhin viel Erfolg beim Testen 🍀
Rancher
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#5

Beitrag von Rancher »

Wenn man ein bisschen "genant" ist, kann man die Geräte auch mit einem Stirnband kaschieren. Da gibt es ja dicke, dünne, warme, alle möglichen Varianten. Wenn man Sport macht oder körperlich arbeitet, ist das auch eine gute Möglichkeit, damit man sie nicht verliert oder um sie vor Schmutz zu schützen.
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cleo99
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#6

Beitrag von cleo99 »

Hallo Britt!

Ich verstehe dich gut, ich bin selbst hochgradig schwerhörig und ich fand es v.a. als Teenager und junge Frau überhaupt nicht prickelnd, obwohl ich bereits seit meinem 5. Lebensjahr Hörgeräte tragen muss. Für dich war das sicherlich ein großer Schock. Ich hatte auch immer das Gefühl, jeder starrt auf die Ohren. Ich habe lange Haare und trage sie eigentlich immer offen (lustigerweise passt es mir so auch am besten; ich trug sie hin und wieder nicht offen, da fanden es die anderen komisch☺), das hilft sicher schon einmal weiter vorerst. Allerdings konnte ich noch nie wahrnehmen, dass ich mit offenen oder zusammengebundenen Haaren anders hören würde, das ist mir völlig neu, und ich trage die Geräte seit 43 Jahren. Ich würde mir das genauer ansehen, wo der Schall bei dir hineinkommt und die Haare da vielleicht zufällig gerade draufliegen. Die Hörsituation in Restaurants und anderen lauten Umgebungen mit unterschiedlichen Geräuschen bzw. Stimmenwirrwarr ist leider etwas, was die Hörgeräte nicht wirklich gut lösen können, das solltest du wissen. Bezüglich des Schwerbehindertenausweises haben die anderen bereits die möglichen Vorteile erwähnt; außer beim Finanzamt und beim Arbeitgeber ist dieser aber nirgends „öffentlich“ oder sonstwie ersichtlich, falls du da Bedenken hast. Ich würde mich an deiner Stelle eher um Beratung umsehen, ob es für deinen angestrebten Beruf bzw. Arbeitsbereich einen Unterschied macht, diesen Ausweis zu besitzen oder nicht, da kennen sich die jeweiligen Stellen besser aus. Was studierst du denn? Ich bin aus Österreich, daher kann ich zu der Situation in D nichts sagen. Liebe Grüße, alles Gute und Kopf hoch!
Rancher
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#7

Beitrag von Rancher »

Ich konnte bis jetzt keinen Unterschied beim Hören feststellen, egal ob Haare offen oder nicht, egal ob mit oder ohne Mütze, oder mit Reithelm (der idealerweise kurz über den HdOs abschließt).
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britt26
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#8

Beitrag von britt26 »

Hallo,

vielen Dank an alle für die vielen hilfreichen Antworten, ich versuche sie gesammelt so gut wie möglich zu beantworten.

Ist im Moment alles noch ziemlich neu für mich und nachdem meine Schwerhörigkeit nach der ersten Diagnose mit 23 lange Zeit gleich blieb und ich mich ohne Hörgeräte „durchmogel“ konnte, hat mich die starke Verschlechterung mit 26, vor allem in den letzten 6 Monaten ziemlich geschockt, zumal es ohne Hörgeräte definitiv nicht mehr geht.

IO Geräte und Ric sind nach meiner kompetenten Akustikerin, welcher ich vertraue, bei mir nicht sinnvoll, da die Enge und Form meiner Gehörgänge dafür nicht wirklich geeignet sind.
Schallschlauch mit Otoplastiken ist für mich einfach das beste und ich muss ihr akustisch ja auch rechtgeben, ich höre und verstehe mit den Ringotoplastiken mit Dickschläuchen wirklich sehr sehr viel besser als mit den Schirmchen und den dünnen Schläuchen, einzig die Optik stört mich halt bei meiner jetzigen Lösung.

Aber vielleicht muss ich mich auch einfach nur daran gewöhnen und es akzeptieren, sicherlich verliert sich mit der Zeit auch mein Gefühl das mir alle Leute auf die Ohren und auf meine Hörgeräte schauen.
Ich habe dichte lange blonde Haare und in der Tat das Gefühl das meine Hörgeräte besser klingen wenn ich meine Haare hochgesteckt habe und sie nicht über meine Ohren und Hörgeräte gehen.
Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, oder es ist eine Einstellungssache, ich bespreche das mal mit meiner Akustikerin.

Im rugiger Umgebung und in Zweiergesprächen helfen mit meine Hörgeräte unglaublich gut, im Gruppen, Kneipen und Restaurants noch nicht so, das ist auch mit meinen Hörgeräten ziemlich schwierig, ich habe aber auch gemerkt das ich mit meiner Sitzposition experimentieren muss und mein verstehen in der Gruppe stark davon abhängig ist, es scheint aber von Fall zu Fall anders zu sein, so das ich noch experimentieren muss.

Weil die Frage kam, ich studiere Medizin.

Wenn ich es recht verstanden habe hat der Schwerbehindertenausweis eigentlich nur Vorteile und keine Nachteile für mich, ausser das ich meine innere Hemmschwelle ihn zu beantragen überwinden muss.
Andererseits wird meine Schwehörigkeit nicht mehr verschwinden und sie wird mich, wie meine Hörgeräte,mein weiteres Leben begleiten und in vielen Situationen behindert sie mich ja doch deutlich.
Mein letztes Audigramm ist bei meiner Akustikerin, aber ich habe mir die wichtigsten Werte notiert:

rechts:
500 Hz 60 dB
1000Hz 60 dB
2000Hz 65 dB
4000Hz 70 dB

links:
500 Hz 60 dB
1000Hz 65 dB
2000Hz 65 dB
4000Hz 70 dB


Ich freue mich sehr über den weiteren Austausch hier


Liebe Grüße
Britt
misterref
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#9

Beitrag von misterref »

britt26 hat geschrieben: 18. Dez 2023, 17:21
IO Geräte und Ric sind nach meiner kompetenten Akustikerin, welcher ich vertraue, bei mir nicht sinnvoll, da die Enge und Form meiner Gehörgänge dafür nicht wirklich geeignet sind.
Schallschlauch mit Otoplastiken ist für mich einfach das beste und ich muss ihr akustisch ja auch rechtgeben, ich höre und verstehe mit den Ringotoplastiken mit Dickschläuchen wirklich sehr sehr viel besser als mit den Schirmchen und den dünnen Schläuchen, einzig die Optik stört mich halt bei meiner jetzigen Lösung.

Aber vielleicht muss ich mich auch einfach nur daran gewöhnen und es akzeptieren, sicherlich verliert sich mit der Zeit auch mein Gefühl das mir alle Leute auf die Ohren und auf meine Hörgeräte schauen.
Ich habe dichte lange blonde Haare und in der Tat das Gefühl das meine Hörgeräte besser klingen wenn ich meine Haare hochgesteckt habe und sie nicht über meine Ohren und Hörgeräte gehen.
Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, oder es ist eine Einstellungssache, ich bespreche das mal mit meiner Akustikerin.

Im rugiger Umgebung und in Zweiergesprächen helfen mit meine Hörgeräte unglaublich gut, im Gruppen, Kneipen und Restaurants noch nicht so, das ist auch mit meinen Hörgeräten ziemlich schwierig, ich habe aber auch gemerkt das ich mit meiner Sitzposition experimentieren muss und mein verstehen in der Gruppe stark davon abhängig ist, es scheint aber von Fall zu Fall anders zu sein, so das ich noch experimentieren muss.
Man bekommt auch Ric's mit Otoplastik, von dem her k.A. wieso die Akustikerin sowas behauptet. Ich persönlich hatte immer welche mit Schallschlauch und Otoplastik weil diese bisher immer einfacher zu handhaben waren und weil früher die kleinen Geräte halt nicht so leistungsfähig waren wie heute. Bei Kind wurde auch sofort mit Schallschlauch gearbeitet, wohl weil die Erfahrung zu tragen kommt. (ich kenne das und muss mich nicht umgewöhnen)
Jetzt teste ich allerdings Ric's mit Otoplastik und merke nur einen Unterschied beim anlegen weil diese kleiner sind als diejenige mit Schallschlauch. Hörmässig soll die Ric auch besser sein weil der Schall weniger Weg gehen muss.

Ich kann verstehen wenn man nicht will das Leute sehen, das man HG trägt, allerdings gab es schon bei meinen grossen HdO, Menschen die das nicht bemerkt haben. Ich persönlich bin froh wenn die Leute es bemerken, denn dann kommt man nicht überheblich oder ignorant rüber wenn man mal eine Frage nicht versteht und darum nicht beantwortet.

Die Haare sind eine Barriere, ich hab kurze Haare und sogar ich merke es wenn ich die Seiten kurz geschnitten habe das dann der Wind mehr stört als vorher wo die Haare einen Schutz gaben. Von dem her ist ein barrierefreier Zugang zum Mikro sicher nicht verkehrt ;)

Das verstehen im Lärm ist auch so eine Sache, es gibt viele HG Marken mit verschiedenen Herangehensweisen. Für mich waren z.B. die Signia IX überhaupt nicht lärm tauglich, andere schwärmen von diesen Geräten. Darum musst du halt einfach mal div. Markengeräte testen um zu sehen was möglich ist und ob es nicht besser geht. Meist merkst du sofort ob es passt oder nicht.
Oticon Intent 2

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Kiki-Auris
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#10

Beitrag von Kiki-Auris »

Hallo Britt!

Kann es vielleicht sein, dass die ersten Ric Geräte und die, welche du jetzt trägst grundsätzlich völlig verschiedene Geräte sind?
Vielleicht hätte man auch noch ein anderes Gerät als Ric und dann mit Ohrpassstücken testen können?

Diese Gruppengespräche sind auch Übungssache, habe ich zumindest den Eindruck..

Und mit den Haaren ist das wirklich interessant, da würde ich auch noch mal nachhaken. Denn ich zb merke auch keinen Unterschied in der Lautstärke wenn ich eine Mütze trage.

Weißt du einen Grund für die rapide Verschlechterung des Gehörs?
Und, welche Geräte testest du denn gerade?
britt26
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#11

Beitrag von britt26 »

Vielen Dank für die weiteren Antworten.

Ja, die ersten Geräte mit Schirmchen waren ganz andere als die welche ich jetzt trage.
Ric mit Otoplastiken hatte meine Akustikerin auch angesprochen, aber durch meine engen Gehörgänge müsste alles soweit nach aussen verlegt werden das es auch nicht gut aussieht

Ich hatte im Sommer zwei Hörstürze die eigentlich schnell und lege artis behandelt wurden, aber trotzdem hat sich meine Schwerhörigkeit seitdem dramatisch verschlechtert, der Grund dafür ist nich unklar.
Ich trage zur Zeit zwei Phonak Naida Paradise.

Heute Abend war ich auf einem vorweihnachtlichen Treffen mit acht langjährigen Freundinnen.
Das war schön aber sooooooo anstrengend für mich ich bin total platt. Es ist so schwer am Tisch etwas zu verstehen. Es wurde aber in der Tat besser als ich mich mit der Kneipe im Rücken hinsetzte. Dann konnte ich die Frauen mit dem Rücken zur Wand etwas besser verstehen. Das Geschirrgeklapper war auch anstrengend.
Und besonders anstrengend war jeder zu erklären warum ich nun hochgradig schwerhörig bin und auf Hörgeräte angewiesen bin.
Einige waren auch ein wenig erschrocken wie schlecht ich inzwischen verstehe.
Schön war ws aber trotzdem und war mich ein wenig beruhigt, ich habe mich in meinem chicen Kleid mit Feinstrumpfhose, sorgfältigem Make-up und schöner Hochsteckfrisur trotz meiner auffälligen Hörgeräte und Otoplastiken attraktiv gefühlt. Das ist ja schon mal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung,

Liebe Grüße
Britt
cleo99
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#12

Beitrag von cleo99 »

Hallo Britt, dann hast du als angehende Medizinerin ja einen eigenen Zugang zu dem Thema….. Auf der Uni funktioniert es soweit mit dem Hören? Da ist es ja auch nicht so optimal in den Hörsälen u.a. Ich fand das sehr anstrengend damals.
Du wirst mit der Zeit immer mehr draufkommen, wie du bestimmte Situationen mit den Hörgeräten einrichten kannst, was günstig ist und was gar nicht geht.
Ich finde es super, dass du dich der großen Freundinnenrunde „ausgesetzt“ hast, ihnen alles erklärt hast und du dich schick gemacht hast und dich gut gefühlt hast! Großartig! Ich glaube nicht, dass ich das so schnell zusammengebracht hätte.
Du bist eine tolle und starke Frau, und bedenke, dass du mit deiner Schwerhörigkeit mehr leisten musst als die anderen Studenten; du kannst stolz sein auf dich!
britt26
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#13

Beitrag von britt26 »

Liebe Cleo99,
herzlichen Dank für Deine schönen und aufbauenden Zeilen.
An der Uni funktionierte es bis zum Sommer mit meinem viel geringeren Schwerhörigkeitsgrad auch ohne Hörgeräte ganz gut, ich hatte für alles gute Strategien entwickelt um möglichst gut mit meiner Einschränkung unzugehen, das klappte auch in den Hörsälen.
Seit dem Sommer klappt das aber gar nicht mehr, ich habe im Herbstsemester auch noch keinen Hörsaal besucht, ich verstehe ja eh nichts.
Ich muss nun möglichst schnell mit den neuen Hörgeräten und der allgemeinen Situation umgehen lernen und mir dann neue Strategien entwickeln um auch mit meiner nun hochgradigen Schwerhörigkeit und meinen Hörgeräten im weiteren Studium zurecht zu kommen.

Stark fühle ich mich im Moment leider nicht, denn die Situation stresst mich doch sehr und ich weiß nicht wirklich was auf mich zukommt. Auch ist alles doch recht anstrengend im Moment, wie auch das schöne Treffen gestern mit den Freundinnen.
Ich war echt platt danach. Aber ich will wieder stark werden.

Das schick machen tat mir aber wirklich gut, denn ich hatte mich in der Hinsicht seit dem Sommer doch etwas hängen lassen.

Liebe Grüße
Britta
patric92
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#14

Beitrag von patric92 »

Hallo Britta,
auch ich habe in jungen Jahren mit 29 Jahren Hörgeräte bekommen. Mein Hörverlust ist ähnlich wie bei dir . Als Otoplastik habe ich die Krallenform.

Auffällig ist nicht unbedingt verkehrt, so wissen deine Mitmenschen, dass du schwerhörig bist und können drauf reagieren.

Die Hörgeräte ersetzen kein normales Hören aber erleichtern das Verstehen, was gerade in Gruppen anstrengend sein kann. Gönne dir auch Hör bzw Geräuschpausen
beidseitig mit Oticon Opn S 3 versorgt.
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britt26
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#15

Beitrag von britt26 »

Hi Patrick,

vielen Dank für Deine Antwort. Ist alles halt noch neu für mich und ich bin von meinem dramatischen Hörverlust und seinen Auswirkungen noch echt erschrocken.

Es ist sicherlich richtig das es gar nucht verkehrt ist das die Hörgeräte sichtbar sind und die Leute gleich merken das frau schwerhörig ist.
Aber soweit bin ich leider noch nicht, ich habe meine hochgradige Schwerhörigkeit und meine beiden Hörgeräte nich nicht wirklich angenommen.

Ja das hören in Gruppen ist wirklich extrem schwer und anstrengend, ich bin davon noch ziemlich erschrocken.

Liebe Grüße
Britt
britt26
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#16

Beitrag von britt26 »

Hi Patrick,

vielen Dank für Deine Antwort. Ist alles halt noch neu für mich und ich bin von meinem dramatischen Hörverlust und seinen Auswirkungen noch echt erschrocken.

Es ist sicherlich richtig das es gar nucht verkehrt ist das die Hörgeräte sichtbar sind und die Leute gleich merken das frau schwerhörig ist.
Aber soweit bin ich leider noch nicht, ich habe meine hochgradige Schwerhörigkeit und meine beiden Hörgeräte nich nicht wirklich angenommen.

Ja das hören in Gruppen ist wirklich extrem schwer und anstrengend, ich bin davon noch ziemlich erschrocken.

Liebe Grüße
Britt
Birkbot
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#17

Beitrag von Birkbot »

In Richtung Medizin bin ich ja auch unterwegs, zumindest für den späteren Job kann ich dir hoffentlich Mut machen: Ich selbst bin MTR, bin zwar schon seit frühester Kindheit mit HGs versorgt, aber habe eigentlich wenig Probleme mit Hören in meinem Job. In der Klinik arbeitet auch ein schwerhöriger Chirurg, der kommt anscheinend auch ganz gut klar. Insofern drück ich dir die Daumen für den weiteren Berufsweg. Aber vielleicht solltest du nicht in Richtung HNO gehen... Das Patientenklientel neigt zum SEHR undeutlich reden, gerade wenn es aus der HN-Richtung der HNO kommt ;-)
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#18

Beitrag von britt26 »

Hi Birkbot,
vielen Dank für Deine Nachricht. Nein keine Sorge HNO war auch schon vor meiner Schwerhörigkeit nie meine Richtung, als nun heftig Betroffene bin ich froh das das so ist.
Ich bin in der“technischen Medizin“ unterwegs und werde Anästesistin. Ich bin froh das ich diese Entscheidung schon vor meiner hochgradigen Schwerhöigkeit getroffen habe, denn ich hoffe das das auch in zukunft als Hörerträgerin klappt.

Liebe Grüße
Britt
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#19

Beitrag von patric92 »

Hallo Britt,

vor 2 Jahren hatte ich auch nur eine mittelgradige Schwerhörigkeit und war froh , dass die Hörgeräte dezent waren.

Mittlerweile habe ich es akzeptiert und bin hochgradig schwerhörig. Meinen Mitmenschen fällt es nun eher auf, wenn die Batterien runter sind. Es gibt Tage, da nerven sie auch aber insgesamt bin ich froh. Hätte nie gedacht, was ich alles nicht höre.

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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#20

Beitrag von Birkbot »

britt26 hat geschrieben: 19. Dez 2023, 23:55 Hi Birkbot,
vielen Dank für Deine Nachricht. Nein keine Sorge HNO war auch schon vor meiner Schwerhörigkeit nie meine Richtung, als nun heftig Betroffene bin ich froh das das so ist.
Ich bin in der“technischen Medizin“ unterwegs und werde Anästesistin. Ich bin froh das ich diese Entscheidung schon vor meiner hochgradigen Schwerhöigkeit getroffen habe, denn ich hoffe das das auch in zukunft als Hörerträgerin klappt.

Liebe Grüße
Britt
Dann könnte dir evtl sowas nicht schaden:
https://www.medicalexpo.de/prod/ekuore/ ... 32567.html

(und Anästhesie ist cool. Wissen mehr als Chirurgen und sind netter!)
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#21

Beitrag von britt26 »

Hi Patric,

von Akzetieren meiner hochgradigen Schwerhörigkeit bin ich leider noch meilenweit entfernt, im Moment finde ich alles nich erschreckend und sehr sehr anstrengend.
Ich bin auch erstaunt was ich alles nicht mehr höre, das ich ohne Hörgeräte nun gar nichts mehr verstehe unnd wie schwer es ist in Gruppen auch mit den Hörgeräten überhaupt etwas zu verstehen.

Hi Birkbot,

ja, das war zumindest Glück im Unglück das ich in Richtung Anästhesistin gegangen bin. Haus- oder Fachärztin mit täglichen stundenlangem Patientenkontakt und Gesprächen könnte ich ja gar nicht schaffen.
Als Anästhesistin habe ich eher eine Chance den Beruf trotz meiner hochgradigen Schwerhörigkeit gut auszuüben.

Liebe Grüße
Britt
cleo99
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#22

Beitrag von cleo99 »

Das mit der Unisituation ist jetzt auf jeden Fall ein Problem. Ist sehr viel Pflichtpräsenz gefordert? Oder gibt es Mitstudenten, von denen man auch die Mitschriften haben kann? Ich bin leider in Ö; ich weiß nicht, ob das für D auch gilt; bei uns hat man die Möglichkeit Schriftdolmetscher zu beantragen. Kostet aber auch etwas . Es gibt auf deiner Uni ganz sicher eine Beratungsstelle zumindest übergreifend für Studenten mit Behinderung, da würde ich mich einmal erkundigen. Ansonsten ganz vorne hinsetzen, und du bräuchtest wahrscheinlich so eine FM oder Roger Anlage, wo das Gesprochene vom Sprecher auf deine HG übertragen wird. Mir ist klar, dass das alles auch noch ein Zirkus und Aufwand ist, aber das sind die einzigen Möglichkeiten.
Dass du die Anästhesie gewählt hast, finde ich sowieso toll, und gerade für deine Schwerhörigkeit ist das ein tatsächlich gut machbares Umfeld. Geplante Arbeit, keine 1000 Patientenkontakte mit undeutlichen Leuten und jeder quasselt irgendwas daher, von daher super!
Naja und es ist aus meiner Sicht fast unmöglich eine derartige Einschränkung und massive Lebenssituationsänderung so schnell akzeptieren zu können, da wärst du ein Wunderkind ☺
britt26
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#23

Beitrag von britt26 »

Liebe Cleo,

im Moment habe ich noch überhaupt keinen Überblick wie ich das mit dem weiterem Studium am besten gestalte.

Ich musste, und konnte zum Glück auch, in den letzten Monaten erstmal Pause machen und mich mit Bewältigung meiner neuen Lebenssituation und der Akzeptanz meiner doch so gravierenden Einschränkungen voll und ganz beschäftigen.
Da komme ich in kleinen Schritten voran, bin aber noch meilenweit vom Ziel entfernt.
Alles andere ist im Moment hinten angestellt und ich kümmere mich mich wieder richtig darum wenn ich dazu auch gut in der Lage bin.
Im Moment ist alles noch sooo ungewohnt und sooo anstrengend, Du bist ja schon sehr lange hochgradig schwerhörig. Kann Frau sich irgendwann daran gewöhnen?

Liebe Grüße
Britt
Ohrenklempner
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#24

Beitrag von Ohrenklempner »

Es gibt doch das ... früher hieß das Studentenwerk, heute Studierend*Innenwerk oder so ähnlich. :D
Die Leute dort sind extra dafür da, in Problemsituationen Hilfestellung und Unterstützung zu geben.
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... :geek:

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten – Grüßli an die Schwiz! :wave: – fragen Sie Ihren Hörakustiker (m/w/d)!
Pfpisa
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Re: Neue Hörgeräteträgerin-Viele Fragen

#25

Beitrag von Pfpisa »

Hast PN
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